Noch heißer - geht das?

Hier geht es um Traumziel, Traumreisen und Traumfische aus aller Welt. Wer hätte nicht gerne Bonefish am Golf von Mexiko, Lachs in Kanada oder die fetten Salmoniden in Patagonien. Wer sie hatte - soll unbedingt darüber berichten.
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dimona36

Re: Noch heißer - geht das?

Beitrag von dimona36 »

Lieber Uwe,

mein Therapeut nimmt 100€ die Stunde. Könntest du mir bitte eine Einzugsermächtigung zukommen lassen?

:x Arnulf :x
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Ostsee-Silber
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Re: Noch heißer - geht das?

Beitrag von Ostsee-Silber »

Traumhaft Uwe, vielen Dank! :l:
Gruß, Mirko
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daniel
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Re: Noch heißer - geht das?

Beitrag von daniel »

Auf solche Berichte wartet manch inländisches Anglerherz. Klasse! VIELEN DANK!!! :+++: :+++: :+++:
tight lines!

Daniel
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schöngeist
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Re: Noch heißer - geht das?

Beitrag von schöngeist »

:o

tolle bilder, knackig erzählt,
vielen dank!

irgendwann.. ;)
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Ned Flanders
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Re: Noch heißer - geht das?

Beitrag von Ned Flanders »

Vielen Dank!
Heiße Sache das.
:+++:

Gruß, Ned :wink:
Ich möchte nochmal dasselbe wie er sagen - aber etwas umständlicher.
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knattermaxe
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Re: Noch heißer - geht das?

Beitrag von knattermaxe »

Einfach KLASSE :+++: :+++: :+++:

Danke
Markus
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Tod dem Gyrodactilus Salaris!
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Kystefisker
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Re: Noch heißer - geht das?

Beitrag von Kystefisker »

.... leider Geil, der Milkfish sieht für'nen Multenähnlichen sogar noch richtig Hübsch aus... :l:

Und deine "Schreibe" ist einmalig, mag ich sehr und da Schwingt wohl noch Einiges an Restadrenalin mit.... ;)

Sehr gerne noch vieeeel mehr davon............ "kf"
"Good fishing trip means also good time with your friends, people who have the same burning passion to fly fish, find the peace in it and respect mother nature."
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Speedy
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Re: Noch heißer - geht das?

Beitrag von Speedy »

Hey Micha,

wenn Du Dir eine 35pfd Multe vorstellst, weiß Du, warum mit einer 10er gefischt.
und
Wenn es noch sehr viel mehr geben soll, müsst Ihr zusammenlegen, dann fahr ich flugs nochmal hin :oops . :lol: :lol: :lol:
Ich habe ja durchaus nicht alles gefangen, was da so geht... :o

Aber ein bisschen geht noch, kommt wenn ich wieder zH bin.

Bis gleich, dann gehts weiter

Uwe
Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag
(Charlie Chaplin)
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Speedy
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Re: Noch heißer - geht das?

Beitrag von Speedy »

Auf geht’s,nächste Runde

Zielfisch GT oder Giant Trevally

Das ist sicher der unbestrittene König der Flatfische. Traum und Albtraum von Fliegenfischern und Rutenherstellern.

Es gibt einige Arten von Trevallies wie Big Eyes oder Blus Fins.
Bluefin.jpg
Alle machen Spaß und sind häufig Beifänge auf dem Riff oder im Blue Water. Besonders die Kleinen verfolgen jeden schnell geführten Köder und attackieren ihn wie wild, bis endlich einer hängen bleibt..

ABER

„Es kann nur einen geben“, der die richtige Herausforderung darstellt.

