Köderfarbe - wirklich ausschlaggebend?

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
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sprottenfan
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Köderfarbe - wirklich ausschlaggebend?

Beitrag von sprottenfan »

Es gibt ja die berühmte These: helles Wetter und wenig Welle= dunkle bzw. gedeckte Farbe und umgekehrt. Ist dieses beim Fang wirklich ausschlaggebend oder fängt man, wenn man die These nicht beachtet oder gar nicht kennt, mehr? Ich glaub, daß die Köderfarbe nicht so wichtig ist wie die Köderführung, denn ich hab auch schon im Sommer bei tiefster Nacht mit neongelben Wobblern gefangen.
Wie sind eure Erfahrungen?
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meyfisch
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Re: Köderfarbe - wirklich ausschlaggebend?

Beitrag von meyfisch »

tja, ich weiß auch nicht.

beim pilken auf dorsch waren, als ich das vor jahrzehnten noch praktizierte, rote und orangene pilker und vorläufer sehr angesagt und fängig. und ja, die köderführung scheint auch einen einfluß gehabt zu haben. der freund mit dem ich damals fischen war, pilkte ganz anders als ich, und hatte dadurch fast doppelt so viele bisse, verlor aber annähernd die hälfte der fische, so dass wir eigentlich in etwa gleich viel gefangen habe.

und beim mefo spinnen habe ich, als ich das noch machte, mit vorliebe silber-weisse und silber rot /orangene blinker benutzt, jeweils relativ schlank. das hat gut funktioniert und ich war mit den fangergebnissen durchaus zufrieden. die köderführung, na ja, wenn ordentlich welle auf der küste steht, frage ich mich, in wie weit da noch eine kontrollierte köderführung wirklich möglich ist. lediglich bei sehr wenig welle oder ententeich kann ich mir einen einfluß der ködeführung vorstellen, denke aber, dass hier sehr feines zeug und kleine blinker (<= 10 gr) auschhlaggebender sind.

heute bin ich zu 95 % mit sbirolino unterwegs und fische das ganze jahr eine polar-magnus. bisher gab es keinen grund hieran etwas zu ändern.

und nun?

vielleicht ist was dran an der besagten und immer mal wieder vorgebrachten these, aber wie wollen wir das letztlich überprüfen?


in diesem sinne

mf
jens_hh
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Re: Köderfarbe - wirklich ausschlaggebend?

Beitrag von jens_hh »

Ich denke das kann man, wie mit allem was mit Meerforellen zu tun hat, mit dem Wort VERTRAUEN beschreiben. Jeder hat seineLieblingsköder und seine bevorzugten Spots an denen er mit seinen Köder und Methoden einen für sich überdurchschnittlichen Erfolg feiert. Da irgendwas zu vergleichen wird echt schwer. Bin trotzdem gespannt wie die Erfahrungen sind.
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Re: Köderfarbe - wirklich ausschlaggebend?

Beitrag von Loop-Freak »

Moine

Toller Threat.... 8) Jungs, ja und nein -Köderführung+ sehr konzentiert fischen/jagen ist sehr wichtig ;) Farbe (ich weiss es immer noch nicht) ich/wir stehen auf natural und klappt (meinen wir/ich).
Grösse sollte der Beute endsprechen und kleiner ist meistens besser als "fett"!
Noch eins:......wenn ich Spinnflizen bin habe ich nur 2-3 Modelle mit in 2-4 Gewichtklassen(so fischt du konzentrieter !!!
Das sind meine erfaringer/Erfahrung und bin mal gespannt was da so zusammen kommt

Gruss Ralf-Dk
Vi ses:)
sprottenfan
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Re: Köderfarbe - wirklich ausschlaggebend?

Beitrag von sprottenfan »

Nun habe ich schon beobachtet, daß auf den sog. Fangfestivals in Dänemark , wie auch immer man die für sich bewerten mag, wo praktisch alle an einem Strand ähnliche bis gleiche Bedingungen hatten der eine mit einem neongelb- rotem Wobbler fing, ein anderer mit einem Kupfernem Möresilda genauso fing bei ruhigen Bedingungen. Das muss ja einen Grund haben, vielleicht macht der Wobbler ja aggressiv und soll verjagt werden, während der Möresilda für echte Beute gehalten wurde? :lol: :lol:
Wie interpretiert die Mefo den Köder?
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hennes2121
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Re: Köderfarbe - wirklich ausschlaggebend?

