Rügen! Mögliches Angelverbot dank FFH!

Was sagt eigentlich das Gesetz?
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Toddi
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Rügen! Mögliches Angelverbot dank FFH!

Beitrag von Toddi »

Hier mal ein Auszug aus einem Artikel der Ostsee-Zeitung vom 27.10.2011.
Es macht einen schon nachdenklich, wenn man solche Artikel durch die Presse gehen sieht, über die man vorher noch nichts gehört hatte.
Es bleibt nur zu hoffen, dass sich diesmal die Fischereiaufsicht und das Ministerium für Landwirtschaft und Fischerei, stellvertretend durch unseren Minister Till Backhaus durchsetzt. Auch findet man nur wenige Informationen im Netz darüber.
Man darf gespannt sein, wie sich diese Thema in der Zukunft entwickelt. Für die Angelei auf unsere Trutten, wäre das eine massive Einschränkung der Möglichkeiten auf der Insel. Dann würde ein Großteil der Außenküste aus Biosphährenreservat, Naturschutzgebiet oder FFH-Gebiet bestehen und der Mensch als Nutzer der Natur wäre ausgeschlossen. Schöne Aussichten!!! :o

Kristina Vogelsang zeigt auf der Karte das FFH-Gebiet „Steilküste und Blockgründe Wittow“, das sich von Dranske über Arkona bis nach Drewoldke erstreckt
Wittow (OZ) - Die aktiven Kliffs, die Blockstrände, die Dünen sowie die Salz- und Kalkmagerrasenflächen verleihen der Halbinsel Wittow einen besonderen Reiz. Diese Lebensräume bilden ein einmaliges Ensemble in Norddeutschland und zählen nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) zu den europäischen Schutzgebieten. 2004 kamen sie auf die Liste. Jetzt ist der Entwurf des Managementplanes „Steilküste und Blockgründe Wittow“ fertig.
Es geht um 1850 Hektar, wobei über 80 Prozent aus Wasserflächen bestehen. Am Montagabend wurde der Entwurf von Projektbetreuerin Kristina Vogelsang von der Stralsunder Firma UmweltPlan im Gemeindezentrum Sagard vorgestellt. „Wir haben in diesem Managementplan untersucht, in welchem Erhaltungszustand sich die Lebensraumtypen und einige charakteristische Tierarten befinden und Schlussfolgerungen für die Entwicklungsmaßnahmen gezogen“, schickte sie voraus und legte die Bewertungen offen. Demnach befinden sich die Kiesstrände in hervorragendem Zustand. Die Riffe, Steilküsten, Graudünen, Salzrasen, Bäche und Flüsse wurden mit einen „Gut“ bedacht, während die Weißdünen und Kalkmagerrasen nur ein C, ein „Eingeschränkt“, bekamen. „Die Bereiche der Kategorien B und C müssen durch geeignete Maßnahmen geschützt und gepflegt werden, wobei der Managementplan keine unmittelbaren Auswirkungen auf die derzeitigen Nutzungen hat“, versicherte sie und bezog sich damit auf anfängliche Bedenken vieler Wittower, die der Ausweitung der Schutzgebiete skeptisch gegenüberstanden. „Die Gemeinde Putgarten sieht FFH als eine wichtige Struktur, die uns bei der Erhaltung und umweltverträglichen Nutzung der Flächen rund um Kap Arkona unterstützt“, sagte Bürgermeister Ernst Heinemann auf OZ-Nachfrage. So habe die Gemeinde die Chance genutzt, Fördermittel von der Europäischen Union für die Renaturierung der Wasserfläche im Teufelsgrund zu erschließen. „Gute Karten also für den Kammmolch und die Rotbauchunke. Außerdem beginnen wir Anfang November mit der Beseitigung von Büschen und Sträuchern am Hang unweit der Leuchttürme, um der Trockenrasenvegetation eine Chance zu geben.“ Auch werde die Gemeinde daran arbeiten, eine Wanderschäferei nach Putgarten zu bekommen, damit die Flächen extensiv bewirtschaftet werden und wieder ihre ursprüngliche Struktur bekommen. Geplant ist zudem ein Naturlehrpfad in Richtung Blockstrand Gellort, von wo aus später Kegelrobben beobachtet werden sollen. „Damit werten wir das Gebiet auf“, so der Bürgermeister. Das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern (StALU VP) hatte zu der Informationsveranstaltung eingeladen, doch nicht einmal zehn Zuhörer trugen sich in die Gästeliste ein. „Offensichtlich ist das Gros der Fragen geklärt“, mutmaßte ein Vertreter des Amtes. Nur eine Frage scheint noch offen zu sein: Darf im FFH-Gebiet geangelt und gefischt werden? „FFH verbietet das Angeln, die Fischereiaufsicht sieht das aber anders“, weiß Rainer Stricker, Präsidiumsvorsitzender des Kreisanglerverbandes „Insel Rügen
Zuletzt geändert von Toddi am 03.11.2011, 11:58, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß und Petri aus Stralsund

Toddi
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Re: Rügen! Mögliches Angelverbot dank FFH!

