Leidenschaft Zander

Gerade im Sommer macht es die Badesaison es einem nicht leicht seiner Leidenschaft zu fröhnen und daher sind oft andere Reviere und Zielfische angesagt. Gerade für die Binnenländer eine silberlose Zeit, aber auch andere Fische haben ihren Reiz.
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Mysis
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Beitrag von Mysis »

Guten Morgen,
die Fotos von dem Lachs sollen mich in den nächsten beiden Tagen erreichen (wurde mir versprochen).
Die Zander werden immer schwieriger.
Nachdem mein Raubfisch-Herbst dieses Jahr so gut begonnen hatte, habe ich bei den beiden Touren in der letzten Woche nur jeweils einen Fisch anleinen können.
Der von gestern war mit ca. 55cm allerdings mal wieder ein schöner Fisch und wird nachdem er mich gestern schon an der Rute erfreute, heute auch meinen Gaumen erfreuen.
Die Bedingungen waren gestern leider suboptimal. Der heftige Wind machte ein gescheites Werfen und Ausfischen der Würfe sehr schwierig und so gab ich nach 3 Stunden auch auf.
Viele Grüße,
Stephan


@Mirko: der Fisch kam übrigens aus einer der Buhnen oberhalb der "geheimsten Geheimstelle".
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Paul Arden.
Fjorden
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Beitrag von Fjorden »

Hallo Stephan,
Glückwunsch, ich habe mal gehört, dass das am Rhein ein Problem ist, wenn es kälter wird, je kälter desto schwieriger an den Fisch zu kommen.
Grüße
Torsten
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Polar-Magnus
Eigentlich war ich's nicht...
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Beitrag von Polar-Magnus »

Moin.

Gestern war Zander antesten im Mittellandkanal.
Gefischt habe ich von ca. 16.30 bis kurz vor 19.00, also in der Dämmerung und im Dustern.

Setup: 6er mit Schwimmschnur, 5' PL Extra Super Fast sinking, gut 1m Tippet und einem
Clouser Minnow #2. Das ganze 45 bis 30 Grad zum Ufer geworfen und 20 bis 30 Sekunden einsinken gelassen.
Null Kontakt, auch wenig mit dem Grund.

Habe die letzte Dreiviertelstunde dann auf T-200 Sinker gewechselt mit unbeschertem Zonker am gut meterlangen Vorfach.
Fangerfolg war derselbe, allerdings müsste man auf Dauer schon ein paar Zonker mehr mitbringen :c .

Resümee:
Ich hatte über die lange Abwesenheit dort ganz vergessen, dass ich die Kanalfischerei nicht so mag:
Braune Brühe mit 15cm Sichttiefe und monotonem Uferlauf kilometerlang rechts und links. Eigentlich kann
man da nur auf gut Glück Strecke machen, Wasserlesen und Standplätze abfischen ist absolut Null.
Fischaktivität ist auch nirgends in Sicht, auch keine Kleinfische als potenzielle Beute.
Führt natürlich dazu, dass das Vertrauen in das was man da macht bei Misserfolg schnell sinkt.
Eigentlich verfüge ich ja über verhältnismäßig sehr viel Biß um Mißerfolge auszustehen, weiter zu tüfteln
und mir einen guten Fisch zu erarbeiten, aber beim Kanalfischen auf Zander und Barsch müsste doch schon dann
und wann mal was hängen bleiben um mich bei der Stange zu halten...
Sind beides auch Fischarten, wo ich ein gewisses kulinarisches Interesse hätte ;) .

Abschließend nochmal an diejenigen gefragt, die öfter am Kanal losgehen:

Fangt Ihr wirklich auf diesen supermonotonen Strecken regelmäßig oder gibt es dann doch wieder einige sehr wenige Hotspots :?:
Eigentlich kann ich mir kaum etwas anderes vorstellen...

Gruß,

Ingo :wink:
Ein Fliegenfischer ist manchmal glücklich, aber nie wunschlos.

Du bestimmst das Ziel, du bestimmst den Weg und du bestimmst die Regeln. Es ist dein Spiel, dein Leben.
Zitat von gonefishing aus seinem sagenhaften Patagonien Reisebericht.
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Ingo, ich war am Sonntag am Mittellandkanal Nähe Minden, aber nur zum Gucken.

Braune Suppe, reger Kahnverkehr sowie viele eingefallene Blätter, aber auch eine wunderbar gefärbte Baumpracht entlang der Ufer, wo das kilometerlange Schauen schon Freude macht.

Ich bin fischereilich am Kanal groß geworden, Hotspots sind selten, ebenso wie regelmäßige Erfolge. Ein Tag gut, der nächste mies, ist wohl so und gehört halt dazu.

