Neopren oder atmungsaktiv?

[Mike]

Hallo Gemeinde

Ich habe mich durch viele Themen im Forum gewühlt, bin aber nicht einen Schritt weiter und brauche Unterstützung.

Ich angle viel in der kalten Jahreszeit auf Seeforellen und gönne mir jährlich einige Tage an der Ostsee. Allerdings nicht wenn es flauschig warm ist, sondern eher im zeitigen Frühjahr. (März/April)

Bis jetzt schlüpfte ich jeweils in eine Neoprenhose, spiele nun aber mit dem Gedanken mir eine atmungsaktive Wathose zuzulegen. Allerdings fürchte ich mich ein bisschen vor der Kälte und weiss nicht, ob mir in einer atmungsaktiven Hose - aufgrund der Kälte - was abfallen könnte, was nicht abfallen soll.

Ich habe den Eindruck, dass eine grosse Mehrheit der User mit einer atmungsaktiven Wathose loszieht. Ihr seid doch bestimmt nicht alles nur Schönwetterangler, oder? Wie schützt ihr euch vor der Kälte? Soll ich besser bei einer schicken Neoprenhose bleiben?

Vielen Dank für eure Unterstützung und beste Grüsse
Mike

[Fjorden]

Hallo Mike,
war bisher auch überzeugter Neoprenträger im Frühjahr. Dieses Jahr habe ich im Frühjahr (Wasser 5 - 9 Grad) erstmals nur atmungsaktiv (Simms Guide) mit entsprechender Unterbekleidung (Woolpower) angezogen. Die Neopren ist für mich jetzt nur Backup. Muß aber dazu sagen, dass ich selten tief im Wasser stehe. In der Regel Kniehöhe, Oberschenkel.
Einfach testen und eine Neopren als Backup für die ganz kalten Tage.
Gruß
Fjorden

[quallunaq]

Moin Mike,

mein Tip aus der atmungsaktiven Fraktion:

Im Winter wenn Schnee liegt trage ich (von innen nach außen):

- Lange Unterhosen
- die dicksten Woolpower/Ulfrottee Kniestrümpfe (ich glaube 600)
- die dickste Woolpower/Ulfrottee lange Unterhose (Long John 400)
- eine Fleece Jogginghose
- atmungsaktive Watbüx und Watschuhe

Für obenrum hat Woolpower auch eine tolle Weste die einem herrlich das Kreuz warm und die arme zum wedeln beweglich hält. Nein ich kriege kein Geld aus Schweden, bin aber nach viel probieren hier gelandet. Letzte Schicht unter der Watjacke ist natürlich der gute alte Troyer.
Das ganze Wollzeug hält mich wunderbar warm, müffelt nicht so wie Fleece und je nach Temperatur kann ich durch weglassen genau meinen „Wohlfühlbereich“ einstellen.

Neopren trage ich beim Seekajakfahren als Long-John. Ungeschlagen wenn man (schwimmend) im Wasser ist, aber zum Fischen und für hinterher wieder in normalen Klamotten nach Hause finde ich den Komfort meiner Lagen perfekt.

Auf das nichts abfällt was dranbleiben soll


Tight Lines, Boris

[Trutte100]

..... kann mich der Meinung von Boris nur anschließen. Geht nichts über Ulfrottee :l: .
Für die Füße erst einen Strumpf von Falke, dann die 400er und danach die 600er Socken von Woolpower. Fische auch die Simms Guide. Habe damals die Socken zum Anprobieren mitgenommen, damit die Größe der Füßlinge angepasst werden konnte. Hab immer noch etwas Luft sowohl in den Füßlingen als auch im Watschuh (wegen der Isolation) :grin: .
Unterwäsche ebenfalls die 400er von Woolpower (für unten und oben). Danach 2 Fleece/Jogginghosen für unten, und 2 Fleecepullis für oben. Ist zwar alles nicht wirklich günstig, aber die Anschaffung lohnt sich aus meiner Sicht.
Fische meist im zeitigen Frühjahr (Wasser 2-8 Grad) oder im Spätherbst. Ok, bei sehr niedrigen Wassertemperaturen, und fischen an einem bestimmten Spot, kommt die Kälte nach rund 30 Minuten durch. Dann gehts kurz raus, einige Schritte am Strand gemacht (vielleicht noch ein Käffchen trinken) und weiter geht´s. Ist alles auszuhalten .

