Das mack'sche Gruselkabinett

Fliegenbinden ist eine Kunst für sich. Der Phantasie der Fliegenbinder sind keine Grenzen gesetzt und die existierenden Muster sind unzählbar. Tipps und Tricks können hier ausgetauscht werden.
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Kurt Mack
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Das mack'sche Gruselkabinett

Beitrag von Kurt Mack »

Warum ich das mache? Nicht um berühmt oder bauch-gepinselt zu werden, ich will einfach sicher sein, dass meine Erfahrungen nicht irgendwann im Nirvana verschwinden.

Ja, ich weiß, midlife crisis :-)

Meine Muster sind bewusst einfach gehalten und die meisten auch ohne besonderes Talent schnell gebunden. Marjan Fratnick, Frank Sawyer und Gerhard Laible haben mich mehr inspiriert und geprägt als, z.B. Ingo Karwath, Marc Petitjean oder Davie McPhail.
Trotz dicker Finger und eigentlich wenig Talent zum Fliegenbinden, gelingen mir meine Muster aufgrund langjähriger Übung mittlerweile recht ordentlich. Wobei meine Fliegen "Verbrauchsmuster" sind und ich durch riskantes Anbieten und Führen (meine Kumpels meinen: durch mangelnde Wurftechnik und falsches Einschätzen der Wassertiefe) auch immer etliche hängen lasse.

Auch mein Heimatgewässer, ein nahrungsreiches Flüsschen mit gemischtem Bestand (Äsche, Bachforelle, Döbel, Hasel, Rotauge, Barbe), hat meine Muster deutlich geprägt. Mit der Trockenfliege fängt man nur wenige Tage im Jahr maßige Fische, deshalb fische ich meist mit recht großen Nymphen.

Einige meiner Muster sind simpel, vielen auch zu einfach, aber deren Fängigkeit steckt im Detail, was man meist nicht auf den ersten Blick erkennt, aber ich bin sicher, wenn man sich durchgerungen hat, den Mustern mal eine realistische Chance zu geben, werden sie Fisch und Fischer überzeugen.
Eins meiner erfolgreichsten Muster besteht eigentlich nur aus Haken, Dubbing und Kupferdraht, und wurde bei einem Binde-Swap in einem anderen Forum schon verächtlich als Dubbingwurst bezeichnet. Sicher ist es nicht mehr, aber sie fängt, oft auch dort, wo andere Muster noch nicht einmal von den Fischen beachtet werden.

Dann fange ich gleich mal mit dem Muster an:




Kupferkopf- oder Duracellnymphe


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Imitiert Bachflohkrebse, Köcherfliegenlarven mit und ohne Köcher z.B. Hydrophsyche sp. und Wasserasseln.

Haken: kurzschenkliger Nassfliegen- oder Gammarus-Haken von Größe 8 bis 14,
Ich bevorzuge den günstigen, aber hervorragenden Haken Kamasan B 160 von 8 bis 12


Materialliste:
- Faden: grau 6/0
- Rippung und Kopf: Kupferdraht 0,2 bis 0,4mm im Bobbin
- verschiedene Dubbingmischungen

Dubbingmischungen:

- Hasenohrdubbing, natur oder gebleicht: Besteht aus allen Haaren, die an einer Hasenmaske zu finden sind. Ich schere mit einem Langhaarschneider und versuche möglich dicht an der Haut zu scheren. Das Scheren gelingt am besten auf einer Plastikfolie, die mit einem Kunststofftuch statisch aufgeladen wurde. So fliegen viel weniger Haare davon und verschmutzen die Wohnung. Danach mit Kaffeemühle aufgelockert und von verklumpten Haaren oder Schmutz befreien. Fertiges Hasenohrdubbing ist meist deutlich "weicher", mit nur wenigen Grannen.
An Flüssen mit klarem Wasser, hellem Untergrund mit wenig Schmieralgen die beste Wahl, z.B. Sauer, Kyll, Traun, Nagold, Enz, Zwickauer Mulde, Flöha, Mur,

- Kaninchendubbing: Rücken- und Flankenfell eines Wildkaninchen, auch hier möglichst lange Haare durch exaktes Scheren. dunkelgraues Unterfell mit relativ hell-dunklen Grannen, leicht zu verarbeiten, auch ohne Wachs
Für Flüsse mit dunklem Kies, also auch dunklen Bachflohkrebsen und Wasserasseln, z.B. Prims, Nied, Blies, Sauer, Ahr, Schwarz- und Hornbach,

- Stachelschweindubbing: Man nehme ein Stachelschwein, zupfe alle Stacheln raus und schere den Rest sauber ab. Naja, fast. Ist in echt eine Mischung aus natur und gebleichtem Hasenohrdubbing mit je 10% hellen und dunklen Kuhhaaren vom Steirischen Rind.

