Angelschein vor dem Untergang ?

Was sagt eigentlich das Gesetz?
Etwas hat sich angeblich oder tatsächlich geändert?
Fragt nach, berichtet und diskutiert hier über solche Änderungen!
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Ammaluschi
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Beitrag von Ammaluschi »

Hallo Bernd,

jetzt muß ich auch mal.
Ich konnte bisher allen folgen und verstehe die Argumente, die sich aus meiner Sicht nicht nur unvereinbar gegenüberstehen, sondern eher ergänzen.
Was ich aber nun wirklich nicht mehr nachvollziehen kann, ist das man hier den ( ich zitiere:) " verantwortungsvollen Umgang mit den anderen Lebewesen" mit der Jagd auf diese, ohne sie verwerten zu wollen, zusammenbringt.
Hier wird aus meiner Sicht tatsächlich das Lebewesen zum Sportgerät.
Wie schon geschrieben, ich kann mit allem mitgehen, auch mit dem Releasen im Einzelfall, aber das permanente Releasen hat mit diesem von dir erwähnten verantwortungsvollen Umgang mit anderen Lebewesen nichts zu tun.
Ich fische selbstverständlich auch aus Leidenschaft. Ich mag den Adrenalinschub, der beim Biss durch jeden strömt und freue mich über jeden gefangenen Fisch. Aber ich fische auch und vor allen Dingen, weil ich Fische einfach gern verzehre und genieße, weil ich gern in der Natur mit guten Freunden meine Zeit verbringe und hier das Schöne mit dem Praktischen verbinde.
Würde ich keinen Fisch essen, würde ich wahrscheinlich ein kleines schlechtes Gewissen den Fischen gegenüber haben.
Und natürlich ist das meine persönliche Meinung ;)
Gruß Lutz :wink: :wink:

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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Lutz :wink:
was Du schreibst, ist für mich gut nachvollziehbar. :+++:
Andererseits vermute ich, dass die meisten von uns mit dem Fischen nicht aufhören würden, bekämen sie eine Fischeiweisallergie und könnten somit keinen Fisch mehr essen. Ich für meinen Teil würde nicht aufhören wollen. Ebenso fischen die meisten von uns glaube ich weiter, wenn sie 2 Fische entnommen haben. Ausnahmen sehe ich hier sehr selten!
Insgesamt schätze ich, dass rund 20% der Kunden, mit denen ich in den letzten Jahren unterwegs war, keinen Fisch essen.
Ich weiß nicht, ob Du schon einmal Richtung Karibik, Neuseeland oder Kanada oder einfach in ein Land gereist bist, wo Du beinahe geächtet wirst, wenn Du Deinen selbstgefangenen Fisch tötest.
Meeräschenfischen in England zum Beispiel ist solch eine Bewegung.
Ich sehe im C&R, wie es dort jeweils praktiziert wird, keine perfekte Lösung auf jede Frage, die wir hier diskutiert haben. Ganz und gar nicht. Ich glaube auch nicht, dass es eine perfekte Lösung gibt. Vielmehr sehe ich immer die Situation des jeweiligen Gewässers und wäge für mich ab. Natürlich unter Berücksichtigung gewisser Traditionen und Regeln basierend auf meinem Aufenthaltsort.
Wenn ich mir aber vorstelle, ein Fisch zu sein (ups ich bin sogar einer ;) :p ), wäre es mir reichlich egal, warum ich gefangen werde. Ich würde das Zurücksetzen bevorzugen! Da bin ich ganz sicher.
Und auch auf die Gefahr hin, dass Du mich jetzt für verrückt erklärst, so sehe ich manchmal einen Fisch an, und habe das Gefühl diesen Wunsch fühlen zu können. 8)
Bevor ich hier falsch interpretiert werde: Ich selbst favorisiere die gesunde Mischung mit einer Gewichtung je nach Situation und Fischwasser in die eine oder die andere Richtung.
In Montana hätte ich denn keinen Fisch getötet. Never ever. Den Eindruck, dass die Angler den Fisch dort als Sportgerät ansahen, hatte ich absolut nicht. Das genaue Gegenteil war der Fall!
Auch für mich eine sehr interessante Erfahrung. Vorher hatte ich Bedenken.
Gruß
Bernd
p.s. Das schlechte Gewissen kenne ich gut. Manchmal ist es genau dieses, welches mich zum Zurücksetzen eines Fisches bewegt. Ich habe für mich festgestellt, dass mein schlechtes Gewissen eher wächst, wenn ich einen Fisch am Ende töte. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich ein Fisch seine Freiheit irgendwie dadurch verdient hat, dass er mir die Freude über den Fang ermöglicht hat. Schwarz oder weiß ist das nicht. :roll:
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Ammaluschi
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Beitrag von Ammaluschi »