Den GT oder Geet, wie die Guides sagen. Die Anzahl der „e“ 's hängt übrigens mit den Faktoren Größe und Adrenalinspiegel zusammen. Je näher dran, je weniger Zeit zum Werfen und je größer, desto mehr „eeeeee“.
Jeden Abend kamen einige von den Kumpels zum großen Boot und ließen sich füttern – mit Brot. Da war aber angeln verboten – nur gucken nicht anwerfen!
home GT.jpg
Eigentlich gibt es sie überall, aber als eine der wenigen großen Räuber kommen die GT's auch ins flache Wasser der Riffe, um alles zu fressen, was nicht schnell genug das Weite sucht.

Es gibt mehrere Möglichkeiten für die Geet-Jagt.

1) an der Außenriffkante. Große Popper werden watend vom Riff oder vom tiefen Wasser vom Boot aus immer wieder in die Wellen gefeuert, die die Räuber an der Riffkante entlang patrouillieren. Ist nicht meins, das ist viel zu anstrengend (Blindcasting mit 12er Rute...)

2) auf dem Außenriff bei auflaufender Flut hinter Brandungskante suchen – seehr spannenden, da man die Fische häufig schon in den ankommenden Wellen sehen kann.

3) Auf den Riffen innerhalb des Atolls. Hier macht man sich die Eigenschaft zunutze, dass GT's eigentlich schlaue und faule Säcke sind. Warum? Ganz einfach. Sie suchen sich einfach jemanden, der für sie Nahrung organisiert und schnappen sie ihm dann weg. In der Regel sind das große Rochen oder Haie, auf denen sie „reiten“ oder denen sie folgen, um alles was aufgescheucht wird wegzuschnappen.

Allen Methoden ist gleich, dass man den Köder schnell führen muss. Und schnell heißt seeehr schnell. Rute nach vorn und die Schnur nach ganz hinten durchziehen, so schnelle es irgendwie geht...
Außerdem muss die Fliege vor den Fisch, landet er seitlich oder von hinten – zack, weg ist er.
Das Geheimnis bei Methode bei 2 und 3 ist Schnelligkeit, den GT sind immer in Bewegung. Zwischen sehen und Werfen ist wenig Zeit, sonst isser wech...

Ach ja, blöderweise kann man die Jungs eher schlecht sehen, obwohl sie so groß werden.

Hört sich alles einfach an, ist es aber nicht. Aber steigert ja nur den Reiz!!

Giant Trevallies gehören sicher zu den brutalsten Fische und stellen Angler und Gerät auf eine harte Probe.
Dazu:
Am Schluss eines Tages kamen wir mit drei Skiffs in Richtung des großen Bootes zum Feierabend aus mehreren Richtungen an einem Riff vorbei.
Plötzlich schäumte und platschte das Wasser an mehreren Stellen der Riffkante hoch auf.
Geets rauben.
Sofort hielten alle Boote auf diese Stellen zu und binnen Sekunden waren Streamer und Popper im Wasser und zwei von drei Ruten (die dritte war leider meine...) krumm. Feeding fancy – Fressrausch.
Das Ende vom Lied, eine gebrochene 12er und der Verlust einer kompletten Fliegenschnur weit im Backing durch eine Koralleninsel. GT Fischen eben.


GT Fishing tales:

Wir tuckern langsam über ein Riff, das Wasser ist hüfttief. Die 12er in der rechten, den 6/0 Streamer in der Linke starre ich wie alle anderen auch ins Wasser vor uns auf der Suche nach dem Geet bzw. nach Haien, Rochen, und deren Trittbrettfahrer.
Störend sind die, zum Glück, häufig vorkommenden Schildkröten, die eben schnell zu Verwechslungen führen.

