Krabbeltierchen im Bindematerial

Fliegenbinden ist eine Kunst für sich. Der Phantasie der Fliegenbinder sind keine Grenzen gesetzt und die existierenden Muster sind unzählbar. Tipps und Tricks können hier ausgetauscht werden.
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Fischers Fritz
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Krabbeltierchen im Bindematerial

Beitrag von Fischers Fritz »

Moin und frohe Weihnachten,

ich hatte mir vor einiger Zeit ein Start-Paket Fliegenbindematerial und das nötige Werkzeug zugelegt und möchte jetzt die Custom Pattegrisen, die Sebi mal eingestellt hatte, nachbinden. Bisher habe ich noch keine Fliegen gebunden, wird also mein erster Versuch und ist hoffentlich nicht zu anspruchsvoll.

Ich habe also mal durch mein Start-Paket durchgeguckt und die noch fehlenden Sachen bestellt. Dabei ist mir aufgefallen, dass zwischen den Federn und Synthetik-Materialien so kleine Krabbeltierchen sind. Habe 6 oder 7 gekillt. Die sind ungefähr so groß wie Flöhe, springen aber nicht und sind auch heller als Flöhe.

Muss ich mir wegen den Tierchen Gedanken machen? Ich habe das ganze Material in einer Holzkiste im Keller, abgedeckt mit einem Deckel.

Gruß,
Sven
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Kystefisker
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Re: Krabbeltierchen im Bindematerial

Beitrag von Kystefisker »

Moin Sven,

.... das dürften dann Milben (?) in den Bälgen sein, da hilft nur die Bälge Einzeln in verschließbare Plastikbeutel in den Tiefkühler zu Packen, im Idealfall sollten die Krabbler bei mehr als Minus 18° Grad nach ein paar Tagen den Erfrierungstod gestorben sein !

Und danach die Bälge auch Einzeln nach'm Ausschütteln der toten Krabbler weiter in Beuteln lagern, ich verwende für jeden Balg einen Ziploc-Beutel, die hab ich dann in einem extra Karton in dem nur Federn & Felle drin sind.

Das Syntheticzeug kannst du ja ohne Probleme alles zusammen packen, da geht nix dran an Getier.

Also mach schon mal'n Fach im Tiefkühler frei, da wirst du nicht drum rum kommen wenn die Krabbler deine Bälge nicht weiter Zerlegen sollen.

Groetjes.................. "kf"
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Fischers Fritz
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Re: Krabbeltierchen im Bindematerial

Beitrag von Fischers Fritz »

Hallo Michael,

danke für den Tip, habe die Beutel schonmal bestellt.

Viele Grüße,
Sven
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Re: Krabbeltierchen im Bindematerial

Beitrag von Kystefisker »

..... ich nehm die aus'm Supermarkt von Toppits als 6 Liter-Beutel, die halten echt Lange und der Verschluß ist eigentlich "Unkaputtbar".... !

Hoffe du kriegst die Krabbler aus deinen Bälgen raus, sollte mit Einfrieren aber klappen, ein paar Tage länger schadet den Federn nicht und du bist auf der sicheren Seite.

"kf"
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Re: Krabbeltierchen im Bindematerial

Beitrag von Fischers Fritz »

Ich habe jetzt welche bei ebay bestellt. 100 Stück für 5 Euro und 14 x 15 cm oder so. Erschien mir schon recht groß. Vielleicht habe ich keine ganzen Bälge.

Von Toppits sind meine nicht. Wenn die nicht halten weiß ich, welche ich nehmen muss.
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Re: Krabbeltierchen im Bindematerial

Beitrag von Aalexzander »

Moin.
Bei mir kommt das Naturmaterial ein mal im Jahr in den Urlaub bei minus 18° Grad.
Gebrauchtes aus der Bucht sowieso immer, bevor es in die Großen Kisten kommt.
Federn und Felle getrennt gelagert.

Hatte mir in der Bucht mal sehr schöne Papageienfedern bestellt, Junglehuhn hoch drei.
Nach dem obligatorischen "Nordpolurlaub" war die Farbe und Struktur allerdings fast komplett egalisiert.
Vetrug sich wohl nicht: südamerkanisches Vogelkleid und Eisbärtemperaturen.

Da habe ich vllt. sparsam geguckt...

;)

Gruß
Aalexz.
:wink:
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Re: Krabbeltierchen im Bindematerial

Beitrag von MeFoCarsten »

Tach,

also ich habe Streifen von diesem grünen Mottenpapier bei den Naturmaterialien in der Kiste und den
Verpackungen. Bisher noch nie Probleme mit Ungeziefer gehabt.

WENN da aber mal was krabbelt, dann kommt das in den Kamin, nicht in die Tiefkühle.
Hilft totsicher. :-evil:

Schöne Festtage noch,
Carsten
~~~~~~~~~~~~~~
<°)))><)
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Re: Krabbeltierchen im Bindematerial

Beitrag von Aalexzander »

Hai.
Wollte ich auch einsetzen, lecke beim Binden aber auch mal an den Fingern.
Nein, kein Fetisch.
:no:
Das Mottenpapier ist so gut funktionierend, das hilft auch gegen menschliche Gesundheit.
Hast Du mal das KLeingedruckte gelesen?
Lecker, lecker, immer schön die Fingerchen ablecken.
Totsicher.
-oops

Aalexz.
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MeFoCarsten
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Re: Krabbeltierchen im Bindematerial

Beitrag von MeFoCarsten »

Du weisst schon, dass die Bälge fabrikmässig schon bummsvoll mit dem Zeug sind, oder?
Wenn Du die ausschüttelst, geht der Feuermelder an ...
~~~~~~~~~~~~~~
<°)))><)
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Re: Krabbeltierchen im Bindematerial

Beitrag von Aalexzander »

Yo,
das riecht ja manches Mal so streng, dass ich immer nen Gläschen daneben stehen habe.
Habe deswegen auch schon Bälge in die Tonne gehauen, kamen aus dem ex roten Reich und hatten sicher eine Überportion Totmachzeug abbekommen,
;)

Besser Federgebamsel tief kühlen, als ne kalte Zunge zu bekommen.