Hi Bernd,

wie man meinen Worten entnehmen konnte, bin ich auch ein wenig hin- und hergerissen und kann eigentlich allen Argumenten folgen, nur für mich ist das reine Fangen um des Fangens willen bioethisch bedenklich.
Grundsätzlich sind wir aber glaube ich alle nicht soooo weit auseinander.
Gruß Lutz :wink: :wink:

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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Lutz,
eines ist mir über die Jahre aufgefallen. In bestimmten Situationen verhalten wir uns alle oft ähnlich.
So versteht vermutlich ein Angler aus Montana, warum wir uns an der Ostseeküste etwas anders gewichtet verhalten, wie auch wir verstehen, wieso das gleiche Verhalten in Montana an etlichen Flüssen das komplette Gleichgewicht zerstören würde.
Was mir persönlich am wichtigsten ist, ist der gute Umgang mit dem Fisch - mit dem einen oder dem anderen Ende.
Das nächtliche Anbinden von einem gefangenen Waller zum Beispiel oder das in den Sack sperren eines Karpfens, um... entzieht sich mir.
Essen würde ich einen Waller von 220cm Länge allerdings nicht müssen wollen 8) :grin: . Welch Faszination dessen Fang allerdings bei uns allen hinterläßt, haben wir hier wohl in einem gewissen Thread mehr als eineindeutig bewiesen :p .
Schön, dass wir sachlich annähernd auf einen Nenner kommen.
Gruß
Bernd
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JochenG
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Beitrag von JochenG »

Also, ich habe ja eine Gruppe von Jugendlichen, mit denen ich beruflich fischen gehe. Mein Ziel ist es u.a auch, dass die Teilnehmer nachhaltige Umwelterfahrung sammeln können. Das mache ich schon viele Jahre. Alle bisherigen Teilnehmer wollten unbedingt die Sportfischerprüfung ablegen, um auch eigenständig fischen zu können. Meist hatten die Jugendlichen zu Beginn der Kurse keinen Angelschein und ich habe sie unterrichtet und bin mit ihnen zur Prüfung gefahren. Dieses Jahr hatte ich erstmals einen Kurs mit Teilnehmern, die alle schon die Sportfischerprüfung gemacht hatten. Ich konnte aber nicht feststellen, dass für diese auch beim praktischen Angeln Aspekte wie Verunreinigung des Angelplatzes und waidgerechter Umgang mit dem gefangenen Fisch eine größere Rolle gespielt hätten als in den Gruppen ohne Sportfischerprüfung. Das musste ich genauso erst in ihnen wecken. Für mich entwickelt sich ein nachhaltiges umweltbewusstes und waidgerechtes Verhalten erst beim emotionalen Erleben des Angelns und nicht durch das bloße Lernen für eine Prüfung. Deswegen glaube ich auch nicht, dass C & R und Sportfischerprüfung so eng zusammengehören. Beim Fussball sagt man ja "wichtig ist aufm Platz". Beim Angeln finde ich "wichtig ist am Wasser".
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holle
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Beitrag von holle »

Hallo,
@ Bernd: Du schreibst, dass du, wenn Du als Fisch die Wahl hättest, lieber zurückgesetzt werden würdest, als nicht zurückgesetzt zu werden. So kann ich mich auch in den Fisch hineinversetzen!
Wenn ich jetzt aber als Fisch die Wahl hätte geangelt zu werden oder nicht geangelt zu werden, wüsste ich auch wie ich wählen würde.
Ich glaube, dass wir als Angler die Verwertung als Begründung brauchen, um z.B. Leuten wie Peta gegenüber, nicht unglaubwürdig zu wirken.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Holle :wink:

Von der Peta Webseite:

Weil Fische ein Gehirn, ein zentrales Nervensystem und Schmerzrezeptoren haben, können sie genau wie Katzen, Hunde und Menschen Schmerz empfinden.