Guck mol

Ein befreundeter Bauer war im Österreichurlaub mal so nett mir meinen Farbwünschen entsprechend verschiedenen seiner Kühen ein Muster in die Flanken zu scheren. Kuhhaare sind kurz, steif und beim Braunvieh von beige über grau bis braun. Die Nymphe ist damit besonders stachelig, was bei vorsichtigen, "trainierten" Fischen, zu wesentlich deutlicheren Bissen führt. Ich nenne es gerne den Cruncheffekt: Bachflohkrebse und Wasserasseln sind auch gepanzert und stachelig, auch sollte der harte Hakenstahl im Maul des Fisches weniger auffallen. Darauf gekommen bin ich (wir) im Herbst 2007 an der Nagold. Ende der Saison sind die Fische vorsichtig und haben schon fast alle Fliegen gesehen. Mein Freund Popps hatte mit seinen weichen Nymphen deutlich weniger Bisse, als ich mit meinen Nymphen aus Hasenohrdubbing. Als weitere Entwicklung wurde dann abends die "Kuhmigg" gebunden. Am nächsten Tag konnten wir mit der Neuen etliche Fische fangen, besonders auch Fische die an den normalen Nymphen nur kurz, für einen Anschlag viel zu kurz, zupften. Die Kuhmigg wurde fast immer deutlich und anschlagbar genommen. Da das Dubbing optisch kaum von normalem Hasenohrdubbing zu unterscheiden ist, tupfe ich mir bei Durcheinander in der Box die trockene Nymphe an die Lippenränder, da merkt man den Unterschied direkt. Richtig stachelig, was dann auch zu dem Namen Stachelschweindubbing bzw. -nymphe führte.
Früher fischte ich das Muster auch mit grauem, braunem Eichhörnchendubbing (Squirrel).

Bindeweise:
Haken einspannen, etwas Lack auf den Hakenschenkel, hinten etwas Kupferdraht für die Rippung und das Köpfchen stehen lassen, mit Bobbin Wicklung bis 2 mm vor Öhr, Kupferdraht abschneiden, Faden anlegen, Kupferwicklung etwas überwinden, lackieren, von hinten nach vorne Dubbingkörper 1 bis 2mm vor Öhr winden, Abschlußknoten, lackieren, mit Kupferdraht rippen und Köpfchen in zwei Lagen wickeln, Rest Kupferdraht mit Schere einklemmen und Köpfchen stramm ziehen, Kupferdraht knapp abschneiden, Ende mit Fingernagel beidrücken, lackieren, nach Trocknen des Lacks mit Klettverschluß auf Holzspatel (Eisstiel) ausbürsten

Im Prinzip Sawyer's "Killer bug" sehr ähnlich. Ich kam zu der Kupferkopfnymphe über einen Gammarus mit Squirrel-Dubbing und Mono-Rippung, dann mit Kupferdrahtrippung (besonders bei Rotaugen und Äschen deutlich erfolgreicher), dann nach Zerfetzung der Rückenfolie durch Fischzähne zu der heutigen Bindeweise.

Bei nicht so optimalem Sichtbedingungen unter Wasser fische ich die Dubbingsorten auch gerne mit einem Goldkopf je nach Strömungsbedingungen aus Messing oder Wolfram (Tungsten): 10er oder 12er Haken, Perle drauf, nicht zu dicker Dubbingkörper wickeln, keine Rippung, ausbürsten, fertig,




Gammarus


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Im Prinzip nur eine schwere Kupferkopfnymphe mit Rückenfolie und einem speziellen Dubbing.

Materialliste:
- Gammarushaken in Größe 8 bis 12. Ich bevorzuge TMC 2457 in 10
- Bleidraht, Dicke je nach gewünschter Schwere
- Kupferdraht, Dicke je nach gewünschter Auffälligkeit
- Latexstreifen 5mm, klar,
- Dubbing aus 50% Hasenohr natur, 30% Hasenohr gebleicht und 20% gekauftem grünen Hasenohrdubbing,

Bindeweise:
Haken einspannen, Grundwicklung, lackieren, Latexstreifen und Kupferdraht hinten einbinden, Beschwerung mit Bleidraht winden, mit Faden überwickeln, lackieren, lockerer Dubbingkörper von hinten nach vorne, Abschlussknoten, Dubbing seitlich nach unten kämmen, Rückenstreifen so nach vorne ziehen, das die Seiten auch abgedeckt sind, mit Faden fixieren, Abschlussknoten, lackieren, mit Kupferdraht grob rippen und Köpfchen bilden, Draht vor Abschneiden stramm ziehen, lackieren, Dubbing rauszupfen, fertig




universelle Maifliege


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An meinem Hausgewässer gibt es die Maifliege erst wieder seit einigen Jahren, zwar schlüpfen von Jahr zu Jahr mehr, aber sie sind noch selten und werden sehr wahrscheinlich auch nie viele werden. Auch an Sauer, Nied, Nagold und Zschopau konnte ich immer nur wenige Maifliegen schlüpfen sehen. Die klassischen Bindeweise brachten nicht den gewünschten Erfolg und als Konsequenz blieb mein Maifliegenmuster übrig, das fast alle Stadien im Leben einer Maifliege imitiert. Aufsteiger, Dun, Still born, Spent
Auch hier lege ich besonders auf den Bastkörper wert, der nass schön weich und bissecht ist.

