Vom Wasser aus den Wolken

Hier geht es um Traumziel, Traumreisen und Traumfische aus aller Welt. Wer hätte nicht gerne Bonefish am Golf von Mexiko, Lachs in Kanada oder die fetten Salmoniden in Patagonien. Wer sie hatte - soll unbedingt darüber berichten.
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Troka
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Vom Wasser aus den Wolken

Beitrag von Troka »

Am späten Vormittag geht mein Flieger von Hamburg nach Frankfurt und dann Mittags weiter Richtung Kanada.
Jetzt beginnt schon der Landeanflug auf Vancouver. Vorbei an der ganzen Stadt und dem Flughafen.
Über den Fraser hinweg, dann eine Rechtskurve und ein paar Minuten später landen wir.

In Vancouver muss ich durch die Passkontrolle. Der Einreisebeamte fragt, warum ich nach Kanada komme und wie lange ich bleiben will.
Dann fragt er, wohin ich zum Fischen will und warum ich ohne Begleitung komme.
Ich erzähle ihm, dass ich die Fischerei erst mal teste und ich im nächsten Jahr mit 20 weiteren Fliegenfischern wieder komme.

Blöde Frage. Geht ihn doch gar nichts an!

Nach der Passkontrolle geht´s weiter zur Gepäckausgabe.
Alles ist da und ich muss das komplette Geraffel durch den Flughafen schieben zum erneuten Check In.
Mein Handgepäck muss geöffnet werden. Etwas gefällt der Kontrolltante nicht.
Ich will ihr die verschiedenen Taschen zeigen, werde aber angeschnauzt, dass ich gefälligst die Hände von meinem Trolley nehmen soll.
Also wühlt Controlletti alleine. Ich frage nochmal, was sie denn sucht, bekomme aber keine Antwort.
Schließlich entdeckt sie mein Nageletui. Damit bin ich schon von Hamburg nach Frankfurt und dann weiter nach Vancouver geflogen.

Jetzt habe ich ein Problem.

Meine kleinen Nagelscheren sind todbringende Waffen und sollen mich nicht mehr begleiten.
Nach langem Palaver verlasse ich die Sicherheitskontrolle und gehe noch mal zum Gepäckschalter um die Ecke.
Schade, mein Gepäck ist schon abgefertigt.
Allerdings ist diese Dame deutlich freundlicher und schickt meine “Mordwaffen“ als viertes Gepäckstück auf die Reise nach Terrace.

Nette Menschen, die Kanadier.

Der Flug nach Terrace verläuft sehr unspektakulär. Außer den mit Restschnee bedeckten Bergen ist nicht viel zu sehen.
Unter mir abgeholzte Flächen. Riesige Flächen bis weit in die Berge hinauf.
Da sie trotzdem grün sind, hoffe ich mal, dass die Aufforstung bereits erfolgt ist.

Terrace: Ort in der kanadischen Province British Columbia, liegt auf der Höhe von Timmendorf!
Allerdings 9 Stunden zurück und nur 60 km vom Pazifik entfernt, ca. 11.000 Einwohner, starke Abwanderung seit Einbruch des Holzmarktes.
Mit anderen Worten: Tote Hose, wenn die Lachssaison vorbei ist.

Nach der Landung in Terrace muss ich leider feststellen, dass ein Koffer fehlt. Ist in Vancouver stehen geblieben.
Sind nur meine Waschsachen, meine dicken Jacken und Pullover.
Das Nageletui ist da!

Ein Mann spricht mich an und stellt sich als Willi Schmidt, der Inhaber der Lodge vor.
Da will ich hin. Zunächst klären wir noch ab, was mit meinem fehlenden Koffer wird.
Er soll morgen da sein. Ich erhalte ein Rescue Set mit Rasierer, Duschgel, Zahnputzutensilien, Deo und einem T-Shirt.
Damit bin ich versorgt.

Willi hilft mir mit dem Gepäck und wir beladen einen großen 4Wheeler Ford.
Acht Liter Maschine – hört man sofort.

Durch die Stadt geht´s schon am Skeena entlang Richtung Norden. Die Lodge liegt ca. 12 km außerhalb von Terrace.

Skeena: Mit ca. 570 km der zweitlängste Fluß in BC.
Von den First Nations People K'shian genannt, was etwa “Wasser aus den Wolken“ bedeutet.

