Der Schall und die Meerforelle

Unsere Meere Leben und verändern sich zyklisch und azyklisch und folgen ihren eigenen Gesetzen, die teils global, teils regional bestimmt sind. Viele Größen und Einflüsse ändern sich und nehmen wiederum Einfluss auf unsere silbernen Freunde. Welche dieses sind und wie sie wirken kann hier erörtert werden.
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knoesel
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Beitrag von knoesel »

Als ich den Bericht las, wurde mir so recht bewusst, dass ich in der ECK-Bucht noch keine Trutte gefangen habe, wenn die Kampfschwimmer dort zusammen mit Hubschraubern übten.
Ich bin deshalb der Meinung, dass das Rotorgeräusch der Helos (= Schalldruck) auf meine Misserfolge zurückzuführen ist.
Ich gebe zu, dass ich dort auch nicht gerade zu den erfolgreichsten Fischern gehöre - immerhin ein Erklärungsversuch für so manche Nullrunde.
Wenn also Helos in der Bucht Lärm machen, gehe ich bestenfalls zum FlyFi-Üben los. :grin: :wink:
Wir können den Wind nicht ändern -
aber die Wurfmethode anpassen.
;)
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bulldogfish
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Beitrag von bulldogfish »

Ich mach mir jetzt Propeller an die Blinker!! :+++: :+q: :lol:

TL Bull
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Wat mut, dat mut!!!
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Ralph Hertling
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Beitrag von Ralph Hertling »

Moin zusammen!!

Vielleicht sollten Wir über ein Meerforellenholz nachdenken?
Waller ver**scht man ja auch so ähnlich.

Ist vor allem viel eleganter, günstiger und auch weniger mühsam als mit einer Handvoll Magnusse anzufüttern.

Wenn ich mal meine ersten Paar MeFos gefangen haben sollte werde ich mal so einen manuellen Küchenquirl neben mir im Wasser kurbeln. Mal schauen ... dann brauche ich vielleicht nur noch 10meter im Schnitt zu werfen und fange wie blöd.
;-)
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knoesel
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Beitrag von knoesel »

Hallo Peter,
warum nur an die Blinker?
Für Fliegen/Tuben gibt´s die z.B. DORT unter "Kunststoffprodukte" in allen nur möglichen Farben.
Der Schneebesen ist schon OUT. :grin: :wink:
Wir können den Wind nicht ändern -
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Gast

Re: geräusche

Beitrag von Gast »

sea-star hat geschrieben:Wenn man einen Schlepp-Löffel oder Wobbler direkt beim schleppen kurz hinter dem Motor plaziert,wird man über kurz oder lang über brachiale Bisse im Schraubenwasser staunen
Meine Erfahrungen sind auf diesem Gebiet etwas anders.
Wir fischten mit unserem Boot in der Regel zwei Ruten im Heckwasser des Bootes und bis zu vier Ruten über den Planermast und den Boards.
Die seitliche Entfernung dieser Köder zum Boot,lag dann bei 50 Meter,bzw.30 Meter.

Obwohl die Schleppköder der Heckruten immer sehr weit hinter dem Boot liefen,brachten die Ruten,die mit dem Schraubenwasser nicht in Berührung kamen,immer weit mehr Fischkontakt.
Hier scheint doch in aller Deutlichkeit eine Scheuchwirkung durch die Schraubengeräusche zu sein.

Zu unseren Anfangszeiten gaben uns schwedische Freunde schon den Rat,möglichst viel über den Mast zu fischen,da seitlich vom Boot, die Scheuchwirkung kleiner ist.

Heiko :wink:
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Alex hat geschrieben:Allerdings ein fast Philosophischer Ansatz.
Der aus meiner Erfahrung heraus viel Wahrheit enthält. :+++:

Henrik Mortensen hat es auf einer seiner DVDs so schön formuliert, wie der Autofahrer auf der Autobahn nur auf die Strasse fixiert ist, und dann auf der Raststätte seine Wahrnehmung der Umwelt "plötzlich" total verändert.
Er vergleicht dies mit dem Verhalten des Lachses beim Aufstieg im Fluss.