Material:
- Faden grau 6/0
- langschenkliger stabiler Haken in Größe 8 bis 12
- Fasanenstoßfibern
- dickerer dunkler Faden zum Rippen
- Bast beige
- 2 dachsfarbene Hechel (badger)

Bindeweise:
Haken einspannen, Faden anlegen, Grundwicklung, lackieren, Schwanz schenkellang aus 4-6 Fasanenstoßfibern einbinden, hinten Rippungsfaden, Hechel mit 3/4 schenkellangen Fibern mit der Spitze und schmalen Baststreifen einbinden, Bast anfeuchten, schmalen Körper in mehren Lagen bis 1/5 vor Öhr bilden, Hechel über den Körper bis Körperende, fixieren, neue Hechel mit schenkellangen Fibern mit der Spitze einbinden, Rippungsfaden gegen die Wickelrichtung der ersten Hechel nach vorne winden, fixieren, Abschlussknoten, lackieren, 2. Hechel gegenläufig zum Öhr winden, mit Faden sichern, Abschlussknoten, lackieren, Hecheln richten, fertig,





graue Monsternymphe


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Imitiert eine dicke Steinfliegennymphe, hat sich an Traun und Mur bewährt.

Material:
- langschenkliger Nymphenhaken in 6 bis 10
- Faden grau 6/0
- Bleidraht
- graue oder braune Biots für den Schwanz
- Kaninchendubbing
- weiche grizzly Hechel

Bindeweise:
Haken einspannen, Faden anlegen, 2 Biots flach als Schwanz einbinden, Bleidraht je nach gewünschter Schwere anwinden, mit Faden fixieren, lackieren, konischen Hinterkörper bis 2/3 Schenkellänge anfertigen, Hechel einbinden, lackieren, Körper etwas weiter fertigen, Hechel mit maximal 2 Windungen überwinden, fixieren, lackieren, Restkörper anfertigen, Abschlussknoten lackieren, Dupping ausbürsten, fertig




CDC-Schnake


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Schnaken sind richtige Kalorienbomben, die oft Fische zu Steigen bringen, welche sonst nur selten an der Wasseroberfläche fressen. Die üblichen Muster mit Flügel und Dubbingkörper haben mich nicht überzeugt: zu viel Drall, zu sperrig im Maul und meist schlechte Schwimmer. Nach genauer Betrachtung einer lebenden Schnake ist mir aufgefallen, das der Farbton des Körpers fast genau der Farbe der CDC-Feder von Wildenten entspricht. Also fing ich an den Körper mit CDC-Dubbing zu binden, aber das Ergebnis glich dem glatten Schnakenkörper nur wenig. Beim Binden einiger F-Sedges feuchte ich die CDC-Federn zum einfacheren Verarbeiten gerne etwas an und dabei ist mir die Ähnlichkeit zu dem Schnakenkörper wieder aufgefallen. Das Ergebnis meiner weiteren Bindeversuche ist ein überstehender Körper nur aus CDC-Federn und Faden.

Körper:
- längere dünne Nähnadel
- Faden 6/0
- 3-5 große graue CDC-Federn von der Wildente, alternativ gefärbte

Dazu spanne man die Nähnadel in den Bindestock, der Faden wird in Nähe der Spannbacken auf nur wenigen Millimeter Breite angewunden. Merken sie sich die Stelle, denn da muss der Körper auch später abgeschlossen werden, sonst kann er sich auflösen, wie eine Laufmasche in einem Strickpullover. 3-4 lange graue CDC-Federn mit den Kielanfängen fest auf der Grundwicklung fixieren, Fibern glatt streichen, vielleicht etwas anfeuchten und mit groben Windungen Richtung Federnende 45% der Federnlänge fixieren, die Enden der CDC-Federn umklappen, gleichmäßig um die Nadel verteilen, glatt streichen, evtl. leicht befeuchten. Die nun folgende Windung muss mit etwas Abstand zurück gewunden werden, sonst kann sie später vom Körperende abgleiten und den Körper nicht mehr richtig zusammen halten. In groben Windungen zum Anfang zurück und genau über der Anfangswicklung abschließen, Ein wenig Lack auf den Abschlussknoten und dann mit festem Griff von der Nadel ziehen. Falls der Körper sehr fest sitzt, kann man ihn leicht drehen, dabei besteht aber die Gefahr den Körper zu zerstören. Später beim Binden der CDC-Schnake wird die kritische Stelle auf den Haken gebunden und dann kann sich der Körper nicht mehr auflösen. Obwohl der Aufbau eigentlich recht simpel ist, konnte ich bisher noch keinen vergleichbaren Körper bei einem anderen Fliegenbinder finden. Vielleicht war ich der erste, dem diese Idee kam. Einen Nachteil hat die Bindeweise: Beim Fang von Fischen mit Zähnen werden gelegentlich einzelne Fibern aus dem Verbund herausgezogen, die dann abgeschnitten werden sollen um die glatte Siluette des Schnakenkörpers zu erhalten.

