Der Schall und die Meerforelle

Unsere Meere Leben und verändern sich zyklisch und azyklisch und folgen ihren eigenen Gesetzen, die teils global, teils regional bestimmt sind. Viele Größen und Einflüsse ändern sich und nehmen wiederum Einfluss auf unsere silbernen Freunde. Welche dieses sind und wie sie wirken kann hier erörtert werden.
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medo
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Beitrag von medo »

ALEX hat geschrieben:So - nun mal zurück zum Thema!

Wenn das hier die MeFos hören könnten!
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wie denn :q:

bei all dem lärm :lol:
gruss jörg

Das Überflüssige ist eine sehr notwendige Sache.
Francois Marie Arouet
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Angelmann
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Beitrag von Angelmann »

@ piscator

Dann traue ich mich man mal :oops Die Frage stelle ich mir schon seit ner geraumen Zeit........:

Welchen genauen Einfluss hat der Geruchssinn? Bei der Fischerei auf "Fressmefos"?

Bei der Kunstköderfischerei vernachlässigen wir diesen Einfluss ja völlig.
Das soll nun nicht heissen, dass ich meine Fliegen demnächst mit Fischoel einreibe, oder einen toten Tobi in die Blinkerdose packe :lol:

Aber, vielleicht sendet ja meine kettenrauchenderweise frisch gebundene Fliege mit dem ultimativ hübschen, dafür vielleicht aber fürchterlich stinkenden Kopflack, plus den Federn, die jahrelang neben den Mottenkugeln lagen............nicht gerade die richtigen Reize :q:

Ist "der Duft der Fliegen" vielleicht der entscheidende letzte Faktor für Go or No :q:
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Müller
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Beitrag von Müller »

ich frage mich gerade, ob druckwellen und schall unter wasser nicht zwei verschiedene schuhe sind.

wenn ich im weltraum nen böller anzünde (jajaja-nehmen wir es einfach mal an :roll: ), dann kann ich den knall nicht hören, weil ja keine luft da ist, in der sich die schallwellen ausbreiten.

im wasser dagegen werden die schallwellen um einiges besser "spürbar" gemacht.
ich denke also, das der fisch zwar kein geräusch hören kann, dafür aber die vom geräuschherd ausgehenden schallwellen spüren kann.

er spürt also die geräusche (wow-das hört sich echt lsd-mäßig an) :!:

jetzt frage ich mich aber, ob die rasseln im spöket überhaupt was bewirken, wenn die druckwellen doch von der form des köders ausgehen, der da durch das wasser taumelt.
ich kann mir nicht vorstellen, das die rasselkugeln über den verdrängungsschall irgendwas aussenden.

allerding kann man mit nem microfon im wasser auch wale reden hören, die etliche kilometer auseinander sind.

wenn ich im moor an einem tümpel stehe, und auf den boden stampfe, dann flitzen überall kleine fische weg.
wenn ich aber ganz ruhig dastehe und wie am spieß brülle, dann passiert nicht.

vielleicht ist der stripper gerade deshalb so fängig, weil er absolut ungleichmäßige und freakige druckwellen produziert.

und wie fühlt sich wohl ein spinner an, der da durch die fluten brummt :?:

ich glaube das es nichts bringt, wenn man nem derbst schlackernden polterköder noch zusatzlich geräuschperlen implantiert.

puha - das ist echt mega interessant :o
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emka
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Beitrag von emka »

@müller

also stellt sich "die rasselkugelfrage oder können fische hören?"

ich hab da im unterricht gerade vor der tür geraucht: haben fische ohren?

c&df
mk
check1-2:

http://www.scale-magazine.com



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piscator
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Nette Diskussion

Beitrag von piscator »

Moin, das hatte ich nun wirklich nicht beabsichtigt , kommt mal wieder runter
-- davon abgesehen liegen alle Rechte bei mir und ich kann damit machen was ich will --

Aber nun konstruktiv zu emka's Frage: Fische registrieren wie oben gesagt auch den Schall der von verletzten Fischen ausgeht. Wenn das im gleichen Frequenzbereich liegt wie der Hintergrundlärm können sie das
natürlich nicht hören. Brechende Wellen sind da natürlich ein Hindernis. Sind die Frequenzen getrennt kann man die Signale unterscheiden.

