"Kork"-Griff die Grätsche die 1.

Hier soll erörtert und diskutiert werden, wie man sein Gerät richtig pflegt und eventuell repariert oder wo man es reparieren lassen kann.
DrMabuse
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Re: "Kork"-Griff die Grätsche die 1.

Beitrag von DrMabuse »

Hendrik das stimmt wohl.
Im Zeitalter des Internet, GoPro und anderen social media. Hochglanz Magazine und Angelpornos auf DVD inklusive , ist es inzwischen ein Leichtes , fabrikneuen Schrott zu verkaufen. -- Mein Freund im Laden drückte mir die xy Rute*im Shop mit einem Lächeln im Gesicht in die Hände ... " Taugt zum Tomaten anbinden " Steif wie ein Besen
*für Zander
DrMabuse
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Thomas
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Re: "Kork"-Griff die Grätsche die 1.

Beitrag von Thomas »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:.
Moin Leute,

"Bei so einem Griff würde man auch nicht ansatzweise über den Kauf einer damit ausgestatteten Rute nachdenken." - Ihr redet von Murks und Pfusch, Gewinnmaximierung und Verbrauchertäuschung, etc., fast alle Beiträge münden in kollektiver Empörung. Nachdenklich macht aber:
Thomas hat geschrieben: ... Aber ich kann auch Gutes über die Rute berichten:
Der Blank ist klasse, die Ringe und Ringwicklungen auch und ich habe schon viele schöne Fische damit gefangen.

Allerdings frage ich mich doch, warum man an einer sonst eigentlich guten Rute beim Griffende so einen Murks fabrizieren muss! :q:
sprottenfan hat geschrieben: ... daß der Griff nichts taugt, spricht sich ja rum, gerade unter Raubfisch -Anglern und dann verkauft der gute Mann vom Möhnesee, sprich Ulli Beyer, nicht mal mehr halb soviel Ruten wie vorher. Also hat er viel zu kurz gedacht und sich verkalkuliert.
Vielleicht hat diese Griffkonstuktion mehr versprochen als gehalten, war oder ist vielleicht sogar teurer als nur "billige" Korkstücke oder Presskork? Ist nicht weich und hält Druck stand - nur der Kleister ist bei dieser Konstuktion nicht dauerhaft.

Was wäre, wenn so eine Griffkonstuktion sich als dauer- und vorteilhaft heraus gestellt hätte? (Trotzdem Shitstorm :grin: )

:wink:
Die Haltbarkeit gegenüber Kork ist bei dem korkummantelten Schaumstoffgriff ja obendrein noch schlechter als bei Vollkork. Die zu einem Hohlrohr gewickelte Schaumstoffmatte ist an der Nahtstelle der Länge nach aufgeplatzt, wie auf meinen Fotos zu sehen ist. Dieses korkummantelte Schaumstoffrohr wird vermutlich von Zulieferern als Meterware zugekauft, abgelängt und dann einfach auf das Blank-Ende aufgeschoben. Bei meiner Rute wurde es noch nicht mal festgeklebt.
Was ich ja bedenklich finde ist, dass das schon vor ca. 20 Jahren (wie bei meiner Rute) so gemacht wurde und sich bis heute an dieser Praxis offenbar nichts geändert hat, wie es bei der Rute von Jolly zu sehen ist.
Offenbar haben sich in den ganzen Jahren zu wenig Kunden beschwert, und da schließe ich mich nicht aus.
Das Heimtückische ist ja auch, dass man diesen Pfusch im Laden auf den 1. Blick gar nicht bemerkt und die Korkschicht sich erst nach und nach ablöst.
Bei Jolly's Rute war es nach 2 Jahren, wann es bei meiner genau anfing weiß ich nicht mehr so genau. 2 Jahre könnte aber auch hier hinkommen.
Und die Hemmschwelle für eine Beschwerde beim Händler ist nach dieser Zeit sicher größer als wenn es sofort beim Einfischen der Rute passiert.

Jedenfalls, ich an Uli Beyer's Stelle würde meinen Namen nicht für eine solche Rute hergeben und sie schon gar nicht in meinem Laden verkaufen.
"Hochwertiger Korkgriff", wie es u.a. in der Beschreibung der Rute heißt ist jedenfalls schon ziemlich dreist oder, besser gesagt:
Mutwillige Irreführung des Verbrauchers!

