Neuseeland 2013

[Reverend Mefo]

Das Foto mit den beiden "Rückenschwimmern" zwischen deinen Beinen ist echt super. War das ein bewusster Blickwinkel oder ein Zufallsshot?

Til Lykke weiterhin!

[Henrik3000]

Sauber Hannes!! :)

[Rollo]

Neuseeland ist der Traum! Genieße deine Zeit und wenn du uns ein wenig teilhaben lässt, freut uns das natürlich :grin:
Danke, für Berichte und Bilder, sie werden aufmerksam verfolgt.
Gruß, Rollo

[Rhöde]

Absolut beeindruckend. Ich kann nur jedem empfehlen nach vorne zu blättern und die tollen Bilder nebst Berichterstattung zu genießen.

Danke für den Neuseelandthread !

[Nixon]

Danke für die Bilder!

[Stuhri]

und noch mehr wunderschöne Bilder

[Jomel]

Hallo liebe Leute,

die letzte Meldung ist ja schon einige Zeit her, aber wir hatten auf unserer Tour kaum die Möglichkeit mal längere Zeit ins Netz zu kommen. Und da ihr diese Art der Berichterstattung ja zu mögen scheint habe ich jetzt einiges aufzuholen:


Aus Gore, also vom Mataura River sind wir in Richtung Nordwesten nach Te Anau gefahren, der Ort begrüßte uns mit allerbestem Sonnenwetter und totaler Windstille. Nachdem wir im dortigen DOC-Office einige Hiking-Touren ausgecheckt hatten und uns über den Kepler Track (einer der Great Walks) schlau gemacht hatten ging es erst mal zum abkühlen an den herrlichen See mit hammer Panorama in Richtung Milford Sound.

Zum Abkühlen kam es bei mir aber gar nicht erst :grin: wir sind ZUFÄLLIG an einer Bachmündung mit schönem Strand gelandet. Die Kante zum tiefen Wasser direkt vor den Füßen, klares, kühles Wasser im See und warmes, leicht trübes aus dem Bach, da müsste doch… gängiges leichtes Mefo-outfit (6er und nen Medium SIinking SK) und nen kleinen Wooley Bugger und ab dafür. An der ersten Mündung ging nix, die Spannung war aber zum greifen nah: Kommt da was? Wenn ja was? Wie groß??? Ich hatte ja keine Ahnung vom Angeln an diesem See.
Erster Wurf an der zweiten Mündung, Einige Sekunden absinken lassen, ruckartiges Strippen, nach ein paar Metern leichter Widerstand, Anschlag mit Schnurhand, Nüscht. Weiterstrippen, wieder leichtes Festhalten, wieder Anschlag, wieder nix, dann beim nächsten Srtippversuch satter Widerstand: BINGO! Also bis dahin alles wie beim Mefoangeln, aber dann kommt ne Flucht, wie ich sie bei uns an der Küste nur sehr selten erlebe. Rute im Halbkreis, in Sekunden ist die RL raus und gleich 10-20 Meter Backing dazu – irre! Die Schnur zieht zur Oberfläche und gut 50 Meter weit draußen katapultiert sich ne gute Forelle bestimmt nen Meter weit im Salto ausm Wasser, ich Schreie vor Begeisterung, Freundin guckt etwas verstört rüber Nach nem geilen Drill kann ich eine bildhübsche, silberblanke ca. 3 Pfund schwere Regenbogenforelle landen. Wow, nach so nem tollen Fight hatte ich was größeres erwartet. Danach geht’s noch weiter, ich kann in anderthalb Stunden noch 5 Stück landen und verliere noch 2, alles Rainbows zwischen 3 und 4 Pfund und alles tolle Kämpfer, eine hängt quasi nur in der Luft, eine andere flüchtet unaufhaltsam Richtung Seemitte. Eine geile Angelei!
Nu erstmal ein paar Bilder zur Untermalung:

[Jomel]

Ein bisschen Zeit bleibt noch und es gibt wirklich sauviel zu berichten:

Weiter führte uns unser Weg nach Milford, eine 120 km lange Sackgasse von Te Anau aus, der Weg sollte sich angeblich lohnen. Den Weg dorthin verbrachten wir mit einigen Tagestouren z.B. zum Lake Marian (Gletschersee, sehr hübsch) und Key Summit (tolle Aussicht auf diverse Bergmassive und Wasserscheide des Südens) und natürlich mit Angeln am Eklington River, der quasi die meiste Zeit in der Nähe der Straße verläuft.
Am Eklington River abends angekommen ging ich noch kurz auf Entdeckungstour und konnte tatsächlich einige große Fische im absolut klaren Wasser entdecken. Am nächsten Morgen wollte ich es natürlich noch probieren: Spannende Sichtfischerei auf große Einzelfische, die sehr erfahren wirkten und extrem spooky waren. Ich konnte 3 recht große Männchen mit riesigen Köpfen fangen, die typischen Fische, die man auf vielen NZ-Pics sieht. Das spektakuläre waren hier nicht die Drills sondern eher die Reaktionen der Fische , man konnte halt alles sehen. Sehr cool. Wir blieben noch einen Tag in der Gegend und zum Schluss hatte ich noch ein Erlebnis, das ich euch exemplarisch etwas genauer Schildern möste, damit ihr nen Eindruck von der Angelei bekommt:

An einem Pool in der Nähe unseres Campgrounds konnte ich in einem großen Pool einen wirklich großen Fisch beim Steigen beobachten aber wegen sehr straken Wind kaum anfischen, immer wenn der Fisch in meine Richtung kam und ich einen Wurf machen konnte, kam eine Windböe und die Schnur klatschte zu nah am Fisch auf die Oberfläche. Danach war er ne viertel Stunde lang nicht zu sehen. Letztlich gelang ein Wurf mit ner 14er Dad´s Favorite und der Fisch kommt unter der Fliege hoch, beäugt sie gründlich und dreht gemütlich ab. Ahhhhhh. Kann doch nicht sein. Ich ging also erstmal weiter, ließ ihn ne Weile in Ruhe. Nach ner Stunde war ich zurück, der Fisch stieg immernoch, der Wind hatte kurzzeitig etwas nachgelassen (Bft. 6 ist immer noch viel für ne 4er…). Der Pool lag in einer Wiese und Grashüpfer waren überall zu hören, also warum nicht mal so einen probieren, ich hatte ja u.A. zwei tolle Muster von Henrik dabei. Also Hüpfer dran gebunden, einen halbwegs platzierten Wurf in ungefährer Schwimmrichtung versucht, Hopper landet mit nem richtigen Splash, Fisch dreht bei, schwimmt in die Richtung, stoppt ca. 2 Meter entfernt und nimmt mit einem Mal richtig Fahrt auf und durchbricht mit seinem riesigen Kiefern das Wasser um den Hopper. God save the Queen und der Knüppel ist richtig krumm :grin: nach einem wirklich guten Drill mit schönem Sprung kann ich einen schönen Fisch landen, in guter Kondition und der Größte bisher. Geilo!

Milford selbst war eher so lala, wenn man Norwegen kennt und nicht mit einem der (teuren) Bootstouren rausfährt, lohnt der Weg nur dafür nicht unbedingt. Da wir so viel auf dem Weg dorthin erlebt haben war es aber auf jeden Fall lohnenswert. Auf dem Rückweg habe ich noch ein Wenig in der Mündung des Eklington in den Lake Te Anau gefischt, leider frischte der Wind schon sehr früh stark auf und direkt nachdem ich eine 5 Pfund Seeforelle (! nimmt man schon irgendwie nur so hin !) zurückgesetzt hatte war leider Schluss, schade, da wäre noch so viel drin gewesen, da bin ich sicher!

Und Bilders:

[Jomel]

Einen noch:

Nach der Milford-Tour ging es zum DOC Office um den Kepler Track zu Buchen, das ist eine eigentlich 4 Tages Tour am Te Anau über einige Ridges und den Mount Luxmore, die wir aufgrund der Hüttensituation in verkehrter Richtung (die Hardcore-tour) in 3 Tagen absolvieren mussten. Bis zum Start unserer Tour waren es noch 2Tage und der Waia River, der aus dem Lake Te Anau fließt sollte auch gut sein, also nix wie hin da

Bei einer ersten Besichtigung war ich etwas erschlagen, Wassermassen, die durch ein sehr tiefes, enges Tal flossen, mit steilen Prallhängen auf beiden Seiten, hmmm. Runterkommen war schon mal n Akt, zu einer Stelle zum Fischen der Zweite, die Fliege irgendwie präsentieren war fast unmöglich an dieser Stelle, also Problem Nummer 4 lösen, wie wieder hoch kommen?!? Nach ner unmöglichen Hängelpartie mit Angel zwischen den Zähnen hatte ich es irgendwie geschafft… Das Kapitel Waia war aber noch nicht gestorben, das wollte ich noch hinkriegen, immerhin sollte hier dies Jahr die stärkste Forellen Population des Landes ermittelt worden sein. Beim Spaziergang an der Abbruchkante entlang waren auch viele Fische um ein Kilo zu sehen. Also am nächsten Tag eine andere Stelle gesucht, nach einer Irrfahrt tatsächlich einen Wundervollen Platz gefunden, der Fluss ist hier bestimmt 150 Meter breit und durch Kiesbänke geteilt, sehr viel angenehmer, dazu Sonne und Palmen auf den Kiesbänken, es sah aus wie das Paradies!