Material:
- kurzschenkliger Nassfliegen- oder Gammarushaken in Größe 6 bis 10, ich bevorzuge Kamasan B160 in Größe 8
- Faden grau 6/0
- vorbereiteter Körper
- 2-3 langfibrige CDC-Federn grau von Wildente
- vorbereitete Beinchen aus verkoteten Fasanenschwanzfibern, 6-8 Stück

Bindeweise:
Haken einspannen, Grundwicklung, lackieren, Körper festbinden, lackieren, Beinchen schön verteilt einbinden, ich binde alle nach hinten zeigend ein, wie es bei toten Schnaken meist ist, mittels Fadenschlaufe oder gespaltenem Faden CDC-Fibern als Hechel einbinden, ich verteile die Fibern 1/5 zu 4/5 in der Schlaufe, so kann man Thorax und Hechel in einem Arbeitsgang fertigen, Abschlussknoten, eingebunden CDC-Fibern mit Nadel rausziehen, Abschlussknoten sorgfältig lackieren, fertig.
Die dichte CDC-Hechel schließt, wenn man die Fliege unter Wasser zieht, so viel Luft mit ein, das die Fliege wie ein Korken wieder auftaucht. Ideal um sein Vorfach zu versenken und die Fliege genau vor dem ausgemachten Fisch zu positionieren. Bitte mit einem 18er oder 20er Vorfach fischen: Es erwarten euch heftige, aggressive Bissen und große Fische.




Still-born-Dun (Laible)


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Ein Alles-und-immer Fänger, egal ob Eintags-, Köcherfliegen oder Mücken (oder auch nichts) schlüpfen, wenn überhaupt was zu fangen ist, die Fliege fängt immer. Hört sich ein wenig übertrieben an, die Fliege hat mich in den letzten 15 Jahren (fast) nie enttäuscht.

Material:
- Gammarus- oder kurzschenkliger Trockenfliegenhaken. Ich bevorzuge den TMC 2487 in Größen von 10 bis 18
- 1-3 dichte CDC-Federn von der Wildente
- Körper aus Faden (beige, gelb, orange oder braun), Fibern von Fasanenstoß- (braun, oliv) oder Reiherschwungfeder (verschiedene Grautöne)

Bindeweise:
Haken einspannen, Faden anlegen, Körper aus Faden oder Federfibern formen, Haken neu einspannen, sodass der Hakenschenkel hinter dem Öhr waagerecht steht, CDC-Federn nach vorne zeigend, unbedingt mittig einbinden, das genaue Ablängen braucht etwas Übung, da nachträgliches Kürzen sch.....limm aussieht, CDC-Federn umklappen und fixieren, Federn sollen im Winkel von 70 bis 100° abstehen, hier den Faden so stramm wie möglich führen, da die Kiele dazu neigen, sich später aufzurichten, unterer Teil der Federn abschneiden, so dass ein kleiner Rest stehen bleibt, der sehr gut eine Luftblase festhält. Anschlussknoten, lackieren, fertig,
Falls die Fibern zu dicht stehen, kann man am Wasser noch nachträglich die Kiele kürzen. Bei Größen von 16 bis 20 am besten gleich ohne Kiele einbinden.
Auch eine Fliege, die wieder auftaucht, wenn man sie unter Wasser gezogen hat. In ruhigfließendem Strecken ein tödlicher Trick für verwöhnte Äschenomas, muß aber sehr präzise ausgeführt werden.
Die CDC-Federn fette ich vor dem Fischen mit Never-sink, nach mener Erfahrung hält die Fliegen dann deutlich mehr Bisse aus, ohne zu versinken, an den Körper kein Fett, der soll schön einsinken.




F-Sedge (Fratnick)


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Meine Antwort auf die ganze (Reh)haarfliegen, die sind mir zu sperrig im Fischmaul, schwimmen schlechter und sind mir zu verbreitet.

Material:
- Nass- oder Trockenfliegenhaken in Größen von 10 bis 16. Ich nutze gerne dickdrähtigere Haken, da diese nach meinen Erfahrungen deutlich seltener "ausschlitzen"
- Faden nach Wahl 6/0
- 1-3 CDC-Federn, hier kann man auch die kleinen Federn sehr gut verwenden
- gute Trockenfliegenhechel braun, Fibern 2/3 bis 1/2 schenkellang
- Dubbing nach Wahl. Ich bevorzuge Hasenohr natur oder gebleicht

Bindeweise:

Haken einspannen, Grundwicklung, lackieren, Dubbingkörper bis 3/5 fertigen, Hechel einbinden, lackieren, Körper bis kurz vor Öhr fertig machen, Hechel in 2-3 strammen Windungen darüber, CDC-Federn nach hinten 1/4 überstehend stramm und mittig einbinden, Rest vorne abschneiden, Kopf formen, Abschlussknoten, lackieren, fertig,




