Scharfe Messer

Hier soll erörtert und diskutiert werden, wie man sein Gerät richtig pflegt und eventuell repariert oder wo man es reparieren lassen kann.
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mik1
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Re: Scharfe Messer

Beitrag von mik1 »

Hallo Jan,
ich würde für den Grundschliff einen Bandschleifer mit einem Band der Körnung 100 nehmen,das ist sehr viel einfacher als mit einem Stein.Wenn Du einen "normalen" Bandschleifer in einen Schraubstock spannst,ist das gar nicht schwer.Zum Üben eignen sich eher größere Messer...!
Liebe Grüße Mik (Schlachter ;) )
The worst day salmon(-fly-)fishing,
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Linus
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Re: Scharfe Messer

Beitrag von Linus »

Sorry, aber mit einem Banschleifer wird das Metall viel zu heiß, wenn du Pech hast, ist die Klinge hinterher in' Dut.

Wenn du Probleme mit dem Winkel hast hol dir ein hier im Thread beschriebenes Lansky oder Gatco Set , damit kannst du mit den groben Steinen einen Grundschliff hinkriegen.
TL
Linus
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Jari_St.Pauli
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Re: Scharfe Messer

Beitrag von Jari_St.Pauli »

Danke für die Tipps! :+++:

T.L., Jan

@Rhöde: äääh, Bild,... ich seh irgendwie Keins.
Tight Lines, :)

Bild Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelheinzchen stieß.
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Maqua
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Re: Scharfe Messer

Beitrag von Maqua »

Für einen Grundschliff ist der Bandschleifer die richtige Wahl.
Da muss nämlich ordentlich Material bei runter und dafür sind die Nassschleifsteine oder sonstiges Spielzeug nur bedingt geeignet.
Klingen kann man während des Schleifens kühlen, nen Eimer Wasser daneben und ab und zu mal reinhalten.
Gruss Manni :wink:





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alfredo.fly
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Re: Scharfe Messer

Beitrag von alfredo.fly »

Mein lieber Manni,
dann ist es meistens zu spät und die Klinge ist schon weich!
Genau so wie Linus es geschrieben hat, ist es! :+++: :+++: :+++:

Man kann es sich fast nicht vorstellen, aber beim schleifen z.B. mit einem Bandschleifer können Temperaturen bis zu 1000° entstehen.

Für alle neuen Messer-Schleifer,
es ist ja schon auf schon den Seiten vorher sehr genau beschrieben worden wie man ein Messer (oder Stahl) behandeln sollte, damit am Ende alles gut (oder scharf) ist.

Vielleicht sollten sich Neu-Messerschleifer alles noch einmal genau durchlesen, es gibt da einiges was man wissen sollte. :wink: :wink: :wink:

Gruß Willi
Einfach gar nicht ignorieren!!!!
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Linus
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Re: Scharfe Messer

Beitrag von Linus »

Für einen Grundschliff ist der Bandschleifer die richtige Wahl
@ Manni,
dem stimme ich nicht zu , dass kannst du machen, wenn du eine Klinge geschmiedet hast und die noch nicht gehärtet und angelassen wurde.
Eine gehärtete Klinge darf nicht zu heiss werden, das das Metall dann seine Härte verliert.
Da hilft es dann auch nicht diese ab und an mal zu kühlen, an der sehr dünnen Schneidfase wird sie zu heiß.
TL
Linus
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tangathotty
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Re: Scharfe Messer

Beitrag von tangathotty »

hoi @ all,

die einzige klinge, die ich unter nen bandschleifer
halten würde, wäre die vom rasenmäher... :lol:

und klar, wenn du aus deinem John Rambo
bowie messer nen schlitzer stilett für deinen cousin
von der italienischen mafia schleifen willst, musst du
da schon die stahlfeile rausholen.

grüßung
Thotty
-- dry or die --
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alfredo.fly
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Re: Scharfe Messer

Beitrag von alfredo.fly »

Hi Thotty,
wie schaffst Du es bloß es immer wieder, alles so genau auf den Punkt zu bringen. :lol: :lol: :lol:

Gruß Willi
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Maqua
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Re: Scharfe Messer

Beitrag von Maqua »

Hallo Linus, ich zitiere mal ein paar Zeilen aus dem Buch "Messer schärfen wie die Profis" von Carsten Bothe, einem ausgewiesenen Messerspezialisten.

