Grönland - Am Fluss der großen Forellen
Grönland - Am Fluss der großen Forellen
Grönland 2010
Ich habe in den vergangenen Tagen die Zeit und Muße gefunden einen Bericht über einen Reise nach Grönland im August diesen Jahres fertigzustellen, um dort in absoluter Einsamkeit nördlich des Polarkreises dem arktischen Saibling nachzustellen.
Folgend habe ich Ausschnitte dieses Berichts eingestellt mit einem Link am Ende des Berichts auf ein PDF mit einer ausführlichen und bebilderten Fassung des Berichts.
Im Tal des Equalugsugssuit (inuit: Fluss der großen Forellen)
Der Equalugsugssuit schlängelt sich ca. 8-10 km durch das Tal bis zu einem großen See, der eingeschlossen von hohen schroffen Bergen auf der anderen Seeseite durch den Fluss gespeist wird und gleichzeitig als riesiges Reservoir dient. Der Fluss ist auf der Strecke vom See und bis zur Mündung am Fjord zwischen zehn und zwanzig Metern breit. Schnellfliesende flache Passagen mit Stromschnellen wechseln sich ab mit ruhigeren tiefen Abschnitten. Immer wieder teilt sich der Fluss in einzelne Arme, die nach einigen einigen hundert Metern wieder zusammenführen. Nahe am Auslauf des Sees mündet ein Gebirgsbach in den Fluss, der seinen Ursprung zwischen in den hohen Bergen hat. Wild und ursprünglich stürzt er sich über die Bergrücken in das Tal.
Dieser Bach wird gespeist durch einen Gletscher. Dadurch ändert sich abhängig von den Temperaturen und der Tageszeit jeweils die Farbe des Wassers - von einem tiefen klaren Grünblau bis zu einem milchigen Grau. In diesen Zufluss, der sich an den Berghängen in weitere kleine Bäche aufteilt, zieht auch ein beträchtlicher Teil der aufsteigenden Saiblinge. Weit oben, dort wo die kleinen Zuflüsse zum Teil nur noch 1-2 Meter breit sind, sind die kleinen von den Stromschnellen ausgewaschenen Pools schwarz-rot. Dort stehen Seite an Seite Hunderte von Saiblingen in ruhigem Wasser, um sich auszuruhen und Kraft zu sammeln, für den weiteren Aufstieg durch die Stromschnellen, bis hoch zu ihrem Ziel den flachen sandigen Mulden, in denen die Laichablage erfolgt.
Von dort oben hat man einen weiten Blick durch das Tal Richtung Camp und dem Fjord, der silbrig am Horizont glänzt. Vor einigen hundert Jahren wurde das Tal im Sommer regelmäßig von Jägern besucht, anfangs von Iniuit und später auch von Christen. Sie stellten den Karibou- und Moschusherden nach, die durch das Tal und über die Bergrücken ziehen. Reste eines alten Friedhofs sind Zeuge dieser Besuche. Im Winterhalbjahr ist das gesamte Tal bedeckt von einer meterhohen Schnee- und Eisschicht, unter diesen unwirklichen Bedingungen, fernab jeglicher Verkehrswege, ist das Überleben sehr schwierig.
Die Vegetation in der kargen Tundra, besteht aus Flechten, Gräser, kniehohe Büschen und wildem Thymian. Bei Windstille verbreitet dieser seinen Duft im gesamten Tal.
Die schönsten Fänge
Wir fingen in den acht Tagen am Fluss sehr viele und schöne Fische. Der Tagesdurchschnitt lag bei zehn bis zwanzig Fängen. Jan, der Youngster unserer Gruppe, ein 19-jähriger Däne, fing in der Woche über 200 Fische. Er war aber auch meist der erste am Morgen, der sich auf den Weg machte und einer der letzten, die am Abend ins Lager zurückkehrten.
An einem schönen klaren Abend, nach er der gemeinsamen Mahlzeit, sind wir zu viert nocheinmal losgezogen, um in die Nacht hinein unser Glück zu versuchen.
Im letzten Tageslicht begann ich meine Würfe am Ende eines Bereichs mit sehr starker Strömung. An dieser Stelle war es schwer die Fliege so schnell einzuholen, dass man bei einem Biss auch sofort den Anhieb setzen konnte. Ich hatte ein einfaches orangefarbenes stark beschwertes Muster gewählt, um es in der starken Strömung tief am Grund führen zu können. Der Biss folgte genau an dem Übergang ins ruhigere tiefere Wasser.
Der Fisch nahm die Fliege, schüttelte heftig den Kopf und blieb dann aber erst einmal auf der Stelle stehen. Plötzlich schoß er wie ein Torpedo stromabwärtes weiter in das tiefe ruhige Wasser. Zum Glück, denn hier konnte er nicht viel ausrichten, trotzdem dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis ich den Fisch auf einer kleinen Sandbank anlanden konnte. Vor mir lag ein sehr schöner Saibling in einem herrlichen Laichkleid mit leuchtend orange-farbenen Flossen mit weissen Rändern und einem tiefgrünen Rücken.
