Nutzung/Entsorgung von Strandalgenbergen

[Megger]

... diesen Herbst haben wir an manchen Strandabschnitten unter riesigen Algenbergen geächzt (jedenfalls, als wir an der Förde waren). Haben da schon ein bißchen fantasiert, was man mit solchen Mengen an Biomasse alles machen könnte oder sollte.

Heute lese ich in einer Fachzeitschrift ("Müll&Abfall" - ja, sowas gibts ), dass tatsächlich an Verwertungsmöglichkeiten geforscht wird. Weiß nicht, ob das für jeden jetzt sooooo interessant ist. Dachte aber, ich müsste das hier pflichtgemäß erwähnen:

In dem Fall hat man es nach spezieller Trocknung thermisch verwertet. Funktioniert auch wohl, wenn auch nur mit niedrigem Brennwert (halb so hoch wie Holz). Problematisch für die Anlagen scheinen Beimengungen von Sand/Silt und natürlich Salz zu sein.

Auch für Biogasanlagen wohl prinzipiell geeignet, aber auch problematisch wegen der erforderlichen Vorbehandlung und der empfindlichen Biologie gegenüber chemischen Änderungen.

Am Rande wird erwähnt, dass das Zeug sonst teuer entsorgt werden muss (bis 100 €/to) oder auf kontrollierte Felder ausgebracht wird.

Das hätte ich nun nicht gedacht. Also, dass es überhaupt entfernt wird vom Strand. Ist doch eine "Schweine-Arbeit". Wie sieht das an der Küste konkret aus ? Stimmt das, was wissen die homies dazu und wie sind die Meinungen ?




PS: Bei der künftigen Fischereiabgabe S-H bestehe ich drauf, dass das alles immer hübsch aufgeräumt ist am Strand

[adasen]

Ich habe zu dem Thema mal im TV eine Sendung gesehen, wo es um die Verwendung des getrockneten Seegras als biologisches Dämmmaterial in Häusern geht.
Das Material wird getrocknet und Platten gepresst und soll dann im ökologischen Hausbau als Dämmung dienen.
Ich meine sogar, dass es hierfür ein spezielles Förderprogramm gibt. Finde ich persönlich besser als verbrennen.

[FoolishFarmer]

Auch für Biogasanlagen wohl prinzipiell geeignet, aber auch problematisch wegen der erforderlichen Vorbehandlung und der empfindlichen Biologie gegenüber chemischen Änderungen.

Klar, genau so wie Mist und Gülle... wofür die Biogasanlagen ursprünglich mal gedacht waren und erfunden wurden.
Dann hat jemand festgestellt, dass sie mit "Mais" besser funktionieren (und man noch zusätzlich zur Förderung Geld machen kann) und deswegen werden dort heute lieber Lebensmittel vergast...

[Megger]

... nun ja, ich fands jedenfalls erstaunlich, dass man überhaupt drüber nachdenkt. Schließlich kann man das Zeug ja normal nicht am Strand direkt auf LKW laden.

Aber angeblich wird es ja von verschiedenen Kommunen aufgesammelt. Hat da keiner Kenntnis von ? Passiert das eventuell nur ausnahmsweise an Badestränden ? Wartet man sonst einfach, bis das weggammelt ? Fragen über Fragen ...

[Hanne]

Das wird von der Natur geregelt:
Im Spätsommer viel, viel Seegras in Schwedeneck, einen Monat später alles weg, weil Wind aus anderer Richtung. :grin:

(Da lag das Zeug dann in Wendtorf :grin: )

Nee im Ernst, in meiner frühesten Kindheit, erinnere ich mich, waren die Matratzen mit Seegras gestopft.
Das war noch Natur pur im Bett!!!

Ich könnte mir das gut im Öko-Hausbau vorstellen (Dämmung).
Nur - da muss einer auf die (bezahlbare) Idee kommen, das einzusammeln....

Das machen die Kommunen zurzeit wohl nur dort, wo Kurtaxe gezahlt wird. Und nur im Sommer, zur Urlaubszeit.

Ich will das auch weg haben, stört bei der Fossiliensuche.
Habe heute aber trotz viel Seegras am Ufer in Stohl 11 (elf) Seeigelkerne gefunden.


Diese erfolgreiche Finderei hat mich dann aber auch vom Fischen abgehalten. Schon schade.

Petri !!!