Mit der Fliege fische ich zweierlei, vor der Dunkelheit mit Sinkern (bis ganz nach unten), gerne auch mal die lange Zweihand, und ab der Dunkelheit Schwimmschnur mit schwerer Fliege (am einfachen monofilen Vorfach). Oft sind die Übergänge von Steinpackung zu Spundbohlen gut, sofern dort Jungfische auszumachen sind. Einen Barsch hättest Du allerdings schon erwischen "müssen", um eine geeignete Strecke gefunden zu haben.

Auch gut sind die kleinen Einbuchtungen zum Anlegen der Kähne, eigentlich jede abweichende Form von der Monotonie. Ein heißer Tipp sind immer gut zugängliche Plätze, wo oft die Wasservögel gefüttert werden. Kleinfische (Lauben) stehen hier fast das ganze Jahr und machen einen Großteil der Nahrung aus, ebenso wie die inzwischen prima eingelebten Flusskrebse.

Der Trick am Kanal besteht auch darin, die Ruheplätze der Zander zu finden, denn die Fresszeiten sind kurz. Wo ein Köderfischangler einen Zander am Tage fängt, gar nicht so selten, bist Du richtig.

Früher habe ich ein bis zweimal pro Woche am Kanal gefischt, die Nächte oft ganz durch und im Schnitt habe ich alle zwei Wochen mal Zander gefangen. Bei trübem Wasser allerdings oft besser als bei glasklarem Wasser, dafür gabs im Trüben kaum Barsch, fast immer nur Zander und nach einem Fisch mußte man Lotto spielen, sind sie rechts oder links weiter geschwommen?

Im trüben Wasser würde ich zudem eher zu einem Muddler greifen, mit schön dickem Kopf, als zu einem Clouser. Jigging ist oft nicht alles. Ein schwarzer Bugger mit orangenem Tungstenkopf war immer sicher auf Barsch, ebenso wie kleine Brutfische (etwas Silber, Mallard natur) sowie Boobies an der Sinkschnur, gab auch selten Hänger.

Vielleicht fahren wir mal zusammen zum Mittellandkanal? Hab gehört, dass Carsten ganz in der Nähe eines Örtchens dort wohnt, wo ich Verwandschaft habe. Schöne ruhige Ecken mit sehr geringem Befischungsdruck.
Carsten62

Beitrag von Carsten62 »

Hi Mirko, auch ich werd jetzt langsam wieder auf Zander angeln da sich das Fischen auf Hecht wohl nur noch auf die Wochenenden beschränken wird. Ich werd als Köder erstmal Fliegen aus Kaktuschenille und kleine Fischimitationen versuchen. Wenn du mal wieder in der Nähe bist, dann meld dich doch einfach mal :wink:
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Larsi
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Beitrag von Larsi »

Hallo Ingo,

ich würde Dir raten dabei zu bleiben und nicht nach nur einem Versuch die Flinte ins Korn zu werfen ! Habe auch lange Zeit gebraucht bis ich wusste wie bzw. wo der Zander läuft und habe es nicht bereut am Ball zu bleiben.

Du solltest ruhig so vorgehen wie OstseeSilber geschrieben hat, denn das sind auch meine Erfahrungen und die haben bis jetzt immer funktioniert ! Umso trüber das Wasser bzw. je mehr Schiffsverkehr vorhanden war desto besser habe ich gefangen. War zur Dämmerung zwar nur eine kurze Phase, aber 1 - 2 Fische waren dann immer drin. Im Schnitt waren die Fische so zwischen 45 und 55 cm... Den größten den ich fangen konnte hatte 69 cm.

Viel Erfolg ( falls Du dabei bleibst ) und Gruss sendet Dir,
Lars
Wer Rechtschreibfehler findet darf Sie behalten...
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Nur so als kleinen Anreiz, vor drei Jahren im späten Herbst habe ich einen Zander tot am Ufer aufgefunden. An einer Stelle des Kanals, die ich regelmäßig befischt habe, aber nur Zander bis max. 70 cm fing.

Dieser Zander hatte sage und schreibe 95 cm und war ein Kaliber, wie ich es vorher nicht gesehen hatte. Ein massiger Fisch, dicker Bauch (auch etwas aufgequollen) und einen richtigen Stiernacken hatte er.

Es gibt sie dort...und der Traum bleibt.
Carsten62

Beitrag von Carsten62 »

Ja die Brüder können schon echt groß werden, bei uns gibt es ne Stelle an der kann man die Zander beim Laichnest bewachen anschauen. Dort bekommt man jedes Jahr mehrere Zander von über nem Meter Länge zu Gesicht. Aber es versteht sich wohl von selbst, dass diese Fische nicht befischt werden, zumal es an einer Stelle ist die nicht jedem zugänglich ist. Ich mach im Frühjahr mal ein paar Bilder von den Burschen.

Wenn man solche Fische sieht frage ich mich ob es möglich ist, diese Größe auch mit der Fliede zu fangen.
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Carsten, zeige mir ein paar Mageninhalte dieser Großen und ich mache den Köder. ;)

Den Dicken habe ich damals leider versäumt...

