Forellenbrütlinge haben keinen Bock auf Trockenfutter

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
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Schluchtenjodler
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Forellenbrütlinge haben keinen Bock auf Trockenfutter

Beitrag von Schluchtenjodler »

Hallo Forellenfreunde,

Seit 2 Jahren versuchen wir unsere Forellenbrütlinge aus Wildfängen selbst zu produzieren. Das funktioniert soweit auch ganz gut. Wir haben aber ein Problem bei der Zufütterung der Brütlinge unserer Wildfänge. Die Laichfische werden im Herbst gefangen, bei einem Fischer abgestriffen und die Eier in Gläsern erbrütet. Das Bruthaus wird durch eine Quelle mit Temperaturen zwischen 6 -8°C gespeißt. Die erhöhten Wassertemperaturen bewirken einen Schlupf ca. Mitte Januar. Der Besatz soll eigentlich ca. Ende März nach der Schneeschmelze erfolgen. Es muss deshalb eine kurze Zeit Zugefüttert werden.
Der Fischer produziert auch eigene Bachforellenstämme, deren Brütlinge willig Trockenfutter annehmen. Nur unsere Wildfangforellchen zicken rum und viele wollen das Trockenfutter nicht. Im letzten Jahr haben wir verschiedene Futtersorten versucht. Leider mit dem Ergebnis, dass die Fische das Trockenfutter konsequent verweigerten und wir Verluste hatten. Vor ein paar Tagen konnten unsere Kleinen frei herumschwimmen und hatten den Dottersack aufgezehrt. Und wieder haben viele kein Futter angenommen und erste Verluste waren zu verzeichnen. Wir haben dann heute kurzfristig entschieden, keine Experimente mehr zu machen und die Fische 3 Wochen früher als geplant in die Freiheit zu entlassen. Leider liegt in den Bergen noch ganz schön Schnee und wir wissen nicht, was noch an Wasser auf uns zu kommt.

Habt ihr bei der Fütterung/Nachzucht aus Wildfängen ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich finde dieses Verhalten sehr interessant. Habt Ihr Tipps wie wir die Zeit zwischen Fressfähigkeit der Brut und Besatzzeitpunkt überbrücken könnten. Ansonsten sind die Kleinen recht quirlig.
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Grüße
Silvio
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Forellenbrütlinge haben keinen Bock auf Trockenfutter

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Hallo Silvio,

einige Züchter verwenden bei der Anfütterung von krüschen Brütlingen wie Äschen und Wildforellen Artemia salina als Aufzuchtfutter.

Gruß
Klaus
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Kurt Mack
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Re: Forellenbrütlinge haben keinen Bock auf Trockenfutter

Beitrag von Kurt Mack »

Hallo!

Mit dem Anfüttern von Forellen habe ich keine Erfahrung, aber bei Zierfischen kenn ich mich sehr gut aus. Artemia salina sollten für Brütlinge zu klein sein, da die Nauplien nur etwa 0,5mm groß sind. Ich würde es mal mit gefroren Cyclops probieren, die sind 1-3mm groß, kosten 100g um 0,80€ und kommen auch in Fließgewässern vor. Ideal wären lebende Cyclops, die muß man sich aber selber in Teichen fangen. Da sind Karpfenmastteiche am ergiebigsten, da die Karpfen alles Plankton ab so 2-3mm fressen und sich kleineres Plankton ohne Feinde super vermehrt. Maschenweite sollte so um 0,3 bis 0,5mm liegen. Später gehen die Brütlinge auch an weiße Mückenlarven, die gibt es lebend/gefroren zu kaufen oder auch selber zu fangen.

http://www.fliegenfischer-forum.de/flyf ... 4schenmast

Tschüß, Kurt
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Schluchtenjodler
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Re: Forellenbrütlinge haben keinen Bock auf Trockenfutter

Beitrag von Schluchtenjodler »

Danke für Eure Antworten :wink: Also werden wir im nächsten Jahr Lebenfutter/Naturfutter versuchen. Bezüglich der Fressmannieren scheinen die Forellchen sich schon ganz wie ihre Eltern zu benehmen.
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Gardenfly
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Re: Forellenbrütlinge haben keinen Bock auf Trockenfutter

Beitrag von Gardenfly »

Nehme doch mal gefrorene Zuckmücken,mit denen gewöhne ich meine Wildfische auch erst ans Aquarium.Wenn die sich daran gewöhnt haben kann man die Zuckies reduzieren und mehr Trockenfutter nehmen.
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