Eine Methode ohne den großen Effekt, den sie verspricht

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Spinnfischen ausdiskutiert werden.
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Matthias
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Re: Eine Methode ohne den großen Effekt, den sie verspricht

Beitrag von Matthias »

@ Thor, vielen Dank für den Erfahrungsbericht. Das ist echt super beschrieben.

Natürlich habe ich auch Beobachtungen gemacht, allerdings sind die sicherlich nicht so wertvoll, wie die der Vielfischer bzw. Vielfänger bzw. derjenigen, die beide Methoden - Fliegen - und Spinnfischen an der Ostsee parallel betreiben.

Ich gehe in der Regel im Zeitraum November - April je nach Wetter und Zeit zum Fischen an die deutsche Ostsee. Meine Beobachtungen beim Spinnfischen sind dabei folgende:

Bisse kurz nach dem Aufschlagen des Köders = häufig

Bisse auf 50% - 70% der Wurfweite = häufig

Bisse im Nahbereich 5 - 15m = selten

In 19 Jahren habe ich erst einen großen Fisch gesehen, der von einem Fliegenfischer gefangen wurde, jedoch schon sehr viele, die mit dem Blinker gefangen wurden.

Interessant ist auch Achims Beobachtung, dass er vom Bellyboat viele Fische in Wassertiefen von 1,5m - 3m fängt. Das sind Bereiche die für den Fliegenfischer von Land in der Regel nicht erreichbar sind, für den Spinnfischer unter Umständen jedoch doch.

Ich betreibe die Bellyboat Angelei nicht mehr. Ist mir zu stressig, bin zu alt usw. Ich habe das aber eine Zeit lang häufig gemacht, immer ausserhalb der Wurfweite des am weitesten werfenden Spinnfischers und habe dabei oft besser gefangen, als von Land. Meine beiden größten Fische habe ich vom Bellyboat gehakt, allerdings war die Wassertiefe über der ich gefischt habe eher 4 - 5m. Ich denke je mehr Wasser man befischt, desto größer die Chance, dass man mehr fängt. Vom treibenden Boot ist man sicherlich noch besser dran oder? Gibt hier ja einige, die das auch regelmässig betreiben.

Viele Grüße & tight lines,

Matthias
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Broder
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Re: Eine Methode ohne den großen Effekt, den sie verspricht

Beitrag von Broder »

Jari_St.Pauli hat geschrieben:
FALKFISH-THOR hat geschrieben: 2. Als wir beide Methoden probiert haben - gab es regelmäßig folgendes Szenario: Fisch direkt vor den Füßen: Auf Fliege ( Musterwechsel & Schnellstriptechnik) keinen Kontakt - Blinker fängt!
Oha, echt? Das hab ich aber schon häufig genau andersherum erlebt. :-q:
Müßte man vielleicht ein bischen drauf eingehen. Mir ist auch nicht klar was nun gemeint war von Thor unter Punkt 2..
Nachläufer und ein Wechsel auf Fliege vielleicht oder Fliege fängt nicht und nun wechseln auf Blech.
Irgendwieso vielleicht... :oops
Rein so vom Ding her was nun gemeint war.
Ich denke aber auch, dass sowohl vom Blinker zur Fliege wechseln als auch Fliege zum Blinker wechseln was bringt, jeweils :lol:
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Re: Eine Methode ohne den großen Effekt, den sie verspricht

Beitrag von FALKFISH-THOR »

Was ich im Endeffekt bei Punkt 2 meinte war - das selbst megaschnelles strippen und wechseln auf Fischimitate keinen Erfolg brachten - einzig und allein der Blinker fing!
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Matthias
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Re: Eine Methode ohne den großen Effekt, den sie verspricht

Beitrag von Matthias »

......noch eine Beobachtung.

Thor schrieb: 70% der Fische sind 40-50cm........bei mit sind etwa 70% der Fische 30-40cm :c

Tight lines,

Matthias
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FALKFISH-THOR
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Re: Eine Methode ohne den großen Effekt, den sie verspricht

Beitrag von FALKFISH-THOR »

Das hab ich mal grob so überschlagen - vielleicht sind auch 50% der Fische 38,5 - 44,8 cm und 20% 45-50 cm! :oops
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Broder
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Re: Eine Methode ohne den großen Effekt, den sie verspricht

Beitrag von Broder »

FALKFISH-THOR hat geschrieben:Was ich im Endeffekt bei Punkt 2 meinte war - das selbst megaschnelles strippen und wechseln auf Fischimitate keinen Erfolg brachten - einzig und allein der Blinker fing!
aha :wink:
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Re: Eine Methode ohne den großen Effekt, den sie verspricht

Beitrag von Sundvogel »

Broder hat geschrieben:
FALKFISH-THOR hat geschrieben:Was ich im Endeffekt bei Punkt 2 meinte war - das selbst megaschnelles strippen und wechseln auf Fischimitate keinen Erfolg brachten - einzig und allein der Blinker fing!
aha :wink:
Das ist aber sehr abhängig von den Plätzen die man fischt. Wir haben kürzlich unglaublich viele Fische in allen Größen gefangen, unter anderem auch auf Fischimitate. Beim Blinkern gab es zwei oder drei Fische, auf Fliege dagegen irgendwas zwischen 80-100. ich würde aus Einzelerfahrungen keine Regel machen.

