Der Schall und die Meerforelle

Unsere Meere Leben und verändern sich zyklisch und azyklisch und folgen ihren eigenen Gesetzen, die teils global, teils regional bestimmt sind. Viele Größen und Einflüsse ändern sich und nehmen wiederum Einfluss auf unsere silbernen Freunde. Welche dieses sind und wie sie wirken kann hier erörtert werden.
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Müller
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Beitrag von Müller »

ja ich glaub das stimmt.....bei den fischen gehen ja auch geruch und geschmack zusammen....bei schlangen ist das auch so - die können gerüche schmecken.....

ich glaube auch, das fische keine farben erkennen können. alte hitlerfilme werden ja mit'nem pc - programm bearbeitet, wo bestimmten kontrasten bestimmte farben zugeordnet werden.
und deshalb sind schwarz/rot und gelb/schwarz so fängig. die fische kennen den kontrast nicht, und drehen komplett ab.

wenn ich demnächst mal wieder so richtig krass auf'm seegras-trip draufbin, werde ich mal mit den trutten eine kleine diskussion zum thema optik und geräusche führen. das wird sicher aufschlußreich 8)
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VolkerB
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Beitrag von VolkerB »

Hi,
super Thema :+++:

Ob ein Geräusch aber nun "Lärm" ist, ist ja immer sehr subjektiv (sicher auch bei Forellen). Ich bin ganz besonders hinsichtlich des "Schleppens" sicher, das viele Fische diesen Lärm als störend empfinden und deshalb versuchen zu flüchten. Insbesondere Beutefische müssen sich dazu schneller als normal bewegen und werden dadurch für Räuber leichter zu "sehen" und auch zu "fühlen" sein. Ein Räuber wird also möglicherweise mit diesem "Lärm" verbinden, dass dort immer Kleinfische umher spritzen.

Ein Bekannter von mir hat beim Schleppen auch schon durchaus dicht hinter dem Boot Bisse gehabt, was zumindest zum Teil dagegen spricht, dass Forellen durch Motorenlärm vergrämt werden.

Volker
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Schweißsocke
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Beitrag von Schweißsocke »

VolkerB hat geschrieben:Hi,
super Thema :+++:

Ob ein Geräusch aber nun "Lärm" ist, ist ja immer sehr subjektiv
Das sehe ich auch so. Wenn bei Ententeich ein 18er Spöcket mit einem vernehmlichen dumpfen Klatschen in 80 m Entfernung einschlägt, kann so ein unnatürliches Geräusch die Fische doch nur verscheuchen? Ich habe da auf jeden Fall ein ungutes Gefühl.

Vor vielen Jahren habe ich in DK einen Fliegenfischer getroffen, der auch ein Anhänger der "Schall-Philosophie" war. Ab und zu ließ er seinen Schusskopf mit voller Wucht aufs Wasser platschen und behauptete, dadurch würde er neugierige Meerforellen anlocken. Den Beweis blieb er an diesem Tag schuldig, er behauptete aber standhaft, dass sich seine Fänge durch diese Methode spürbar gesteigert hätten.

Ich blieb da doch reichlich ratlos am Strand zurück, muss aber immer wieder an diese Episode denken, wenn meine Köder mit einem für meine Ohren viel zu lauten Geräusch ins Wasser tauchen. :?:
Gruß Arne

There's a fine line between fishing and just standing on the shore like an idiot. ~Steven Wright
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bulldogfish
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Beitrag von bulldogfish »

Delfine und Haie treiben in Gruppen jagend ihre Beute als Schwarm an die Oberfläche. Wenn der Beute der Fluchtweg nach oben durch die Wasseroberfläche verspeert ist, stoßen einzelne Jäger von unten in den Schwarm der Beute-Fische. Dabei werden vereinzelt auch Fische durch die Oberfläche getrieben. Tauchen diese wieder ins Wasser, sind sie kurz oriemtierungslos und eine leichte Beute. :!:

Nun sind das keine Trutten! Aber wenn jetzt auch bei den Trutten bekannt ist das ein Fisch der aufs Wasser knallt leichte Beute ist? :?:

