Leidenschaft Zander

Gerade im Sommer macht es die Badesaison es einem nicht leicht seiner Leidenschaft zu fröhnen und daher sind oft andere Reviere und Zielfische angesagt. Gerade für die Binnenländer eine silberlose Zeit, aber auch andere Fische haben ihren Reiz.
Antworten
Benutzeravatar
Mysis
...
Beiträge: 623
Registriert: 11.10.2005, 08:29
Wohnort: Wattenscheid/ zu weit weg von der küste

Beitrag von Mysis »

Ich glaube, dass bei Mirkos Beschreibung der Fliegen des Kollegen noch nicht ganz klar geworden ist, was groß bedeutet.
Die Dose, bei der die Streamer überstehen ist so ne C&F Dose aus der 35.. Serie.
Und da schaut hinten noch gut was raus.
Peter fischt also Muster von ca. 20 bis 25 cm Länge auf Zander.
Und der Haken sitzt zwar innerhalb des ersten Drittels, aber präziser wäre es zu sagen, dass der Haken etwa im ersten Zehntel sitzt.
Und Peter fängt (sonst meißtens ;) ).
Aber das ist selbst mir zu heftig. Da muss ich mich wohl mal langsam rantasten.
Viele Grüße,
Stephan
The five is a chicks' rod.
Paul Arden.
Benutzeravatar
Mysis
...
Beiträge: 623
Registriert: 11.10.2005, 08:29
Wohnort: Wattenscheid/ zu weit weg von der küste

Beitrag von Mysis »

Tach zusammen,
gestern Abend war ich mal wieder Rhein unterwegs um noch mal die Zander zu ärgern.
Da kaum Wind herrschte entschied ich mich mal wieder mit meiner 6er Rute zu fischen.
Ich fischte mit 2 Kollegen eine gerade Steinpackung ab, die auf den ersten Blick ziemlich strukturlos erscheint. Es liegen jedoch einige große Steine am Grund, die den Zandern ein gutes Jagdrevier bieten.
Ich fischte wie gesagt eine 6er Rute und eine Schnur mit einer ca. 2m langen Sinkspitze.
Der gewählte Köder war wieder mal der von Mirko so liebevoll auf den Namen Rhein-Mysis getaufte Streamer.
Nach einem Wurf leicht stromauf und ein paar Mendings um den Streamer auf Tiefe kommen zu lassen begann ich den Streamer während des Herumtreibens einzustrippen.
Nach einigen Zügen bekam ich einen harten Biss und sah aus dem Augenwinkel eine nicht identifizierbare Schwanzflosse an der Oberfläche. Die heftige Gegenwehr ließ auch nicht gerade auf einen Zander schließen.
Nachdem ich den Fisch in Richtung Ufer geführt hatte, ließ sich die Gräte nur mit Nachdruck an die Oberfläche bugsieren.
Nach insgesamt ca. 3 bis 5 Drillminuten lag der Fisch vor mir und ich traute meinen Augen nicht.
Ich hatte einen herrlich gefärbten männlichen Lachs von ca. 2,5 bis 3 Kg gefangen (Gewicht von meinen beiden lachserfahrenen Kollegen geschätzt).
Der Streamer saß zwar tief im Maul, aber ich konnte ihn trotzdem schnell und schonend entfernen,.
Schnell noch Erinnerungsfoto. Mist, die Kamera hatte ich aus meiner Jacke in den Kofferraum verbannt, da sie ein schlechtes Omen für mich darstellt.
Zum Glück hatte ein Kollege sein Kamera-Handy dabei, sodass wir doch noch ein paar Fotos machen konnten.
Der Fisch wurde natürlich schnell und schonend zurückgesetzt und verschwand nachdem ich ihn kurze Zeit mit dem Kopf in die Strömung gehalten hatte, in der Tiefe.
Ich hoffe, dass er seinen Weg trotz der kurzen Störung erfolgreich fortsetzen und für Nachkommen sorgen kann.
Ihr könnt euch dieses Gefühl in mir nicht vorstellen einen echten Lachs aus dem Rhein gefangen zu haben.
Man hört und liest zwar viel von den Erfolgen der Wanderfischprogramme, aber wenn man es so live erlebt……
Den restlichen Abend habe ich nur noch ein paar sporadische Würfe gemacht.
So einen Moment muss man in vollen Zügen genießen.
Die Kollegen fingen noch jeweils einen Zander.
Ich hatte keine Bisse mehr.
Aber das war egal und am gestrigen Abend irgendwie vollkommen nebensächlich.
Ich hoffe, dass ich bald die Bilder meines Kollegen bekomme um sie nachzureichen.
Viele Grüße,
Stephan
The five is a chicks' rod.
Paul Arden.
Benutzeravatar
Maqua
...
Beiträge: 5626
Registriert: 23.06.2009, 15:24
Wohnort: bei Aachen