Sauer-Dun


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Die Äschen an der (Grenz)Sauer sind die, was Vorfachstärke und Größe der Fliegen angeht, best trainiertesten Fische, die ich regelmäßig befische. Luxemburger Fliegenfischer fischen als Standartvorfach 0,10mm mit Trockenfliegen Größe 20 und kleiner. Ich fische, wegen den vielen großen Döbeln und auch mancher dicken Äschenoma, nicht feiner als 0,12mm Stroft, teilweise Fluorocarbon. Wenn das Vorfach etwas kringelig ist oder vielleicht noch teilweise schwimmt, bekommt man kaum Bisse. Beste Erfolge habe ich mit unter Wasser gezogenen Trockenfliegen, die dann wieder auftauchen.
Da im Spätsommer und Herbst an der Sauer viele Eintagsfliegen schlüpfen, ist ein entsprechendes Muster meist recht fängig.
Meine Sauer-Dun besteht nur aus Haken, Hechelfibern, CDC-Fibern und einem Körper aus Faden oder Federfibern und imitiert je nach Frisur:
- ein Aufsteiger: Körper dunkel, Schwanz kurz, CDC-Fibern kurz und gleichlang
- eine Dun: Körper hell, Schwanzfäden lang, CDC-Fibern lang, unten beschnitten
- ein Spinner: Körper dunkel, Schwanzfäden lang, CDC-Fibern lang, unten beschnitten
- eine Spent: Körper dunkel, wenige Schwanzfäden, CDC-Fibern lang, oben und unten beschnitten.
Durch die einfache Bindeweise aber fast unkaputtbar, je spärlicher desto fängiger

Material:
Trockenfliegenhaken, Größe 14 bis 22
Faden nach Wahl
CDC-Fibern, meist grau
Hechelfibern grizzly für den Schwanz
alternativ Fibern aus Fasanenstoß- oder Reiherschwungfeder

Bindeweise:
Haken einspannen, Faden anlegen, Grundwicklung, lackieren, Hechelfibern als Schwanz einbinden, schlanken Körper bis 3/4 aus Fibern oder Faden fertigen, Faden spalten, CDC-Fibern einlegen, bei Dun-Muster 1:4, bei Aufsteiger 1:1, verdrallen, Hechel winden, dabei Fibern nach jeder Wicklung zurückstreifen, Köpfchen formen, Abschlussknoten, untergewundenen Fibern frei legen, spärlich lackieren, fertig

Meist frisiere ich die Muster am Wasser. Um die Muster besser zu sehen kann man einige weiße CDC-Fibern mit einbinden.




Hasenohr-Aufsteiger


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Eine kleine Fliege für schwierig(st)e Fische, wobei ich kein einfacheres Muster kenne, nur Haken und Dubbing. Aber so ganz einfach zu binden ist sie nicht, meist wird sie zu dick.

Material:
Trockenfliegenhaken, Größe von 16 bis 22
Hasenohr- oder Squirreldubbing
Faden, spaltbar, Farbe nach Wahl

Bindeweise:
Haken einspannen, Faden anwinden, Grundwicklung, lackieren, Faden spalten, mit etwas Wachs behandeln, ganz wenig Dubbing gleichmäßig verteilen, verdrallen, Körper winden, Abschlussknoten, lackieren, fertig,
Besondere Effekte erreicht man mit einem farblich vom Dubbing unterschiedlichem Faden z.B. Hasenohr natur mit orangenem Faden oder schwarzer Faden mit gebleichtem Hasenohrdubbing
Bei Hakengrößen 16 und 18 kann man auch ein paar Hechelfibern als Schwanz einbinden. In Verbindung mit einem ganz spärlichen Körper ein super fängiges Muster beim Schlupf von kleinen Eintagsfliegen
Zuletzt geändert von Kurt Mack am 30.09.2013, 19:30, insgesamt 3-mal geändert.
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Fleeesch
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Re: Das mack'sche Gruselkabinett

Beitrag von Fleeesch »

Hallo Kurt!

Ich sage mal artig danke. Nachdem ich deine Beschreibungen in der Mittagspause kurz überflogen habe, steht der Entschluss fest heute abend mit einem heißen Getränk im Lesesessel sitzend noch mal alles in Ruhe zu Gemüte zu führen. Dein Text und Bilder haben mich, wie man so schön sagt, angefixt, wieder mit dem Binden anzufangen diesen Herbst. Als 12-Jähriger hatte ich schon mal so eine Bindephase und meine fängigste Fliege für Bachforellen war die Alexandra, oder was ich dafür hielt ;)

Ich glaube, für den Wiedereintritt wird die Duracell-Nymphe helfen :+++:

Gruß :wink:
Micha
Gruß Micha
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Maqua
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Re: Das mack'sche Gruselkabinett

Beitrag von Maqua »

Hallo Kurt, danke für deine Muster, die, wie ich mich selbst überzeugen konnte, fangen! :+++:
Falls du von einem oder mehreren Mustern gerne eine Anleitung in unserer Galerie sehen möchtest, ich würde gerne etwas von dir einstellen.
Gruss Manni :wink:





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Polar-Magnus
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Re: Das mack'sche Gruselkabinett

Beitrag von Polar-Magnus »

Hallo Kurt,

Fliegen aus und für die Praxis, zudem sehr sauber gebunden, wie ich finde.
Speziell die Schnake finde ich besonders pfiffig und hübsch :+++: .

Der Post wird mittels Lesezeichen vermerkt.