"...muss an einer stumpfen Klinge Material entfernt werden, um wieder eine scharfe Schneide zu erhalten.
Dafür gibt es verschiedene Methoden. Die Verwendung des Bandschleifers ist die schnellste und problemloseste.
Viele Leser fragen sich, ob sich bei der Bearbeitung auf einem schnell laufenden Band nicht das Gefüge verändert und der Stahl seine Härte verliert.
Das ist normalerweise nicht der Fall, da ein scharfes Schleifband so schnell Material abträgt, das der Stahl kaum Zeit hat sich aufzuheizen.
Und wenn sich die ersten Anlauffarben zeigen sollten (blau), dann ist der Stahl immer noch unter der Anlasstemperatur, bei der sich das Gefüge verändert.
Die Gefahr des Überhitzens ist grundsätzlich nicht von der Hand zu weisen, aber das geschieht vor allem, wenn das Schleifband stumpf ist und wenn die gesamte Klingenfläche geschliffen wird. Ein einfacher Trick dies zu erkennen ist die Klinge mit den Händen zu halten.
Sie spüren dann, wenn die Klinge heiß wird, und stellen das Schleifen ein, bis sie sich wieder abgekühlt hat."

Der grösste Vorteil des Bandschleifers dürfte der schnelle Materialabtrag beim Grundschliff und das leichte Einhalten des exakten Schleifwinkels sein, da man das Messer ruhig halten kann.
Der Autor empfielt im übrigen 120er bis 180er Körnung für den Vorschliff.
In unzähligen Schlachtereien stehen übrigens Bandschleifer zum Messer schärfen.
Gruss Manni :wink:





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Maqua
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Re: Scharfe Messer

Beitrag von Maqua »

tangathotty hat geschrieben: und klar, wenn du aus deinem John Rambo
bowie messer nen schlitzer stilett für deinen cousin
von der italienischen mafia schleifen willst, musst du
da schon die stahlfeile rausholen.

grüßung
Thotty
Das ist genau das, was die meisten nicht kapieren, eine Klinge ist ein Verbrauchsartikel, wenn man sie denn scharf halten will.
Wer sich damit nicht abfinden kann, sollte sein Messer in der Vitrine aufbewahren. :p
Gruss Manni :wink:





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tangathotty
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Re: Scharfe Messer

Beitrag von tangathotty »

hoi @ all

und Willi, hmm ja.. das liegt wahrscheinlich daran, dass
ich so nen speziellen humor versuche. :wink:

und Manni, ja der messerdealer meines vertrauens hat
auch mal mein feines martini nachgeschärft und mir
erzählt, dass er das teil unter sein band gelegt hat. aber
das ist auch nen meter lang und läuft mit 40 umdrehungen
pro minute..

klar braucht man sammlerteile aus der vitrine nicht
nachzuschärfen, aber mir wäre das bei nem netten standart
fischermesser für sagen wir mal 40 euro zu schade da mit
meinem bandschleifer ranzugehen. da passt man mal kurz
nicht auf und ruck zuck hat deine schneide schlagseite.. :+cry:

grüßle
Thorsten
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alfredo.fly
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Re: Scharfe Messer

Beitrag von alfredo.fly »

Hi Manni,
wir haben vor kürzer Zeit einmal bei uns in der Schleiferei, (das bedeutet es schleift ein Profi Werkzeugschleifer, er muss dafür 3 Jahre lernen) ein Hobelmesser für Jürgen, mit dem er seine Gespliessten hobelt
(trocken geschliffen) das heißt ohne Kühlmittel. Vom Gefühl sauscharf, aber leider nach einmaligem Gebrauch sofort stumpf.
Dann haben wir das gleiche wiederholt und es wurde nass geschliffen, alles war gut.