Beitrag von Maqua »

Super Stephan! :+++: :+++: :+++:

Die Chance ist wahrscheinlich so groß wie ein 6er im Lotto, oder noch kleiner.
Einen Lachs mit der Fliegenrute im Rhein... ich kanns nicht fassen.
Da bin ich ja mal gespannt auf die Bilder.

Schöne Sache auch mit den Zandern, ich habe das früher leider vergeblich versucht.
Gruss Manni :wink:





______________________________________
Benutzeravatar
piscator
Grasfuchtler
...
Beiträge: 5094
Registriert: 19.04.2005, 08:02
Wohnort: Kiel
Kontaktdaten:

Beitrag von piscator »

Man, fühl ich mich hier wohl in diesem Thread, hier wird wenigstens über Fischen geredet und Fischen gelebt -- Petri Stephan, Mirko Matthias. Meine Zandererfahrungen beschränken sich ja aufs Schleppfischen -- aber das hier ist eine ganz andere Liga,

Jürgen
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
http://www.baltic-cane.de/
Fjorden
...
Beiträge: 2613
Registriert: 04.09.2006, 12:29

Beitrag von Fjorden »

Hallo,
super Berichte, endlich sehe ich mal wieder Zander, vielleicht sollte ich meine Abneigung gegen den Rhein noch mal überdenken!
Bei mir herrscht Kraut und Niedrigwasser und entsprechend schwierig gestaltet sich momentan die Fischerei.
Große Fliegen (15 cm +) können aus meiner Erfahrung auf Zander gefischt werden. Er inhaliert diese ohne Probleme. Jedoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass in der Regel kleinere, so 12 cm, besser fangen. Es gibt jedoch Momente, wo nur "große" Fliegen fängig sind, letztes Jahr kurz vor Sylvester war so ein Tag, wo nur ein großer Bunny Zander brachte, mein bisher größter Hecht von 8 kg blieb an dem Tag an einem Zanderstreamer hängen..ist halt nicht kalkulierbar.

@Mathias
..da müßte zumindest an den Spundwänden was zu machen sein, T 200 oder 300 und du wirst feststellen, dass die Zander nicht nur im Sommer nach oben kommen!!!
Viele Grüße
Fjorden
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Als Stephan mir die Geschichte erzählte, spürte ich das Besondere, welches er erlebt hatte.

Auch hier nochmal dicken Glückwunsch, mach´ hin mit den Bildern! :lol:

Lachs aus dem Rhein, ich habe mich riesig für Stephan gefreut und ebenso sehr für den Lachs, dass er sich die richtige Rute ausgesucht hatte. Und für all die Leute, die fernab der Küste dafür sorgen, dass der Lachs eine Zukunft hat. An kleinen Bächen und Flüssen, die in den Rhein münden, opfern auch jetzt wieder viele Menschen ihre Freizeit, um einen Teil beizutragen, den Lachs weiter zu schützen und zu vermehren. War es früher am Rhein der Brotfisch, beinahe unvorstellbar, so ist es heute fast ein Wunder und sicher eine große Freude für alle daran Beteiligten.

Dazu sei noch gesagt, dass wir uns weit ab der Stellen halten beim Fischen, wo Meerforellen und Lachse (im Rhein natürlich ganzjährig geschont) normalerweise fangbar wären. Es bleibt natürlich immer möglich, doch dieser Lachs für Stephan war sicher vergleichbar mit einem 6er im Lotto, Petri! :+++:
Fjorden
...
Beiträge: 2613
Registriert: 04.09.2006, 12:29

Beitrag von Fjorden »

Hallo Stephan,
herzlichen Glückwunsch!!, scheint häufiger zu passieren, ein Bekannter hatte das letztes Jahr beim Rapfenfischen....und die ganzen großen Bachforellen, die im Rhein von den Sitzanglern gefangen werden ;)
Viele Grüße
Fjorden
Benutzeravatar
Polar-Magnus
Eigentlich war ich's nicht...
...
Beiträge: 2610
Registriert: 22.04.2008, 12:27
Wohnort: Wedemark bei Hannover

Beitrag von Polar-Magnus »

Moin Stephan,

gratuliere zum Rhein Lachs. Ein Highlight :+++: .

