Bißausbeute >> Eure Quoten ?

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

@Matthias und Fjorden:
Ein Fisch muss nicht gewaltig sein, um Schnur zu nehmen. Die wildeste Flucht, die ich bisher an der Ostsee erlebt habe, hat eine gerade mal 58cm Regenbogenforelle hingelegt.
Die hat in rasender Geschwindigkeit ca. 60 bis 70 genommen. Da war nichts zu stoppen.
Die längsten Fluchten haben schon die 4+Kg Meerforellen hingelegt. Aber so manches Mal nehmen auch die keine so großen Mengen an Schnur (I agree). Das ist ganz unterschiedlich.

Wenn ich die Schußschnur aus dem Korb werfe, verteile ich sie dabei in einem großen Kreis, und wate von diesem langsam weg, während ich die Schnur einkurbel. Somit vertüddelt sich da nichts, und es bleibt nichts hängen.
Die Schnurspannung zum Fisch lasse ich dabei nicht locker. Ich glaube sowas passiert bei fehlender Routine eher in der Anfangszeit. Oder bei sporadischen Fliegenfischern. Übung macht den Meister. Das ist klar.
Die Schnur geht nicht durch die Finger, wenn sich im Korb ein Tüddel gebildet hat :oops (@Fjorden :wink: ).
Und noch ein Punkt:
Eine große Meerforelle im Drill und dann mit dem Schnurkorb vorm Bauch ggf. zwecks Aufsuchen eines guten Landeplatzes durch tieferes Wasser waten, ist (insbesondere bei Wellengang) ziemlich schlecht. Wenn man ausrutscht, hat man einen Treibanker vorm Bauch, und da wird nichts mehr mit der Nachstellung der berühmten Szene aus ... (solange Luft anhalten und Rute hoch, ist nicht drin :lol: ).
Ich bringe den Korb meistens auf den Rücken, wenn ich die Schnur auf der Rolle habe und durchs Wasser wate. Es sei denn der Stand ist eben und es bestehen beste Vorraussetzungen zum sicheren Waten...
Gruß,
Bernd
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Fyggi
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Beitrag von Fyggi »

Hai

@Mattias

Hast Du es noch nie erlebt, daß die Fliege nach der Landung eines Fisches einfach aus dem Maul herausfällt, wenn die Schnur locker wird? Gerade bei Haken mit einem kleinen oder angedrückten Widerhaken erlebe ich das recht häufig
Ich schrieb von etwas locker, nicht locker ;) Ich überlasse ja die Schnur nicht sich selbst, sondern über auch weiterhin Druck aus! Nur vielleicht ETWAS weniger, da ich, wie du, die Schnur zwischen Finger und Korb, bzw. Zeigefinder und Mittelfinger führe. Es gibt doch eigentlich nur 3 Situationen:

1. Fisch flüchtet von dir weg: super, soll er, am besten die ganze Schnur bis zur Rolle mitnehmend

2. Fisch steht: super, kann ich in Ruhe meine Schnur auf die Rolle bekommen

3. Fisch kommt auf mich zu: nicht so super, mit der Hand Schnur einholen, bis wieder Druck da ist. Was folgt ist 2. und 3. :grin:

Der einzige Knackpunkt wäre die Phase, wo "ihr" die Schnur schon beim Einholen in der linken Hand habt und der Fisch auf euch zu kommt und ich erst meine Hand von der Rolle nehmen und die Schnur greifen muß. Halte ich aber für nicht so relevant.

Und eins ist Fakt: Schnur von der Rolle gezogen gibt definitiv keine Knoten. Schnur aus dem Schnurkorb gerissen definitiv mehr. Denn ob geworfen oder vom Fisch herausgerissen: die Diskussion über die verschiedenen Runningllines mit den Knotenproblemen zeigt m.E. Parallelen der Probleme auf (von wegen der Optimierung) :oops .



@Bernd


Ich glaube, das müssen wir mal in der Praxis probieren!



Mark :wink:
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Mattes36
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Beitrag von Mattes36 »

Hi Mark,

gerade bei Rainbows geht das - aller Theorie zum Trotz - ganz schnell. Die sind so quirlig im Drill ... ein paar Richtungswechsel hier, ein paar Sprünge dort und schon läßt die Schnurspannung bei nicht 100%iger Konzentration kurz nach und der Fisch ist ab. Habe ich leider ein paar Mal erlebt ... und daraus gerlent ;)

Bei einer langen geraden Flucht ist das wohl kein Thema und die Methode von Bernd vielleicht gar nicht so schlecht?! Müßte man mal testen ... also lieber Petrus, in der letzten März-Woche bitte jeden Tag 'ne dicke 70+ Trutte und ich probiere alle hier genannten Anhieb- und Drill-Varianten mal aus - ein ausführlicher und bebilderter Bericht für meine lieben Forumskollegen wird selbstverständlich auch angefertigt ;)

