Lachs verloren... Was war falsch?

Meerforelle und Lachs halten sich nicht nur im Salzwasser auf. Als Wandersalmoniden sind sie auch in Auen und Flüssen zu finden und auch hier ein begehrenswerter Zielfisch. Über Besonderheiten bei der Süßwasserfischerei auf Meerforelle und Lachs kann hier diskutiert werden.
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Binnenländer
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Lachs verloren... Was war falsch?

Beitrag von Binnenländer »

Moin!

Ich bin gerade frisch zurück vom Mandal und hatte das Vergnügen einen Fisch der 10 Kilo-Klasse drillen zu dürfen. Leider ging der Fisch verloren. Mein Cousin war live dabei und meinte es wär alles richtig gewesen und es war einfach Pech. Der Fisch hat an der Spinnrute gebissen.
Dummerweise lässt mir das aber keine Ruhe, ob ich es vielleicht hätte verhindern können und was ich anders machen kann falls ich nächstes Jahr nochmal so etwas erleben darf.

Ich versuche mal den Drill zu beschreiben...

Biss vor einer Felsinsel. Anschlag sitzt. Der Lachs geht in die Kehrströmung hinter der Insel, springt 1-2 mal und schwimmt die Rausche die in eine Rechtskurve führt hinunter. Da war nichts zu halten und ich laufe hinterher. Unterhalb der Rausche geht es weiter durch eine tiefe Rinne flussab. Wieder war nichts zu halten bis der Lachs sich dann in der folgenden Linkskurve in eine tiefe Rinne stellt und sich keinen Meter bewegt. Als der Lachs zum Stillstand gekommen ist versuche ich ihn in Bewegung zu kriegen, aber es war nichts zu machen. Im Endeffekt ist der Fisch dann nach ~15 Min und 500 Meter den Fluss runterlaufen ausgeschlitzt. Die Schnur war die ganze Zeit auf Spannung. Die Bremse war eher locker eingestellt, da ich Angst vor Ausschlitzen hatte, aber nicht so weich dass die Schnur quasi von alleine runterkam. Schnur war eine 30er Mono. Die Rute war eine recht kraftvolle "Meerforellenrute" (DAM Calyber Seatrout) die eher was für Hechtangeln an großen Seen ist...

Die Rutenposition war eigentlich immer aufwärts und ~90 Grad Winkel. Ich habe schon in einem anderen Thread von 2010 zum Thema Drilldauer und Releasemöglichkeit gelesen, dass ein größerer Winkel zwischen Rute und Schnur mehr Kraft beim Fisch abgeliefert hätte und dass seitlicher Zug den Fisch eher aus dem Konzept gebracht hätte.

Aber wäre mehr Zug nicht zu noch schnellerem Ausschlitzen geführt? War es einfach Pech, dass der Haken nicht gut genug saß? Rute zu hart? Bremse zu lasch?


Danke für die hoffentlich reichlichen und konstruktiven Antworten die sowas in Zukunft verhindern. :)
Trotz unglücklichem Ausgang war es ein geiles Gefühl so einen Fisch der 10 Kilo Klasse drangehabt zu haben :)

Beste Grüße und TL
Ingo


PS: Mandalkenner müssten aus der Drillbeschreibung fast die Stelle erraten können.
Gruß, Ingo
Harzer99
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Re: Lachs verloren... Was war falsch?

Beitrag von Harzer99 »

Tja, Du wirst es nie wissen was die wirklichen Gründe waren. Gehe weiter fischen und Du wirst sehen irgendwann umschließt Du die Keschermaschen um den Fisch und dann denkste an den Verlorenen nicht mehr.
Immerhin hattest Du einen schönen langen Drill, um den Dich Andere beneiden.

Gruss Harzer :wink:
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Loop de Mer
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Re: Lachs verloren... Was war falsch?

Beitrag von Loop de Mer »

Hey Ingo,
Du scheinst nichts falsch gemacht zu haben. Gerade das Wilde, Unbezähm- und manchmal Unbezwingbare macht ja den Reiz des Lachsfischens aus. Und jedes Raubtier, jeder Jäger und Fischer lernt früher oder später den bitteren Geschmack des Verlustes kennen. Meine letzten beiden Lachse am Mandal habe ich durch aufgezogene, bzw. gesprengte Knoten verloren. Da habe ich mir auch tierisch den Kopf zerbrochen. Zumindest im ersteren Fall zu Recht.
Ist die Felseninsel unterhalb des 'Kabelpools' gemeint ?


Gruß,
Lars
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Uecki
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Re: Lachs verloren... Was war falsch?

Beitrag von Uecki »

Das hört sich nach einen gehakten lachs an die kannst du nicht halten !
:wink:
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alfredo.fly
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Re: Lachs verloren... Was war falsch?

Beitrag von alfredo.fly »

:+++: Hi Ingo,

es ist müßig sich über einen verlorenen Lachs Gedanken zu machen.

Ich habe in den letzten Jahren 3 wirklich große Lachse verloren und mir ist ähnliches durch den

Kopf gegangen. In diesem Jahr war ich dann wahrscheinlich an der gleichen Stelle wie Du

mit einem 8,5 kg Lachs erfolgreich.

Also genau so weiterfischen, beim nächsten Mal wird es dann schon klappen. :+++: :+++: :+++:

Gruß Willi
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Binnenländer
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Re: Lachs verloren... Was war falsch?

Beitrag von Binnenländer »

Ich weiß nicht wie der Pool heißt. Von Mandal kommend auf der 455 rechts Richtung Fuglestveit und dann vor der Brücke links parken und durch den Wald flussauf.

