Angelschein vor dem Untergang ?

Was sagt eigentlich das Gesetz?
Etwas hat sich angeblich oder tatsächlich geändert?
Fragt nach, berichtet und diskutiert hier über solche Änderungen!
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo :wink:

@Achim: Sehr gute, (aus meiner Sicht) fachlich korrekte und klare Beiträge.

Für mich ist eines klar:

Wir alle gehen angeln, weil das Gesamterlebnis Angeln - bei dem der Fang an sich nur ein Teilaspekt ist - unsere große Leidenschaft ist, und nicht, weil wir gerne Fische essen möchten.
Daß wir auch gerne den einen oder anderen Fisch essen, steht außer Frage.
Genau diese Leidenschaft ist auch die Grundlage unserer Motivation, uns um Gewässerzustände und Fischbestände zu kümmern - sie zu hegen und zu pflegen. Oder auch unseren Nachwuchsanglern ein gutes Gefühl für den Umgang in und mit der Natur zu vermitteln.

Ich werde niemals das positive Gefühl verleugnen, welches ich empfinde, während ein toller Fische zurück in seine Freiheit gleitet.
Achim hat einige Gründe bereits gut heraus gestellt, wieso es zu einem Zurücksetzen kommen kann.

Wie man anhand diverser widersprüchlicher und deutlich voneinander abweichender Gerichtsurteile in allen Bereichen der Justiz regelmäßig feststellen kann, ist die Umsetzung des geltenden Rechtes in der Praxis nicht zuletzt eine Auslegungssache der einzelnen Vertreter der Judikativen. Zwischen Schwarz und Weiß ist da immer auch eine Grauzone der jeweiligen tatsächlichen Auslegung.

Da draußen vor Ort hängt das Überleben des Fisches von meiner Entscheidung ab. Natürlich versuche ich immer alle unterschiedlichen Aspekte des geltenden Rechtes in meine Entscheidnung mit einzubeziehen und zu berücksichtigen.
Wenn sich für mich irgendwann einmal herausstellen sollte, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben, so hoffe ich, dass sie zugunsten des Fisches ausfiel.

Für mich mag es um die Folgen einer falschen Entscheidung gehen, doch für den Fisch, geht es um sein Leben!

Gruß
Bernd
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Achim Stahl
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Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
Maqua hat geschrieben:
Hallo Achim, merkwürdig nur das sämtliche Vereine und sogar der VDSF sich meiner Argumentation anschließen (siehe den Link weiter oben)

Deine persönliche Einschätzung, was hegerisch vonnöten ist interessiert vor Gericht niemanden.
So etwas muss vom Fischereirechteinhaber kommen.

Standpunkt des DAV:
Der DAV erklärt deshalb noch einmal ausdrücklich seinen Standpunkt zum catch and release. Wir gehen angeln, um Fische zu fangen und zu verwerten, behalten uns jedoch weiterhin das Recht vor, Fische auch zurückzusetzen!

Geschäftsführer des Landesverbands SH und Jurist Robert Vollborn im Anglerforum:
Der Standpunkt des Verbandes ist ganz klar: Geangelt wird, um Fische zu fangen und sinnvoll zu verwerten. Nur eines Fotos oder des Drill-Erlebnisses wegen zu angeln lehnen wir ab. Gibt es allerdings im Einzelfall einen sachlichen Grund, einen gefangenen maßigen Fisch zurückzusetzen, dann darf das auch geschehen. Denkbar ist es aus Gründen der Hege oder wegen individuell fehlender Verwertungsmöglichkeiten.

Viele Grüße!


Achim
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

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Maqua
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Beitrag von Maqua »

tangathotty hat geschrieben:hey Manni,

und nein, es kursieren leider durch die fischereiliche szene viele falsche vorstellungen
ebenso wie die verwendung völlig falscher vokabeln..

zu ist zum beispiel "catch & release" fischen um den fang zurückzusetzen.
während releasen einfach das zurücksetzen von fischen bedeutet.

catch & release ist in deutschland verboten, es widerspricht dem tierschutzgesetz.


