Zumindest für mich ist es kurios

Ist Euch in letzter Zeit an der Küste etwas seltsames passiert?
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Ammaluschi
1. Vogelfänger Altona
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Beitrag von Ammaluschi »

OK, dann gibt es für mich nichts zu lernen, außer einer für mich neuen Begrifflichkeit des Schwärmens ;) :grin:
Gruß Lutz :wink: :wink:

Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.
ChristianD

Beitrag von ChristianD »

Naja, ich denke "schwärmen" wird ja hier im Board landläufig als Fortpflanzungspraktik der Ringler gedeutet und auch als solches bezeichnet. Ich meine eher - entschuldigt diese unpräzise Ausdrucksweise - dass die halt so rumtreiben. :lol: Welche biologische Ursache das hat? Keine Anung. Vielleicht weiß wer Rat. ansonsten kann ich mir das nur so erklären, dass sie durch beständige Strömungen oder Brecher freielegt werden.

Ich denke, dass Wattis für nahezu alle Ostseebewohner mit Flossen eine ernährungstechnische Rolle spielen. MeFos sollten da keine Ausnahme bilden.
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Hans-Werner
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Beitrag von Hans-Werner »

Hallo zusammen
Ich habe noch mal in meinem schlauen Kalender nachgesehen.
Es war anfang Oktober und anfang November letzten Jahres dort.
Das "Wattwurmerlebnis" war anfang Oktober! Sorry!
Bilder von den Wattwürmern habe ich nicht.
Der Haderslevfjord ist durchgehend sehr sandig, an vielen Stellen sackt man auch ganz gehörig ein.
Die meisten Plätze sind zudem übersät mit den "Wattwurmhügeln".
Es handelt sich hier um meinen "Hausfjord".
Gleiches hatte ich in der Intensität über die ganze Woche noch nicht erlebt.
Wasser und Luft waren in der Woche noch relativ warm.
Ich kann mir irgendwie bildlich nicht vorstellen, wie die Meefo mit dem Kopf den Wattwurmhügel tagsüber "attackiert".
Gruß
H.-Werner
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daniel
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Beitrag von daniel »

Hans-Werner hat geschrieben:Ich kann mir irgendwie bildlich nicht vorstellen, wie die Meefo mit dem Kopf den Wattwurmhügel tagsüber "attackiert".
Genau diese Frage stelle ich mir auch. ;)

Moin erstmal,

also schwärmende Wattis habe ich auch noch nicht gesehen, aber gleichermaßen habe ich auch noch nichts von Meerforellen gehört die wie Karpfen den Grund nach Nahrung aufwühlen :oops

Das ist in der Tat sehr kurios :wink:
tight lines!

Daniel
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Guten Morgen,

unter dem Begriff "Schwärmen" verstehe ich neben der Fortpflanzung auch ein sehr häufiges und zeitlich begrenztes Auftreten eines Nährtierchens. Sehr oft ist ein "Akt" der Hintergrund dafür, doch beim Wattwurm geht das ja anders. Wobei...

Es wäre aber denkbar, dass es weibliche und männliche Kolonien gibt und die Männchen im Falle von Hans-Werner zu den Weibchen Kontakt suchten. Dies ist sehr oft im Tierreich, Weibchen dulden Männchen nur zur Paarungszeit und manchmal auch andersrum. Beim Wattwurm leider bisher eine reine Vermutung ohne Beleg. Sollte sich das Ereignis aber sofort zu Anfang Oktober abgespielt haben, wäre auch Vollmond gewesen.

Dieses ließe einen recht klaren Schluss zu, nämlich tatsächlich die Vermehrungsabsicht. Mehrere Quellen (z.B. Wikipedia) verweisen beim Wattwurm auf die Fortpflanzung (einmal im Jahr) in der Vollmondphase im Oktober :!:
Dies war zu Beginn des Oktobers und dann wieder Anfang November, bzw. ganz spät im Oktober. Ob es nun genau der Vollmondtag sein muß, bleibt offen, wie auch beim Seeringler. Hier können Wind und Wetter für ein paar Tage Verzögerung sorgen. Den 23.09. oder den 23.10.2010 sollte man sich aber vormerken, um vielleicht Zeuge des Ereignisses zu werden.

Am Rande: der Wattwurm steckt in Abständen von etwa einer halben Stunde einen Teil seines Körpers aus seiner Grube, um verdaute Sedimente abzugeben, dies sind die bekannten ringelförmigen Hügelchen. Und dies ist der Moment, wo er angreifbar ist (lauernde Plattfische). Das eine Meerforelle aber auf einen solchen Moment lauert, ist mir nicht bekannt.

Wohl aber ein gezieltes "Ausbuddeln" von Sandaalen, wobei Ausbuddeln bedeutet, die Meerforelle schwimmt über Sandgrund und stößt hier und da mit dem Maul in den Sand. Nahe versteckte Sandaale ergreifen in diesem Moment die Flucht und werden zur Beute. Dies konnte ich schon selbst im glasklaren Wasser in Norwegen beobachten.

Ich denke also, Hans-Werner hat die Hochzeit der Wattwürmer erlebt.
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