Beitrag von FoolishFarmer »

Seit wann verbieten FFH-Gebiete grundsätzlich das Angeln?
Wäre mir völlig neu und ich kenne zahlreiche Gegenbeispiele. Angeln ist grundsätzlich auch in Biosphärenreservaten erlaubt, immer eine Frage des WIE und WO.
Gruß Paddy
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Re: Rügen! Mögliches Angelverbot dank FFH!

Beitrag von Bernd Ziesche »

Hi Toddi,
abwarten und hoffen, halte ich hier für sehr schlecht.
Wir sollten aktiv werden und auf den für die Region sicherlich nicht unerheblichen Angeltourismus aufmerksam machen.
Sonst würde es mich wenig wundern, wenn da oben in kurzer Zeit nur noch Schutzzone 1 (jegliches Angeln verboten) zu finden ist...

Wer sind denn die besten Ansprechpartner in Politik, Gemeinde und bezüglich diesen Projektes?
Ist sowas ein Thema für den Angelverein Stralsund?
Welche Angelvereine gibt es auf Rügen?

Ich bin sicher, es gibt heute genug Angler mit Interesse an der Angelei auf Rügen. Man muß sich "nur" vereinigen! Gemeinsam kann man auch einiges bewegen.
Beste Grüße
Bernd
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Re: Rügen! Mögliches Angelverbot dank FFH!

Beitrag von sundeule »

Moin Toddi,

wir hatten ja im Frühjahr schonmal über das Thema geschnackt - nun rührt sich also etwas. Zufällig komme ich morgen endlich mal ans Wasser und zufällig ist ein UmweltPlaner dabei. Ich haue ihn gleich mal an, ob er hintergründiges weiß/ in Erfahrung bringen kann(da bin ich sicher) und telefoniere in den nächsten Tagen mal mit jemandem aus dem Vereinsvorstand "meines" Vereins. ich berichte.
Mit besten Grüßen aus Stralsund; André
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Re: Rügen! Mögliches Angelverbot dank FFH!

Beitrag von Gardenfly »

"mein Fluss" steht auch unter FFH -bei uns hat sich nichts geändert-im Nachbarkreis musste viel ums Nachtangeln gekämpft werden-scheinbar darf jeder Umweltreferent wie ein Fürst bestimmen, was das einfache Volk noch darf .
p.s. dafür ist es in unseren Kreis einfacher ein Atomkraftwerk zu bauen als einen Fischteich zu betreiben
Toddi
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Re: Rügen! Mögliches Angelverbot dank FFH!

Beitrag von Toddi »

Hier mal Auszugsweise einige Passagen die aus der Ostsee Zeitung vom 11.11.2011.

Kegelrobben kehren nach Rügen zurück

Deutschlands größtes Raubtier erobert sich die Insel als Heimat Stück für Stück zurück. Neben dem Greifswalder Bodden steuern die Robben das Kap Arkona vermehrt als Sammelpunkt an. Weitere Beobachtungstouren geplant.
In den Startlöchern steht auch das zweite Projekt, das am Kap Arkona realisiert werden soll. In den vergangenen Jahren häuften sich Nachweise von Kegelrobben im Rügener Inselnorden, die das Kap Arkona als exponierten Küstenpunkt in der südlichen Ostsee mehr und mehr ansteuern. Da die Gemeinde Putgarten vor der Haustür über geeignete Naturschutzgebiete verfügt, soll hier ein Naturtourismus zu den Kegelrobben entstehen, der zu einem weiteren Highlight in der Kap-Gemeinde werden könnte. Experten sind sich einig, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann das erste Kegelrobbenbaby an Rügens Küsten das Licht der Welt erblickt.


Da werden wohl Einschränkungen/Verbote hinsichtlich der Angelfischerei zu erwarten sein!!!

Da kehren die Tiere trotz der Nutzung der Natur durch den Menschen zurück und was scheint die Folge: Der Mensch wird aus der Natur ausgeschlossen, es Lebe der Kommerz und der Tourismus. :s+1: :s+1:

Ich werde das Gefühl nicht los, daß es sich im wesentlichen nicht um Naturschutz handelt, sondern das es wieder mal nur ums Geld geht und einige wenige sich wieder die Taschen füllen möchten.
Gruß und Petri aus Stralsund

Toddi
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Re: Rügen! Mögliches Angelverbot dank FFH!

Beitrag von Uecki »

Sehe ich genauso
:+++:
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