Es ist zwar verdammt anstrengend immer wieder auf das eigene Geschreibsel hinzuweisen aber auf die Frage von Bernd, in welchem Gesetz ein Verbot von C&R begründet wäre habe ich bereits auf das Tierschutzgesetz hingewiesen. (siehe ein paar Seiten zurück im Thread)

Das ist hier die Ausgangsfrage gewesen, um das allen Beteiligten noch mal in Erinnerung zu rufen!

Nicht ich werfe da Begriffe durcheinander sondern andere.

Ebenfalls habe ich ausgesagt, das neben der kulinarischen Verwertung des Fanges ein releasen aus hegerischer Sicht möglich sein kann.

Da gibt es in der Tat aber eine unterschiedliche Meinung im Detail und um es kurz zu machen hier ein ernstgemeinter Vorschlag von mir:

Der erste, der mir schwarz auf weiß in irgendeinem Landesfischereigesetz oder sonstigem Gesetzestext nachweisen kann, das die Erstellung eines Hegeplans mit klar definierten Hegezielen in den Aufgabenbereich des Fischereiausübenden und nicht in den Aufgabenbereich von Pächter oder Fischereiberechtigtem fällt, bekommt von mir auf dem nächsten Treffen an dem ich teilnehme eine Kiste Bier spendiert.

Sollte ich falsch liegen, dann ist es mir das wert.
Aber ich glaube auch in diesem Punkt werden Begrifflichkeiten durcheinandergeworfen.

@Bernd ich schätze deine Ehrlichkeit sehr und auch deinen Mut dieses Thema anzustoßen, aber bist du wirklich in allen Punkten ehrlich?

Wenn du mit einer Reisegruppe in den Bodden auf Hecht fischst, werden dann wirklich alle Fische aus hegerischen Gründen zurückgesetzt oder einfach nur weil man die beim besten Willen nicht alle essen kann?
Wenn auch nur einer aus dem zweiten Grund zurückgesetzt wurde dann ist das ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und damit eine Straftat!
Ich verurteile das nicht persönlich, denn ich weiß wie die reale Praxis am Wasser aussieht, aber die Rechtslage ist da eindeutig.

@Achim
Ich weiß nicht wie das bei dir ist, aber mein Verband ist der VDSF und ich werde mir nicht die Mühe machen ein drittes mal auf dessen Stellungnahme in der Sache zu verweisen.


Dies ist mein letztes Posting zur juristischen Seite des ganzen, weil mir das zu anstrengend wird Sachen klarzustellen, die ich nie so behauptet habe.

Bei einer Diskussion zu Lösungsansätzen bin ich aber gerne weiter dabei.
Gruss Manni :wink:





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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Maqua hat geschrieben:Wenn du mit einer Reisegruppe in den Bodden auf Hecht fischst, werden dann wirklich alle Fische aus hegerischen Gründen zurückgesetzt oder einfach nur weil man die beim besten Willen nicht alle essen kann?
Wenn auch nur einer aus dem zweiten Grund zurückgesetzt wurde dann ist das ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und damit eine Straftat!
Ich verurteile das nicht persönlich, denn ich weiß wie die reale Praxis am Wasser aussieht, aber die Rechtslage ist da eindeutig.

@Achim
Ich weiß nicht wie das bei dir ist, aber mein Verband ist der VDSF und ich werde mir nicht die Mühe machen ein drittes mal auf dessen Stellungnahme in der Sache zu verweisen.
Hallo Manni :wink:
Du trennst zwischen dem VDSF und dem DAV. Für Dich sind nur die Richtlinien des VDSFs interessant. Ferner nutzt Du 30 Jahre alte Berichte als Backup Deiner Argumentation. Dies wirkt etwas einseitig in Anbetracht zukünftig gemeinsamer Richtlinien und Vorgaben in Verbindung mit einer möglichen Fusion beider Verbände.
Darüber hinaus kann ich Dich beruhigen "einfach nur" habe ich noch nie einen Fisch zurück gesetzt. ;) Da gab es immer einige gute Gründe.
Ohnehin liegst Du gänzlich falsch, und wir setzen nicht alle Hechte zurück.
Gruß
Bernd