Uli
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Re: Eine Methode ohne den großen Effekt, den sie verspricht

Beitrag von FALKFISH-THOR »

Da gebe ich dir vollkommen recht Uli - Im Endeffekt sind die geschilderten Erfahrungen lediglich "unsere Erfahrungen hier vor Ort" - nicht mehr und nicht weniger!
Es geht hier für mich auch nicht um Regeln - sondern einfach nur um den Austausch unser unterschiedlichen Erfahrungen. ;)
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Broder
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Re: Eine Methode ohne den großen Effekt, den sie verspricht

Beitrag von Broder »

Heute ist viel Wind an der Funkstelle, daher werde ich die neue Shakespeare Sigma 10# Spinn 3 Teilig nehmen (ist heute per Post gekommen).
Zusammen mit diesem Pilk, bevor dieser noch ganz wegrostet.
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Re: Eine Methode ohne den großen Effekt, den sie verspricht

Beitrag von Robby »

Na das ist doch mal ein richtig schickes Teil, da beissen die Fische aus Mitleid!
Mit den besten Grüßen
Robby
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Ammaluschi
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Re: Eine Methode ohne den großen Effekt, den sie verspricht

Beitrag von Ammaluschi »

Also Broder, jetzt verstehe ich dich gar nicht mehr. Du schreibst, du fängst mit Weitwurfbomben nichts und hängst dir dann einen "relativ" reizlosen Pilker von 40gr. an die Angel :o
Versuch es doch einfach mal anders.
Gruß Lutz :wink: :wink:

Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.
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Re: Eine Methode ohne den großen Effekt, den sie verspricht

Beitrag von Sundvogel »

Ammaluschi hat geschrieben:Also Broder, jetzt verstehe ich dich gar nicht mehr. Du schreibst, du fängst mit Weitwurfbomben nichts und hängst dir dann einen "relativ" reizlosen Pilker von 40gr. an die Angel :o
Versuch es doch einfach mal anders.
Blödsinn :zsch: . Wenn es Jahre lang nicht geklappt hat, dann muss man dem eine Chance geben. Drillen wird auch einfach überschätzt. :lol:
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Re: Eine Methode ohne den großen Effekt, den sie verspricht

Beitrag von NXP »

:+++: :+++: :+++:

Die Erfahrungen kann ich alle teilen. Sehr schöne Zusammenfasung.

Ich finde es hingegen schon erschreckend, was von Achim Stahl geschrieben wird. Pauschalaussagen, dass Fliegenfischer mehr fangen als Spinnfischer, deute ich mal als Ignoranz gegenüber den Vorteilen der Spinnfischerei oder einfach nur an mangelnden Erfahrungen, was man von einem "Guide" eher nicht erwarten sollte.

Für mich kann ich noch sagen, dass sich meine Strategie in den letzten Jahren ganz klar verlagert hat. Die Fischerei im Raum FL und DK, die ich in meiner Jugend erlebt habe, unterscheidet sich methodisch ganz klar von meiner heutigen Vorgehensweise, wenn ich in Ostholstein oder Rügen fische. Es sind völlig andere Strukturen an den Stränden anzutreffen. Außerdem spielt die Jahreszeit / Witterung eine ganz entscheidende Rolle, bei der Vorgehensweise. Bei bestimmten Bedingungen ist die Fliegenrute unschlagbar, aber die Spinnrute ist einfach vielseitiger einsetzbar und fängt auch Fische, die mit der Fliegenrute nicht erreichbar sind. Halt genau so, wie Thor beschrieben hat ;)


FALKFISH-THOR hat geschrieben:Ich teile auch mal gerne ein paar Erfahrungswerte von ein paar Angelfreunden und mir, welche einige Jahre Fly Only und auch parallel beide Methoden gefischt haben.
Ich lasse mal den Zeitfaktor und die Erfahrungswerte von Ortskenntnis und Küstentaktik außen vor- wobei diese natürlich mit der Schlüssel zum Erfolg sind, denn an Glück beim Fischen glaube ich seit ein paar Jahren nicht mehr.Bezogen sind die Erfahrungen auf die Zeiten von Januar bis April!

