Tag 6: Ein langer Marsch
Heute werden die Partner wieder zurückgetauscht und ich bin wieder mit Alex unterwegs. Unser Guide ist Andrew. Das Wetter ist schön, wenn auch weiterhin sehr windig.
Andrews Idee für den Tag ist, in einer Lagune mit entspanntem Bonefishen zu starten und dann zu einem weiteren Wrack zum Surf zu wandern und dort, am Surf, den ganzen Tag zu verbringen.
Hörte sich an wie ein guter Plan.
Gesagt, getan. Andrew brachte uns bei ablaufendem Wasser zu der Lagune
Durch das flache Wasser sind die Bonefische ziemlich spookie, wir bekommen aber trotzdem einige Male die Rollenbremse zu hören (auch wenn die bei einer Danielsson sehr leise ist...).
Nach einiger Zeit stößt Andrew wieder zu uns, da er das Boot im tieferen Wasser verankern musste, um am Nachmittag wieder genug Wasser unter dem Kiel zu haben, um zurückfahren zu können.
Als ich ihn kommen sehe, gehe ich ihm, immer weiter das Wasser abspottend, entgegen. Bald beginnt er zu winken und weist in eine bestimmte Richtung. Durch den Wind meine ich das Wort „Permit“ zu vernehmen.
Als ich in die angegeben Richtung starre, sehe ich tatsächlich die schmale schwarze Flosse winken. Vorsichtig mache ich mich auf den Weg, um in Wurfweite zu gelangen.
Der Wurf kommt gut und der eigentlich für Bones gedachte Charlie ploppt 2m vor dem Fisch ins Wasser. Langsam strippe ich die Fliege über den Sand und starre dabei gebannt auf die Flosse.
Tatsächlich verschwindet sie kurz darauf – und taucht bei meiner Fliege wieder auf. Er frißt!!!
Langsam bringe ich Spannung auf die Schnur – und sie wird straff. Strike und Rute hoch.
Sofort schießt die Schnur zur Seite und die Rolle singt.
Nur die Flosse vom Permit ist noch am selben Platz.
Eine Bonefisch war schneller...
Wir nutzen die Gunst der Stelle und fangen noch den einen oder anderen Bonefisch, der Permit ließ sich allerdings nicht mehr blicken.
Der Weg zum Surf ist lang und das Gehen durch das knietiefe Wasser hat schon was mit Sport zu tuen.

- Unendliche Weiten

- Lunch im Surf
Obwohl es im Surf wirklich sehr beeindruckend ist, gibt es von dem Tag angeltechnisch nicht so viel zu berichten.
Natürlich sehen wir viele Fische, aber selten in Wurfweite oder einfach zu schnell unterwegs.
Alex erwischt einen Emporer.
Wir haben einige Shots auf Trigger, aber bei mir sollte es einfach nicht sein.
Zu nah, zu weit, oder einfach fischseitige Ignoranz. Zudem kann ich Mortensens Einstellung zum Wind immer weniger teilen.
Nochmal, Werfen mit Windstärke 4-5 ist für mich jedenfalls eine echte Herausforderung. Vor allem, da hier auch noch Präzision gefragt ist und nicht nur, aber auch, Weite.
Alex schaffte es schließlich und endlich doch eine von den orangen, Krebse fressenden Fischkugeln zu verführen. Wir alle sind happy, dass es endlich geklappt hat.
Natürlich habe ich noch einen GT vermasselt, auch wenn das nur bedingt meine Schuld war.
30 m vor uns frißt ein Schwarm Doktorfische im flachen Wasser. Plötzlich sehen wir oben in einer hereinkommenden Welle einen GT, der regelrecht Anlauf nimmt, in der Welle herunterschießt und in den Schwarm knallt.
Unglücklicherweise dreht er sich dann und schießt auf uns zu. Es bleibt keine Zeit eine vernünftigen Wurf zu platzieren. Als ich die Fliege auf Wasser bringe ist der Fisch noch 5m von uns entfernt und dreht sofort ab.

- Natur gegen Technik
Direkt an dem Wrack fange ich noch einen Snapper und dann kommt der, wieder sehr sportlich Rückweg.
Am Ende das Tage sind wir etwa 10km durchs Wasser gelaufen, und da gewinnt Sportangeln eine andere Bedeutung.
Fazit des Tages: Fische wollen erarbeitet sein und Garantien gibt es nicht. Aber das ist ja nichts neues und auch gut so.
Ein Tag bleibt ja noch (zum Glück, oder leider?)