Beitrag von hennes2121 »

Moin,
ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich immer wieder auf den gleichen Köder zurückfalle, wenn`s wirklich ernst wird, und zwar auf Möre silda in Kupfer/rot in 10 g.
Immer wenn ich eine Forelle rauben sehe oder einen Biss oder Nachläufer habe, hänge ich diesen Winzling dran und es klappt öfter als nicht.
Allerdings ist das ja nicht gerade ein Wurfwunder und so treibt es mich nach erfolglosen Tagen auch immer wieder zu anderen Farben und Blinkern, aber die meisten Forellen hab ich auf dieses Muster gefangen.
Allerdings steige ich auch umgehend auf größere Muster um, wenn der Kindergarten unterwegs ist.
TL hennes
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Stephen
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Re: Köderfarbe - wirklich ausschlaggebend?

Beitrag von Stephen »

tja,
genau darüber diskutierten wir mit vier freunden (= 60 jahre geballte mefo-kompetenz) vor gut einer woche im windschatten des leuchturmes auf enæbarodde.kam der 9jährige jacob des weges, zauselte einen bunten glitzerblinker an vaters schnur, machte einen,einen einzigen, wurf und fing eine blanke 53er!
bilanz nach einer woche intensiven fischens bei eher mittleren bedingungen:
- boss, möre-silda, kingtrout, gno,loke und der d 360° von 4cm bis 12cm in allen farben und gewichten
- 10cm rapalas
- mysis, pattegriesen, diverse sandaale, 72er, magnus, stichlingsfliegen und the real börsteorm in längen von 1cm bis 10cm
brachten bisse, nachläufer oder fänge.
die meißten fische reagierten auf fliegen, die größten auf blinker.
im grunde war es völlig egal, welcher köder am band hing!
die meißten fische, auch das nicht wirklich überraschend, hatte derjenige von uns, der morgens zwei stunden vor den anderen am wasser war und abends noch 'ne stunde drangehängt hat.

gruß, stephen
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Justsu
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Re: Köderfarbe - wirklich ausschlaggebend?

Beitrag von Justsu »

Ich denke auch, VERTRAUEN ist das Zauberwort... wer Vertrauen in seinen Köder hat, fischt mit diesem konzentrierter und intensiver und fängt somit auch mehr als jemand der zweifelt und alle zehn Würfe den Köder wechselt.

Ich bin meistens mit einem Kumpel am Wasser und wir sind beides "Sturköppe", d.h. wenn der eine einen Fisch oder Kontakt auf z.B. einen weißen Stripper hat, dann wechselt der andere NICHT auf diesen Köder sondern bleibt bei dem Köder für den er sich in dieser Situation am Anfang entschieden hat. Ergebnis: Sind die Fische am Platz bekommen wir in der Regel beide Kontakt(e), sind sie's nicht, dann nicht...

Als Beispiel letzten Samstag: Mein Kumpel hat einen Nachläufer und einen Aussteiger auf einen weißen Stribber mit pinken Schwanzpunkt in 20g, eine halbe Stunde später fange ich eine Mefo auf Möre Silda in kupfer/rot 15g 8)

Ich bin ziemlich überzeugt, dass in den meisten Situationen der Köder völlig egal ist... ich meine mal irgendwo ein Foto gesehen zu haben, wo jemand eine gute Mefo auf eine mit bunter Reflexfolie beklebte Kugelschreiberhülse als "Durchlaufblinker" gefangen hat... :oops :lol:

Beste Grüße
Justsu
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Waldmeister
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Re: Köderfarbe - wirklich ausschlaggebend?