Hab Dank,

sehr inspirierend.

Grüße

Ingo :wink:
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Zitat von gonefishing aus seinem sagenhaften Patagonien Reisebericht.
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Kurt Mack
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Re: Das mack'sche Gruselkabinett

Beitrag von Kurt Mack »

Hallo zusammen!

Die nächsten Tage kommen noch ein paar Muster dazu. Mein Problem sind die Fotos. Mit eigenen Mitteln kaum zu bewerkstelligen.

@ Micha: Für Fingerübungen ist das die ideale Fliege

@ Manni: Ich will ja nächstes Jahr auch mal die Rur kennen lernen und vielleicht meinen ersten L-A-C-H-S fangen. Abends binde ich und du machst die Bilder. Muster ist mir egal. Vielleicht die etwas komplizierteren Muster, wie CDC-Schnake oder Maifliege. Der Rest sollte für einen Binder mit etwas Erfahrung mit einem Bild des Endproduktes selbsterklärend sein. Zur Not gibt es ja noch die Bindeanleitung

@ Ingo: Auf die CDC-Schnake bin ich schon ein wenig stolz

Tschüß, Kurt
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Maqua
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Re: Das mack'sche Gruselkabinett

Beitrag von Maqua »

Kurt Mack hat geschrieben: @ Manni: Ich will ja nächstes Jahr auch mal die Rur kennen lernen und vielleicht meinen ersten L-A-C-H-S fangen.
Tschüß, Kurt
Nur zu, es gibt da so ein paar Stellen, da beissen die auf Ansage! +;)
Gruss Manni :wink:





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Fjorden
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Re: Das mack'sche Gruselkabinett

Beitrag von Fjorden »

Hallo Kurt,
schöne Fliegen und tolle Tips!!!, auch wenn ich mich seit Jahren von der Bachfischerei verabschiedet habe...mehrere Daumen hoch!!!!
Gruß
Fjorden
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Polar-Magnus
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Re: Das mack'sche Gruselkabinett

Beitrag von Polar-Magnus »

Hallo Kurt nochmal,

habe die Schnake eben direkt nachgedreht.

Ich bin mit meinem Abdomen noch nicht zufrieden, habe aber
auch wohl eine zu dicke Nadel und einen zu dünnen Faden genommen.
Prinzip ist aber verstanden.

Da das wahrscheinlich eher ein Sommermuster ist, habe ich nun einen ganzen
Winter Zeit zum perfektionieren.

Danke nochmal,

Ingo :wink:
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Re: Das mack'sche Gruselkabinett

Beitrag von alfredo.fly »

Hallo Kurt,
ich fische ja selten mit solchen Fliegen, aber ich finde die Mühe die Du Dir gemacht hast und die schönen Fotos, das ist schon sehr bemerkenswert.
Die handwerkliche Ausführung ist nach meinem Empfinden wohl über jeden Zweifel erhaben.
Und, man weiß ja nie!!!

Vielen Dank dafür. :+++: :+++: :+++:

Gruß Willi
Einfach gar nicht ignorieren!!!!
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piscator
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Re: Das mack'sche Gruselkabinett

Beitrag von piscator »

Moin Kurt, danke für die Inspiration -- das ist das richtige Futter eine schöne Grasrute oder unsere PMQ's. Ich sollte wohl auch mal wieder!! Aber Küste, Lachs, und Bachfischerei -- passen noch nicht in mein Zeitmanagement :grin:
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
http://www.baltic-cane.de/
Fjorden
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Re: Das mack'sche Gruselkabinett

Beitrag von Fjorden »

Hallo Ingo,
die Schnake dürfte gerade jetzt noch die ein oder andere Forelle überlisten. Aber in Niedersachsen ist ja ab heute für BF Schonzeit. Meinem Bruder hat so eine Schnake am kleinen Wiesenbach die dickste BF aus einem Tunnel gelockt. Die hier gezeigte sieht wirklich prima aus. Wobei ich mir auch nicht soviel Mühe machen und einfach auf einem größeren Haken binden würde.
Viele Grüße
Fjorden
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Polar-Magnus
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Re: Das mack'sche Gruselkabinett

Beitrag von Polar-Magnus »

Hallo Fjorden,

ist nicht korrekt.
Niedersachsen schont die Bachforelle per Gesetz ab 15.10. :!:

Ich bin Mitglied in 2 Vereinen, der eine davon schont Kraft Gewässerordnung allerdings
bereits ab heute.

