Hab schon welche mit Jerkrute und 15kg Abschleppseil da 5 min rumhampeln sehen
Ich würde das vielleicht nicht auf diese Art und Weise "wertend" formulieren. Ob 2 oder 5 Minuten ist für 'nen gesunden Hecht sicherlich völlig Banane und ein zu arg forcierter Drill ist sicherlich genauso ungesund wie das auf der Gegenseite ein totlaufen lassen des Fisches ist.
Das gesunde Mittelmaß bringts.
Meine Meinung dazu - Die Devise lautet: Das Gerät sollte zu den zu erwartenden Fischen passen. Ein Ultrakurzer Brutaldrill ist dabei ebenso wenig zweckdienlich, wie darauf zu warten bis das der Fisch Kiel oben schwimmt.
Ist ein Fisch bei der Landung noch so fit das er kaum gehändelt werden kann, so ist die Wahrscheinlichkeit von Verletzungen einfach zu groß. Ist er so platt, dass er nach dem Abhaken nicht mehr geradeaus schwimmen kann, so sind ebenso äußerst unangenehme Spätfolgen zu erwarten.
Nicht außer Acht lassen darf man ebensogut die situations- oder ortsbedingte Gegebenheiten.
Allgemein noch ein Wort zu Brittelmass, Entnahme und C&R:
Der verantwortungsbewußte Sportfischer hat derzeit (in Deutschland) alle Möglichkeiten nach seinem besten Wissen und Gewissen zu handeln. Wer fachlich ein wenig bewandert ist wird dieses sicher auch tun. Vor Verallgemeinerungen warne ich! Manchmal ist es angebracht eine besonders schöne Bafo mit Maß zurückzusetzen und manchmal gebietet es der Anstand 'nen 60er Klopper wieder in die Freiheit zu entlassen. Warum soll ich so einen Fisch den auch keulen, wenn ich weiß das ich derzeit nichts damit anfangen kann? - Mein Gott, dann hat er halt krank ausgesehen. Andererseits kann eine gerade maßige Forelle schon mal augenscheinlich besonders wertvoll für den Genpool des Gewässers sein.
Also: Bitte immer nach bestem Wissen und Gewissen handeln und nicht mehr entnehmen, wie man verwerten kann!
Ich z.B. verkneife mir die gezielte Äschenfischerei, weil diese es dank der Luftwaffe eh schon schwer genug haben. Geht mal zufällig eine ans Band, so freue ich mich wie ein kleines Kind und setze diese mit einem ruhigen Gewissen auch wieder zurück (egal ob maßig oder nicht). Regenbogenforellen werden von mir (im Rahmen von Bedarf und Entnahmelimit) im allgemeinen entnommen (Neozoe, damit nicht heimisch und Ausnahmefische waren bislang bei meinen Fängen eh nicht dabei) und bei Bachforellen entscheide ich von Fall zu Fall was sinnvoll ist und ob Bedarf besteht.
Ich denke ich fahre mit dem Geschilderten ganz gut und darf nach einem Angeltag beruhigt einschlafen.
Gruss
Detlef