Wie auf dem Bild könnte ein schöner GT aussehen, der gleich den Streamer inhaliert – ist aber eine Schildkröte.
Turtle.jpg
Blöderweise verschwindet die Sonne hinter einer Wolke, was das Spotten deutlich schwerer macht.
Weiterstarren.
Kurze Zeit später blinzelt die Sonne durch die Wolken und Rob's Hand, er steht hinter mir, ruck nach vorn:
„There!“
Die Hand zeigt auf einen großen, fast schwarzen Schatten nicht einmal 10m vor uns. GEEEET (man achte auf die Zahl der „E“s) Streamer nach hinten ins Wasser werfen, eine Leerwurf und raus mit dem der Fliege.
Bevor ich jedoch überhaupt anfangen kann zu Strippen, ist der Fisch bereits in der Ferne verschwunden.
3s Adrenalin!!
GEETfischen eben…

oder

Wieder mit dem Boot am Riff entlang. Guide Scott starrt auf das Riff.
Seine Hand zeigt mitten auf das Riff. In 30m Entfernunng sehe ich den dunklen Schatten.
„Big Ray- nothing on it.“, heißt großer Rochen, aber kein Begleiter.
Fasziniert beobachte ich das langsame Gleiten des sicher meterlangen flachen Körpers. Er schwimmt entgegen unserer Fahrtrichtung und verschwindet langsam aus meinem Blick.
Plötzlich sehe ich aus den Augenwinkeln den grauen Schatten – 10m VOR dem Rochen!
„Scott! He's in front of the ray!“
Scotts Augen folgen meiner weisenden Rutenspitze.
Drei Flüche später sind wir bereits im Wasser und versuchen ihm zu folgen – keine Chance!
Scott sagt mir danach, dass sei sehr ungewöhnlich vor dem Nahrungslieferanten zu schwimmen, daher hatte er auch schon nicht mehr hingesehen.
Bad luck.
GEETfischen eben…


oder

Diesmal mit Guide Alex. 3 Augenpaare scannen die Fläche des Riffs in der Lagune. Es ist auflaufendes Wasser und es könnten GT's unterwegs sein.
Alex weist schräg nach vorn.
„Big Shark!“
Ich folge dem Blick und sehe einen schlanken, dunklen Schatten langsam über den Grund gleiten.
Dann folgt:
„Geet behind him, get ready!“
Sogar ich kann ihn sehen, ein grauer Schemen, der gemächlich hinter dem Hai herschwimmt (endlich, GEEET jetzt schon mit 3 E).
Ich lassen den Streamer ins Wasser fallen, während das Boot mit abgeschaltetem Motor an die Riffkante gleitet. Die Fische schwimmen auf das Riff in einem 90 Grad Winkel von uns weg. Nicht viel Zeit.
Alex gleitet aus dem Boot, um es zu halten.
„Cast“,
Ich weiß, ich habe nur einen Versuch, aber jetzt ist keine Zeit sich Sorgen zu machen. Die Schnur ist in der Luft, mein Blick fest auf den grauen Schemen hinter dem, jetzt deutlich zu erkennenden 2m Hai, gerichtet.

Schon fliegt die Schnur Richtung Hai. (in Gedanken: GEEEET jetzt schon mit 4 E).
„Immer vor den Fisch“, denke ich noch, „hoffentlich reicht die Schnurlänge.“ Die gesamte lose Schnurlänge fliegt über das Riff.
Mit einem Platsch taucht der schwarze Streamer wenige Meter neben dem Kopf des Hais ins Wasser.
Keine Zeit zu denken, strippen.
Die folgenden 2 Sekunden sehe ich noch immer wie in Zeitlupe vor meinem inneren Auge:
Erster Strip:
der graue Schatten verläßt die Schwanzspitze des Hais und beschleunigt
zweiter Strip:
eine Bugwelle erscheint in Richtung Streamer

dritter Stri.... Rummmms!!!! (GEEEEEEE……….)

„Set the hook, SET, SET, SET!!!!“, tönt es von hinten.

Mit aller Kraft reiße ich an der Schnur. Einmal, zweimal, dreimal!

Dann geht das Reißen unaufhaltsam in die andere Richtung.

Im Verkehrsmitteljargon: ICE!!!
Die Rute biegt sich nur noch am Griff, der Rest zeigt gerade über das Riff. Die Fliegenschnur ist schon lange außer Sicht, bevor Alex endlich mit dem Boot folgen konnte.

