Wieviel Würfe

Ein Forum für diejenigen, die einen Haufen grundsätzlicher Fragen haben, nicht wissen sollen wie und womit sie überhaupt beginnen sollen und nach ausgiebiger Recherche hier und anderswo mit Ihrem Latein am Ende sind.
Grundsätzlich gilt - Es gibt keine dummen Fragen - aber eine Suchfunktion!
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TOM-HE
MeFo-00-Agent
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Beitrag von TOM-HE »

hi seatrout123,
hi @all,

...das ist keineswegs keine dumme Frage, denn wir sind hier im "Anfänger-Tröt" & schaut ma' was da vorne fettgedruckt zu lesen ist - genau "Es gibt keine dummen..." ;) :!:

Ich halte die Frage hingegen gerade in diesem Kontext für sehr gut, denn gerade diese vielzitierte Floskel "Der Fisch der 1000 Würfe..." hält doch viele davon ab, es einfach auszuprobieren - wie auch mich als langjährigen Brandungsangler, der zwar immer brav 'ne Spinne dabei hatte, aber es bei den "schmalen" Erfolgsaussichten dann doch lieber gelassen hat. Als dann vor ein par Jahren das Brandungsfischen aufgrund des Einbruchs des Dorschbestandes sehr "müheselig" geworden war, hab' ich dann doch angefangen - und zwar so:

"So, so - der Fisch der 1000 Würfe also jetzte' - dann geb ich eben Diesen ab jetzt genau 1000 Chancen" - und habe mitgezählt und zwar von 1000 rückwärts - und als ich gerade bei 927 war: RUMMMMS - wildes Kopfgeschüttel und Gezerre und "DER KICK": :l: :!:

Nachdem ich Anfangs von meinem Brandungskumpel ausgelacht und als "Mädchenangler" beschimpft worden war, sieht das inzwischen so aus, dass er selbst zum "militanten FliFi-MeFo-Sucher" mutiert ist ;) .

Darüber hinaus finden sich aus meinem "Süsswasser-Freundeskreis" immer mehr Interessierte, mit denen ich dann zum ersten mal anne' Kyste losziehe und dann heisst es immer: So, bis zur "Ersten" (in diesem Kontext egal, ob maßig, blank oder gefärbt) ist mitzählen angesagt, was die Jungs - nicht zuletzt aufgrund meiner Erfahrung - zusätzlich anspornt ;) . So brauchte ein langjähriger Kumpel vorjährigen Herbst auf Fehmarn 113 Würfe und am kommenden So. fängt der näxte Kumpel bei 1000 an runterzuzählen... :arrow: 999, 998, 997,... - ma' schauen wo der Counter stehen bleibt ;) .

Also m.E. TOP-Frage :+++:

greets... :wink:

TOM
...die SPINNEN, die RÖMER..., aber womit...?!?
Fjorden
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Beitrag von Fjorden »