Gruß

Ingo :wink:
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Zitat von gonefishing aus seinem sagenhaften Patagonien Reisebericht.
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Hawk
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Re: Das mack'sche Gruselkabinett

Beitrag von Hawk »

Zu den Schnaken noch ein Tipp den ich selber vor ein paar tagen entdeckt habe.
Es gibt von Veniard vorgeknotete Schnakenbeine, da spart man sich das Knoten was imo ziehmlich nervig werden kann wenn man viele Schnaken binden will.

http://www.ebay.de/itm/Veniard-geknotet ... 3a8584f1d5
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knoesel
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Re: Das mack'sche Gruselkabinett

Beitrag von knoesel »

Maqua hat geschrieben:Hallo Kurt, danke für deine Muster, die, wie ich mich selbst überzeugen konnte, fangen! :+++:
Falls du von einem oder mehreren Mustern gerne eine Anleitung in unserer Galerie sehen möchtest, ich würde gerne etwas von dir einstellen.
Die Mücken in der Galerie - das wäre eine gute Sache.
Mich faszinieren stets die einfach zu bindenden Muster
(und den Fischen ist es egal, ob 3 oder 5 Rippungen vorhanden sind ;) ).
Englische Bindevorgaben sind OUT - oder?
Gruß Klaus
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Kurt Mack
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Re: Das mack'sche Gruselkabinett

Beitrag von Kurt Mack »

Hallo!

Nachdem mir Frank wieder ein paar Muster abgelichtet hat, geht es weiter. Auch wurden die ersten Bilder überarbeitet.

F-Fly (Marjan Fratnick)

Dieses Fliege ist ein Universalmuster, das Eintags- und Köcherfliegen gut imitiert, einfach zu binden und nahezu unverwüstlich ist. Vielen Fliegenfischer haben in solche einfachen Muster (CDC-Pinsel) kein Vertrauen. Ich fische dieses Muster gerne, wenn die Fische schwierig sind, wenig Oberflächenaktivität herrscht oder ich die Strecke nicht kenne.


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Material:
Trocken oder Nassfliegenhaken, Größe 12 bis 20
Faden nach Wahl
1-3 CDC-Federn, bevorzugt grau von den Wildente
Körper aus Federfiber (Fasan, Reiher) oder aus Faden

Bindeweise:
Haken einspannen, Faden anlegen, Grundwicklung, hinten 1-3 Federfibern anbinden, Schenkel lackieren, Federfibern mit Faden verdrallen, Körper in feuchten Lack wickeln, 1/5 vor Öhr Körper beenden, CDC-Federn übereinander legen, 1/4 bis 1/3 überstehend festbinden. Die Federn sollten sauber oben auf dem Schenkel sitzen. Rest anschneiden, kleines Köpfchen binden, Abschlussknoten, lackieren

Nassfliegenmuster:

Seit drei Jahren fische ich wieder vermehrt mit der Nassfliege. Frei treibend, abgestoppt (Leiseling) und im Swing, mit und ohne Beschwerung, teilweise auch mit sinkenden Vorfächern.
In der Regel fische ich eine Strecke gründlich mit der Nassfliege mit der Strömung gehend ab, um dann zurück die "guten" Plätze mit Nymphe abzufischen. Wenn die Fische aktiv sind, fängt die Nassfliege gut, die Bisse sind deutlich und Fehlbisse selten. Ansonsten ist die Nymphe erfolgreicher.

Ich suchte für die Fischerei ein gutes Muster, dass eine aufsteigende Köcherfliegenpuppe imitiert und einfach zu binden ist. Nach einigen Versuchen, auch über "Red Ass" und verschiedenen andere Muster, bin ich bei folgenden Mustern angekommen:

Orange Tag (Nass)


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Material:
Nassfliegenhaken mit normalem oder kurzem Schenkel in Größen 8 bis 12
Faden 6/0
bernsteinfarbenes Polypropylen (abgelöste Puppenhaut, Farbe wie die Puppenhäute, die man oft im Randwasser findet)
http://forelleundaesche.com/2011/09/04/ ... al-camera/
Dubbing beige (Hydropsyche) oder grünbeige (Rhyanophila)
Pfauengras, imitiert die noch eingepackten Flügel
Rebhuhnhechel braun, imitiert Beinchen und Fühler

Bindeweise:
Haken einspannen, Grundwicklung, lackieren, Schwänzchen (länger) einbinden, Körper bis max. zur Hälfte dubben, Thorax aus Pfauengras, Rebhuhnhechel 5/4 schenkellang, 3-5 Windungen, Abschlussknoten, lackieren, fertig,
alternativ unter Thorax 4-5 Bleiwindungen
Ich trimme mir die Fliege gerne am Wasser zurecht:
höheres Wasser - längere Schwanz und dichte Hechel
Niedrigwasser - kurzer Schwanz und lichte Hechel


Die Graue


Die Farbe ist egal, so lange es Grau ist, zumindest an meinem Hausgewässer. Die Kiesel sind meist von Algen dunkel gefärbt sind und deshalb sind auch Bachflohkrebse, Wasserassel und anderen Nährtiere deutlich dunkler gefärbt. Nach einigen Versuchen hat sich folgenden Bindweise bewährt.


