gewissensfrage

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.

bin ich so cool, und lasse diesen traumfisch wegen seiner fast verschwundenen restverfärbung wieder schwimmen, obwohl sonst alles für's mitnehemen spricht (rechtlich, gesetzlich, fischmässig)???

schwimmenlassen
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mitnehmen
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Insgesamt abgegebene Stimmen: 37

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VolkerB
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Beitrag von VolkerB »

... ich würd vielleicht Mecker kriegen wenn ich so einen wieder schwimmen lasse.
Da sehe ich auch insgesamt bei meiner Entnahmequote (8-12 Stück p.a.) kein Problem.

Volker
Gast

Beitrag von Gast »

Ich halte die Abstufung von 95% zu 100% Färbung zwar auch nicht für erkennbar, allerdings verfahre ich ebenfalls nach dem Motto: Wenn ich nachdenken muß ob angebräunt, braun oder nicht - definitiv zurück.

So fischgail bin ich nicht, so einen fang ich auch noch später. Und wenn nicht heute, dann morgen.

By the way, ich hatte z.B. im Juni zwei fette ca. 40er Äschen, aus denen die Eier schon bei der Landung heraustropften. Was ich da für ein schlechtes Gewissen hatte, brauch ich ja nicht zu erwähnen. Gesetzliche Schonzeit, tolle Maße etc. hin oder her.
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Schweißsocke
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Re: gewissensfrage

Beitrag von Schweißsocke »

oh-nemo hat geschrieben: Der kommt doch grad vom figgen
...und hat damit seinen biologischen Sinn erfüllt. Ob ich ihn dann mitnehme, hängt immer vom aktuellen "Fischbestand" meiner Truhe ab. Ethische Bedenken habe ich da nicht. Im Herbst, vor der Laichzeit, setze ich dagegen prinzipiell jeden nicht vollständig blanken Fisch zurück.

Bei Steelheads gilt für mich sowieso: Knüppel übern Kopp :!:
Regenbogenforellen haben im Ökosystem Ostsee aber auch gar nichts verloren. Zwar ist bis jetzt noch nie nachgewiesen worden, dass diese Fische bei uns ablaichen können - und es ist auch wenig wahrscheinlich, dass dieses passiert, da es sich bei den Zuchtfischen in der Regel um unfruchtbare Hybriden handelt, aber sicher ist sicher. Ich kenne Berichte aufsteigenden Regenbognern von der Kolding Au, aber auch hier ist es offensichtlich (glücklicherweise) nicht zum Ablaichen gekommen.
Falls es der Regenbogenforelle gelingen sollte, bei uns einen laichfähigen Bestand aufzubauen, könnte das wegen der bekannten Robustheit dieser Art das Ende für unsere heimische Meerforelle bedeuten. :cry:

Fazit: Auch wenn man die gerade entbüxten Regenbogner kulinarisch nicht mit eine Mefo zu vergleichen sind - eher würde ich einen solchen Fisch verbuddeln als ihn wieder zurückzusetzen - ich habe auch schon 35er plattgemacht, aber das gehört hier ja alles gar nicht her und wäre Thema für einen eigenen Thread.
Gruß Arne

There's a fine line between fishing and just standing on the shore like an idiot. ~Steven Wright
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Buba
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Beitrag von Buba »

Da sage ich nur eins zu ! Ab in die Pfanne und Mahlzeit :+++:
Gruß und Petry
Bernhard .



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Alex
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Beitrag von Alex »

Ja - was soll ich sagen! :q:

Das würde ich absolut ad hoc entscheiden! :grin:

Wenns ne schon wieder pralle Trutte ist, würde sie mir schmecken, aber nen Schlauch kann Neptun behalten. 8)
Im Spätsommer ist für mich z.B. der Ort ganz entscheident. Neben nem Bacheinlauf würde sie nen Schubs in die richtige Richtung kriegen. An der offenen Küste wo zwischen nächstem Einlauf und Fangort noch 10Km und 30 Netze liegen, würde ich mir das sicherlich nochmal überlegen, soweit es in eine Zeit fällt, in der mir der Gesetzgeber nicht vorschreibt diesen Fisch zurück zu setzen. 8)

Zu diesem Thema könnte man sooooo viel schreiben und das aus sooooo viel verschiedenen Perspektiven und Situationen, daß sich schon sehr oft darüber gestritten wurde, was zu tun ist! :grin:

Grundsätzlich finde ich aufsteigende Fische schonenswert! :!:
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
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Müller
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Beitrag von Müller »

Grundsätzlich finde ich aufsteigende Fische schonenswert!
dem kann ich nichts hinzufüfügen :+++:
ich hatte z.B. im Juni zwei fette ca. 40er Äschen, aus denen die Eier schon bei der Landung heraustropften. Was ich da für ein schlechtes Gewissen hatte, brauch ich ja nicht zu erwähnen
das schlechte gewissen hätte in dem fall wohl jeder... :c
wer babyrobben kloppt, der fi..t auch kinder!!!
Gast

Beitrag von Gast »

ich hatte bisher eine schlechte erfahrung und deshalb setze ich alle auch nur ansatzweise farbigen fische schonend zurück. außer mir steht da so ein kontroll-typi im nacken, dann mache ich mir dann doch weitere gedanken....

andré
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emka
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Beitrag von emka »

Salty hat geschrieben:Ich halte die Abstufung von 95% zu 100% Färbung zwar auch nicht für erkennbar, allerdings verfahre ich ebenfalls nach dem
das ist wohl tatsächlich schwierig...aber die ausgangsfrage war ja, das man sich fragt ob der fisch nun wirklich astrein ist, und dan gilt für mich das
Motto: Wenn ich nachdenken muß ob angebräunt, braun oder nicht - definitiv zurück.

c&df
mk
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"keine weltherrschaft ohne manisches lachen!"
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marioschreiber
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Beitrag von marioschreiber »

Da ich auch schon zwei fette Ü50er die superblank waren zurück gesetzt habe, (ich hatte schon eine 74er am Gürtel und hab in der Hoffnung auf die Ü80 weiter gefischt ;)) mach ich mir persönlich keine Vorwürfe.