Viele Grüße, Matthias
Fjorden
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Beitrag von Fjorden »

Hallo,
also im Korb habe ich fast nie Tüddel...fische ja auch nur normale WF's. Aus dem Korb rausgeschmissen habe ich einmal und der Fisch war drin..in der Schnur. Warum nach dem Anhieb die Konzentration auf das Schnuraufspulen legen und nicht auf den Fisch und dessen Fluchtbewegungen? Ich würde behaupten Tüdel kann es beim ins Wasser werfen oder aus dem Korb aufspulen genauso geben.
Gruß
Fjorden
Gast

Beitrag von Gast »

Mattes36 hat geschrieben: Bei einer langen geraden Flucht ist das wohl kein Thema und die Methode von Bernd vielleicht gar nicht so schlecht?! Müßte man mal testen ... also lieber Petrus, in der letzten März-Woche bitte jeden Tag 'ne dicke 70+ Trutte und ich probiere alle hier genannten Anhieb- und Drill-Varianten mal aus - ein ausführlicher und bebilderter Bericht für meine lieben Forumskollegen wird selbstverständlich auch angefertigt ;)
Hallo Matthias,
meine Erfahrungen sind bescheiden, sehr bescheiden was 70+ Trutte
betrifft, aber (immerhin) die können auch recht munter im Drill sein, mit Sprüngen, spontanen Richtungswechsel, drehen um die eigene Achse, um den Angler rum schwimmen dabei auch mal "Tunneln" ... lange Flucht in dem Sinne hatte ich bis dato nicht. Da empfehle ich eher die Meeräsche zum Praxistest :D.

Nachfassende Meerforellen hatte ich schon öfter, also Biss ... ab .. munter (aggressiv) weiter "gestrippt" ... wieder Biss ... das waren aber alles lütte Schieter, zu mindestens die ich fangen konnte.

Gibt ja auch so die Bisse wo die Jungs nur mal so am Köder ziehen, da werden einem so ganz leicht/sacht 10 cm aus der Hand gezogen, das wars ... danach kommt meist nix mehr.

Bei Herman Klier habe ich mal gelesen, wenn der einen großen Karpfen hakt, dann schlägt er machtvoll an ... gibt danach vollkommen lose und bringt in Ruhe die lose Schnur auf die Rolle, ehe er den Kontakt zum Fisch wieder aufnimmt, da der Fisch (Karpfen) ohne Druck sich wohl absolut ruhig verhält ... hat das mal einer mit einer Meerforelle probiert ? wobei wenn so was Großes am Ende zappelt ... liegen die Nerven blank.

MfG Thomas
Gast

Beitrag von Gast »

Ich hab im Sommer mal n Karpfen um die 80 mit ner kleinen Spinrute und zwei Maden auf nem Einzelhaken gehakt. Da war nix mit Ruhe, der ist nach dem Anhieb losgeprescht, wie von ner Tarantel gestochen... Schnurbruch, ab!
T
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Thomas L. hat geschrieben: hat das mal einer mit einer Meerforelle probiert ? wobei wenn so was Großes am Ende zappelt ... liegen die Nerven blank.
MfG Thomas
Hi Thomas.
Das halte ich für einen sehr gewagten Test. Da ich bisher in der ganzen Zeit an der Küste nur 2 große Meerforellen verloren habe, werde ich diesen Test (sehr) gerne Dir überlassen. "Never change a winning Team" :l: 8) :lol:
Gruß,
Bernd
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Fliegenfischerschule
Gast

Beitrag von Gast »

@Bernd
Jetzt hast Du mich mit Deiner "Bissverwertungstaktik" doch etwas nervös gemacht. Es könnte sein, daß ich durch mein Rutenanheben der einen oder anderen Forelle die Fliege aus dem Maul und gleichzeitig aus ihrem Blickfeld gerissen habe..........
Die Probematik des Kontaktverlustes nach dem Hochheben der Rute ist mir bekannt und hat regelmäßig Bauchschmerzen bei mir hinterlassen.
Ich versuche eine bessere Forelle (wenn ich denn mal eine kriege) immer von der Rolle zu drillen, allerdings werfe ich die RL nicht aus dem Korb,
hätte auch Angst daß der Fisch da reinschwimmt oder die RL abdrift, von Wellen verwirbelt, an Steinen oder Blasentang etc. verfängt.

@Thomas
Wenn Du das kannst, hast Du Nerven aus Stahl. Bei mir fangen immer die Knie an zu zittern. Field tests überlasse ich Dir gerne.
Zuletzt geändert von Gast am 15.01.2007, 21:10, insgesamt 1-mal geändert.
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HO!GER
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Beitrag von HO!GER »

Ich versuche eine bessere Forelle (wenn ich den mal eine kriege) immer von der Rolle zu drillen, allerdings werfe ich die RL nicht aus dem Korb,
Zu diesem Punkt möchte ich ganz allgemein was sagen,
und zwar wenn man aus dem Korb heraus die Schnur aufspulen will
liegt das Rollenende ganz unten.Das heisst man zieht den ganzen Wust
hoch,ganz physikalisch,da die eingestrippte Schnur oben auf liegt :wink: .