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Material:
Nassfliegenhaken mit normalem oder kurzem Schenkel in Größen 8 bis 12
Faden 6/0
Kaninchendubbing, wird nass deutlich dunkler
grizzly Hennenhechel (Metz)
alternativ Kupfer- oder Golddraht als Rippung

Bindeweise:
Haken einspannen, Grundwicklung, lackieren, Körper bis 3/4 dubben, Hechel 5/4 schenkellang fixieren, lackieren, Restkörper dubben, Hechel in 3-5 Windungen über vorderen Körper bis zum Ohr wickeln, Abschlussknoten, lackieren, fertig
alternativ unter Thorax 4-5 Bleiwindungen


An Gewässern mit vielen Köcherfliegen sind klassische Nassfliegen, wie Märzbraune, oft ein überdurchschnittlich erfolgreiches Muster. Ich vermute als Hauptgrund dafür tote Köcherfliegen, die bei der Eiablage, teilweise auch unter Wasser, oder nach der Paarung vor allem nachts ins Wasser gelangt sind. Die klassische Bindeweise mit den Federflügel sieht am Bindestock gut aus, aber nach ein paar Fischen ist der schöne Flügel ziemlich zersaust. Ich mag "runde" Fliegen, die von allen Seiten betrachtet, die gleiche Siluette zeigen und weigere mich meist schwierige Bindeweisen, wie den klassischen Federflügel, der nur mit ausgewählten Federsegmenten gelingt, anzuwenden. Eine gute Alternative für die Federsegmente ist ein Fibernbündel von Fasan oder Rebhuhn.
Meine Fliege ist die

Lievre et perdrix (fr. Rebhuhn und Hase)


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Material:
Nassfliegenhaken mit normalem oder kurzem Schenkel in Größen 8 bis 12
Faden 6/0
Hasenohrdubbing grannenreich, dunkel (Kopf) und normales Hasenohr (Körper)
Goldtinsel
Rebhuhnhechel braun

Bindeweise:
Haken einspannen, Grundwicklung, Rippungsdraht einbinden, lackieren, Körper bis 3/4 dubben, rippen, schenkellange Hechel fixieren, lackieren, Hechel mit 3-5 Windungen wickeln, Kopf dubben, kleiner Abschlussknoten, lackieren, fertig,
alternativ 4-5 Bleiwindungen oder hinter Hechel eine kleine Tungstenperle
Fängt am besten in der Drift und beim Abstoppen und wird im Swing auch als aufsteigende Köcherfliegepuppe genommen.


Döbelblubber


An Nied und Sauer gibt es viele und richtig dicke Döbel, die gerne von den Fliegenfischern beackert werden. Dadurch sind sie zeitweise recht zickig und nehmen dann nur selten Nahrung von der Wasseroberfläche auf. Hier hat sich mein Döbelblubber bewährt, den ich den Fischen kurz vor dem Maul oder seitlich vom Körper mit einem Blubb anbiete. Wenn die Döbel dicht stehen, ist ein Biss wegen dem Futterneid fast zu garantieren. Wichtig ich eine genaue Präsentation am fast gestreckten Vorfach, eine gute Sicht auf den Fisch und ein Anschlag mit etwas Verzögerung. Die Fliege imitiert die Käfer und Larven, die häufig die Erlen und Weiden am Fluss befallen. So konnte ich einige mal richtig gut fangen, obwohl die Kollegen mit der Trockenfliege nur wenig gefangen haben. Ideale Plätze findet man hinter Rauschen, wenn die Strömung langsamer wird und Büsche über die Wasseroberfläche ragen.


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Material:
dickdrähtiger Nassfliegenhaken in Größe von 16 bis 20, wenn 12-14 Körper dicker binden = Käfer
dünner Kupfer- oder Golddraht
Pfauengras natur oder schwarz überfärbt oder Strauß schwarz, braun, oliv

Bindeweise:
Haken einspannen, etwas Lack auf den Hakenschenkel, hinten etwas Kupferdraht für die Rippung und das Köpfchen stehen lassen, mit Bobbin Wicklung bis 1 mm vor Öhr, Kupferdraht abschneiden, Faden anlegen, Kupferwicklung etwas überwinden, 1-2 (3-4) Pfauengrasfibern festlegen, mit Faden verdrallen, schlanken (dicken) Körper fertigen, Abschlußknoten, lackieren, mit Kupferdraht rippen und Köpfchen wickeln, Kupferdraht knapp abschneiden, Ende mit Fingernagel beidrücken, lackieren,


La peute, Henri Bresson

Dieses Muster fische ich erst seit ein paar Monaten, hat mich bisher aber überzeugt. Eine gute Suchfliege, die man auch schlittern lassen kann. Sie besteht nur aus Haken, Faden und Entenfedern. Die Federn kann man nicht kaufen, sondern findet sie in Mengen an Stellen, wo Wildenten übernachten und sich putzen.
"La peute" ist ein altes Muster, dass eine erschöpfte oder beim Schlupf gestorbene Köcherfliege imitiert.

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Material:
Trockenfliegenhaken, in Größe 12 bis 14
Faden geld oder beige
Wildentenfeder mit möglichst kurz Fibern

Bindeweise:
Haken einspannen, Faden anlegen, Grundwicklung, Körper aus Faden formen, Entenfeder mit Spitze einbinden, mit 2-4 Windungen eine Hechel wickeln, mit Faden Fibern nach hinten trimmen, Abschlussknoten, lackieren, überstehende Fibern an schneiden oder reißen,
Das Muster sieht aber besser aus, wenn die Fibern nicht gekürzt werden müssen.
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