"Fische empfinden nicht mehr Schmerz als eine Kartoffel, wenn man Ihnen die Augen herausschneidet."*
Falsch, Herr Kartoffelkopf! Dr. D. Broom, Tierschutzberater der britischen Regierung, sagt dazu: „Anatomisch und physiologisch ist das Schmerzsystem von Fischen dem von Vögeln oder Säugetieren gleichzusetzen." Und Dr. Austin Williams, ein Zoologe der amerikanischen Meeresfischerei-Behörde, meint, dass Fische „fühlende Organismen sind und natürlich Schmerz empfindet"

*angeblich eine häufige Aussage von Anglern.

PETA möchte gar nicht, dass wir unsere Fische verwerten. Sie möchten, dass wir Veganer werden und aufhören zu angeln.
Die obige Argumentation ist meiner Ansicht nach mehr als haltlos und äußerst polemisch überzogen. Ich kenne keine Angler, die solch Aussagen machen würden.

Für mich ist solch Polemik keine richtungsweisende und auf wissenschaftl. fundierten Untersuchungen basierende Verhaltensgrundlage.

@Jochen:
In den Fischereischeinlehrgängen wird häufig das eine Extrem unterrichtet. Ich finde das andere Extrem "pures C&R" ebenso unpassend. Vielmehr finde ich, dass dieser Thread einige sehr gute Aspekte und Möglichkeiten in der goldenen Mitte aufzeigt.
Bzgl. Deinen Erfahrungen - dem kann ich nurzustimmen. :+++:

Gruß
Bernd
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JochenG
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Beitrag von JochenG »

Moin Bernd,
ganz deiner Meinung, ich finde pures C & R ebenfalls fragwürdig. Ich finde du hast es bereits gut formuliert. Sich das jeweilige Gewässer und die speziellen Gegebenheiten angucken und danach entscheiden.
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tangathotty
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Beitrag von tangathotty »

hoi Berni,

ich kann dich echt gut leiden, aber ich möchte dann doch nochmal kurz einhaken
In den Fischereischeinlehrgängen wird häufig das eine Extrem unterrichtet.
Ich finde das andere Extrem "pures C&R" ebenso unpassend.
na also bei dem statement hast du aber gewaltig daneben gegriffen.

mein lieber freund und guru (der mit ich die fliegenfischer-kurse halte)
unterrichtet seit 25 jahren die biologie und gesetzeskunde für die
sportfischerprüfung in mittelhessen,
er ist zudem referent für die gesetzeskunde auf der ausbildertagung
für den Verband, und zu guter letzt berät er den verband in hessen.

er hatte aus diesem grunde zu weihnachten im übrigen die novelle der
hessischen fischereiverordnung auf seinem wohnzimmertisch liegen, um
sie zu überarbeiten, bevor der hessische fischereiverband sie in wiesbaden
dem ministerium auf den tisch legt, um sie im landtag zu verabschieden.

ich habe sie gesehen und mit ihm darüber diskutiert.

und seine anmerkungen mir gegenüber zu dieser release geschichte
sind völlig klar. im verband unter den ausbildern uni sono und gesetzlich
auch absolut eindeutig.

1. catch & release ist verboten, zum hundertsten mal... raffst du es endlich ?
und dass 2. ein "entnahme extrem" in den fischereilehrgängen
"häufig" unterrichtet würde ist völliger blödsinn. du hast einfach keine ahnung.


um es mal auf deutsch zu formulieren, du faselst hier dummes zeug.
und mit solchen polemiken schadest du dir als ruhmreicher deutscher
fliegenfischer nur selbst.

grüße
Thorsten
-- dry or die --
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Sundvogel
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Beitrag von Sundvogel »

Ich denke, dass in dieser wie in fast jeder solcher Diskussionen an der Sache vorbeigeredet wird, weil man über unterschiedliche Dinge spricht.

Erstens sollte man durchaus beachten, dass die Rechtslage ziemlich unklar ist. Es gibt zwar relativ schwammige Bestimmungen, aber es gibt obwohl Angler das als Riesenproblem empfinden kaum tatsächliche Urteile dazu.

