Noch Lust auf mehr Irland-Fotos?

Neben unseren direkten Nachbarn haben viele für sich die britischen Inseln und Irland für sich entdeckt. Traumziel Irland wäre selbst bei einer Tagestour einen Bericht wert. Lasst und Teil haben.
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Hanne
F & F Küstenwanderer
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Noch Lust auf mehr Irland-Fotos?

Beitrag von Hanne »

Erster Eindruck von Irland: Da schau her, Linksverkehr.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich dort Auto fahren könnte. Zum Glück habe ich ausschließlich hinten gesessen bei unseren Fahrten. Als Beifahrer fahre ich doch immer ein bisschen mit und hätte so manches Mal „phantomgebremst“ (völlig unnütz, aber gut zum Abreagieren) und die Luft angehalten oder mich mit Schnappatmung am Sitz festgekrallt. Müsste ich dort fahren, würde ich mir ein Schild hinten ins Auto hängen (so etwa: Caution! Continentals on tour!) und mit höchstens 60km/h durch die Landschaft eiern, an jede Kreuzung noch langsamer ranfahren, und laut mit mir selber reden – Links fahren, links fahren! Aaaaaaahhhhh! Geschafft! - und mehr schwitzen als das Klimakterium je hergegeben hat. Es wird der Tag kommen, an dem ich dort fahren muss. Ich ahne es.

Manche Flüsse hatten zu unserer Zeit nach viel Regen insgesamt oder gebietsweise viel Wasser und waren tiefer als sonst, und auch schneller als normalerweise. Das sieht man auf den Fotos – da ist viel Wasser den Bach runter gegangen.
Dann musste man mit dem Waten vorsichtig sein. Ich bin nach einmal beinah Versacken, weil die Strömung mir im Tiefen auch noch die Füße weg gehauen hat, dann nicht mehr als Erste ins Wasser, sondern habe mir angesehen, wie tief die Kollegen vor mir beim Weiterwandern durch den Fluss im Wasser standen. Wenn die großen Männer schon weit über die Taille im Wasser waren, bin ich (1,61 m) raus, am Ufer entlang und etliche Meter weiter wieder rein, wo der Nächste dann wieder nur bis zum Knie im Wasser stand. Trotzdem sind auch von den Männern zwei baden gegangen, denn die Flussbetten sind voller Kiesel und Steine. Irland ist das Land der Steine – große und kleine. Das ist wohl der Idealzustand zum Laichen für die Lachse, aber dafür gibt es eben auch so manchen Stolperstein – zumal die Flüsse braun sind und man nie auf den Boden sehen kann. Allerdings ist das Wasser so sauber, dass man es trinken kann, was so mancher schon tat, der keine Flasche Mineralwasser bei sich hatte. Selbst gesehen.
Anfangs habe ich es mit dem Watstock versucht, aber der schlingerte bei der starken Strömung ständig um mich herum, blieb hängen und war ein Hindernis, so dass ich ihn nie wieder benutzt habe. Vorsichtig vorwärts tasten war angesagt.
Sieht man weiter westwärts in der Landschaft keine Kiesel, Steine, Felsen mehr, ist sie moorig. Über das Land zu wandern wäre dort sicher gar nicht so einfach. Höchstens in Watkleidung . Ich bin auf solchen sumpfigen Wiesen an den Flussufern von Grasbüschel zu Grasbüschel getreten und vor dem langsamen Absinken jeder kleinen „Insel“ fix weiter auf die Nächste. Man muss sich ja schließlich mal in die Büsche schlagen….

Für jede Zeit, jeden Fluss und jeden Wasserstand gibt es ganz bestimmte Vorfächer und ganz bestimmte Fliegen, das erzählt einem der irische Ghillie, der als Local natürlich sowieso ein „weiser Mann“ ist. Wäre ich auf eigene Faust im Laufe des Jahres zu unterschiedlichen Zeiten dort, würde ich mir immer – mindestens für einen Tag – einen Ghillie mieten, um diese wichtigen Details und noch mehr Insider-Tipps von ihm zu erfahren. Geht gar nicht ohne.
Das hört sich doch an, als nähmen die Modalitäten des nächsten Urlaubs schon Gestalt an. Kann ich nur hoffen, dass ich tatsächlich noch einmal hinkomme.

P.S. Übrigens, noch mehr Fotos findet ihr hier:
http://picasaweb.google.de/104853749023 ... rkshop2010#
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Da hat doch was gefehlt im Bericht - genau, Fischbilder! Es wurde gefangen!
Da hat doch was gefehlt im Bericht - genau, Fischbilder! Es wurde gefangen!
Hier sieht man an einer Stufe ganz gut, dass viel Wasser mit Tempo den Easkey runter ging, allerdings sah man am Ufer die Spuren von noch höherem Wasserstand
Hier sieht man an einer Stufe ganz gut, dass viel Wasser mit Tempo den Easkey runter ging, allerdings sah man am Ufer die Spuren von noch höherem Wasserstand
A.:RRR
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Canon Ixus Flussbett S 187.JPG
Zuletzt geändert von Hanne am 15.10.2010, 14:59, insgesamt 9-mal geändert.
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Hanne
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Polar-Magnus
Eigentlich war ich's nicht...
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Beitrag von Polar-Magnus »

Hallo Hanne,

Linksverkehr ist nicht so schwer wie es aussieht (okay, ich bin bisher immer nur mit
dem eigenen Wagen dort gefahren, also Lenker links...).

Ich hatte bisher immer mehr Schierigkeiten, mich zurück auf rechts einzugewöhnen. Schließlich sagt das
Hirn einem vorher ja: Kannste, brauchst Dich nicht drauf zu konzentrieren.
Und plötzlich fährst Du vom Supermarktparkplatz und ordnest Dich im Gegenverkehr ein... :oops

Ingo :wink:

PS: Will auch wieder an den Moy.

PPS: Sehr lässige Rutenhaltung übrigens :+++: .
Ein Fliegenfischer ist manchmal glücklich, aber nie wunschlos.

Du bestimmst das Ziel, du bestimmst den Weg und du bestimmst die Regeln. Es ist dein Spiel, dein Leben.
Zitat von gonefishing aus seinem sagenhaften Patagonien Reisebericht.
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VolkerB
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Beitrag von VolkerB »

Polar-Magnus hat geschrieben: Und plötzlich fährst Du vom Supermarktparkplatz und ordnest Dich im Gegenverkehr ein... :oops
Aber Original!

Das fand ich auch am schwersten.
Wenn Du morgens losfährst, oder von der Fähre kommst, bist Du
vollkonzentriert, aber ein kurzer Stopp (Tanken!) und dann auf Autopilot
weiter... Das geht schief!

Rechtssteuerung (Mietwagen) fand ich nicht besser, weil man in
Stresssituationen (Autopilot) eher anfängt die Tür aufzumachen statt
zu schalten. Eigenes Auto war besser, da brauchte man wenigstens
nicht über das Handling nachdenken.

Volker
Sushi wird völlig überbewertet!
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