:wink:
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Harald aus LEV
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Re: Krabbeltierchen im Bindematerial

Beitrag von Harald aus LEV »

Hi Sven,

wenn ich neue Bälge bekomme, gehe ich damit erst einmal nach Draußen und fächere sie mehrmals auf.
Du glaubst nicht, was da schon alles rausfleucht. Wenn Du das machst, achte dabei auf die Windrichtung und stelle Dich so, dass das Getier von Dir weggeweht wird und nicht in Deine Klamotten :-).
Danach kommen Sie wie schon beschrieben in die verschließbaren Plastikbeutel und wandern für min. 1 Woche in den Tiefkühler.

Manche empfehlen, die Gefrierprozedur noch 2 mal zu wiederholen, und die verschlossenen Beutel dazwischen jeweils 1 Woche bei Zimmertemperatur aufzubewahren. Sollten Milben im Eistadium enthalten sein, können sie wohl die -18 Grad schadlos überstehen, weiter reifen und die Tierchen schlüpfen. Die erwischst Du dann in der nächsten bzw. übernächsten Gefrierperiode.
Anschließend nochmal nach Draußen und mehrmals auffächern.

Achte danach darauf, dass sie immer lichtgeschützt in den dicht verschlossenen Beuteln bleiben, am Besten in einem dicht verschlossenen Behältnis. Ich habe sie in einem dicht schließenden Werkzeug-Alukoffer.

Gruß
Harald
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Fischers Fritz
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Re: Krabbeltierchen im Bindematerial

Beitrag von Fischers Fritz »

Moin,

danke für die Tips!

Viele Grüße,
Sven
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Re: Krabbeltierchen im Bindematerial

Beitrag von knoesel »

Von einem Präparator hatte ich mir mal eine Dose von diesem Zeugs gekauft und meine Boxen, Schränke etc. eingesprüht. ("Mit dem biologischen Naturwirkstoff Pyrethrum" steht drauf und riecht auch eine Weile so). Aber seit über 25 Jahren keine Tierchen im FlyBi-Material.
Eingefroren habe ich nur Vögel, die einen Unfall hatten, um diese besser abbalgen zu können (nach ca. einer halben Stunde Auftauprozess - dann ist das Innere noch gefroren, die Haut aber relativ gut lösbar).
Solche Arbeiten konnte ich jedoch nur erledigen, wenn Frau und Kinder nicht im Haus waren ;)
Wir können den Wind nicht ändern -
aber die Wurfmethode anpassen.
;)
Petri-Heil ~~ Alleweil
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Re: Krabbeltierchen im Bindematerial

Beitrag von IdEfIx »

Neulich, irgendwo in Nordfriesland bei einer Hausauflösung, erstand ein befreundeter Fliegenbinder einen ausgedienten Schreibtisch, ein Prachtstück aus schwarzer Mooreiche, gut 100~150 Jahre alt mit Spuren von Holzwurmbefall - nichts ungewöhnliches, bei solchen Möbelstücken. Die großen Schubladen waren prädestiniert das gesamte Bindematerial unterzubringen, die Holzwurmspuren wurden mit Möbelpolitur behandet und so geriet der Befall in Vergessenheit.

Dann wurde er Vater und das Fliegenbinden hatte gut 2~3 Jahre Pause, dann der Aufschrei, die Holzwürmer hatten ganze Arbeit geleistet, besonders die Schublade mit dem Federmaterial - eine Mischung von Holzmehl und Reststücke wie schweizer Käse, sowas hatte ich vorher auch noch nie gesehen. Jungle Cocks, Federbälge in allen Farben u. Variationen, die Schublade mit den Fellstücken war zum Kreissaal der Holzwürmer geworden, alles Schrott, sogar der Holzfussboden musste teilrestauriert werden.

Das gute Stück samt Inhalt wurde entsorgt und durch ein jüngeres Stück ersetzt, die neugekauften Bindematerialien sind nun extra verpackt in verschießbaren Polybeuteln.
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Harald aus LEV
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Re: Krabbeltierchen im Bindematerial

Beitrag von Harald aus LEV »

@Idefix:
Ja Holzwürmer sind nicht zu unterschätzen.
Ich habe mich früher auch mal mit alten Möbeln beschäftigt. Da gab es ein Mittelchen mit dem Namen "Holzwurmtod" in einer Blechdose mit spitzer Tülle. Damit wurden die Bohrlöcher komplett geflutet. Das sollte man nicht im Haus machen.
Ich habs im Schuppen gemacht und dann lange, lange ablüften lassen. Es hat geholfen.
Ich weiß nicht, was da drin war, wollte aber auch nicht, dass mir Haare, Fingernägel oder Zähne ausfallen. :grin:
Auch weiß ich nicht, ob es das noch gibt, oder mittlerweile verboten ist.

Gruß
Harald
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