Willi berichtet, dass der River so wenig Wasser führt wie noch nie.
Weiter erzählt er von einer schwierigen Fischerei. Aber ein wenig geht schon.
Da komme ich nach BC und muss mir als erstes anhören, dass der Wasserstand eigentlich zu niedrig ist.
Das kann ja heiter werden.

In der Lodge angekommen, wird mein Gepäck ausgeladen und ins Zimmer geräumt.
Dann lerne ich alle Mitbewohner kennen. Einige, erfahre ich, reisen gleich morgen ab, so dass ich ein Zimmer für mich alleine habe.

Sehr fein. EZ-Zuschlag gespart!

Es bleiben zwei Schweizer und zwei weitere Deutsche.


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Dinnertime ist schon rum. Für mich gibt`s Rotlachs mit Zwiebeln und dazu ein wenig Brot.
Danach eine kurze Absprache, was für Gerät ich mitgebracht habe.
Es wird für gut befunden und ich soll am nächsten Tag mit einer kleinen
Gruppe und Boot an einen Fischplatz fahren.

Ach ja, eine Lizenz brauche ich auch noch.
Eine Jahreskarte ca. 123 CAD , alles andere ist zu teuer. Also gleich die Kreditkarte raus.
Gleichzeitig erfahre ich, dass einige Stellen, klassifiziertes Wasser,
nur mit einer Zusatzlizenz zu befischen sind – 20 Bucks pro Tag extra – plus 12% Steuer versteht sich.
Das Prozedere ist sehr einfach. Die Abwicklung erfolgt über Internet und wird problemlos nebenbei erledigt.

Ich bin allmählich sehr müde, geselle mich aber noch ein wenig in die fröhliche Runde auf der Veranda.
Bei über 30°C sehr angenehm. Und den Mücken ist zum Glück zu warm.

Nach einer sehr kurzen Nacht gibt es am Morgen ein reichhaltiges Frühstück.
Für den Tag packt sich jeder sein Lunchpaket.

Dann geht es endlich los.
Auf dem Weg liegt der Tackleshop an einer Tankstelle. Viel Zeit bleibt nicht.
Ich brauche noch Haken (Barbless) und Yarn. Ich suche mir meine Lieblingsfarben aus und erstehe dazu noch ein 15 ft. schnell sinkendes Vorfach.

Weiter geht´s!

An der Slipanlage an der Mündung des Kalum in den Skeena lassen wir das Boot zu Wasser.
Dann die erste Fahrt auf dem Skeena.
Traumhaft.
Wir fahren stromauf bis zum Hell´s Gate und legen an einer Kiesbank etwas weiter oberhalb der Stromschnelle an.
Alles Notwendige wird ausgeladen und wir erobern die Bank.
Dabei sind zwei Schweizer, ein Deutscher, Willi und ich.



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Schnell sind die Ruten klar und die Schweizer werfen bereits.
Da ich keine einzige Fliege mitgenommen habe, brauche ich JETZT Hilfe.
Hier springt Bert ein. Pfarrer im ersten und AAPGAI Instructor im zweiten Leben.
Als erstes lerne ich das Binden der hier geläufigen Fliege.
Dazu wird in eine Schlaufe am angeknoteten 1er Haken einfach ein Stück vom vorher erworbenen Yarn befestigt.
Total easy!
Meine Fliege für die nächsten zwei Wochen, die im Laufe der Zeit immer weiter perfektioniert und variiert wird.

Jetzt ist das Werfen dran.
Zu Hause hatte ich schon geübt und auch ein wenig Unterricht. (Danke Thomas!!)
Hier wird fast ausnahmslos der Snap C benötigt. Weit werfen ist nicht notwendig.
Bert erklärt den Wurf. Demonstriert ihn und schon bin ich dran.
Na ja, ist ja zum Glück noch genügend Zeit zum Trainieren.

Ausrüstung: 14´ 9/10er Orvis Clearwater Zweihandrute mit einer stabilen Rolle.
Dazu Backing, Running line und eine Guideline connect, bei der ich statt des normalen Sinkers (4/5 viel zu leicht!) den neuen eingeschlauft habe.
Vorfachmaterial 30lbs Maxima und dazu die Gamakatsu Haken in Größe 1.
Yarn habe ich in den Farben: orange, pink, rot und chartreuse.
Zum Basteln gehören noch 4 Päckchen á 30ft T17, Schrumpfschlauch, Nadeln, Wirbel, Aquasure sowie sonstiger Kleinkram.