p.s. Zum Glück denken die echten Juristen nicht nur schwarz oder weiß in der Auslegung der Gesetze. Sonst dürftest Du hinter dem Steuer eines Autos wohl kaum mehr billigend in Kauf nehmen, dass Du statistisch betrachtet alle x Kilometer ein Tier tot fährst.
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TOBSN
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Beitrag von TOBSN »

Moin Maqua,

schade das Du Dir offensichtlich nicht die Mühe gemacht hast, den von mir geposteten Link/Text durchzulesen. Dieser zeigt IMHO, mal ganz abgesehen von dem Fazit und der Frage ob Fische Schmerzen empfinden oder nicht, ziemlich deutlich auf, dass C&R nicht generell gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Hätte der Angler in diesem Fall der Fisch nur abgehakt und ihn umgehende in sein Element entlassen, wäre es nicht zu einer Verurteilung gekommen.

Ich würde es mal so festhalten: Wer zur Angel greift, um vorsätzlich jeden gefangenen Fisch als Sportgerät zu missbrauchen und wieder zurückzusetzen, handelt gegen das Tierschutzgesetz. Wer einen Fisch zurücksetzt, weil er ihn nicht verwerten kann oder will (zu groß, schmeckt nicht, etc.), macht sich nicht strafbar. Ich setze Fische die ich nicht verwerten kann oder will zurück. Was soll ich mit nem schlanken Absteiger der einfach nicht schmeckt? Ich haue ihn tot und schmeiße ihn dann weg. Was will ich mir 'nem Dorsch, wenn ich eine Meerforelle essen will? Kein Gericht der Welt kann mich verurteilen, wenn ich einen Fisch versehentlich gefangen habe.

Wenn ich Deiner Argumentation folgen würde, müsste ich ja einen quer gehakten Tobis abschlagen und mitnehmen, weil der keinem Mindestmaß unterliegt, oder? Es kann nicht im Sinne des Tierschutzgesetzes sein, das wahllose abschlachten von Fischen die zwar maßig sind, aber für mich nicht verwertbar, zu fördern. Angesichts des Gesetzestextes...
Zwölfter Abschnitt

Straf- und Bußgeldvorschriften

§ 17

Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer

1. ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder

2. einem Wirbeltier

a) aus Roheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder

b) länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt.
...würde ich sogar behaupten, dass ich dafür verurteilt werden könnte, wenn ich einen Fisch töte, von dem ich weiß, das ich ihn nicht sinnvoll verwerten kann. Ich werde also weiterhin keine Fisch töten die für mich kulinarisch nicht zu verwerten sind.

T

By the Way: Der von Dir erwähnte Link vom VDSF steht absolut nicht im Gegensatz zu meinen Zeilen.
Zuletzt geändert von TOBSN am 14.02.2011, 11:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Hanne
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Beitrag von Hanne »

C&R verstößt generell gegen das Tierschutzgesetz.

Das wurde oben schon gesagt und stimmt
(hab mich hier nochmal im Tierschutzreferat erkundigt).

Zurücksetzen aus hegerischen oder anderen wichtigen Gründen ist möglich.

Manni, deine Kiste Bier musst du alleine austrinken! Prost!
Das Thema hat sich erschöpft, es wurde alles gesagt.
Ich steige aus, es sei denn, ich soll dringend noch für jemanden juristisch etwas bei meinen Kollegen auskundschaften.
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Hanne
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Maqua
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Beitrag von Maqua »

Hanne hat geschrieben:C&R verstößt generell gegen das Tierschutzgesetz.