Habe denn nochmal eine Frage zu dieser Zander-Streamer Geschichte:
Ich bin ja Zander-technisch gnadenlos untalentiert und war jetzt am überlegen, ob ich es nicht mal
wieder am Kanal (Mittelland-) mit der Sinkschnur versuchen sollte. Da man ja dann schön auch
noch im Dustern fischen kann, könnte ich dann evtl. auch jetzt noch nach der Arbeit los,
wenn am WE wieder wenig Zeit für den Hecht ist.

Was für Tippetstärken fischt Ihr da üblicherweise :?: 22? 25? Stärker?

Gruß,

Ingo :wink:
Ein Fliegenfischer ist manchmal glücklich, aber nie wunschlos.

Du bestimmst das Ziel, du bestimmst den Weg und du bestimmst die Regeln. Es ist dein Spiel, dein Leben.
Zitat von gonefishing aus seinem sagenhaften Patagonien Reisebericht.
Benutzeravatar
Larsi
...
...
Beiträge: 1056
Registriert: 23.09.2006, 07:49
Wohnort: Hannover

Beitrag von Larsi »

Polar-Magnus hat geschrieben:Ich bin ja Zander-technisch gnadenlos untalentiert und war jetzt am überlegen, ob ich es nicht mal
wieder am Kanal (Mittelland-) mit der Sinkschnur versuchen sollte.
Hallo Ingo,

die Entscheidung solltest Du ruhig in die Tat umsetzen, denn ich habe am MLK um diese Jahreszeit schon richtige Sternstunden erlebt !

Meine Kombo: 6er Rute in 9 Fuß, Intermediate-Schnur und 0,25iger Stroft als Spitze. Clouser-Minnow in natürlichen Farben und Zonker ( schnell gestrippt ) ging richtig gut...

Viel Spaß und Gruss,
Lars
Wer Rechtschreibfehler findet darf Sie behalten...
Benutzeravatar
Mysis
...
Beiträge: 623
Registriert: 11.10.2005, 08:29
Wohnort: Wattenscheid/ zu weit weg von der küste

Beitrag von Mysis »

Danke für die Glückwünsche!
In meinem fischenden Bekanntenkreis ist es der erste Rheinlachs seit dem 08.10.1997.
Ich hoffe, dass dieser tolle Fisch es, mit Hilfe der vielen fleißigen Helfer, schafft sich wieder im Rheinsystem zu etablieren und einen selbsterhaltenden Bestand aufzubauen.
Das wäre eine echte Bereicherung für den Rhein und seine Zuflüsse.

@Polar-Magnus:
Ich fische immer 25er Stroft als Spitze.
Ich würde an deiner Stelle ne SinkTip-Schnur zu fischen.
Mit Sinkschnüren oder sinkenden Schußköpfen bekommst du Probleme die Bisse zu bemerken.
Zudem ist bei mir auch schon mal ne Sink-Schnur bei einem Hänger in der Steinpackung draufgegangen.
Sinktip-Schnüre sind da wesentlich angenehmer.

Viele Grüße,
Stephan
The five is a chicks' rod.
Paul Arden.
Benutzeravatar
Polar-Magnus
Eigentlich war ich's nicht...
...
Beiträge: 2610
Registriert: 22.04.2008, 12:27
Wohnort: Wedemark bei Hannover

Beitrag von Polar-Magnus »

Ahaaa :!:

Ich werde es wohl nächste oder übernächste Woche dann mal probieren.

Muss man sich wahrscheinlich auch erstmal nur rantasten.

Grüße und Dank euch,

Ingo :wink:
Ein Fliegenfischer ist manchmal glücklich, aber nie wunschlos.