Über der Riffkante ging die Schnur sofort nach unten. Aber der Fisch schwamm zum Glück gerade aus weiter.
12er Rute, 80lbs Vorfach, Rollenbremse zu, trotzdem wurde das Backing weniger. Endlich waren wir über tiefem Wasser, konnten schneller fahren und ich bekam die ersten Meter zurück.

Um es kurz zu machen 20min, 2 Riffe und 2 Channels, schmerzend Oberarme, literweise Angstschweiß und 5 schnurfressende Koralleninseln weiter kreiste der Fisch endlich müde unter dem Boot.

Noch ein, zwei halbherzige Fluchversuche und er lag im Kescher. (GEEET, Man!!)
Kescher.jpg
Zu zweit hieven wir den Kescher mit dem völlig erschöpften Fisch ins Boot.

Erst als ich ihn im Arm hatte wurde mir seine Größe bewußt:

102cm
geschätzte 50lbs

Der Hammer!!!
„Man, that's good Geeeeet!“
Auch Guide Alex war aus dem Häuschen!!
GT im Boot.jpg
Puh, da sprechen Bilder mehr als Wort.

Zu den GT's noch 'ne Abschluss Anekdote.
Die letzte Stunde der Woche verbrachten wir mit GT-Suche vom Boot an den Riffkanten. Neben vielen Schildkröten konnten wir jedoch nur einige Rochen, alle ohne Begleitung, ausmachen.

5min vor Ende, ich stand vorn auf dem Boot, hörte ich Alex geradezu flüstern.
„Uwe, look back.“ Ich drehte mich um und sah Alex nach hinten zeigen.
10m hinter, uns praktisch im Schraubenwasser, folgte uns ein schöner GT in aller Seelenruhe. Als jedoch mein Streamer ins Wasser platsche bog er ab und suchte das Weite.
GEETfischen eben…

Das wäre natürlich ein Abschluss gewesen.
War es so aber auch, als letztes Bild des Tripps ins Hirn eingebrannt!!!

Eigentlich wäre ich jetzt damit am Ende der Fliegenfischergeschichten.
Da wäre aber noch eine Kleinigkeit, also mehr ein Nachmittag mit „fast“ Fliegenfischen.
Mhm, war eigentlich auch ganz cool.

Ja, das erzähl ich auch noch,

Morgen

Uwe
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janw
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Re: Noch heißer - geht das?

Beitrag von janw »

Hej Uwe,

cooler Bericht und noch coooolerer Geeeeeeeeeeeet. Petri Heil und vielen Dank.

:wink:
LG Jan
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Larsi
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Re: Noch heißer - geht das?

Beitrag von Larsi »

Hallo Uweeeeeeeeeeeeeee,

Dein Bericht ist der absolute Hammer !

Gruss
Lars
Wer Rechtschreibfehler findet darf Sie behalten...
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Rollo
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Re: Noch heißer - geht das?

Beitrag von Rollo »

Sehr spannender Bericht Uwe, mein Puls ging schon beim Lesen bis zum Anschlag. Toller Fisch, Petri! :+++:
TL, Rollo
Früher war mehr Lametta!
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Maqua
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Re: Noch heißer - geht das?

Beitrag von Maqua »

Weltklasse dein Bericht, Uwe! :+++: :+++: :+++:
Gruss Manni :wink:





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axel f.
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Re: Noch heißer - geht das?

Beitrag von axel f. »

Puhhh,langsam wird´s hart :+++:
the more i understand seatrout fishing, the shorter i cast!
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winny
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Re: Noch heißer - geht das?

Beitrag von winny »

Moin !
Mann da hast Du aber Massel gehabt . :+++: :+++: :+++: :+++: :wink:
Gruß winny nur Der Köder im Wasser fängt
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