Das wurde oben schon gesagt und stimmt
(hab mich hier nochmal im Tierschutzreferat erkundigt).
Danke Hanne, das du es bestätigst. :+++:

Die Kiste Bier werde ich aber garantiert nicht alleine trinken, die hätte ich auch so zum Treffen mitgebracht.

@ Bernd, schade das du mit den Fakten nicht klar kommst.

Du hast eine einfache Frage gestellt und eine einfache Antwort bekommen, die ja mittlerweile von Thotty und Hanne bestätigt wurde.
Wenn du da Begriffe durcheinandergebracht hast, ist das dein Problem.

Im übrigen benutze ich nicht nur 30 Jahre alte Zeitschriften als Background, sondern bin im Gegensatz zu dir bezüglich der aktuellen Fusionsverhandlungen von DAV und VDSF auf dem laufenden.
Die sind nämlich wieder mal gescheitert und das mittlerweile belustigende zuschieben des schwarzen Peters geht in die nächste Runde.

Außerdem habe ich nie behauptet das ihr sämtliche Hechte zurückgesetzt habt, sondern die Frage gestellt ob alle der zurückgesetzten aus hegerischen Gründen zurückgesetzt wurden.

@ Tobsn
Leider wirfst auch du hier die Begriffe wieder durcheinander wie Thotty schon bemerkt hat.
C&R bedeutet fangen um zu releasen und das ist verboten.

Auch wenn du so abstruse Beispiele bringst wie mit dem Sandaal, wissen wir doch beide ganz genau das C&R im eigentlichen Sinne verbotenerweise praktiziert wird.
Darum für dich mal ein realistisches Beispiel.
Fängt jemand 4 maßige Meerforellen außerhalb der Schonzeit (keine Absteiger), entnimmt die erste zum Verzehr und releast die anderen weil er nur eine essen möchte, dann ist das C&R im eigentlichen Sinne und damit eine Straftat.
Mag sein das ein releasen aus hegerischen Gründen möglich ist und ich in diesem Punkt geirrt habe, das hat aber erstens nichts mit der Ausgangsfrage von Bernd zu tun und zweitens warte ich immer noch darauf das mir jemand das im Gesetzestext zeigt.

So, und jezz hab ich kein Lust mehr!

PS.: ganz wichtig und darum noch einmal: Ich persönlich verurteile das releasen von Fischen nicht, im Gegenteil!

Mein Interesse war es nur, Klarheit in die rechtliche Situation zu bringen.
Vielleicht hatte ich nicht in allen Dingen recht, aber in der Aussage "C&R ist verboten" schon.
Gruss Manni :wink:





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Beitrag von TOBSN »

Maqua hat geschrieben:@ Tobsn
Leider wirfst auch du hier die Begriffe wieder durcheinander wie Thotty schon bemerkt hat.
C&R bedeutet fangen um zu releasen und das ist verboten.

Auch wenn du so abstruse Beispiele bringst wie mit dem Sandaal, wissen wir doch beide ganz genau das C&R im eigentlichen Sinne verbotenerweise praktiziert wird.
Darum für dich mal ein realistisches Beispiel.
Fängt jemand 4 maßige Meerforellen außerhalb der Schonzeit (keine Absteiger), entnimmt die erste zum Verzehr und releast die anderen weil er nur eine essen möchte, dann ist das C&R im eigentlichen Sinne und damit eine Straftat.
Mag sein das ein releasen aus hegerischen Gründen möglich ist und ich in diesem Punkt geirrt habe, das hat aber erstens nichts mit der Ausgangsfrage von Bernd zu tun und zweitens warte ich immer noch darauf das mir jemand das im Gesetzestext zeigt.

So, und jezz hab ich kein Lust mehr!

PS.: ganz wichtig und darum noch einmal: Ich persönlich verurteile das releasen von Fischen nicht, im Gegenteil!