Nach meinen Beobachtungen ist das in nahezu allen Fischwassern nicht anders.
An manch einen Fisch muss man sich anpirschen wie ein Indianer, und bei anderen Fischen gleicher Art im gleichen Fischwasser kann man pausenlos seine Leine mitten zwischen die Fische präsentieren, und sie nehmen keine Notiz (sie wollen es nicht).

Mir fällt da eine witzige Geschichte ein.
Wir fuhren mit dem Boot auf den Bahamas von einem zum nächsten Flat (Flachwasserzone / Sandback), um dort watender Weise auf Bonefish zu fischen. Auf dem Weg schleppten wir einen grossen Streamer hinter dem Boot her. Zielfisch war der Barracuda.
Es fasste ein Hornhecht zu, und als ich das Vorfach in der Hand hatte, um den Hornhecht ins Boot zu heben, schoss ein Barracuda unterm Boot hervor und halbierte direkt unter meinem Gesicht den Hornhecht.
Der Barracuda war die ganze Zeit unter unserem Boot mitgeschwommen. Und wir hatten schön Ausschau gehalten, ob wir irgendwo einen entdecken konnten (man sieht sie oft auf grosse Entfernung, weil das Wasser glasklar ist). :-) Schöner Schreck war das. Von Scheuchwirkung keine Spur.
Und das obwohl dort fast Null Bootsverkehr herrschte.

Gruss,
Bernd
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Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

@ Bernd, könnte man daraus lernen, schon mal als Vorbereitung für einen etwaigen Ausflug in solche Gefilde für Unwissende, dass es sinnvoll wäre, eine aufblasbare Badeinsel irgendwo zu verankern, abzuwarten und kurz danach einen schattenliebenden gefrässigen Barracuda anzuwerfen? :grin:

@ Herr Professor Jürgen, sehr schönes, wenn auch älteres, aber nicht minder interessantes Thema!

Muss noch ein zweites Mal lesen, aber entspricht der Schall im Sinne den Druckwellen unter Wasser? Macht also eine Propellerfliege tatsächlich einen wissenschaftlichen Sinn?

Es scheint ja so, weitere Ableitungen entführen mich in Überlegungen zu Masse statt Propeller, nicht nur bei Nachtfliegen. Tagsüber (bei ruhigerem Wasser) mit einem Popper auf Mefos?

Diese Überlegungen könnten zum Beispiel vorerst zu nur einer einzigen Nachtfliege führen :D
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin Mirko,
was soll ich dazu sagen? Am Beginn dieses Freds hatte ich ja schon gesagt, das Schallwellen (Longitudinalwellen) als Druckschwankungen empfangen werden (man spricht auch von Schalldruck).

Und experimentieren ist doch witzig, warum also nicht mal mit Propellern, Popperköpfen ets.

@Bernd: mit diesen Argumenten hab ich immer noch Probleme. Du argumentierst ständig mit den Sonderfällen -- natürlich gibt es für alles Ausnahmen, die sind aber eben Ausnahmen. Und natürlich berücksichtige ich immer erstmal mittlere Bedingungen und erst danach die Ausnahmen.

Beispiel: In der Regel wird weit weg vom Boot besser gefangen als nah dran (Schleppbeispiel mit Planerboard) und ja es gibt manchmal FIsche, die das Boot als Fisch-Agregation Point nutzen. Aber mein Angeln würde ich immer auf ersteres fokussieren. ---Also 7-Ruten weit weg vom Boot und die 8te im Schraubenwasser :lol:
TL, Jürgen
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Jürgen,
bezüglich des Schleppens sind wir in unserer Meinung auf einem Nenner.
Ich bin aus der Erfahrung im Bereich karibischen Salzwasser heraus der Meinung, viele Fische "gehen kurz auf Seite" , sobald das Boot kommt.
Direkt danach allerdings sind sie unmittelbar wieder ansprechbar.

Beim Meerforellenfischen habe ich wirklich oft Situationen erlebt, in denen man einfach nicht leise sein musste. Einer der extremsten Fangtage, die ich erlebt habe, war vor 2 Jahren auf Rügen. Dass hatte ich schon einmal beschrieben. Kurzum: 3 Bellybootfahrer mitten im Fisch und die Küstenangler fangen direkt links und rechts von ihnen den ganzen Tag lang wie blöde.