Hallo,
das ist keineswegs eine dumme Frage, vor allem Fliegenfischer haben doch ihre Mühe Vertrauen zu entwickeln....ich habe noch in einer Zeit angefangen, wo ich mit fly only Exot war und von den Spinnfischern um mich rum komisch angeschaut wurde...die fingen, ich nicht. Lange dachte ich, es liegt an der Entfernung und bin immer auf die Seite gefahren, wo ich schön bis ins Backing werfen konnte, 5 Jahre x ca. 6 Wochen mit der Ausbeute von 2 Knurrhähnen, keine einzige MF!!! Die Spinnfischer die im Wind standen fingen...natürlich nach ihrer Aussage weit draußen. Leider gab es kein Forum, wie dieses und so war ich mit DIY alleine. Ich dachte es muss am Platz liegen, also wechselte ich und schwor dort nie wieder zu fischen....die ersten MF bestärkten mich in der Entscheidung. Ich gewann Vertrauen und Sicherheit. Eines Tages fragte ein Freund, ob ich es noch mal wagen wollte, ich sagte ja und fing dort meine ersten MF, was ich in den kommenden Jahren, auch mit regelmäßig großen MF, weiter ausbaute und heute ist das mein Lieblingsplatz, dank des Vertrauens ins Tun, in das Gerät, die Fliege, des Platzes, der Ortskenntnis, der Einschätzung, etc. weiss ich, das ich fangen werde und es kann mal schnell gehen, oder auch mal 3 - 4 Tage dauern, aber ich habe mein Vertrauen gewonnen und das ist das Einzige was zählt.
Grüße
Fjorden
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin Fjorden, aus reiner Statistik Vertrauen zu entwickeln ist nix was ich mir zu Eigen machen würde, du sagst ja selbst, mit der Entwicklung von Technik und anderen Faktoren hätte sich dein Vertrauen entwickelt (nicht mit Anzahl der Würfe). Ich glaube ja immer noch, dass Fangerfolge (und darum gehts hier ja) davon abhängen wieviel Plan, Zeit etc. der einzelne MF-Angler hat. Und deshalb finde ich auch die Frage unsinnig. Was er nämlich eigentlich fragt ist: du kennst mich zwar nicht, ich sag auch nicht wer ich bin, sag mir aber trotzdem wie gut kannst du angeln!!! Und da hab ich keinen Bock drauf.
TL, J.
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
http://www.baltic-cane.de/
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Ralph Hertling
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Beitrag von Ralph Hertling »

Moin Fjorden!

Genau diese Deine Worte gilt es zu beherzigen wenn man beginnt auf MF an der Küste zu fischen!!! Viel besser kann an das nicht darstellen.

Viele Grüße in die falsche Stadt am Rhein ... ;-) ... und
TL
Ralph
Willi
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Beitrag von Willi »

Tach,

Jürgen, Dir gebe ich Recht, wenn Du sagst, dass man mit Statistik kein sofortiges Vertrauen in seine Fischerei erwerben kann. Denn eine Statistik (eigentlich ein unglückliches Wort bzgl. des Angelns) wird ja erst mit vielen Fischtagen und den Würfen langsam aussagekräftig.

Und an TOM, Fjorden und Ralph: Ja, Vertrauen ist das A und O, sehe ich auch so. Das kann man eben nur durch viele Einsätze und Beharrlichkeit erarbeiten.

Die Ausgangsfrage (eines Anfängers, wohl gemerkt) war sehr allgemein gehalten, ich denke aber es ging um die Frage nach der Chance auf Fisch, nicht wieviel einer fängt. Um die Chancen mal dar zu stellen, hab ich deswegen die Karten auf den Tisch gepakt, denn ich kenne die Zweifel als Anfänger nur zu gut, auch wenn es schon lange her ist.

Durch die Befischung verschiedenster Küsten von Mc Pom über SH und Dänemark (wo ich jetzt aus Orts- aber auch Chancengründen nur noch fische) kann ich den Anfängern sagen, dass man hier oben doch größere Chancen auf Fisch hat als im "Süden", was wohl wesentlich an der Bestandsdichte und Küstenstruktur liegt.

Und es kann jederzeit passieren, selbst beim ersten Wurf des Lebens. Neben mir stolperte mal ein Urlauber an`s Wasser, der mit Telerute, 40er Monofil und Effzett-Blinker nach dem ersten 20m-Wurf eine 13 pfündige Silberpracht rausbrachte.

So viel zu den Chancen.

