So, ich bin gestern zurück gekommen und fasse die 4 Tage mal kurz zusammen.
Ankunft Donnerstagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein. Zunächst haben wir einen kleinen Erkundungsgang Richtung Strand gemacht, wobei sich die vermeintlichen 300 Meter zum Wasser (Luftlinie laut Karte) als mindestens das dreifache inkl. Hügeln und Waldwegen herausstellten. Damit hatten sich das Vorhaben zu Fuß zum Fischen zu gehen schnell erledigt.
Am Abend ging es gegen 20 Uhr bei mäßigem Nord-Ostwind ans Wasser (Stelle 1). Leichte Welle auflandig und angetrübtes Wasser, nicht die schlechtesten Bedingungen. Zweiter Wurf mit dem Spöket... Kraut? Ne das Kraut zappelt, aber leider nur knappe 10 Sekunden. Dass dies einer der an einer Hand abzählbaren Fischkontakte der nächsten drei Tage gewesen war, kann ich schonmal vorwegnehmen. Der Abend brachte außer einem Zupfer nach Sonnenuntergang nichts mehr ein.
Am nächsten Morgen ging es bei weiter anhaltendem Nord-Ostwind runter nach Kragesand (Stelle 2). Gegen halb 7 begann ich links von der Spitze. Am Ufer war das Wasser sehr trübe, fast schon grenzwertig, etwas weiter draußen dann etwas klarer. Zunächst griff ich zur Fliegenrute, um den flachen Bereich vom Ufer aus abzufischen. Ich legte den Schusskopf 4-5 Meter vor mir aufs Wasser, um etwas Schnur von der Rolle zu ziehen und siehe da, im knietiefen Wasser schnappte sich eine halbstarke Forelle die schwebende Fliege noch bevor ich den ersten richtigen Wurf machte. Zu einem Drill kam es jedoch nicht, da sich der Fisch an lockerer Schnur mit einem Kopfschütteln an der Oberfläche befreien konnte. Das ging ja gut los dacht ich mir. Um es kurz zu machen: Es tat sich nichts mehr, nicht mal ein Zupfer, weder auf Fliege noch auf Blinker. Im strömenden Regen machte ich mich um kurz nach 10 auf den Rückweg. Tagsüber ging es nach Sonderburg, wo wir uns einen Strafzettel einfingen, der allerdings so versteckt unter der Motorhaube war, dass ich ihn erst auf der Autobahn entdeckte, als er sich bei 120 km/h verabschiedete... mal schauen was da kommt :grin:
Bei diesem Pech kann man nur auf etwas mehr Glück am Wasser hoffen! Auf dem Rückweg von Sonderborg hatte ich zwei Fliegenfischer in Vemmingbund gesehen und nachdem ich mir diesen Abschnitt von oben angesehen habe, stand fest wo es abends hingeht (Stelle 3). Der Wind hatte auf Süd-Südost gedreht und schlief gegen Abend komplett ein. Solange die Sonne noch zu sehen war, passierte nichts und entgegen der Erwartungen waren die Hornhechte nur sehr vereinzelt anzutreffen. Kurz nachdem die Sonne verschwunden war, bekam ich nach einem weiten paralellen Wurf zum Ufer einen Hammerbiss, gefolgt von einer geschätzten mittsechziger Forelle, die mit einem Schwall die spiegelglatte Wasseroberfläche durchbrach
So ein Mist! Weitere Würfe, Köderwechsel etc. brachten an dieser Stelle nichts mehr. Als es dunkler wurde kamen die Hornis plötzlich dicht ans Ufer und machten sich an der Oberfläche bemerkbar. Außer ein paar Hornianfasser brachte der Abend nichts mehr.
Am nächsten Morgen war ich bereits um kurz nach 5 am Wasser. Der Wind hatte auf NW gedreht, was mich zuversichtlich machte, doch leider sollte der Sonnenaufgang an diesem Morgen das spektakulärste Ereignis bleiben. Keine Fischanzeichen bzw. Bisse auf der gesamten Strecke (Stelle 1/4). Abends war ich nur kurz am Wasser (Stelle 5), da der Wind so stark war, dass ich das Fischen nach 30 Minuten einstellte, Köderkontrolle durch riesige Schnurbögen unmöglich.
Am letzten Tag war ich wieder um 05:15 h am Wasser, diesmal in Skeldebro/Spar Es (Stelle 6), wo ich mich vom Campingplatz entlang der Steilküste Richtung Norden fischte. Nach gefühlten 2 km ohne Fischkontakt drehte ich um. Auf dem Rückweg machte ich alle 30-40 Meter 3 Würfe mit der Spinnrute, als ich rechts von mir relativ weit draußen einen Schwall sehe. Angeworfen, 4-5 Kurbelumdrehungen, Biss und Fisch, der sich leider auf halber Strecke verabschiedete. Das war der erste und letzte Kontakt des Morgens und gegen 9 Uhr packte ich meine Sachen.
Trotz der schlechten Ausbeute (bzw. gar keiner Ausbeute
) war es ein super Wochenende auf der Halbinsel, die mich sicherlich nochmal wieder sieht, dann hoffentlich mit Fisch!