Thomas
:wink:
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hennes2121
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Re: "Kork"-Griff die Grätsche die 1.

Beitrag von hennes2121 »

Moin
bin bei den Suche nach selbstmischendem Epoxy an diesem Produkt hängen geblieben:
http://www.cmw-angeln.de/angelgeraete-r ... 3-00-6400/
Scheint ja unter Rutenbauern absolut ok zu sein, die Griffe nicht mehr auf Passung auszufeilen und die spacer mit PU-Schaum auszufüllen.
Da ist es ja nur irgendwie konsequent, das System auszureizen bis vom Kork nur noch ne Tapete übrigbleibt.
Jetzt möchte ich auch gar nicht mehr wissen, was unter manchen handgebauten Griffen so schlummert.
TL Hennes
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piscator
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Re: "Kork"-Griff die Grätsche die 1.

Beitrag von piscator »

Moin, deswegen immer nur Korkscheiben direkt auf den Blank kleben und danach Griff formen. So vermeidet man weiche Stellen durch Hohlräume im Kork.
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
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Re: "Kork"-Griff die Grätsche die 1.

Beitrag von Cowie »

Wie spannst du dann den Blank Jürgen, ohne dass er Schaden nimmt?

Die Belastung ist doch nicht unerheblich beim Raspeln und Schleifen...
Liebe Grüße und T. L.


Wolfgang
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piscator
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Re: "Kork"-Griff die Grätsche die 1.

Beitrag von piscator »

Moin, ich hab einen AUfspannbock mit Kugelllager. Ich fütter dann den Blank mit Krepp auf, bis er saugend in das Lager passt. Das untere Ende des Blanks verseh ich mit einem Stent (Holz oder Blankrest) den ich in ein Bohrfutter spannen kann. Dann regelbare Bohrmaschine in 2. Bock spannen und los gehts. Da ist noch nie etwas kaput gegangen. Gespließte lass ich einfach unten etwas Länger und spanne direkt in das Bohrfutter.
Griff_01.jpg
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Re: "Kork"-Griff die Grätsche die 1.

Beitrag von Cowie »

DANKE , verstanden :l: :+++:
Liebe Grüße und T. L.


Wolfgang
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Jolly
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Re: "Kork"-Griff die Grätsche die 1.

Beitrag von Jolly »

Moin,

bin gerade beim Strippen. Haa-haa. @RUTENBAUER:

Der Kleber, mit dem die Uli-Beyer-Korktapete verklebt war, haftet sehr gut auf dem Blank, siehe v.a. die pockenartigen Klebereste auf dem Foto. Natürlich soll's vor Aufbringen des echten Korks möglichst glatt werden. Manche benutzen wohl eine Heißluftpistole zum Erwärmen des Klebers, der dann abgekratzt werden kann.
Einer schrieb aber auch, dass dabei mal die zu reinigende Rute gleich mit abgekratzt sei. Die Kohlefasermatten würden mit gleichem Kleber verklebt und beim Erwärmen mit der Heißluftpistole könnten sich also die Schichten des Blanks voneinander lösen.

Wie macht Ihr das?

Als Alternative gibt's ja noch die mechanische Entfernung, die lange dauern würde.

Grüße,
Jolly
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SIMPLE SHRIMP
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Re: "Kork"-Griff die Grätsche die 1.

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Moin Jolly,

mit einem scharfen Messer, ich nehme gern Cutterklingen, herunterschneiden und mit flach gehaltener Klinge die Kleberreste, soweit wie ohne Beschädigung des Blanks möglich, abkratzen. Dann die Reste mit Sandpapier (um einen Holzklotz gelegt) vorsichtig wegschleifen. Ein paar Kratzer schaden nicht, kommt ja wieder was darüber.

Ist kein Problem.

Klaus
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Jolly
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Re: "Kork"-Griff die Grätsche die 1.

Beitrag von Jolly »

Danke, Klaus
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BlackZulu
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Re: "Kork"-Griff die Grätsche die 1.