Beim Hornies fischen habe ich schon oft den Biss direkt nach dem Auftreffen auf den Waser gehabt. Ein Hormpiper hat den Flash schon mal im Flug dem ditschen genommen!!! :q:

Ich mach mir keine Sorgen wegen dem Platsch. :oops

TL Bull
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Müller
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Beitrag von Müller »

ich hatte mal im übelsten seitenwind nen weiten wurf mit riesen schnurbogen auf's wasser gelegt. nachdem der blinker das wasser traf, flatterte er durch den schnurbogen über die wellen. jedenfalls kam da gleich eine mefo hinterhergerauscht. der habe ich das teil wohl direkt vor's maul geworfen.

auch habe ich mal in korsör beim fähranleger butts gefangen, die immer dann am besten bissen, wenn die fähre gerade weg war. wahrscheinlich hat das damit zu tun, das der grund aufgewühlt war und die beutetierchen planlos umherwuselten.

deshalb finde ich ostwind mit trüben wasser und klatschender brandung ja auch so schön :+++:
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marioschreiber
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Beitrag von marioschreiber »

Gutes Thema !
Zuerst aber muss ich kurz Broder widersprechen, der schrieb das sich Schallwellen unter Wasser schneller als der Schall bewegen! Richtig ist das sich Schallwellen im Wasser schneller als in der Luft ausbreiten, und auch wesendlich weiter getragen werden.

Und auch das die Fische keine Farben sehen ist wohl falsch!
In der aktuellen "Fliegenfischen" ist dazu ein interessanter Bericht über das Farbsehen von Salmonieden. Sie sehen etwas "gröber" (pixeliger" wie Menschen, dafür aber kotrastreicher. Ausserdem wurde nachgewiesen das sie auch im UV-Bereich sehr gut sehen!

Bei Intresse würde ich den Inhalt die Tage mal mit eigenen Worten wiedergeben (oder verletzt das auch das Copyright!)
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medo
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Beitrag von medo »

nö mario,

wie du schon geschrieben hast.... deine eigenen worte.... ;)
gruss jörg

Das Überflüssige ist eine sehr notwendige Sache.
Francois Marie Arouet
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watbüx
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Beitrag von watbüx »

emka hat geschrieben:sorry, frage falsch gestellt.

dass die ohren haben, ist mir schon klar....aber entspricht das hören denn dem, was wir unter hören verstehen? oder ist das eher eine ergänzung/vervollständigung des seitenlinienorgans?
... und daher die frage, ob die wahrnehmung unserer wahrnehmungen (hui) so auf andere lebewesen übertragbar ist, oder zb bei der meerforelle das ohr UND das seitenlinienorgan zusammen einen sinn entsprechend unserem hören UND sehen ergeben....
...interessante Frage :!: Alles was ich zu Nervensystemen und Sinnesorganen über Fische lesen konnte, sagt aus, dass es sich um zwei separate Sinnesorgane handelt. Wobei das Gehör im Aufbau dem des menschlichen Innenohres ähnlich ist.
Ich denke aber (und das ist natürlich rein hypothetisch), dass der Fisch diese Sinneseindrücke (Gehör+Seitenlinienorgan) schon irgendwie addiert, überlagert und somit eine optimierte Wahrnehmung hat.
MCMLXV .............><º>
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meyfisch
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tip..

Beitrag von meyfisch »

hier noch ein literatur-tip für alle interessierten zu diesem thema.

http: //www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3405118670/
das passt auch ganz gut in die eigene bibliothek.

gr

mf
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tangathotty
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Beitrag von tangathotty »

@ piscator: Respekt :+++:

@ medo und broder: ...ihr zwei beiden.. :-l:

@ all
die im thread zwischendurch gestellte frage ob sich nicht die fische
bei all dem brandungslärm und strömungsrauschen
die ohren zuhalten muss man ganz klar mit nein beantworten,
denn sie haben ja keinen finger, die sie sich in die ohren stecken können...
:lol:

nee, aber mal im ernst
es ist bei dem beschriebenen destruktiven lärm notwendig zu unterscheiden,
ob es sich um eine permanente geräuschquelle wie die strömungsgeräusche
handelt, die die forellen wohl "überhören" oder ob es eine geräuschquelle
unbekannter herkunft ist, die nicht in das von der forelle "antizipierte"
geräuschmuster gehört und daher als :arrow: störung empfunden wird

erfahrungen hierzu gibt es einige, als bestes beispiel vielleicht die freunde der
karpfenfischerei, die nicht deshalb den ganzen tag auf der karpfenliege liegen,
weil man da so toll kiffen kann, sondern damit der fuß im klobigen schuh aufhört
auf dem boden rumzupoltern... und, so hab ich mir von freunden erzählen lassen,
wenn man da ein paar stunden liegt, dann fängt es langsam an zu beissen...
es sei denn, man ist von der fraktion der fischereikollegen, die zu dritt am ufer
auch noch grillen müssen.. die fangen bekanntlich nie besonders gut, haben aber
trotzdem eine menge spass mit bierchen..

die geschichte mit dem geräuscherzeugenden köder ist übrigens ein uralter hut,
der "Big S" wobbler von DAM hat seit über 20 jahren kleine kugeln im bauch, die popper
der amerikanische bass fischerei blubbern seit jahren schon über die amerikanischen
gewässer und die skandinavier fischen seit geraumer zeit mit kleinen propellern
oder dem geheimtip einer "paillette" vor dem fliegenknoten. dürkopp hat etwas ähnliches
auch schon seit einigen jahren in seinem katalog..

für interessierte noch der link zu

http://www.rackelhanen.se/eng/10258.htm

DER seite für fliegenfischer, die wissen wollen, was the latest stage of the art ist...
und natürlich nicht nur auf schedisch. die machen ja keine halben sachen..

grüßung
Thotty
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Linus
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Beitrag von Linus »

Sehr interessante Sache !

Dies würde auch dei Angelmannsche Theorie des "häufigen eintunkens "
stützen
http://www.leidenschaft-meerforelle.de/ ... 4045#24045

Ich kann mir gut vorstellen, dass ein eintauchender Köder wahrgenommen wird und der Fisch glatt mal hindüst um nachzugucken, was da diese Geräusche macht.
Zumal wie piscator auch schon schrieb ja die Fischdichte nicht so hoch sein wird, dass man immer von "direkt vor's Maul geworfen" ausgehen kann, wenn ein Biss kurz nach dem Eintauchen kommt.

Linus
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Vossi
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Beitrag von Vossi »

wirklich ein sehr interessantes Thema...... :+++:

tagsüber habe ich bisher keinerlei Unterschiede ausmachen können (wohl aber eher nicht darauf geachtet).
In der Nacht - und das kam ja weiter oben schon - sieht das Ganze jedoch anders aus.
Ein blubbernd/plätschernd über die Wasseroberfläche geschlidderter Köder (fyn-cigar / popper) hat mir schon so manchen Biss gebracht. Ähnliches habe ich auf mit dem Sbiru erlebt. Nicht die Fliege in drei meter fuffzich hinter dem Plastik, sonder der schwimmende Sbiru wurde attackiert. Oder - ich denke da an ein Erlebnis mit Mario - die halbe Nacht mit Blinker gefischt.....nix.....
Mario tüddelt einen Spinner ans Band (Mepps ??) und bekam prompt einen Biss...... das können keine Zufälle sein.....
Für mich ein Zeichen, dass das Hören/Spüren der Beute einen grossen Anteil am Jagdverhalten hat.
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Müller
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Beitrag von Müller »

schade das sich kleine spinner nicht wo weit prügeln lassen wie'n gladsax :l:
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Angelmann
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Beitrag von Angelmann »

Müller hat geschrieben:schade das sich kleine spinner nicht wo weit prügeln lassen wie'n gladsax :l:
.....Mit nem fetten Sbiru kriegst Du so ungefähr alles auf Weite ;)
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Müller
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Beitrag von Müller »

ja stimmt, aber ich finde das es sich mit dem sbio unheimlich eklig werfen läßt, wenn irgendwas daran hängt, was größer als ne fliege ist.

ich finde die idee mit dem vorschaltbaren spinnerblatt ganz gut. werde ich nächstes mal ausprobieren.
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