Mein Interesse war es nur, Klarheit in die rechtliche Situation zu bringen.
Vielleicht hatte ich nicht in allen Dingen recht, aber in der Aussage "C&R ist verboten" schon.
Moin Maqua,

offensichtlich hast Du recht. Das reine fangen, um den Fisch hinterher wieder zurückzusetzen, ist sicherlich immer verboten und das ist auch gut so. Das mit dem Sandaal ist aber nicht so abstrus und mir schon ein, zwei mal passiert. Anyways, ich praktiziere kein catch & release, sondern release im Einzelfall. Wenn ich schon zwei 50er im Sack habe, kann ich immer noch legal auf die 70er für den Kaltrauch fischen und entsprechend kleinere Fische zurücksetzen, ohne dafür strafrechtlich belangt zu werden.

T
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Beitrag von Maqua »

Hallo Tobsn, du machst es mir aber auch schwer! :lol:

Eine Frage, was genau ist der hegerische Grund für das releasen eines maßigen, einwandfreien Fisches, den du nach deinen 50ern fängst während du auf die 70er für den Kaltrauch wartest?
Deine Vorliebe für kaltgeräuchertes?

Merkste selbst, oder...?
Gruss Manni :wink:





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Beitrag von TOBSN »

Genau das! Ich fange den Fisch, den ich fangen möchte, punkt. Das ist keine Frage der Hege, sondern der persönlichen Verwertung. Einen Fisch den ich nicht verwerten kann, muss ich doch nicht entnehmen.

T
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Beitrag von Hanne »

Doch noch mal:

Was sich übrigens bei meiner Diskussion hier im Haus ergeben hatte, war, dass sogar an einem Forellenpuff die Fische nicht eingesetzt und sofort gefangen werden dürfen.
Es muss eine Zeit dazwischen sein für die Fische, sich zu akklimatisieren, zu verteilen, Schwimmübungen, Ufer begutachten, springen..... :-)))

Und ausgehungert dürfen sie auch nicht eingesetzt werden - das hatte ich mir nämlich immer gewünscht :grin:

So, nun vertrag euch wieder und auf ein Neues. Nächste Frage. Nächstes Thema.
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Beitrag von Maqua »

Tobsn, du hast dich verschrieben, es muss in deinem Post heißen "...einen Fisch den ich nicht verwerten will..."

Sorry, aber der eine musste noch raus. :grin:

Ich sehs auch nicht als streiten Hanne, ich kann auch morgen noch jedem in die Augen sehn. ;)
Gruss Manni :wink:





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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Maqua hat geschrieben: Du hast eine einfache Frage gestellt und eine einfache Antwort bekommen, die ja mittlerweile von Thotty und Hanne bestätigt wurde.

Außerdem habe ich nie behauptet das ihr sämtliche Hechte zurückgesetzt habt, sondern die Frage gestellt ob alle der zurückgesetzten aus hegerischen Gründen zurückgesetzt wurden.

@ Tobsn
Fängt jemand 4 maßige Meerforellen außerhalb der Schonzeit (keine Absteiger), entnimmt die erste zum Verzehr und releast die anderen weil er nur eine essen möchte, dann ist das C&R im eigentlichen Sinne und damit eine Straftat.
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Hallo Manni,
in dem Fall hast Du meine Frage nicht richtig verstanden.
Du zitierst Thotty und Hanne falsch. Beide haben ihrerseits Möglichkeiten aufgezeigt, weshalb es durchaus zum Releasen eines großen Fisches außerhalb der Schonzeit kommen darf.
Insofern beantworten beide indirekt meine Frage richtig.
Es steht in keinem Gesetz, dass grundsätzlich ein Fisch der
1. das Mindestmaß überschritten hat
und
2. nicht einer Schonzeit unterliegt
im Falle des Fanges meinerseits umgehend zu töten ist.
Vielmehr kommt es auf die genauen Umstände an.

Würdest Du hingegen mit Deiner Interpretation richtig liegen, dürfte man gar nicht zwischen Fang- und Entnahmebegrenzung unterscheiden.