Für mich bedeutet C&R mit der eindeutigen Absicht ans Wasser zu gehen, keinen Fisch verwerten zu wollen. Ein klassisches Beispiel dafür ist der Carphunter, der sein Gerät so anlegt, dass es nicht auf Verwertung des Fisches zielt, sondern auf das zurück setzen. Dieses ist vermutlich rechtlich noch nicht mal entscheidend, denn das Fische mit Angeln gefangen werden, das ist ja durchaus so vorgesehen. Wenn dann aber Foto-Story, wiegen und messen dazu kommen, dann stellt sich die Frage, wem das dient und wem das schadet.
Dienen tut es logischerweise nur dem Angler.

Davon unterscheiden würde ich, das begründbare situative Zurücksetzen eines Fisches, der aus welchen Gründen auch immer nicht verwertet wird.
Die Gründe können sehr unterschiedlich sein. Ich denke, das man vor deutschen Gerichten wenig Probleme bekommt, wenn man Fische aus hegerischen Gründen releast - da ist es das böse Wort - sei es weil sie zu klein oder möglicherweise zu groß sind.

Um verurteilt zu werden muss zwangsläufig die Motivation des - in diesem Falle - Tierquälers betrachtet werden und das dürfte im konkreten Falle äußerst schwierig sein.

Übrigens halte ich es für etwas neurotisch, dass sich Angler gern die PETA als Feindbild wählen. Angeln ist in Deutschland m.M. nicht bedroht, weil sich die allermeisten Angler nach außen hin durchaus vernünftig verhalten. Die PETA ist, wenn man nicht nach ihr sucht, öffentlich kaum wahrnehmbar. Ich wohne auf dem Lande und mich hat noch nie irgendein PETA-Mitglied oder ein Mitglied vergleichbarer Organisationen belästigt. Weder beim Angeln noch sonst wo. Deren Existenz iwird eigentlich immer nur in Angelforen an die große/kleine Glocke gehängt.

Dass das Zurücksetzen gefangener Fische in D verboten sei ist Quatsch.
The beach is a place where a man can feel
he's the only soul in the world that's real. (P.T.)
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janw
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Beitrag von janw »

Hi Thotty,
Du Ritter des geschliffenen Wortes, der geschraubten Formulierungen, der gepflegten Provokation usw., usw.

Ich finde hier hast Du mit Deinem agressiven Ton mal so richtig in die Scheiße gegriffen - um es mal auf Deutsch zu schreiben. Völlig unnötig und emotional aufgebläht.
Und ganz nebenbei, wer auch immer Dein Lesen könnender Guru sei, etwas für einen Verband gegenzulesen, was dann einem Ministerium vorgelegt wird, ist per se noch lange kein Adelsschlag in Sachen Kompetenz, oder?
Das soll jetzt hier gar kein Stellungbeziehen in unserem Diskussionspunkt sein, sondern eher ein Lanzebrechen für ein Minimum an niveauvoller Streitkultur im LMF - Mensch Thotty, das kannst Du doch eigentlich auch.

:wink:
Zuletzt geändert von janw am 16.02.2011, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
LG Jan
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adasen
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Beitrag von adasen »

Uiuiui, Thotty, mein schmaler Freund!
Treffer, versenkt und zwar deutlich hinterm Ziel!!!
Wer hat es geschafft, Dich so zu reizen, dass Du persönlich wirst, so kenn ich Dich gar nicht :-o
Meine Frau hat zum Ende des vergangenen Jahres erfolgreich Ihre Sportfischerprüfung abgelegt. Der Tenor auf dem Lehrgang dort ging zur absoluten Entnahmepflicht, hegerische Aspekte etc.pp. wurden dort nicht akzeptiert.
Das zu Deiner Aussage
dass 2. ein "entnahme extrem" in den fischereilehrgängen
"häufig" unterrichtet würde ist völliger blödsinn
.
Die Welt ist leider nicht in schwarz und weiss einzuteilen!

Darfst aber trotzdem gerne mit nach Fyn kommen.... :wink: :grin:
Gruß
André

Ein Leben ohne Hund ist möglich...., aber sinnlos! (Frei nach Loriot)
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Thotty :wink:
nun hast Du uns sehr charmant verraten, was aus Deiner Sicht (für Hessen) alles nicht zutrifft. ;)
Viel interessanter wäre die konkrete Information, was denn dort in den Vorgaben für den prüfungsvorbereitenden Unterricht genau drin steht?!
Welche Argumente für ein Zurücksetzen werden konkret unterrichtet?