Außerdem habe ich eine Ersatzrolle mit einer 400er Teeny dabei.
Auch meine 10´8er Sage ist dabei, bleibt aber während des gesamten Urlaubes im Rohr.
Zukünftig würde ich den Schußkopf gegen einen Skagitkopf tauschen, da das Werfen einfach noch entspannter wird.
Ich hatte den Eindruck, dass die Masse so fischt.
Bert hat natürlich auch mal die Speyleine ausgepackt.
Einige sind auch mit Rio oder Teeny Schnüren unterwegs. Wobei die Rio den Vorzug genießt.

Runter muss ich zum Fisch. Gar nicht so einfach. Langsam herantasten.
Immer weiter stromauf werfen – menden – und die abgesunkene Fliegen über die Steine hoppeln lassen.
„Fühlen musst du das“, so der Kommentar von Bert. Noch fühle ich gar nichts.
Weiter stromauf. Und…….. Hänger! Fliege abgerissen. Also neu binden. Das übt.
Während der gesamten 14 Tage werde ich mehr als 125 Haken verbrauchen.
Wenn du keine Fliegen verlierst, fischst du zu hoch. So einfach ist das.



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An diesem Tag habe ich zwei Fische an der Leine. Keinen kann ich landen.
Der Eine, eine schöne Steelhead, kommt schon fast an Land, der andere, die Art bleibt unerkannt, wird long line releast.
Immerhin schon mal Kontakt gehabt.
Um 16 Uhr packen wir ein und machen uns auf den Heimweg.
Das Abendessen schmeckt köstlich und schon bald übermannt mich die Müdigkeit.

Am nächsten Tag fahren wir zur gleichen Bank und versuchen unser Glück.
Es werden Fische gefangen, allerdings nicht von mir – Schneider!!!

Auch in Kanada springen einem die Fische nicht an den Haken.
Ich habe aber das Gefühl, dass ich nicht richtig runter komme zum Fisch.
Daran arbeite ich am Abend.
Unter Anleitung von Bert bastele ich mir ein 15ft T17 Vorfach, das auch dem Verschleiß im Skeena standhalten soll.

Am dritten Tag geht’s schon um 5:00 Uhr los.
Wir wollen zur Kitselas Bank.
Ein sehr beliebter Platz, der mit dem Auto und einem Fußmarsch
zu erreichen ist. Wir sind die Ersten und nehmen unsere Plätze ein.
Bereits 10 Min. später kommt ein Trupp Spanier und danach weitere ambitionierte Fischer.
Ab 7:00 Uhr fühle ich mich wie in Kiel zur Heringszeit.
Unglaublich.
Meine Mitstreiter fangen. Und es ist unfassbar, wie nah zusammen plötzlich alle bei den Fängern stehen.

Meine Beute besteht an diesem Tag aus einem Pinkie, dem ich auf gut deutsch den A***h aufgerissen habe.
Langsam kommt der Frust.
Für die Schweizer war es der letzte volle Tag.
Sie wollen am nächsten Tag nur noch einen Kurztrip unternehmen.
Ich mache deutlich, dass die Kieler Enge nicht meinen Vorstellungen entspricht.
Glücklicherweise bin ich damit nicht alleine.
Auch Bert und Stanko wollen lieber etwas ruhiger fischen. Ich darf die beiden begleiten.

Gemeinsam fahren wir an einen in der Nähe der Lodge gelegenen Platz.
Und wir sind alleine!
Eine wunderschöne Kiesbank mit schnellem Wasser.
Aufbauen und los.
Es dauert nicht lange und endlich habe ich den ersehnten Biss.
Der Fisch schießt aus dem Wasser und reißt die Schnur von der Rolle.
Jetzt nichts falsch machen. Raus aus dem Wasser, um einfacher drillen zu können.
„Rotlachs“, ruft Stanko.
Mir ist vollkommen egal, was da an der Leine zerrt, ich will den Fisch landen!
Gar nicht so einfach in der Strömung. Langsam kann ich den Fisch zum Ufer dirigieren und im Kehrwasser stranden.
Es ist ein Rotlachs. Mein erster Lachs an der Fliegenrute.
Glücklich versorge ich den Fisch.



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Rotlachs: (Oncorhynchus nerka) ,Sockeye; ist eine Art der pazifischen Lachse.
Er kann bis etwas über 80 cm lang werden. Der Fisch hat einen grünlichen Rücken,
silbernen Bauch, keine Punkte auf der Schwanzflosse und keine starken, spürbaren Zähne.
Im Laichkleid ist er feuerrot.