Ich gehe schonend mit dem Bestand um, habe ein persönliches Mindestmass, schone (eindeutig) braune ganzjährig, wechsel den Strand wenn nur untermassige beissen.....

Wenn der Fisch prall ist, und so gut wie blank, dann kann ich das mit meinem Gewissen vereinbaren !
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Fyggi
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Beitrag von Fyggi »

Hai,

auf die Gefahr hin, etwas völlig Mißverstanden zu haben:

die Frage bezog sich doch auf eine fette, wenn auch noch minimal gefärbte Meeforelle im März, oder?

Da es sich eigentlich doch nur um eine "abgelaichte " Mefo handeln kann (gehe ich mal aufgrund der Laichzeiten von aus) verstehe ich die Frage nicht so richtig.

Der Sinn, braune Fische zu schützen und sie zurückzusetzen besteht doch darin, ihnen das Laichgeschäft zu ermöglichen (wenn sie es schon soweit geschafft haben, jeglichen Unbilden der Natur, bzw. der Menschen zu trotzen!)

Da sie dieses erledigt hat, ist die Färbung doch letztendlich egal.

Ich setze eher eine blanke, aber nach dem Laichgeschäft noch dürre Mefo zurück, wie sie leider zu der frühen Zeit noch des Öfteren anzutreffen sind.

DAS sieht völlig daneben aus, wenn sich einer mit einem solchen Fisch brüstet, der aussieht, als ob er sich nicht zwischen Fressen und Sterben entscheiden konnte!

Meint Mark
Gast

Beitrag von Gast »

Wobei ich mich frage, ob sich die Fische an die von Menschen festgelegten Laichzeiten halten? Ne Äsche hat ja im Juni auch keine Schonzeit.

Ich wills ja nicht auf die Spitze treiben und ist vielleicht auch ne doofe Frage, aber: Wenn einige Fische erst nach der 'gesetzlich festgelegten Laichzeit' aufsteigen (und das ist ja oft so), könnte es sich nicht auch um einen Fisch handeln, der sich für den Aufstieg gerade vollgehauen hat und erst in den nächsten Tagen die volle Färbung erhält?


Ernstgemeinte Frage :q:
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klaus
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Beitrag von klaus »

ich finde den Worten von Marioschreiber ist eigentlich nichts mehr hinzu zufügen
TL
Klaus
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Müller
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Beitrag von Müller »

Ich wills ja nicht auf die Spitze treiben und ist vielleicht auch ne doofe Frage, aber: Wenn einige Fische erst nach der 'gesetzlich festgelegten Laichzeit' aufsteigen (und das ist ja oft so), könnte es sich nicht auch um einen Fisch handeln, der sich für den Aufstieg gerade vollgehauen hat und erst in den nächsten Tagen die volle Färbung erhält?
darüber habe ich letztens mit'nem freund auch diskutiert. ich kann mir nämlich nicht vorstellen, das sich die fische 100%ig an die vom menschen festgelegte schonzeit halten.
das aber jetzt im märz erst eine trutte anfängt sich zu färben, um dann aufzusteigen, halte ich für sehr unwahrscheinlich. und warum sollte eine meerforelle in der größe jetzt schon aufsteigen, um dann das komplette jahr im fluß zu verbringen?
der nachwuchs schlüpft doch schon im frühjahr, weil im sommer genügend kleinzeugs im wasser rumwuselt, woran sich die kleinen erstmal so groß fressen können, das sie anschließend im meer auch ne chance haben.
kann ja sein das der klimawandel die fische kirre macht.

die "95% silbern" sollen ein leichtverständlicher ersatz für das wort "fast" sein...

wer mal im netz ein bisschen rumguckt, der findet desöfteren fotos von fischen, denen man an der nase ansieht, was sie im winter getrieben haben..(großer schädel, laichhaken, vergrößerte flecken, mattere farben u.s.w) braun sind diese fisch nicht mehr, aber sie haben eben noch die merkmale von der laichzeit. von sowas rede ich. ich persönlich setze VOR der schonzeit lieber den fisch zurück, wenn er solche anzeichen hat...das ist doch sowieso klar.
aber die frage ist ja eine ganz andere.......
wer babyrobben kloppt, der fi..t auch kinder!!!
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Vossi
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Beitrag von Vossi »

Marios Worten ist nichts hinzuzufügen. :+++:

Letztlich muss es aber jeder mit sich ausmachen....aber das war ja nicht die Frage :wink:
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stonefly
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Beitrag von stonefly »

Grundsätzlich würde ich solch einen Fisch entnehmen, wirklich entscheiden kann ich es aber nur "vorort".

Mir könnte es passieren das ich solch einen Fisch auch wieder schwimmen lasse, kommt auf die Situation an.
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