Ich kenne auch mehrere Ausbilder.
Bisher ging die Prüfungsvorbereitung bei diesen sehr deutlich (nicht ganz ausschließlich) in die Richtung, welche Andre hier dargestellt hat.

Über das Wort "häufig" wollen wir jetzt nicht im quantitativen Detail fachsimpeln ;). Es wäre aus meiner Sicht ohnehin schön, wenn ich hier bisher immer nur die Ausnahmen erlebt hätte.
Viele Postings in diesem Thread deuten aus meiner Sicht eher in die Richtung, welche Andre hier aufzeigt.

Wenn das anders unterrichtet wird, wieso fehlen hier oft die guten Argumente pro Zurücksetzen, und wieso sind so viele User diesbezüglich offensichtlich so verunsichert?

Wenn man (Du) Catch&Release mit dem puren Vorsatz der 100%igen Nichtentnahme von allen Fischen (unabhängig ihres Zustandes) versteht, ist es das eine Extrem. Und das ist in vielen Ländern - nicht aber in Deutschland - erlaubt. Hier sind wir uns nie uneinig gewesen ;) .

Das andere Extrem ist es für mich, wenn man alle maßigen Fische außerhalb ihrer Schonzeit entnimmt.
Dass es häufig zu der Fehleinschätzung kommt, dieses sei in Deutschland so vorgeschrieben, hat auch dieser Thread wieder einmal gezeigt. Diese Einschätzung höre ich (oft mit Empörung vorgebracht) selbst im Ausland regelmäßig.

Wenn in den Fischereischeinlehrgängen etwas ganz anderes unterrichtet wird - nämlich eher das, was Achim hier sehr schön als möglichen Mittelweg formuliert hat - frage ich mich, woher kommt immer wieder die große Verunsicherung, und wieso kennen wir alle in der Summe offensichtlich längst noch nicht die Argumente FÜR einen gesunden Mittelweg?

Für Dich mag das alles glasklar und eineindeutig sein. Vielen Postings nach können Dir hier etliche User (noch) nicht folgen.
Und ich glaube, das stammt teils aus der untersten Basis heraus.

Mich interessieren jetzt wirklich die Argumente pro Mittelweg, welche konkret in Hessen unterrichtet werden.

Beste Grüße
Bernd

p.s. Vielleicht wirfste vorher eine Valium ein? :p 8) ;) :wink:
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Ammaluschi
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Beitrag von Ammaluschi »

Parade und sofortige Riposte :+++:
Ich seid großartig Jungs, ganz großes Tennis. Jetzt bloß nicht nachlassen :grin:
...es geht nur ums Angeln ;)
Gruß Lutz :wink: :wink:

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Martin 1960
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Beitrag von Martin 1960 »

Hallo und guten Morgen wünsche ich Euch.

@Thotty
starker Tobak, warum? und für was?

Ich habe gerade den kompletten Fragebogen der Fischprüfung vom Landessportfischerverband Niedersachsen e.V. vorliegen:

1.
Kategorie: Natur-, Tier- und Umweltschutz hat geschrieben:Können Fische Schmerzen empfinden? Richtige Antwort: "Ja,Fische empfinden Schmerzen.
2.
§1 des Tierschutzgesetzes hat geschrieben:Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leid oder Schädenzufügen oder es töten
3.
Kategorie: Natur-, Tier- und Umweltschutz hat geschrieben: Was sind vernünftige Gründe für den Fang von Fischen? Richtige Antwort: "Eine sinnvolle Verwertung des Fanges und Hegemaßnahmen zu Bestandsregulierungen"
4.
Kategorie: Natur-, Tier- und Umweltschutz hat geschrieben: Wann hat der Angler nach §1 Tierschutzgesetz keinen vernünftigen Grund, Fische zu fangen? Richtige Antwort: "Wenn er Fische fängt aus reiner Lust am Drill und ohne Absicht diese sinnvoll zu verwerten"
Tja, das zum Thema "catch&release", alles klar, oder?

Wie ist die Regelung in SH? und in MVP? dann hätten wir die deutschen Küsten abgehandelt!.
Mit freundlichen Grüssen Martin.

"jetzt kann ich es, ...." nur eine kurzer Moment!
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