Jetzt ist der Bann gebrochen. Ich fange einen weiteren.
Meine beiden Begleiter können an diesem Tag keinen Fisch landen.
Stolz bringe ich die beiden Fische in die Lodge, wo sie von Willi filettiert und kalt geräuchert werden.

Fanglimits/Aus- bzw. Einfuhr: Pro Tag dürfen zwei Rotlachse und zwei Cohos entnommen werden.
Danach darf weiter geangelt werden, die gefangenen Fische sind aber zu releasen.
Chums (Hundslachse) und Steelheads sind zu releasen.
Pinkies nimmt keiner mit.
Und die Königslachse waren schon durch.
Gehakte Fische sind zurück zu setzen.
In Besitz und ausführen darf man 4 Rotlachse und 4 Cohos.
Die Einfuhrbegrenzung für Europa beläuft sich auf 20kg, ein Gewicht, das mit den acht Fischen nicht erreicht wird.

Wir fischen in den nächsten Tagen weiter an diesem traumhaft schönen Platz.
Hier besucht uns auch einiges Getier.



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Ich fange alle zu der Zeit möglichen vier Lachsarten und kann auch meine erste Steelhead von 84cm landen.



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Nach einigen Tagen finde ich heraus, wie ich fischen muss.
Ich fühle die Steine und die Zupfer der Fische. Das Fischen ist eine Materialschlacht.
Neben einigen wirklich stabilen Vorfächern verliere ich auch meine komplette 400er Teeny.
Mit Fisch. Sch**ß Backing.
Alles unter 30lbs taugt nichts.
Ich hörte Mitbewohner der Lodge über den Verlust mehrerer kompletter Schnüre klagen.
Das muss man in Kauf nehmen. Die Steine sind teilweise brutal.

Allerdings habe ich meinen Frieden mit dem Fluss gemacht, als ich ihm eine funkelnagel- neue Schnur mit Fliege entreißen konnte.

Endlich kann ich auch den ersten Coho beachen.



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Silberlachs: (Oncorhynchus kisutch), Coho, ist ein ebenfalls eine der pazifischen Lachsarten.
Der Silberlachs wird bis zu 100 cm lang und bis 10 kg schwer. Sie sind am ganzen Körper silbergrau (nur der Bauch ist weiß)
und weisen schwarze Punkte an Rücken und der oberer Schwanzflosse auf.
Das Maul weist deutlich spürbare Zähne auf und die Zunge ist fast schwarz.


Nach einem hammerharten Biss und einem langen, harten Drill muss auch ein Chum kurze Zeit frische Landluft atmen.
Der Fisch steht lange Zeit wie angenagelt am Grund und lässt sich kaum bewegen.
Dann zieht er stromauf ab und ich muss notgedrungen hinterher.
Endlich gelingt es mir, den Fisch zu drehen und langsam in Richtung Ufer zu bewegen.
Nach gefühlten 30 Minuten kommt ein Hundslachs Milchner von immerhin 92cm an Land.
Nach schnellem Fototermin schwimmt auch dieser in der Region geschützte Fisch wieder seinem Geschäft entgegen.

Der Hunds- oder Ketalachs (Oncorhynchus keta) engl. Chum salmon ist eine weitere Art der im Pazifischen Ozean lebenden Lachse.
Er kann bis zu 100cm lang werden. Beim Milchner sind im Süßwasser das Maul
mit den ausgeprägten Zähnen und der “Tarnanzug“ besonders auffällig.



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Als permanenter Beifang gesellten sich tagtäglich die Pinkies dazu.
Diese ungeliebten Fische liefern nach oft heftigen Bissen einen starken Kampf an der Fliegenrute.
Sehr oft werden sie allerdings gehakt. Was zu teilweise enormen Adrenalinstößen führt,
bis man realisiert hat, dass es ein quer oder am Schwanz gehakter Buckellachs ist.

Der Buckellachs (Oncorhynchus gorbuscha)Pinkie, ist eine Fischart aus der Gattung der pazifischen Lachse.
Sein Name kommt von seinem extrem hohen Buckel, den die geschlechtsreifen männlichen Fische zur Laichzeit bekommen.
Er kann eine Länge von max. 65cm erreichen.
Angeblich soll es Pinkie Jahre geben, in denen man die Fliege an keine der anderen Lachsarten bringen kann.