Zurück in die Zivilisation
Die Tage im Camp neigen sich schnell dem Ende zu. Da wir die letzte Gruppe in diesem Jahr sind, die sich hier im Camp aufhalten, brechen wir alle Zelte ab und verstauen das gesamte Equipment in großen Expeditionsboxen. Der Hüne Bo wird diesmal ein kleines 4-Wheelbike mit an Land übersetzen, um damit das gesamte Equipement an die Flussmündung bringen zu können und um es von dort auf das Boot übersetzen zu können.
Wir wandern bepackt mit unserem Gepäck an die Mündung und genießen die letzten Stunden bei herrlichem Sonnenschein und milden Temperaturen.
Es war eine sehr intensive Zeit, viele schöne, beeindruckende und faszinierende Eindrücke und Erfahrungen werde ich in mit nach Hause nehmen können. Nicht nur die schönen Stunden am Wasser und die Verbesserung meiner Wurfkünste mit der Fliegenrute, sondern auch die Bekanntschaft von Menschen unter ungewöhnlichen Umständen machen zu können. Mit am Beeindruckendsten war der Aufenthalt in der wilden Natur fernab jeglicher Zivilisation, in absoluter Stille und dem Gefühl sehr klein zu sein.
Ich weiss nicht, ob ich wieder hierher nach Grönland an den Equalugsugssuit zurückkommen werde, ich weiss aber, dass dies nicht mein letzter Trip in die Einsamkeit am Ende der Welt war, um dort meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen zu können - dem Fliegenfischen.
Ich habe in den vergangenen Tagen die Zeit und Muße gefunden einen Bericht über einen Reise nach Grönland im August diesen Jahres fertigzustellen, um dort in absoluter Einsamkeit nördlich des Polarkreises dem arktischen Saibling nachzustellen.
Folgend habe ich Ausschnitte dieses Berichts eingestellt mit einem Link am Ende des Berichts auf ein PDF mit einer ausführlichen und bebilderten Fassung des Berichts.
Im Tal des Equalugsugssuit (inuit: Fluss der großen Forellen)
Der Equalugsugssuit schlängelt sich ca. 8-10 km durch das Tal bis zu einem großen See, der eingeschlossen von hohen schroffen Bergen auf der anderen Seeseite durch den Fluss gespeist wird und gleichzeitig als riesiges Reservoir dient. Der Fluss ist auf der Strecke vom See und bis zur Mündung am Fjord zwischen zehn und zwanzig Metern breit. Schnellfliesende flache Passagen mit Stromschnellen wechseln sich ab mit ruhigeren tiefen Abschnitten. Immer wieder teilt sich der Fluss in einzelne Arme, die nach einigen einigen hundert Metern wieder zusammenführen. Nahe am Auslauf des Sees mündet ein Gebirgsbach in den Fluss, der seinen Ursprung zwischen in den hohen Bergen hat. Wild und ursprünglich stürzt er sich über die Bergrücken in das Tal.
Dieser Bach wird gespeist durch einen Gletscher. Dadurch ändert sich abhängig von den Temperaturen und der Tageszeit jeweils die Farbe des Wassers - von einem tiefen klaren Grünblau bis zu einem milchigen Grau. In diesen Zufluss, der sich an den Berghängen in weitere kleine Bäche aufteilt, zieht auch ein beträchtlicher Teil der aufsteigenden Saiblinge. Weit oben, dort wo die kleinen Zuflüsse zum Teil nur noch 1-2 Meter breit sind, sind die kleinen von den Stromschnellen ausgewaschenen Pools schwarz-rot. Dort stehen Seite an Seite Hunderte von Saiblingen in ruhigem Wasser, um sich auszuruhen und Kraft zu sammeln, für den weiteren Aufstieg durch die Stromschnellen, bis hoch zu ihrem Ziel den flachen sandigen Mulden, in denen die Laichablage erfolgt.
Von dort oben hat man einen weiten Blick durch das Tal Richtung Camp und dem Fjord, der silbrig am Horizont glänzt. Vor einigen hundert Jahren wurde das Tal im Sommer regelmäßig von Jägern besucht, anfangs von Iniuit und später auch von Christen. Sie stellten den Karibou- und Moschusherden nach, die durch das Tal und über die Bergrücken ziehen. Reste eines alten Friedhofs sind Zeuge dieser Besuche. Im Winterhalbjahr ist das gesamte Tal bedeckt von einer meterhohen Schnee- und Eisschicht, unter diesen unwirklichen Bedingungen, fernab jeglicher Verkehrswege, ist das Überleben sehr schwierig.
Die Vegetation in der kargen Tundra, besteht aus Flechten, Gräser, kniehohe Büschen und wildem Thymian. Bei Windstille verbreitet dieser seinen Duft im gesamten Tal.
Die schönsten Fänge
Wir fingen in den acht Tagen am Fluss sehr viele und schöne Fische. Der Tagesdurchschnitt lag bei zehn bis zwanzig Fängen. Jan, der Youngster unserer Gruppe, ein 19-jähriger Däne, fing in der Woche über 200 Fische. Er war aber auch meist der erste am Morgen, der sich auf den Weg machte und einer der letzten, die am Abend ins Lager zurückkehrten.