Die Fliege dürfte aber gewiss so Brassengröße haben, vermute ich mal. Die rot-weiße Sarah fällt mir dazu ein, mal sehen, der Herbst hat ja erst begonnen und die Uhren stehen nun besser. Aber erst will ich endlich mal wieder einen Fisch aus dem Rhein.

Ich frage mich gerade, warum ich das die letzten Jahre als Küstenschonzeitersatz nicht versucht habe? :q:
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Polar-Magnus
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Beitrag von Polar-Magnus »

Moin,

vielen Dank erstmal euch.

Mal sehen, wann mich wieder die Kanal-Muse packt ;) .

Grüße,

Ingo :wink:

PS: Bin schon auf des Carstens Laichzanderbilder gespannt.
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Tang-Loppe
Ääääh...yoar..dann muss ich wohl los..
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Beitrag von Tang-Loppe »

Moin!

Ich denke die Ködergröße ist da nicht wirklich entscheidend. Eher der Spot und der Zeitpunkt.
Ich bin sehr viel an der Elbe im Raum HH unterwegs, auch an der Stromelbe oberhalb der Wehres im Nicht-Tide-Bereich.
Alle großen Zander, also Fische zwischen 80 und 100cm die von mir und meinen Bekannten gefangen worden sind
haben auf mittlere (15cm) bis kleine Köder (8cm) gebissen, leider nur auf Gummi.
Über den Mageninhalt dieser Fische kann ich nichts sagen, da wir diese fast immer zurückgesetzt haben.
Dagegen hatten mittlere Zander oft erstaunlich große Köder genommen und auch oft entsprechend große Beute geschlagen.
Ein Zander von 61cm hatte z.B. gleich zwei Artgenossen von guten 25cm im Magen.
Ich glaube das gerade die Großen speziell kurze und intensive Fressphasen haben und dafür spezielle Spots aufsuchen,
die sich nach ihrer "großen" Erfahrung als optimal in Bezug auf Aufwand-Ertrag-Sicherheit/Ruhe herausgestellt haben.
Weiterhin interessant ist das der Haken überproportional oft aussen am Unterkiefer saß, was m.M. dafür spricht das der Große
eher vorsichtig dem Köder gefolgt ist und nicht unbedingt attakiert hätte, da diese Fische nicht wie üblich beim Absinken des
Köders gebissen haben, sonder eher beim wieder anheben auf einmal dran waren.

Gruß, TOBIs
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Fliegendose
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Beitrag von Fliegendose »

Moin moin!

Ich selber hatte noch nicht das Vergnügen eines Zanders über 80cm an der Fliegenrute, aber zwei Freunde von mir, die am Rhein wohnen konnten schon mehrere davon fangen. Der Größte hatte satte 98cm und wurde auf eine sehr kleine Fliege an einer 6er Rute gefangen.
Die Mücke war ein ganz spärlicher schwarzer Clouser Minnow in 8cm Länge. Da waren nur ungefähr 20 Haare Bucktail drann und Kugelkettenaugen.

Möglich ist also viel!
Was aber auffällt ist, dass die großen selten dort sind wo viele kleine stehen. Die Fische über 80cm kamen nur von 2 Spots und dort immer wieder mal in dem Kaliber!

Gruß
Mario
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Mysis
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Beitrag von Mysis »

Tach zusammen,
gestern und heute war ich vor der Arbeit noch am Rhein und habe mein Glück versucht.
Gestern wurde das frühe aufstehen noch mit einem 45er Zander belohnt, der wieder zurück durfte und heute war bis auf einen Biss, der sich allerdings nach mehr anfüllte, nichts los.

Hier noch wie versprochen leider bescheidene Fotos von dem Lachs.
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Auf wiedersehen.
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Ach ja, ich habe gerade noch ein Foto gefunden, das mir ein Kollege letztes Jahr mal zugeschickt hat.
Auf sowas warte ich leider noch.
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Aber ein Grund mehr am Ball zu bleiben.

Viele Grüße,
Stephan
The five is a chicks' rod.
Paul Arden.
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Mysis
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Beitrag von Mysis »

Ach ja, bevor hier Vermutungen angestellt werden.
Die Limo-Flasche steckt in meiner Hosentasche. :lol:
Nochmals Grüße,
Stephan
The five is a chicks' rod.
Paul Arden.
Carsten62

Beitrag von Carsten62 »

Mysis hat geschrieben:Ach ja, bevor hier Vermutungen angestellt werden.
Die Limo-Flasche steckt in meiner Hosentasche. :lol:
Nochmals Grüße,
Stephan
Ja Ne ist klar.........

Aber trotzdem nochmal Petri zum Lax :+++:

So ne Dublette wie auf dem Bild ist aber glaube ich auch leider die Ausnahme als die Regel, aber Recht hast du, für solche Fische lohnt es sich dran zu bleiben.
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