Eigentlich müsste man die Schnur komplett packen und um 180º wenden
und aufs Wasser legen,theoretisch...
Ich meine man hat schon eine bessere Chance die Schnur sauber aufzuspulen wenn sie im Wasser liegt.Gern würde ich mal wieder solche Sorge haben :l: .

Ich meine irgendwann mal gelesen zu haben das die Schnur im Wasser
liegend genug Widerstand hätte den Haken im Maul zu halten selbst wenn man die Schnur loslässt.Wenn mich nicht alles täuscht war
das Herr Dr. Jürgen Fischer alias »piscator«.Vielleicht schreib er nochmal was dazu und wenn auch nur weil er seine Meinung dazu geändert hat.
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Gast

Beitrag von Gast »

Holger schrieb:
Zu diesem Punkt möchte ich ganz allgemein was sagen,
und zwar wenn man aus dem Korb heraus die Schnur aufspulen will
liegt das Rollenende ganz unten.Das heisst man zieht den ganzen Wust
hoch,ganz physikalisch,da die eingestrippte Schnur oben auf liegt :wink: .

Richtig, deshalb lass ich den Fisch von oben abziehend die Arbeit machen.
Henrik
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HO!GER
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Beitrag von HO!GER »

Richtig, deshalb lass ich den Fisch von oben abziehend die Arbeit machen.
Henrik
Ja,wie mach man das denn?

Nicht jeder Fisch ist ein Sprinter und oft genug schwimmen
die Biester nur bis zum nächsten Stein ;) .(Bestenfalls :lol: :lol: )
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piscator
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Beitrag von piscator »

Ne, der hat seine Meinung nicht geändert. Die Reibung im Wasser reicht meist aus, um den Kontakt zum Fisch zu erhalten -- es sei denn die Schnur ist bereits sehr kurz (fast alles eingestrippt). Reibung ist z.B die einzige Möglichkeit den Kontakt zu weit entfernten Fischen zu halten, besonders wenn sie auch noch im Kreis schwimmen.

Deshalb muss man auch nicht in Hektik verfallen, um die Schnur auf die Rolle zu bekommen. Und natürlich muss man die Schnur aus dem Schusskorb werfen bevor man die auf die Rolle nimmt -- sonst :cry: GAU!!!! Aber besser :grin: ist es, erst gar keinen Korb zu benutzen, dann braucht man den auch nicht wie Quasimodo auf den Rücken zu drehen -- Aber das sagte ich glaube ich schonmal :oops . Jürgen
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Fyggi
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Beitrag von Fyggi »

Wie, was, ja, ohne mit Korb, Stripstrike, aufspulen..........


Es wird Zeit, dass ich wieder ans Wasser komme :cry: Soviel Zeit (und vor allen Dingen Bisse :grin: ) kann man garnicht haben, um alle Varianten auf das Optimum hin zu testen.

Interessant in dieser Superdiskussion ist zumindest, dass es offensichtlich für Alles ein Für und Wider gibt (wie so oft im Leben 8))

So gilt es, das Optimale für sich und die jeweilige Situation herauszusuchen und zu probieren (wenn die Nerven mitmachen......)

Zumindest hat es einige sehr interessante Aspekte gegeben :+++:


Mark :wink:
Gast

Beitrag von Gast »

@Holger
Einen Fisch der nur bis zum nächsten Stein schwimmt, drill ich dann von Hand. Den Rollendrill heb ich mir für die dicke Emma auf. :+++:
Gruss
Henrik, der nie ohne Katzenklo in der Ostsee fischen würde. :lol:
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Mattes36
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Beitrag von Mattes36 »

Hallo,

wir arbeiten uns ja beständig voran ... nach dem erfolgreichen Setzen des Hakens und dem Aufnehmen der losen Schnur befinden wir uns jetzt im Drill der imaginären Traumforelle von sagen wir mal 73cm. Wie geht's nun weiter?

Wie gestaltet Ihr den Drill? Macht Ihr maximalen Druck, um die Forelle möglichst schnell zu ermüden und über den Kescher zu bekommen oder geht Ihr es eher vorsichtig an, um ein Ausschlitzen des Hakens zu verhindern?

Wie ist Rutenstellung? Zusätzlich den Arm hoch, um so viel Schnur wie möglich aus dem Wasser zu bekommen? Oder die Rute seitlich flach über das Wasser, um Sprünge zu verhindern?

Wie sind Eure Erfahrungen?

Viele Grüße, Matthias
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