Ich glaube, ich habe schon einmal darauf-hingewiesen, wie eine solche Klinge aussieht, kann man erst mit einer 10fach Lupe sehen, da tut sich dann eine neue Welt auf.
Probiert es aus, es ist dann unglaublich was da zu erkennen ist!
Erst dann kann man wirklich verstehen, was sich an der Spitze einer Klinge tut. :o :o :o
So eine Augenlupe kostet nur ein paar Euro. :+++:

Gruß Willi
Zuletzt geändert von alfredo.fly am 24.07.2013, 17:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Maqua
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Re: Scharfe Messer

Beitrag von Maqua »

Um nochmal auf die Ausgangsfrage von Jan einzugehe, es ging in der Frage darum, einen Grundschliff vorzunehmen!
D.h., eine verhunzte Schneide zu erneuern.
Das funktioniert nur durch Materialabtrag!
Je nach Beschädigung der Schneide (eventuell sogar Scharten), muss da richtig viel Material runter.
Das kann man natürlich auch mit Wasserschleifsteinen oder dem Lansky-Set erreichen.
Je nach Zustand der Schneide muss man sich mit diesen Methoden dann aber einige Stunden Zeit nehmen, was mit einem Bandschleifer in wenigen Sekunden passiert.
Sinnvoll ist es natürlich am Bandschleifer zunächst mal mit billigen, stumpfen Küchenmessern, die wohl jeder irgendwo rumliegen hat, zu üben,
denn wie Thotty richtig bemerkt hat, geht der Materialabtrag beim Bandschleifer sehr schnell.
Wichtig! Jede Seite solange schleifen, bis sich ein durchgehender Grat aufwirft.
Wer sich die Arbeit am Bandschleifer nicht zutraut, kann natürlich auch Schleifsteine oder das Lansky-Set verwenden, das von dem oben genannten Buchautor auch empfohlen wird. Man braucht dann nur deutlich länger für einen Grundschliff.

Nach dem Grundschliff folgen natürlich weitere Schritte, zunächst das Abziehen, d.h. auf einem Abziehstein werden die Seiten der Schneide geglättet, indem diese mit einer feineren Körnung bearbeitet werden. Das entfernt die Werkzeugspuren der gröberen Steine.

Danach folgt das Polieren (Läppen), dabei wird das Metall mit stumpfen, also runden Körnern bearbeitet.
Dabei werden Grate entfernt, ohne neue Grate aufzuwerfen und die Oberfläche wird geglättet.
Das geschieht am besten mit einer Schwabbelscheibe und Polierwachs.
Der beim Grundschliff entstandene Grat an der Spitze der Schneide wird dabei entfernt und das Messer "scharf gemacht".

Beim Wetzen eines Messers, wird mt dem Wetzstahl die gebogene oder umgelegte Schneide eines Messers wieder aufgerichtet.
Das hat also nichts mit Schleifen zu tun.

Soviel mal zu den Begrifflichkeiten, die gerne mal durcheinandergeworfen werden.

Sorry für die Klugscheißerei, ich hör jetzt auf, versprochen! ;)
Zuletzt geändert von Maqua am 22.07.2013, 10:59, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss Manni :wink:





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Re: Scharfe Messer

Beitrag von mik1 »

Hallo Willi,
ich habe zwei Berufe erlernt,den des Büchsenmachers(also Metaller) und den des Schlachters und wenn ich meine Messer auf dem Schleifband trocken,aber mit wenig Druck,schleife,sind die Messer auch nach mehrmaligem Gebrauch noch scharf.
Und das mache ich mehrmals in der Woche.Der Schleifer mit dem nassen Band dauert mir zu lange und es gibt immer "Schweinerei"!
Für ganz schöne Messer ist aber der Lansky oder ähnliche Apparate bestimmt nicht schlecht...
LG Mik

@Manni... :+++:
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Re: Scharfe Messer

Beitrag von alfredo.fly »

Hi Manni, Mik,
gut ich höre jetzt auch auf!
Ich habe mich halt nur gewundert wieso dieses Thema noch einmal so aufgewärmt wurde. :wink: :wink: :wink:

Gruß Willi
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