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Als wahre Kampfbolzen haben sich aber die Steelheads gezeigt.
Nach dem hammerharten Biss folgt in der Regel Luftakrobatik, die jede Meerforelle erblassen lässt.
Ich hatte Fische am Band, die bestimmt zehn Mal höher als einen Meter aus dem Wasser gesprungen sind.
Zum Ende des Urlaubs konnte ich mehrere Fische pro Tag landen und nach Fototermin releasen.
Die Fische sind streng geschützt und sollten unter keinen Umständen auf die Steine gezogen,
sondern möglichst schnell abgehakt und zurückgesetzt werden.
Auch auf ein Foto sollte im Zweifelsfall lieber verzichtet werden.
Der Bestand hat sich nach dem Entnahmeverbot toll erholt und ich hoffe,
dass er sich so weiterentwickelt.

Alleine die Steelies sind die Reise wert!

Die Steelheadforelle ist die anadrome Wanderform der Regenbogenforelle.
Der Name kommt von der stahlblauen Kopf- und Rückenfärbung.
Das Verbreitungsgebiet ist ganz Europa, Nordamerika und Südwest-Kanada



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Zum Schluss noch einige Stimmungsbilder.



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Fazit: Ein traumhafter Urlaub, den ich in jeder Minute genossen habe.
Falschen Illusionen sollte sich niemand hingeben.
Um die richtigen Plätze zu erreichen, ist in vielen Fällen ein Boot erforderlich.
Viele gute Stellen erreicht man auch per Auto. Das tun alle anderen aber auch.
Populäre Bänke wie Ferry Island oder Kitselas vermitteln Heringsfischen!!!.

Andere Stellen lassen sich per Auto erreichen, wenn man die Durchfahrerlaubnis der Besitzer erhält.
Allerdings müssen sie überhaupt erstmal gefunden werden.
Vorteilhaft ist ein Guide. Ob nun eine Lodge oder nicht muss jeder selbst entscheiden.
Ohne Ortskenntnisse loszulaufen, halte ich allerdings für Zeitverschwendung.

Das Fischen ist trotz der Massen an aufsteigenden Lachse schwer und verlangt dem Material alles ab.
Gefischt haben wir in den Übergängen zum schnellen, flachen Wasser.
Die Fische ziehen in Folge des starken Strömungsdruck am Rand, oft direkt vor den Füßen, entlang.
Mit Bissen muss aber auch am Anfang der Drift gerechnet werden.
Hier schlagen häufig die Steelies zu.

Auch einen Ozeantrip habe ich unternommen.
Hier gibt es allerdings nur zu berichten, dass wir unsere Cohos verhaftet haben.
Auf das Heilbuttangeln haben wir verzichtet.
Natürlich kann jeder, der mag, dort auch seinen Fisch fangen.

Probiert hätten wir gerne das Fischen mit der Fliege an den Rändern der Kelpfelder.
Dort haben wir die Fische zum Teil beim Rauben beobachtet.
Diese Art der Fischerei wird aber noch nicht angeboten.

Erschrocken hat mich zum einen die Energieverschwendung und zum anderen
die überall präsenten Überreste von verrottenden Autos, Booten und sonstigen nicht mehr brauchbaren Gegenständen.



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Der Urlaub ist zu Ende. Alles gepackt.
Ich reise schwerer ab, als ich angekommen bin.
Elf Kilo geräucherter, eingeschweißter und tiefgefrorener Lachs sind zusätzlich im Gepäck.
Die Rückreise läuft ohne Zwischenfälle und ich freue mich auf die Familie.

Zu Hause angekommen kämpfe ich mit dem Jetlag, der mich jetzt doch sehr gepackt hat.

Die Arbeit hat mich wieder - trotz alledem, ich würde wieder an die

Wasser aus den Wolken

fahren, am liebsten sofort.
:wink: Jürgen

Manchmal kommt es besser, als man denkt!
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volker s.
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Beitrag von volker s. »

Toll Jürgen, ein sensationeller und ausführlicher Bericht mit vielen schönen Bildern; herzlichen Dank dafür! :l: :+++:
Tight lines & dry socks !