-- Aber eigentlich ging es ja mehr um die Frage ob man Schall gezielt einsetzen kann um die eine oder andere MF mehr zu fangen--

Für mich ist das klar mit ja zu beantworten:

Da ich viel nachts mit der Fliege unterwegs bin setze ich das gezielt ein; wenn ich einen buckelnden Fisch in der Nähe sehe, dann setz ich die Fliege bewusst hart aufs Wasser -- mit Erfolg

Schön, dass es eine so rege Diskussion gibt, Juergen
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piscator
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Geruchsinn

Beitrag von piscator »

Hatte ich übersehen

@ Angelmann: "Welchen genauen Einfluss hat der Geruchssinn? Bei der Fischerei auf "Fressmefos"?

Das kann ich nicht beantworten (nix Biologe); kann aber in der Ostsee wg. geringer Strömung nicht über weite Distanzen wirken (moleküle müssen transportiert werden). Im Nahbereich ist das wohl anders: deshalb immer eine Wurmangel vor die Füsse legen, wegen der Nachläufer ;)
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Broder
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Beitrag von Broder »

@ Alex absolut nicht mit dem falschen Bein aufgestanden !

wundere mich allerdings über die rege Anteilnahme :+++: also ich sage ja mir gefällt die Grafik :+++:

wenns sein eigen ist dann ist das so ich kann ja nicht alles wissen

@ Medo - keine Panik ich will ja garnicht den tollen Beitrag von P auseinanderpflücken allerdings wird mir zu sehr mit unterschiedlichen Sachverhalten gespielt -> Schall und Druckwellen nicht das sich der Beitrag in selbige auflöst.

Zu meiner bisherigen Ansicht :grin: von der ich auchnicht abrücke kann ich mir sowas wie Druckwellen die auch beim Seitenlinienorgan einer Meerforelle die sich in der Nähe befindet ankommen eigentilch nur ein

ordenlichen Blinker oder Wobbler vorstellen -

aber


das Aufschlagen auf dem Wasser vergleiche ich da eher mit nem Stein der ins Wasser geworfen wird und auch bei der Fliegenfischerei mein ich gelsen zu haben das man die Fliege möglichst so präsentiert das die Fische nicht verscheucht werden das heißt man läst die Fliege Stromaufwärts niederknallen und dann langsam mit der Strömung vor das Objekt der Begierde treiben - zupfen usw... sssohhh !

@ Emka denk mal an Walgesänge natürlich können unser posierlichen Meeresbewohner auch hören und haben Ortolithen in den Ohren :grin:

wir können ja auch Unterwasser hören - schlage mal mit deinem Messer gegen die Taucherflasche aufm Rücken und schon kannst auf Dich aufmerksam machen - aber es ist unmöglich die Richtung aus der das Geräusch kommt wahrzunehmen ... warum ist das so - weil Geräusche Unterwasser sich schneller als der Schall fortbewegen dadurch werden unsere Möglichkeiten Geräusche zu lokalisieren durcheinandergebracht.
Unser Universum funktioniert deshalb nahezu perfekt, weil es für Universen unendlich viel Zeit gibt um unendlich viele Universen zu testen und zu verwerfen bis unser Universum herauskam.
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Suffzech
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Beitrag von Suffzech »

Piscator mach Dir mal keinen Kopf! Ich finde Deine Beiträge recht informativ und lehrreich.

Ich glaube schon das Fische so etwas wie “hören“ können denn ich bin der Meinung mal etwas über Fische gehört zu haben die durch Geräusche (knurren, knacken….) miteinander kommunizieren. Das Rasseln eines Köders wäre somit also auch wahrnehmbar.