1. In den Jahren, wo wir nur mit der Fliege gefischt haben- gab es regelmäßig schöne Fische zwischen bis 55 cm - Ü 60-70cm Fische waren die absolute Ausnahme - auch an Stränden, wo regelmäßig große Fische rauskommen.
2. Als wir beide Methoden probiert haben - gab es regelmäßig folgendes Szenario: Fisch direkt vor den Füßen: Auf Fliege ( Musterwechsel & Schnellstriptechnik) keinen Kontakt - Blinker fängt!
3. Auffällig war auch - seit wir regelmäßig wieder blinkern ist der Kontakt zu großen Fischen deutlich gestiegen. Gerade sehr schnell geführte Blinker brachten oft Fische in guter Qualität!
4. Es gab wenige Situationen, in welchen der Blinker nicht fing - wenn aber doch - dann war die Fliege natürlich top - sofern die Fische in Wurfweite waren!
5. Es gab viele Situationen, wo die kleinen Grönländer mit der Fliege gefangen wurden und 30 -40 m weiter draussen, die blanken Fische im 50er Bereich - und ich rede hier nicht von 100 m, sondern einfach doppelte Fliegenwurfweite!
6. Als jahrelanger Fly Only Fischer habe ich Spirolinos viele Jahre gemieden - es gibt aber viele Situationen, da haben die Fische sich auf kleine Nahrung eingeschossen, aber sind zu weit draußen für die Fliegenrute und siehe da, dann pickt man sich die Fische eben damit raus - alles eine Frage der Taktik!
7. Ich habe kein Problem mit beachcasten und viel Wind - allerdings wenn er direkt auflandig mit 5 Windstärken oder mehr bläst, das Wasser hoch ist , der Rückraum fehlte, dann bin ich als Fliegenfischer weiter gefahren. Und in genau den Situationen ist der Fisch natürlich vor Ort und lässt sich prima und entspannt mit der Spinnrute fangen.
8. Man weiß nicht immer von woher kommt der Fisch- ist er gefolgt oder ist er gerade auf halben Wege dem Blinker begegnet oder lümmelt der ganze Trupp vorne im Flachen - macht man allerdings regelmäßig den Spinnstop und fischt nicht zu schwer - dann bekommt man über die Zeit ein Gefühl dafür - wo der Fisch sich gerade momentan aufhält. Wenn die Fische weiter draussen stehen und du kurbelst nur durch dann folgt der Fisch oft bis vor die Rute - macht man den Spinnstop gleich am Anfang des Eintauchens, dann gibt es in der Regel den ersten Kontakt! Erst dieses Frühjahr wieder regelmäßig erlebt!
9. Ich fische auch viel vom Ponton Boot und es gibt einfach Strände, da kannst du die Rinne fischen und fängst auch schön Grönländer, aber hinter der Sandbank, wo das Wasser bis 4 m wird - da begegnet man regelmäßig den großen Fischen! Andere Strände wiederum sind erst richtig erfolgreich bei Niedrigwasser da man dort an die Kanten kommt.
10. Es geht natürlich nicht nur um möglichst viele Fische zu fangen, aber seit ich wieder mit der Spinnrute fische, habe ich in der Frühjahrssaison sicherlich 2-3 mal so viele Fische, wie in den Fly Only Jahren!
Und nicht das ein falscher Eindruck entsteht - mit der Spinnrute sind natürlich ca. 70% der Fische zwischen 40 und 50 cm.

Wie ihr seht, sind das andere Erfahrungen - das macht es ja auch so unglaublich spannend.
Im Endeffekt muss jeder das machen, worauf er Lust hat und für ihn an sinnvollsten erscheint.



TL & Gruß aus FL
Thor
„Wenn du einen Freund hast, schenke ihm einen Fisch, wenn du ihn wirklich liebst, lehre ihn das Fischen“ André Kostolany
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Re: Eine Methode ohne den großen Effekt, den sie verspricht

Beitrag von FALKFISH-THOR »

[quote="NXP"]
Ich finde es hingegen schon erschreckend, was von Achim Stahl geschrieben wird. Pauschalaussagen, dass Fliegenfischer mehr fangen als Spinnfischer, deute ich mal als Ignoranz gegenüber den Vorteilen der Spinnfischerei oder einfach nur an mangelnden Erfahrungen, was man von einem "Guide" eher nicht erwarten sollte.


Diese Haltung kann ich in Achims Aussage nicht erkennen!
Ich sehe das eher mit einem Augenzwinkern! ;)
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Broder
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Re: Eine Methode ohne den großen Effekt, den sie verspricht

Beitrag von Broder »

Ja hab ich auch so verstanden.

andere Strukturen an den Stränden anzutreffen. Außerdem spielt die Jahreszeit / Witterung eine ganz entscheidende Rolle, bei der Vorgehensweise. Bei bestimmten Bedingungen ist die Fliegenrute unschlagbar, aber die Spinnrute ist einfach vielseitiger einsetzbar und fängt auch Fische, die mit der Fliegenrute nicht erreichbar sind.
Ja find ich auch
Unser Universum funktioniert deshalb nahezu perfekt, weil es für Universen unendlich viel Zeit gibt um unendlich viele Universen zu testen und zu verwerfen bis unser Universum herauskam.
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