Volker
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Vossi
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Wohnort: nahe Reinfeld
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Beitrag von Vossi »

wie soll ich nach so einem Bericht denn jetzt noch ruhig schlafen :o


:l: :l: :l:

Sehr schön :+++:
---------------------------
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Maqua
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Wohnort: bei Aachen

Beitrag von Maqua »

Hallo Jürgen, sehr schöner Bericht und besonders die herrlichen Steelheads haben es mir angetan.
Die liefern bestimmt einen Wahnsinns-Drill ab.
Dafür, das die Fischerei schwierig war, hast du aber gut abgeräumt.
Danke für die schönen Eindrücke. :+++: :+++: :+++:

Gruss Manni :wink:
Gruss Manni :wink:





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Svensk
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Beiträge: 2067
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Wohnort: Bovenau

Beitrag von Svensk »

Hallo Jürgen, vielen Dank für diesen tollen Bericht mit sehr schönen Fotos. Du hast alles so ausfürlich beschrieben, daß man fast denkt selber dort zu sein :l:
Tolle Schreibe, tolle Pics :+++: :+++: :+++:
Tight Lines wünscht....... Anders

Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss schließlich auch mit jedem Ar*** klar kommen!
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janw
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Beiträge: 2963
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Wohnort: Travemünde

Beitrag von janw »

Hallo Jürgen,

ein toller Bericht von Deinem Traumurlaub - vielen Dank! :+++: :+++:
:wink:
LG Jan
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Ammaluschi
1. Vogelfänger Altona
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Beitrag von Ammaluschi »

:+++: Toll Jürgen, bei nächsten Mal komm ich mit ;)
Gruß Lutz :wink: :wink:

Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.
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Tante Torge
Lehrling von Tjalf
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Wohnort: Rieseby

Beitrag von Tante Torge »

Vossi hat geschrieben:wie soll ich nach so einem Bericht denn jetzt noch ruhig schlafen :o
Lies es morgens nochmal, das gibt Kraft für den Tag!

Sehr Sehr schön Jürgen :+++:
"...und wenn du die Auflaufbremse an der Zweiendrigen Einhand nicht exakt auf 37Nm eingestellt hast, dann kann son 60er Umsteiger dir schonmal den Tag versauen...."
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troutcontrol
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Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von troutcontrol »

Wow !!! Dass das in so eine Materialschlacht ausarten kann, war mir ganz neu - gut zu wissen!! :+++:

Grüsse
Martin :wink:
There are no bad fly rods - only bad fly lines!

http://www.troutcontrol.de
Heiko

Beitrag von Heiko »

Das nenne ich mal eine super Morgenlektüre. :l:
Vielen Dank für den Bericht.
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Polar-Magnus
Eigentlich war ich's nicht...
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Beitrag von Polar-Magnus »

Sehr angenehm zu lesender Bericht mit netten Fotos :+++: .
Glückwunsch zu dem vielfältigen Fangergebnis.

Wenn ich mal groß bin... Naja... :l:

Gruß,

Ingo :wink:
Ein Fliegenfischer ist manchmal glücklich, aber nie wunschlos.

Du bestimmst das Ziel, du bestimmst den Weg und du bestimmst die Regeln. Es ist dein Spiel, dein Leben.
Zitat von gonefishing aus seinem sagenhaften Patagonien Reisebericht.
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Thomas aus Hamm
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Beitrag von Thomas aus Hamm »

Hallo Jürgen,

ganz tolle Reise, vielen Dank für den sehr schönen Bericht.

Grüße aus Hamm

Thomas
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sundeule
laksiviziert
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Wohnort: Stralsund

Beitrag von sundeule »

Danke schön! Das sind tolle Bilder und Eindrücke, die mich sofort mit an den Fluss genommen haben. Hart erabeitete Fische sind doch am Ende die schönsten. Apropos schön: die Steelheads :l:
Mit besten Grüßen aus Stralsund; André
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knoesel
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Wohnort: Eckernförde

Beitrag von knoesel »

Moin Jürgen,
Dein Bericht hat mich so fasziniert, dass ich ihn gleich 2x gelesen habe. :+++:
Bemerkenswert sind auch die Fliegen, auf die die Lachse "reingefallen" sind.
Bald sehen wir uns und hören weitere Geschichten von Bären und Adlern etc.??
:wink:
Wir können den Wind nicht ändern -
aber die Wurfmethode anpassen.
;)
Petri-Heil ~~ Alleweil
Klaus aus Eckernförde
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Arnd
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Beiträge: 232
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Wohnort: Herne

Beitrag von Arnd »

Moin Jürgen,

ganz toller Bericht. :+++: Die Bilder werde ich mal meiner besseren Hälfte präsentieren. Vielleicht.... :grin: ...nächstes Jahr???... :oops

Und auf dem letzten Bild ist ein wunderschöner mittelalter VOLVO zu sehen, korrekt? :l:

Glückwunsch zu den schönen Fischen.

TL, Arnd
-----------------------------------------------
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