LG
Suff
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piscator
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Schall und Richtung unter Wasser

Beitrag von piscator »

Hallo Broder,
Broder@ Emka hat geschrieben: denk mal an Walgesänge natürlich können unser posierlichen Meeresbewohner auch hören und haben Ortolithen in den Ohren :grin:

wir können ja auch Unterwasser hören - schlage mal mit deinem Messer gegen die Taucherflasche aufm Rücken und schon kannst auf Dich aufmerksam machen - aber es ist unmöglich die Richtung aus der das Geräusch kommt wahrzunehmen ... warum ist das so - weil Geräusche Unterwasser sich schneller als der Schall fortbewegen dadurch werden unsere Möglichkeiten Geräusche zu lokalisieren durcheinandergebracht.
Hab nur mal den letzten Teil herausgesucht:

Das wir (Taucher) unter Wasser die Schallquelle nicht orten können liegt daran, dass unsere Gehör keine gute Antenne ist, das Seitenlinienorgan der Fische aber eine ausgezeichnete. Aber es gibt natürlich auch Unterwasserantennen mit denen man das sehr gut kann. Und das hat auch nichts mit der höheren Schallgeschwindigkeit im Wasser zu tun.
Das wird technisch in Unterwasserkommunikation und Tomographie (über 10000km Distanz) benutzt, da werden Hydrophonarrays mit Richtcharacteristik eingesetzt.

Spöket und Klicker:
ich kann mir gut vorstellen, das Druckwellen durch das Wobbeln und das Klicken unterschiedlich wahrgenommen werden (andere Frequenz etc.).
Wichtig in dem Zusammenhang ist, dass sich niederfrequenter Schall weniger abschwächt als hochfrequenter.
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Marius
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Beitrag von Marius »

Geniales Thema und auch toll geschrieben. Danke dafür.
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Müller
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Beitrag von Müller »

zusammengefaßt wollte ich sagen, das ohne schallwelle kein geräusch wahrgenommen werden kann.
der fisch kann ja mit dem seitenlinienorgan nicht hören, sonder er fühlt, das da was am werke ist.
ein hai schnappt auch gerne nen harpunierten fisch weg, weil dieser sich anders bewegt als seine artgenossen.

ich glaube, das man bei der optimalen köderwahl eher auf druckwellenerzeugung (spinnerblatt) als auf geräusche (spöketrassel)achten sollte.

ich habe mir gerade mal nen kleinen mepps in fluorot und größe 0 angeschaut.
wenn ich das teil mit'nem sprengring an den no-knot montiere, und anstatt des drillings einfach meinen blinker oder wobbler mit einem sprengring hinten dranhänge, habe ich vielleicht den ulimativen brummer.
ich habe mich immer darüber geärgert, das die kleinen spinner zwar unheimlich fängig sind, aber halt nicht weit genug fliegen, um damit an der küste permanent auf mefos zu fischen.
ich werde bei meinem nächsten angeltrip den kleinen mepps fest an den no-knot montieren, und lediglich den daran eingehakten köder wechseln.
diese mischung aus geschlacker und druckwellenbrummerei macht die trutten irre - diese "betes" (lottoblinker) sind ja auch überdurchschnittlich fängig :+++:
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Marius
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Beitrag von Marius »

Müller, was Du brauchst ist ein Lotto-Spinner. Ich habe leider keinen aber evtl. hat ja jemand ein Bild davon.
Das Ding ist quasi ein kleiner Wobbler mit einem Spinnerblatt, dass um den Wobbler rotiert. Und der wiegt genug um anständig zu fliegen.
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Marius
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Beitrag von Marius »

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Müller
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Beitrag von Müller »

genau :+++:

die dinger sind echt fängig :!:

der untere von den beiden betes auf dem foto ist übrigens der absolute hecht-reißer :+++:

leider sind die dinger schweineteuer :c
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emka
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Beitrag von emka »

sorry, frage falsch gestellt.

dass die ohren haben, ist mir schon klar....aber entspricht das hören denn dem, was wir unter hören verstehen? oder ist das eher eine ergänzung/vervollständigung des seitenlinienorgans?

hintergrund:
es gab vor kurzem am sonntag morgen in irgendeinem kinderprogramm eine wirklich gute themensendung zu sehbehinderungen. dort sagte ein in jungen jahren erblindetes mädchen, das die landläufige vorstellung, blinde würden sozusagen nur schwarz sehen, nicht stimmt. sie sehen ganz einfach nichts, nada, niente...für sehende unvorstellbar
und daher die frage, ob die wahrnehmung unserer wahrnehmungen (hui) so auf andere lebewesen übertragbar ist, oder zb bei der meerforelle das ohr UND das seitenlinienorgan zusammen einen sinn entsprechend unserem hören UND sehen ergeben....

schwierige sache das

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