Als Anfänger kann man sie erhöhen durch die richtige Fragestellung, doch da ist es sicher besser, nach dem wie und warum und nicht nur nach dem wieviel zu fragen ;)

Willi
So eben auf die Schnelle geht nicht immer bei Forelle :-)
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zuchtaal
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Beitrag von zuchtaal »

Hallo @all,
Hi Jürgen

Ich finde den Thread recht unterhaltsam! Die von Dir befüchtete Motivation
piscator hat geschrieben:Was er nämlich eigentlich fragt ist: du kennst mich zwar nicht, ich sag auch nicht wer ich bin, sag mir aber trotzdem wie gut kannst du angeln!!! Und da hab ich keinen Bock drauf.
kann ich nicht entdecken. Statt dessen finde ich sehr viel Witz und viele Beiträge mit den gleichen Erkenntnissen bzgl. Statistik und deren Sinn wie Deinen. Ich freue mich zu lesen, dass andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie ich. Bei mir ist vieles besser geworden aber vor allem hat sich der Horizont gewaltig erweitert.

Bei meinen ersten "Versuchen" vor gut 5 Jahren hatte ich, so meine ich mich zu erinnern, einen Farbeimer aus dem Baumarkt, einen Mini-Klapphocker, einen Schraubenkasten mit allen möglichen Kustködern und einen Rucksack mit sonst was drin dabei. Das Angelgerät war zwar neu aber völlig unausgewogen und ich hatte Rückenschmerzen.

Meine Würfe habe ich nicht gezählt, aber es hat ca. ein dreiviertel-Jahr bis zum ersten Kontakt, ein weiteres dreiviertel Jahr bis zum ersten gelandeten Fisch gedauert. Heute bleibt häufiger etwas hängen...

Eigentlich geht es doch darum:
willi hat geschrieben:Der Spruch " Die Meerforelle ist der Fisch der 1000 Würfe" ist eher eine andere Art zu sagen, dass man meist sehr ausdauernd auf diesen Fisch angeln muss.
Genau! Wer diese Ausdauer nicht aufbringt, kann auch seine Erfolgschancen nicht steigern. Und dabei verändert man doch ständig etliche Parameter. Ich nehme an, dass viele als "fängig" erachtete Kombinationen dieser Parameter wissenschaftlich nicht zu halten sind. Aber auch ein "Aberglaube" kann zu mehr Vertrauen in das eigene Handeln führen.

Irgendwann werden vielleicht andere Schwerpunkte gesetzt oder die wirklich relevanten Bedingungen entdeckt (kenne ich nicht). Und ich glaube, dass man zu nicht unerheblichem Teil von den Erfahrungen anderer profitiert, da man eben bei der Vielzahl von Parametern keine echte Chance auf objektive, statistische Erhebungen hat. Vieles ist doch irgendwie "gefühlt" - Ausnahmen bestätigen die Regel!

Insofern finde ich Dein Urteil zu hart,
piscator hat geschrieben:Moin, das ist eine Sch... :c Frage,
[...]
Fangchancen erhöhen geht nur durch Erwerb von mehr Ahnung, Wurfkünsten[...]
(oder Präsentationskünsten)

denn diese Erkenntnis schimmert doch in den meisten Beiträgen durch.


Gruß aus Lübeck,

Ilja
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Uecki
Salmon and Seatrout Fisher
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Beitrag von Uecki »

Man muss solange werfen bis am anderen Ende der Schnur ein Fisch hängt.so einfach ist das!! :p
:wink:
volkerma
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Beitrag von volkerma »

Hallo,

summiert es!
Der Anfänger sollte Kontakt zu erfahrenen Leuten suchen, die es hier zuhauf gibt.
Über PM gemeinsame Angeltage hinkriegen.
Sich nicht von den neuesten Errungenschaften der Industrie erschlagen lassen.
Das Geld lieber in Sprit für die Fahrten zum Fischen investieren.

So sehe ich das.

Grüße

Volker
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Maqua
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Beitrag von Maqua »

zuchtaal hat geschrieben: Bei meinen ersten "Versuchen" vor gut 5 Jahren hatte ich, so meine ich mich zu erinnern, einen Farbeimer aus dem Baumarkt, einen Mini-Klapphocker, einen Schraubenkasten mit allen möglichen Kustködern und einen Rucksack mit sonst was drin dabei. Das Angelgerät war zwar neu aber völlig unausgewogen und ich hatte Rückenschmerzen.