An einem schönen klaren Abend, nach er der gemeinsamen Mahlzeit, sind wir zu viert nocheinmal losgezogen, um in die Nacht hinein unser Glück zu versuchen.
Im letzten Tageslicht begann ich meine Würfe am Ende eines Bereichs mit sehr starker Strömung. An dieser Stelle war es schwer die Fliege so schnell einzuholen, dass man bei einem Biss auch sofort den Anhieb setzen konnte. Ich hatte ein einfaches orangefarbenes stark beschwertes Muster gewählt, um es in der starken Strömung tief am Grund führen zu können. Der Biss folgte genau an dem Übergang ins ruhigere tiefere Wasser.
Der Fisch nahm die Fliege, schüttelte heftig den Kopf und blieb dann aber erst einmal auf der Stelle stehen. Plötzlich schoß er wie ein Torpedo stromabwärtes weiter in das tiefe ruhige Wasser. Zum Glück, denn hier konnte er nicht viel ausrichten, trotzdem dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis ich den Fisch auf einer kleinen Sandbank anlanden konnte. Vor mir lag ein sehr schöner Saibling in einem herrlichen Laichkleid mit leuchtend orange-farbenen Flossen mit weissen Rändern und einem tiefgrünen Rücken.
Zurück in die Zivilisation
Die Tage im Camp neigen sich schnell dem Ende zu. Da wir die letzte Gruppe in diesem Jahr sind, die sich hier im Camp aufhalten, brechen wir alle Zelte ab und verstauen das gesamte Equipment in großen Expeditionsboxen. Der Hüne Bo wird diesmal ein kleines 4-Wheelbike mit an Land übersetzen, um damit das gesamte Equipement an die Flussmündung bringen zu können und um es von dort auf das Boot übersetzen zu können.
Wir wandern bepackt mit unserem Gepäck an die Mündung und genießen die letzten Stunden bei herrlichem Sonnenschein und milden Temperaturen.
Es war eine sehr intensive Zeit, viele schöne, beeindruckende und faszinierende Eindrücke und Erfahrungen werde ich in mit nach Hause nehmen können. Nicht nur die schönen Stunden am Wasser und die Verbesserung meiner Wurfkünste mit der Fliegenrute, sondern auch die Bekanntschaft von Menschen unter ungewöhnlichen Umständen machen zu können. Mit am Beeindruckendsten war der Aufenthalt in der wilden Natur fernab jeglicher Zivilisation, in absoluter Stille und dem Gefühl sehr klein zu sein.
Ich weiss nicht, ob ich wieder hierher nach Grönland an den Equalugsugssuit zurückkommen werde, ich weiss aber, dass dies nicht mein letzter Trip in die Einsamkeit am Ende der Welt war, um dort meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen zu können - dem Fliegenfischen.
- Dateianhänge
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- Groenland_2010.pdf
- Den gesamten Bericht findet ihr hier:
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-
- Blick aus dem Camp auf den Fluss
- Groenland1.jpg (56.9 KiB) 7568 mal betrachtet
-
- die Kunst des Fliegenfischens...
- Groenland6.jpg (50.89 KiB) 7577 mal betrachtet
Zuletzt geändert von robbir am 01.01.2011, 13:37, insgesamt 2-mal geändert.
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Toller Bericht :l: :l: :l: Danke!
Ich bin auch schon total heiß. Für mich geht´s im August 2011 nach Island - und da schwimmen ja auch ein paar Saiblinge rum
Erzähl doch nochmal ein bischen was zu den Fliegen
Beste Grüße, Dennis
Ich bin auch schon total heiß. Für mich geht´s im August 2011 nach Island - und da schwimmen ja auch ein paar Saiblinge rum
Erzähl doch nochmal ein bischen was zu den Fliegen
Beste Grüße, Dennis
„Wenn du einen Freund hast, schenke ihm einen Fisch, wenn du ihn wirklich liebst, lehre ihn das Fischen“ André Kostolany
Wirf mal einen Blick in das PDF am Ende des Berichts, in dem Bericht ist ein Bild mit einer Fliegendose. Wir haben viel mit den Foamflies in knalligen Farben gefangen. Und dann funktioniert alles gut in orange, purple, pink mit weiss oder an sonnigen Tagen besser schwarz. Hauptsächlich mit Marabou gebunden. Zum Teil stark beschwert, um die Fliege in den tiefen Löhern bis an den Grund zu bekommen.
Gruss
Rob
Gruss
Rob
Da hab ich doch schon längst nen Blick reingeworfen - deswegen bin ich doch jetzt so neugierigrobbir hat geschrieben:Wirf mal einen Blick in das PDF am Ende des Berichts, in dem Bericht ist ein Bild mit einer Fliegendose...
„Wenn du einen Freund hast, schenke ihm einen Fisch, wenn du ihn wirklich liebst, lehre ihn das Fischen“ André Kostolany
- Flensimann
- Ü 90 - Anwärter ;-)
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