Du bestimmst das Ziel, du bestimmst den Weg und du bestimmst die Regeln. Es ist dein Spiel, dein Leben.
Zitat von gonefishing aus seinem sagenhaften Patagonien Reisebericht.
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Moin Ingo, am Kanal habe ich früher immer eine Schwimmschnur mit einem fast sink Polyleader gefischt oder auch Intermediate, wenn die Zander an Übergängen von Spundbohlen zu Steinpackungen aktiv waren. Nur mit einem normalen Vorfach gings aber auch, wenn genug Jungfisch flach stand und manchen Zander gabs sogar auf schwarze Popper.

Mit der Sinkschnur ging es tagsüber auch manchmal ganz gut, direkt an die Spundwände geworfen und möglichst bis ganz nach unten. Da stiegen auch gerne mal die Barsche ein. Durch die Sinkschnur, wie Stephan auch schon schrieb, gab es aber oft Fehlbisse, so behalf ich mir mal mit sehr langen Vorfächern um die 7 Meter, da war zwar nix mehr mit Schönwedeln, aber man hatte einen guten Kontakt, die Fliege ging schön runter und an den Spundbohlen war es eh mehr Zupfen als Fliegenfischen, Twistern eigentlich.

Optimal fand ich es aber, dass man gerade nach Feierabend mal an den Kanal konnte, ein zwei Stündchen probieren und gut, Hauptsache etwas ans Wasser. Für gute Barsche war nebenbei die Imitation eines Flusskrebses gut, da wollte ich auch mal was Neues machen mit Polar Chenille, die kleinen Krebse haben sich in unseren Kanälen sehr gut entwickelt.

Am Rhein sinds eher die Wollhandkrabben.
Benutzeravatar
Polar-Magnus
Eigentlich war ich's nicht...
...
Beiträge: 2610
Registriert: 22.04.2008, 12:27
Wohnort: Wedemark bei Hannover

Beitrag von Polar-Magnus »

Da, wo ich hingehe (wenn ich denn hingehe, ist Jahre her) ist an einer Seite Spundwand und an der anderen eine
Steinpackung an deren Ende es so 2 1/2 Meter tief ist. Ich habe da eigentlich mehr so die Seite mit der
Steinpackung im Visier, wo ich früher gerne Twister versenkt habe 8) .

Ich persönlich hätte es jetzt erstmal so versucht, dass ich einen aufsteigenden Streamer (kleinerer Diver)
mit einer T 200 oder 250 immer fröhlich am 3' Vorfach über der Steinpackung aufsteigen lassen hätte.

Zu einer Schwimm- oder Intermediate Schnur hätte ich mich erstmal gar nicht durchringen können.
Wahrscheinlich muss man erstmal 1, 2 Zander mit der flacher laufenden
Fliege fangen um dem zu vertrauen.
Ist genauso wie mit dem flach laufenden Wobbler im dunkeln, an den ich mich bei meinen
sehr wenigen Versuchen damals auch nie getraut habe.

Danke,

Ingo :wink:
Ein Fliegenfischer ist manchmal glücklich, aber nie wunschlos.

Du bestimmst das Ziel, du bestimmst den Weg und du bestimmst die Regeln. Es ist dein Spiel, dein Leben.
Zitat von gonefishing aus seinem sagenhaften Patagonien Reisebericht.
Fjorden
...
Beiträge: 2613
Registriert: 04.09.2006, 12:29

Beitrag von Fjorden »

Hallo Ingo,
bei 2,5 m Tiefe würde ich eine Schwimmschnur mit einem schnellsinkendem Poly nehmen ... und ganz wichtig schwere Clouser.
Grüße
Fjorden
Benutzeravatar
Polar-Magnus
Eigentlich war ich's nicht...
...
Beiträge: 2610
Registriert: 22.04.2008, 12:27
Wohnort: Wedemark bei Hannover

Beitrag von Polar-Magnus »

Wird gerichtet :+++: .

Mal sehen ob nächste, sonst wohl übernächste Woche wird getestet.

Gruß,

Ingo :wink:
Ein Fliegenfischer ist manchmal glücklich, aber nie wunschlos.

Du bestimmst das Ziel, du bestimmst den Weg und du bestimmst die Regeln. Es ist dein Spiel, dein Leben.
Zitat von gonefishing aus seinem sagenhaften Patagonien Reisebericht.
Antworten