Ich habe regelmässig Meerforellen an Stellen gefangen, wo ich gerade erst rübergepaddelt bin. Und das zumeist in sehr sehr flachem Wasser.
Ich denke, die Meerforellen gehen auf Seite und bleiben trotzdem ansprechbar.
Oder manchmal werden sie vielleicht sogar erst dadurch ansprechbar.

Mich stören Boote absolut Null. Wenn es um die Fangchance geht ;).

Wenn ich aus dem Bauch heraus sagen sollte, wie gravierend der Einfluss vom Schall - den ich durchs Waten unter Wasser erzeuge, im Vergleich zum Einfluss der Einholgeschwindigkeit, für den Fangerfolg ist, so halte ich den Schall für nicht 10% so gravierend.
Von :grin: Ausnahmesituationen abgesehen.

Hast Du denn viele Erfahrungen, wo jemand oder etwas durch zu lautes Auftreten (Verhalten) Meerforellen konkret verscheucht hat ?

Gruss,
Bernd

p.s. Trotzdem bin ich schon aus Prinzip meistens erst einmal leise am Fischwasser. :oops
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piscator
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Beitrag von piscator »

@ Bernd Nö,
aber viele gefangene -durch geräuschvoll aufgesetzte Fliegen bei Nachtfischerei,- sprechen eher für mehr als 10%. Und es geht mir nicht um die verscheuchten Fische sondern um die gefangenen -- seltsam, bin ich damit allein? :lol: Jürgen
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Alex
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Beitrag von Alex »

Also wenn Du noch jemanden suchst ..... ich! :l: :l: :l: :l:

Wer den Doc und Salmonking so deklassiert, dass sie ein Jahr später noch nicht darüber hinweg sind, der kann oder weiß etwas, was irgendwie noch nicht jeder verinnerlich hat. :+++:
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
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cojote
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Beitrag von cojote »

Alex hat geschrieben:Also wenn Du noch jemanden suchst ..... ich! :l: :l: :l: :l:

Wer den Doc und Salmonking so deklassiert, dass sie ein Jahr später noch nicht darüber hinweg sind, der kann oder weiß etwas, was irgendwie noch nicht jeder verinnerlich hat. :+++:
:-lol: :-lol: :-lol:

...das war schon super :+++:

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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

piscator hat geschrieben:@ Bernd Nö,
aber viele gefangene -durch geräuschvoll aufgesetzte Fliegen bei Nachtfischerei,- sprechen eher für mehr als 10%. Und es geht mir nicht um die verscheuchten Fische sondern um die gefangenen -- seltsam, bin ich damit allein? :lol: Jürgen
Guten Morgen Jürgen :wink:
In Punkto "konstruktiver Lärm" bin ich Deiner Meinung.
Die Wirkung sehe ich sehr ähnlich, wie eingangs von Dir beschrieben.
So wie beim Spinnfischen der "einklatschende" Wobbler die Meerforelle anlockt (und eher selten verscheucht), so haben beim Fliegenfischen Popperfliegen etc. auch eine Lockwirkung.
Das gleiche denke ich über beschwerte Fliegen. Auch deshalb möchte ich stets, dass meine Fliege nach dem Aufwässern möglichst sofort fischt.

Die Abgrenzung zwischen konstruktivem und destruktivem Lärm zu definieren ist sehr schwer.
Meines Erachtens gibt die momentane Aufmersamkeit der Meerforelle den Ausschlag darüber. Ist sie z.B. auf Garnelen über dem Blasentang, auf Heringe im Mittelwasser, auf Strandkrabben am Grund oder auf Tobis an der Oberfläche ausgerichtet (gar fixiert)?
Oder befindet sie sich z.B. in einer Verdaungsphase? Will sie "Sonne tanken"?
All dies wird massgeblich dafür sein, was in der jeweiligen Situation destruktiver Lärm und was konstruktiver Lärm sein wird.

Dem konstruktiven Lärm bemesse ich - ebenso wie Du, auch deutlich höhere Bedeutung bei :+++: .

Beste Grüße,
Bernd
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