Beim Weg auf die erste Kiesbank fiel mir ein Altarm auf, der nur einseitig mit dem Fluss verbunden zu sein schien. Im klaren Wasser waren doch tatsächlich 3 starke Regenbogen bei der Futtersuche im maximal Metertiefen zu sehen. Oh yes, sowas liebe ich. Die Fische hatten offensichtlich einiges an Ködern kennengelernt und ich biss mir zunächst die Zähne aus… Fisch kommt in meine Richtung, Trockenfliege in die Schwimmbahn geworfen, Forelle kommt zur Fliege, inspiziert sie gründlich und dreht ab, verschwindet für ne viertel Stunde. Gleiches Spiel mit Nymphen. Letztlich probiere ich ne Kombo, oben Black Gnat 16 unten Pheasant Tail 18, Fisch kommt auf Trockene zu, ist kourz vor der Fliege, ich zupfe zweimal kurz, die Nymphe hüpft kurz vom Boden auf, Forelle stürzt sich geradezu darauf, Anhieb und los geht’s. Es ist echt wahnsinn, was für eine Power diese Forellen hier ohne jede Strömung entwickeln, diese 3 Pfund Regenbogen beschäftigt mich am 14er Vorfach fast ne viertel Stunde. Die Bedingungen sind aber auch zu optimal: 12-14° Wasser fast das ganze Jahr hindurch, nie o² Mangel, reichlich Nahrung etc.

Nach dem Fisch ist an dieser Stelle Ruhe, ich suche den Altarm also weiter ab in Richtung Fluss, in einer Biegung scheint das Wasser auf der anderen Seite bei höherem Stand eine besonders tiefe Stelle geschaffen zu haben. Es ist traumhaft, ich kann von meiner Uferseite auf einer Sandbank bequem in die Mitte waten, das Wasser reicht mir bis zum Knöchel und die andere Uferseite ist gesäumt von tropisch anmutender, dichter Vegetation. Mit der Polbrille kann ich gerade den Rand des Kolkes erkunden… war da nicht gerade? Hmm, n Ast? nee, der bewegt sich! Mit zittrigen Fingern knote ich Karl den Käfer ans jetzt 16er Vorfach (der erste Fisch lässt mich am 14er zweifeln) da am Ufer einiges an Krabbelviechern zu erwarten ist. Der erste Wurf ist kurz, keine 5 Meter Flugschnur draußen, der Käfer landet mit leichtem Plopp. Sofort ein Wasserschwall unter den sicherlich zitternden Gummibeinchen, ein kurzer Stripp, der Käfer bewegt sich vielleicht 5 cm und dann explodiert das Wasser formlich! Ohne Anhieb ist die Rute krumm, richtig krumm! Kaum 5 Meter vor mir gleitet ne fette Rainbow gefühlt auf Augenhöhe im Salto durch die Luft. Aaaalter, wie geil ist es hier bloß??? Wiederum ein nicht enden wollender Kampf und ich halte eine tolle 4-5 Pfund schwere Regenbogenforelle in der Hand, heute Abend soll es Fisch geben! Ich kann aus dem „Loch“ noch 4 weitere Fische rausholen, Rainbows eben, bei Browns wäre nach einer Schluss, diese Kameraden ticken aber anders. Eine besonders große (vielleicht 7 Pfund) kommt nach besonders haarsträubenden Drill incl. Schwimmeinlage meinerseits leider in einem umgestürztem Baum ab, der totale Wahnsinn für mich, dieses Angeln!

So, liebe Leute, das wars für heute, seit dem Tag am Waia-Altarm ist allerdings noch einiges passiert, unter anderem der perfekte Tag am Lake Diamond bei der Ortschaft Paradise, was dem Tag ziemlich gerecht wird- das ich euch baldigst mitteilen werde. Wir sind noch bei Freunden in Queenstown und jetzt solls weitergehen nach Wanaka, da solls auch geil zum Fischen sein. Mal gucken.

Greetz aus NZ, Johannes

[Maqua]

Hallo Johannes, leider geil!
Nimm dir am Lake Wanaka mal den Abfluss zum Clutha River vor, sehr schönes Fischen da. :l:

[Polar-Magnus]

Tolle Schilderungen,

bitte weiter berichten.

Gruß

Ingo

[Thomas]

Absolut Traumhaft, sowohl die Landschaft als auch die Fische!
Danke für den tollen Live-Bericht.
Wünsche Euch weiterhin viel Spaß!

Thomas

[Sundvogel]

Supertoll, traumhaft.

[T.v.d.3Larsen]

der absolute Wahnsinn Johannes

mein Neid sei mit Dir! Echt klasse

[gonefishing]

Absolut genial und beneidenswert, vielen Dank für die Berichterstattung!

Nur dass der Milford Sound nicht lohnend sein soll kann ich nicht bestätigen, kommt wohl darauf an wie man ihn erlebt.
Als ich vor vielen Jahren dort war hatte ich ein Seekayak dabei und bin beim ersten Morgenlicht rausgepaddelt. Wunderschöne Landschaft, tolle Stimmungen und mehrmals begleiteten mich Delfine, für mich eines meiner Highlights...