Gruß aus Lübeck,

Ilja

Is aber auch schlecht für den Rücken, immer nen Farbeimer mit zum Strand schleppen. :grin:
Gruss Manni :wink:





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jjörg
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Beitrag von jjörg »

richtiger Zeitpunkt richter Ort: 3-4 Würfe :x
Und sonst: je nachdem wie der Wind weht

und weiter gehts
JJ
Wenn die Mefo ne Kuh wäre hätten wir mehr
Milch
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SpinandFly*Junior
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Beitrag von SpinandFly*Junior »

Ich glaube würde ich meine ganzen Würfe zählen bis ich einen Fisch fange, würde ich Verzweifeln und aus dem Wasser gehen !
Es sind echt zuviel

Liebe Grüße
Fliegenfischen <3 Tight Lines !
volkerma
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Beitrag von volkerma »

Das klappt genau dann, wenn man den Druck weglässt.
1 Woche Urlaub, drei Tage Sturm; jetzt muß es aber...
Wochende auf Fehmarn; schon nur zwei Tage; jetzt muß es aber...
Lockerer Tag an der Küste, gerne mal eine Pause; jetzt muß nix, jetzt wird!

Grüße

Volker
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Stefan_HL
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Beitrag von Stefan_HL »

Ich kann mich eigentlich nicht beklagen.
Bin bisher erst 2x losgewesen mit zusammen ca. 4 Stunden Angelzeit.
Herausgekommen sind 3 MeFos.

Aber ich glaube die Zeit wird diese Statistik deutlich verschlechtern :c
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Weste
Einhundertdreißig
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Dynamit !!!

Beitrag von Weste »

Klar ist schonmal, dass jeder in seiner "karriere" andere Erfahrungen gemacht hat. Wer sich gut vorbereitet (checken von Wind, Wetter, Strömungen, etc.)
oder eine erfahrene Begleitung dabei hat (der weiß wo es bei gewissen Bedingungen was zu holen gibt), wird sicherlich
VIEL weniger Würfe benötigen um die erste straffe Leine aufzuweisen.
Ich meine, dass es nicht möglich ist hierfür eine Statistik zu erheben.
Sind die Begebenheiten doch nirgendwo vergleichbar. Und das ist auch gut so! Das Unvorhergesehende ist doch die Würze dabei.
Das macht, bei mir zumindest, einen großen Teil der Begeisterung aus.
Ginge es mir nur um die Trutte am Band, wäre wahrscheinlich PUT&TAKE meine erste Wahl.
... wobei ich an einem norddeutschen Teich auch schon leer ausgegangen bin :cry: .

Wer für seinen Fisch möglichst wenig werfen möchte sollte mit Dynamit fischen :o !
Da gehen bei einem Wurf bestimmt auch mal 2-3 Fische nach oben. (... ja .. war flach ... ich weiß)

In diesem Sinne
Cheers, die "Anglerweste"
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ramones76
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Gefühlt 10.000 würfe

Beitrag von ramones76 »

hallo u glückwunsch zum fangerfolg.
gefühlte 10000 würfe habe ich dieses wochenende gebraucht um eine meerforelle zu fangen.
es waren dafür ca 10 std arbeit nötig um frohen mutes nach hause zu fahren.
hiermit möchte ich sagen das der fang unserer freunde doch oft eine körperlich anstrengende und fordernde sache ist.
habe dieses jahr zum ersten mal wieder im wasser gestanden u hatte abends
muskelkater an stellen die ich schon wieder vergessen hatte.
das angeln auf meerforelle ist eine körperlich fordernde u sportliche angelei.
gerade deshalb weil man so einen hohen körperlichen u zeitlichen aufwand betreiben muss ist es für mich die schönste angelei der welt gruss bernd :+++:
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