Beitrag von BlackZulu »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:.
Moin Jolly,

mit einem scharfen Messer, ich nehme gern Cutterklingen, herunterschneiden und mit flach gehaltener Klinge die Kleberreste, soweit wie ohne Beschädigung des Blanks möglich, abkratzen. Dann die Reste mit Sandpapier (um einen Holzklotz gelegt) vorsichtig wegschleifen. Ein paar Kratzer schaden nicht, kommt ja wieder was darüber.

Ist kein Problem.

Klaus
Alles richtig :+++:
Auch mit flach gehaltener Klinge wäre ich vorsichtig, damit kann man auch einschneiden.
Du kannst auch die Rückseite eines großen Küchenmessers nehmen, die sind in der Regel nur scharf auf 90° geschliffen.
Damit kannst du den Kleber gut abkratzen, aber nicht einschneiden.
Damit würde ich es machen :wink:

Gruß Holger
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Jolly
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Re: "Kork"-Griff die Grätsche die 1.

Beitrag von Jolly »

:--+:

Mit "gerader" Klinge ist's echter Krampf. Bin vorsichtig dabei mit flacher Klinge. Zu 100% wird's wohl nichts, aber das Malerkrepp bügelt hoffentlich die letzten Unebenheiten aus.

Es mussten auch Leitring und Hakenöse ab, die Lackreste dort sind auch hartnäckig. Geht da was mit dem Fön? Oder auch Kratzen?

Rollenhalter: Der alte Lock-down war zu retten. Dass er sich gelöst hatte (zusätzlich zum Korktapeten-Problem), hatte überhaupt den letzten Ausschlag gegeben, den Griff ganz runterzunehmen.
Auf einem CMW-Video habe ich gesehen, dass CMW den RH nicht GANZ mit Krepp unterwickelt, sondern einen Zwischenraum lässt zwischen zwei Krepp-"Bandagen". Ist das besser so? Beim Griff geht CMW so vor, dass er den Griff auf ganzer Länge mit Krepp unterwickelt. Ich dachte, man unterwickelt IMMER komplett, so dass auch unter ganzem RH Krepp ist?! Hier das Video: https://www.youtube.com/watch?v=FmDsiDdrBv8, siehe DIESE Stelle: 9 Min 41 Sek.

Grüße,
Jolly
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marasso
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Re: "Kork"-Griff die Grätsche die 1.

Beitrag von marasso »

Unter dem Rollenhalter sollte in der Tat zwischen den Krepp-Lagen immer etwas Abstand sein, ich nehme da immer ca. 5-6 mm. Ich habe das so von einem professionellen Rutenbauer gelernt, ich denke die Erklärung ist folgende: Der RH sitzt ja meist bündig auf dem Krepp so dass nicht mehr viel Kleber zwischen Krepp und RH nach dem Aufschieben bleibt. Dieser wird dann aber in die Zwischenräume gedrückt und kann dort seine Wirkung entfalten.
Beim Korkgriff würde ich immer aufschäumenden Kleber nehmen, dann gibt es NIE Hohlräume und man muss die Korkscheiben nicht einzeln am Griff ankleben und dann formen sondern kann das in aller Ruhe vorher machen.

Mit einem nicht zu scharfen Messer müsstest Du eigentlich jeden Lack entfernen können, ich habe da noch nie erlebt dass Lack härter ist als Stahl (:
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Ich bin jung,
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SIMPLE SHRIMP
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Re: "Kork"-Griff die Grätsche die 1.

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

marasso hat geschrieben:Mit einem nicht zu scharfen Messer müsstest Du eigentlich jeden Lack entfernen können, ich habe da noch nie erlebt dass Lack härter ist als Stahl (:
Moin,

es gibt Ruten, bei denen der Wicklungslack nicht vom Rutenlack zu trennen ist. Bei Loop und Guideline Fliegenruten lag der Blank nach dem Entfernen "nackt" und die neuen Ringe mussten an der selben Stelle plaziert werden um das abzudecken. Bei anderen Ruten ließen sich aber die mit Azeton eingeweichten Wicklungslackreste mit feiner Klinge abschälen.

:wink:
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Jolly
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Re: "Kork"-Griff die Grätsche die 1.

Beitrag von Jolly »

:--+:

Danke Euch Beiden.
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