[schöngeist]

moin!

für mich gibt es ab einer wassertemperatur unter 8-10 grad keine alternative zu neopren!
ich bin eher schlank (mager?) und fröstel schnell. außerdem mag ich es nicht, wenn ich insgesamt 4-5 hosen anhaben muss und nach kurzer zeit trotzdem friere. irgendwie kann ich bei so vielen schichten auch nicht mehr so recht an "atmungsaktivität" glauben..
da ich bisher keinerlei probleme mit schwitzattacken in der neoprenhose hatte (komme immer trocken aus der hose!), fällt meine wahl bei kaltem wasser zugunsten der neo und bei warmem wasser zugunsten der atmungsaktiven aus. unabhängig von der temperatur mute ich der neo mehr zu, ist halt schön robust! wenn es wirklich kalt ist, trage ich zwei fleecebüxen unter neo, ansonsten eine.

mich juckt auch überhaupt nicht, dass die atmungsaktive von einigen als einzig tragbare hose für echte männer angesehen wird - frieren ist mist und schluss.

[hennes2121]

Moin ,
gefroren hab ich eigentlich eher in einer Neoprenhose als in einer atmungsaktiven. Liegt wohl daran, dass ich relativ viel schwitze. Wichtig ist auch, dass die Hose, egal aus welchem Material, groß genug ist. Wenn man am Strand steht wie die Wurst in der Pelle friert man in jeder Watbüx.
TL hennes

[sundeule]

Ich trage inzwischen wieder mehr Neopren aber aus einer ganz profanen Motivation heraus: Angesichts der Verschleißrate bei den Atmungsaktiven schone ich schlicht im Winter teures Material.

[ostseelicht]

Nach mittlerweile 6 Wintern in atmungsaktiver Wathose hat sich, wie schon bei den vorigen Beiträgen folgendes bewährt:
1te Schicht eine lange Unterhose, so ne Art Funktionsunterziehwäsche
dann kommt die Merino-Unterhose drüber, zum Schluß eine Fleece-Hose (schon ne bischen dickere).
An die Füße kommen 3 paar Socken (s.o.).

Ich habe an den Beinen bzw. am Rumpf noch nie richtig gefroren. Das einzige ist, dass die Füße nach einiger Zeit (etwa ab anderthalb oder 2 Std) anfangen, kalt zu werden. Liegt halt daran, dass da die Neoprenfüßlinge um den Fuß sind und da nix an Feuchtigkeit abtransportiert werden kann.
Da hilft halt letztlich nur, immer mal paar Meter zu gehen.

TL

werner

[DrMabuse]

Bedingt durch Hautprobleme nach Neoprennutzung stellte
sich nur noch die Frage,was darunter ziehen ?
Shamoni lange warme U-Hose,200-Fleece Latzhose,gibt es
preisgünstig,z.B. bei "awn" und dann eine dicke Helly-Hansen Fleecehose.Trekkingsocke von Falke und von"Gill"
Socken vom segeln.~ Obenrum bleiben versch. Optionen,je
nach Wattiefe und Wetter. - Unterste Schicht Funktions-
wäsche mit Wollanteile.-Sonst wärmt es nicht....
DrMabuse

[Ammaluschi]

Atmen muss es.

[Loop-Freak]

Jepp, so wie es Boris schreibt :+
+

Da bist VIEL beweglicher und stiefelst nicht so wie ein Eisbär an Land :p

Gruss Ralf-Dk og god weekend

[Broder]

Das einzige ist, dass die Füße nach einiger Zeit (etwa ab anderthalb oder 2 Std) anfangen, kalt zu werden. Liegt halt daran, dass da die Neoprenfüßlinge um den Fuß sind und da nix an Feuchtigkeit abtransportiert werden kann.