Gehakt kann ich mir nicht vorstellen. War zu dem Zeitpunkt mit Wurm (jaja, meckert ruhig...) unterwegs. Außerdem hab ich den Trümmer ja im Sprung gesehen. Der war schon deutlich größer als der 5 Kilo Fisch vom letzten Jahr.

Aufgezogene und gesprengte Knoten hört sich schon nach etwas mehr zugeknallter Bremse an als bei mir...


Nächstes Jahr gehts auf jeden Fall weiter :)
Gruß, Ingo
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Thorbi
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Re: Lachs verloren... Was war falsch?

Beitrag von Thorbi »

Moin Ingo!

Das ist einfach nur Pech. Eventuell würde ich es das nächste Mal mit größeren Haken versuchen. Wenn du auf Wurm angelst, nimm ruhig nen 3/0 mit 3 oder 4 Tauwürmern. Der sitzt dann meistens sehr gut im Mundwinkel und wenn man will, kann man fast immer auch sehr gut releasen.
Ich konnte dieses Jahr 3 Lachse am Mandal in der 4 kg Klasse fangen. Einen habe ich noch aufn orangen Rapala Wobbler nach diversen Sprüngen verloren. So ist das Lachsangeln :grin: :grin:

Gruß Thorbi
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Loop de Mer
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Re: Lachs verloren... Was war falsch?

Beitrag von Loop de Mer »

Moin,

Der 'Waldpool' also. Schöner Platz, erst durch den Trollwald und dann den Fluß durch die Eichen schimmern sehen. Fische gerne dort.
Zugeknallte Bremse? Geht bei meiner Loop Traditional gar nicht. Nee, nur etwas Druck ausgeübt auf bockige Lachse in tiefer Rinne, die nicht mehr von der Stelle wollten. Da ging mir Mortensen durch den Kopf: "....You could stand here for Hours, and nothing's gonna happen". Erst fing das Vorfach in der (Hochwasser-) Strömung an zu 'singen' und das war's dann. Meine Knoten hätten sicher besser sein können...

@Willi: Anfang August, Mandal unterhalb Fuglestveit, Du mit Tochter, ich mit Yellow Line? Glückwunsch zum Fisch!

Gruß,
Lars
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Binnenländer
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Re: Lachs verloren... Was war falsch?

Beitrag von Binnenländer »

War da nicht irgendwas mit maximaler Hakenbogengröße? Irgendwer der Mitangler meinte da was gelesen zu haben.

Aber für nächstes Jahr habe ich mir eh vorgenommen mehr zu Blinkern und nicht so viel Würmer zu baden...
Gruß, Ingo
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Uecki
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Re: Lachs verloren... Was war falsch?

Beitrag von Uecki »

Also wenn ein Lachs 500m runterschwimmt das hört sich gewaltig nach fehlgehakt an.
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Binnenländer
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Re: Lachs verloren... Was war falsch?

Beitrag von Binnenländer »

Kann ich mir bei nem eher kleinen einzelhaken schlecht vorstellen... Aber entweder wars das oder die bremse war viel zu schwach eingestellt. Hab mich nicht getraut weiter zuzumachen...
Gruß, Ingo
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alfredo.fly
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Re: Lachs verloren... Was war falsch?

Beitrag von alfredo.fly »

Hi Ingo,

vielleicht mal mit einer Fliege probieren, noch ist viel Zeit zu üben! ;) ;) ;)

Gruß Willi
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Binnenländer
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Re: Lachs verloren... Was war falsch?

Beitrag von Binnenländer »

War klar dass sowas früher oder später kommt :-D
Aber im Moment hab ich weder Zeit noch Geld die ich in Ausrüstung und Üben investieren kann. Nach dem Studium vielleicht... Vorerst muss es die Spinnrute mit Blinker, Spinner oder Wurm tun...

Aber mit Fliege gibts ja genausogut Aussteiger, also ist das ja auch nicht die Lösung ;-)
Gruß, Ingo
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Bernd Ziesche
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Re: Lachs verloren... Was war falsch?

Beitrag von Bernd Ziesche »

Binnenländer hat geschrieben: Aber mit Fliege gibts ja genausogut Aussteiger, also ist das ja auch nicht die Lösung ;-)
Das Beste ist: Einen noch größeren Lachs zu fangen. Das läßt einen den verloren gegangenen erheblich besser vergessen 8) :p .
In diesem Sinne wünsche ich das nötige Glück fürs nächste Mal. :l:

Beste Grüße
Bernd
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Nordlichtforelle
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Re: Lachs verloren... Was war falsch?

Beitrag von Nordlichtforelle »

Binnenländer hat geschrieben:oder die bremse war viel zu schwach eingestellt. Hab mich nicht getraut weiter zuzumachen...
Wieso nicht, dafür ist die Bremse doch da? :grin:
Ohne genügend Bremskraft hast Du die Möglichkeiten der Spincombo doch gar nicht richtig ausgenutzt und die Power deiner kräftigen Spinnrute verschenkt.
Nimm nächstes mal eine Federwaage mit und stelle Bremse auf 4 bis 5kg ein, dann haut Dir auch ein großer Fisch nicht einfach so ab und eine kräftige Seatrout-Rute mit >3m sollte dem einiges an Aktion und Widerstand bieten können. Muss man sich nur trauen, die Rute hält das auch 90Grad gegen Schnurabzug aus!
Also postet mit Liebe! :l:
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