Wie siehst Du die Situation für Menschen die keinen Fisch essen? Müssen die ohne Haken angeln? :p

Gruß
Bernd
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Kielerkrabbe

Beitrag von Kielerkrabbe »

Bernd Ziesche hat geschrieben:...Wie siehst Du die Situation für Menschen die keinen Fisch essen?....

Gruß
Bernd
Ist das nicht genauso grenzwertig wie jagende Vegetarier? ;)
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Matthias ;),
ich persönlich empfinde das nicht als grenzwertig.
Hier im LMF entdecke ich Fans des Rutenbaus im Bereich Gespließte, während andere User lieber eine Kohlefaserrute aufbauen. Noch andere User binden gerne Lachsfliegen, manche User Meerforellenfliegen und einige User binden gerne Trockenfliegen. Einige wenige User binden sehr gerne Fliegen und gehen kaum und manchmal sogar gar nicht fischen.
Einige User testen gerne Gerät und werfen gerne neue Schnüre auf dem Rasen. Und auch imBereich des Werfens gibt es einige wenige Aspiranten, die lieben das Werfen und gehn kaum oder sogar gar nicht fischen.
Ebenso gibt es den Bereich der Fotografie und des Filmens. Einige teilen gerne ein schönes Erlebnis in der Natur, wo man teilweise nicht einmal eine direkte Verbindung zum Fischfang entdeckt. Manchmal ist sie auch einfach nicht vorhanden.
Darüber hinaus fangen viele von uns gerne einen tollen Fisch.
Manch ein User erfreut sich daran, wenn der Fisch wieder schwimmt, und manch ein User möchte den Fisch am Abend mit Freunden zusammen verzehren. Viele von uns genießen beides in einem ausgewogenen Verhältnis.
Viele User packt immer wieder das Reisefieber. Deswegen hatte ich einst vorgeschlagen, das Forum um den Bereich der Reiseberichte zu erweitern. Vom Verzehr eines Fisches lese ich jener sehr lebendigen Kategorie extrem selten.
Das sind so viele Facetten unserer Leidenschaft, dass der Verzehr eines gefangenen Fisches insgesamt nur einen sehr kleinen Teil unser aller Faszination ausmacht.
Ich denke jeder hat die Wahl, welche Facetten für sie/ihn die schönsten unserer Leidenschaft sind.
Andere Länder - andere Sitten... Und so würden die meisten Fliegenfischer in Montana (für mich DAS Land des Fliegenfischens) niemals einen selbst gefangenen Fisch essen. Ist das grenzwertig?
Wenn keiner von uns die Leidenschaft teilt, weil er Fisch essen möchte, wie kann es grenzwertig sein?
Ich habe viele Angler kennen gelernt, die (abgesehen von Fischstäbchen :grin: ) keinen Fisch essen.
Dabei empfinde ich nichts negatives.
Wenn ich Manni's Beiträgen folge, müßten wir den Text, der hier gerade neben meinem Eingabefenster steht komplett in Frage stellen.
Dieser Text wurde und wird von der Summe der User gut angenommen. Ich meine aus gutem Grunde!
Viele von uns schätzen das gute Gefühl, wenn eine Meerforelle im Laichkleid wieder schwimmt und man einen kleinen Teil zur Erhaltung der Art beigetragen hat. Und mit diesem Grund sollten wir uns nicht verstecken, finde ich.
Kaum jemand wird uns für diesen verantwortungsvollen Umgang mit dem Bestand verurteilen.
Genau hierin sehe ich den höheren Sinn des Tierschutzgesetzes. Den verantwortungsvollen Umgang mit den anderen Lebewesen zu fördern.
Dass wir darüber hinaus permanent den Lebensraum aller anderen Lebewesen deutlich einschränken, ist nicht zu widerlegen. Eine Auslegung des Tierschutzgesetzes der Kategorie Schwarz oder Weiß kann nicht funktionieren.
Gruß
Bernd
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