Interessante Theorie, bzw. Begründung für kalte Füsse, das muß ich schon sagen. :grin:
Wie transportiert deine atmungsaktive Watbüx die Feuchtigkeit denn so, wenn Du im Wasser bist ?
Hat was
Sei doch froh, dass Du wenigstenz an den Füssen etwas Neopren hast.

Die einzigen Vorteile den das atmungsaktive Gewebe hat ist eben diese Eigenschaft und das die sehr gut Dicht bleiben im Vergleich zur Neoprenhose, welche schon nach kruzer Zeit undicht wird sonst sehe ich keinen Vorteil. Auch was die Haltbarkeit und Dichtigkeit angeht, klar die Nase vorn.
Wärmedämmung allerderdings gleich Null.

Optimal wäre dickeres Cordura plus Gummi oder Atmungsaktiv + Cordura ( wie bei Trockentachanzügen )oder sehr viel mehr Lagen, dies hat berechtigter weise sein Preis, jedoch finde ich die Preise sage mal ab 300 Euro stark übertrieben und raffgierig, bei lediglich reinem Goretex und Co, zumal das nicht unbedingt bei regelmäßigem Gebrauch 10 Jahre hält.

Im Moment ist das Wasser warm. Im Frühjahr { Hauptsaison zu Meerforellenangeln } ist Luft relativ warm aber das Wasser dazu noch sehr kalt, was sich in Zahlen so ausdrückt 10 Grad Luft und 6 bis 8 Grad Wassertemperatur, da komme ich mit Neopren besser klar. Ich weis nicht was ich da mit Goretex soll.

[Ralph Hertling]

Moin Broder,
das mit der Atmungskativität klappt mit GoreTex und einigen anderen ähnlichen Menbranen immer dann besonders gut je höher der "Dampfdruck" innerhalb der Hose im Vergleich zum kälteren Wasser respektive Luft außerhalb ist. Das heißt, je größer der Temperaturunterschied zwischen innerhalb und außerhalb der Hose, desto optimaler kann eventuelle Feuchtigkeit die Membran von innen nach außen passieren, ungeachtet dessen, ob Du im Wasser stehst oder nicht.
Kaum zu glauben, aber wahr ... sonst würde es im Wasser stehend kaum einen Unterschied machen, ob Neopren, Gummi, oder GoreTex.
Das heißt aber übrigens auch, dass wenn beispielsweise im Sommer kaum ein Unterschied zwischen innen und außen besteht, es nur zu einem sehr bis extrem langsamen Feuchtigkeitstransport kommen kann.

[Broder]

Funktioniert bei meiner jedenfalls nicht, die ist mit Kondenzwasser innen nass.
Dann habe ich wohl kein Dampfdruck oder wie ?
Atmungsaktiv kommt vom Fliegenfischen und die stehen nicht so oft und so lange bis zur Hüfte im Wasser, wie Watfischer. Eigentlich stehen Fliegenfischer so gut wie garnicht im Wasser, nur zum releaisen der Fische und so weiter, daher sieht man die auch nie in Neopren, da macht eine atmungsaktive Wathose wirklich nur Sinn. Wir stehen aber zu 99 Prozent bis zu den Achseln im Wasser, das zugegeben nicht so kalt ist wie ein Bergbach aber hier spielt die Zeitdauer von mehreren Stunden eine Rolle.
Die Isolierung von Neopren ist so extrem, das sogar bei einem Leck und dadurch klammen Klamotten es gut wärmt.

[hennes2121]

Wow!
Dann mache ich das ja mit meiner Guide schon seit 10 Jahren völlig falsch, ich gehe immer voll rein ins nasse Vergnügen. Gut dass wir mal drüber gepostet haben.
TL Hennes