Beitrag von Waldmeister »

Moin,

ich glaube, dass die Farbe des Köders den geringsten Teil am Fangerfolg ausmacht. In nutze heute in der Regel zwei Farbtypen: rot/schwarz oder blau/silber. Früher alle Farben durch die Bank weg - auch nicht erfolgreicher. Nur nachts denke ich, dass schwarz die beste Wahl ist und wenn es richtig kalt ist, habe ich mit Neonfarben gefangen, aber wahrscheinlich hätte die Mefo auch auf schwarz/rot gebissen - wer weiß.
Man muss immer bedenken, dass hier eine große Industrie von uns Anglern lebt. Die müssen immer neue Farben und Formen rausbringen, damit sie sich von der Konkurrenz abheben. Und ich glaube, wenn die Mefo bock hat zu beißen, dann ist es ihr egal, ob da ein Boss, Möre Silda, Snaps, Hansen fight, Spöket, Bornholmpillen, Pilgrim oder weiß der Geier in rot, grau, silber, kupfer, schwarz etc. dran hängt. Was vielleicht auschlag gebender ist, ist die Größe und ganz sicher die Köderführung. Farbe wird auf jeden Fall überbewertet.

meine Meinung.

Viele Grüße

Waldmeister
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Justsu
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Re: Köderfarbe - wirklich ausschlaggebend?

Beitrag von Justsu »

Ich bin etwas verwundert, dass hier anscheinend doch so einige der Köderführung eine so große Bedeutung zumessen!?

Schnell, hin- und wieder mal ein Spinnstopp, vielleicht auch mal ein "hängender" Spinnstopp... das ist doch kein Hexenwerk!? Oder gibt's da geheime Geheimtricks, die ich in fast 10 Jahren (zugegeben wenig intesiver) Meforellenfischerei noch nicht entdeckt habe :q: Fühle mich gerade wie ein blutiger Anfänger, also klärt mich bitte auf!!!

Zum Thema Köder(farbe): Vorstellen könnte ich mir, dass es Situationen gibt, in denen es doch auf den Köder ankommt: Wenn sich die Mefos auf eine Beute (z.B. Borstenwürmer) regelrecht eingeschossen haben... das habe ich so aber noch nicht erlebt. Eigentlich habe ich mal eher das Gegenteil erlebt: Eine Mefo, die ich auf eine Pattegrisen als Springer fing, hatte den Bauch rand voll mit Ringelwürmern, am selben Tag hatte ich noch eine Forelle auf Gno schwarz/gelb, die hatte den Bauch voller Tangläufer... :q:

Beste Grüße
Justsu
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Re: Köderfarbe - wirklich ausschlaggebend?

Beitrag von Uecki »

Justsu hat geschrieben:Ich bin etwas verwundert, dass hier anscheinend doch so einige der Köderführung eine so große Bedeutung zumessen!?

Schnell, hin- und wieder mal ein Spinnstopp, vielleicht auch mal ein "hängender" Spinnstopp... das ist doch kein Hexenwerk!? Oder gibt's da geheime Geheimtricks, die ich in fast 10 Jahren (zugegeben wenig intesiver) Meforellenfischerei noch nicht entdeckt habe :q: Fühle mich gerade wie ein blutiger Anfänger, also klärt mich bitte auf!!!

Zum Thema Köder(farbe): Vorstellen könnte ich mir, dass es Situationen gibt, in denen es doch auf den Köder ankommt: Wenn sich die Mefos auf eine Beute (z.B. Borstenwürmer) regelrecht eingeschossen haben... das habe ich so aber noch nicht erlebt. Eigentlich habe ich mal eher das Gegenteil erlebt: Eine Mefo, die ich auf eine Pattegrisen als Springer fing, hatte den Bauch rand voll mit Ringelwürmern, am selben Tag hatte ich noch eine Forelle auf Gno schwarz/gelb, die hatte den Bauch voller Tangläufer... :q:

Beste Grüße
Justsu
Magst du keine Nachspeise ;) :wink:
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Justsu
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Re: Köderfarbe - wirklich ausschlaggebend?

Beitrag von Justsu »

Uecki hat geschrieben:Magst du keine Nachspeise ;) :wink:
Nicht, wenn sie einen Haken hat! :grin:
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Re: Köderfarbe - wirklich ausschlaggebend?

Beitrag von sprottenfan »

Danke für Eure Antworten das war schon mal ganz aufschlussreich ;)
Die Leber streikt, die Hose spannt,
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