Bißausbeute >> Eure Quoten ?

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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Mattes36
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Beitrag von Mattes36 »

Hallo Henrik,

ist ja interessant, daß Deine Erfahrungen auch aus der Hechtangelei kommen ...
Henrik Glöß hat geschrieben:Wenn ich den ganzen Tag meine Schnur beobachten müsste, wär ich am Abend reif für die Klappsmühle. :lol:
Wie gesagt, ich beobachte die Schnur nicht konzentriert, das würde ich auch nicht aushalten. Aber wenn sich da am Rande meines Blickfeldes etwas tut, registriere ich das recht zuverlässig. Gerade bei Hechten macht das sehr viel Spaß, wenn man den Streamer stehen läßt und kurz darauf die Schnur nach vorne schießt ... einmal Augenzwinkern, Rute heben und hängt ;)

@Bernd: Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet ;) ... wie war das jetzt mit den MeeFo-Sichtungen bei Wellen?

Viele Grüße, Matthias
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Wolfi 090361
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Anhieb

Beitrag von Wolfi 090361 »

Moin Leute! Grundsätzlich sehe ich das auch so mit der straffen und direkten Fliegenführung.Rutenhaltung finde ich aber besser abgewinkelt.Harter Frühjahresbiß..Man kann mit der Spitze nachgehen,kleine Fliegen im Sommer..Da ist für mich bei spitz beißenden Fischen wichtig,daß der Fisch die kleine Fliege nicht gleich wieder ausspuckt - also zusätzlich Schnurbogen,und beim Nachtfischen,wo man manchmal den Fisch eher springen sieht , als ihn zu fühlen,würde ich mir auch eher eine etwas lockere Schnur wünschen-doch da braucht man ja die straffe Schnur,weil man relativ wenig sieht! Meine Bißausbeute ist so ähnlich wie bei Euch!Ich denke,jeder der mit der Fliege auf Me-Fos fischt perfektioniert sich im laufe der Zeit selbst immer mehr! Vielleicht sollten wir mal ein Vergleich zum Spinnfischen ziehen.Da ist meine Quotient schon schlechter!Grüße,Wolfi
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

@ Fyggi: "Das Forum ist ja ganzfährig geöffnet "

Da bin ich mir nicht sicher, haben kleine neue, kurze und zuwenig frequentierte Threads denn kein Rechte :?: Und was ist eigentlich am 06. April :-q: :+q:

Ich habe Euren Argumenten und Ansichten aber auch rein gar nix hinzuzufügen, es macht Spass, Euch zu lesen :+++:

Mein Fazit aus Euren Ansichten verbindet sich zu einem Wunsch: lasst es endlich April werden :wink:
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

@Matthias:
Bei spiegelglattem Wasser siehst Du jeden kleinen Ring auf der Ostsee. Optimale Voraussetzungen könnte man denken. Tatsächlich aber, bricht an diesen Tagen keine Meerforelle ungewollt die Wasseroberfläche. Es sei denn, sie raubt einmal und verkalkuliert sich.
An welligen Tagen mit großen Wellen kommt plötzlich das Tal einer grossen Welle und sorgt dafür, dass der Rücken der Meerforelle kurzzeitig zu sehen ist. Wenn Du es ein wenig übst und immer wieder die Täler der Wellen absuchst, wirste schnell die eine oder andere Meerforelle sehen. Ich habe einige Schwärme so entdeckt. Und gerade diese Meerforellen beissen verdammt oft sehr gut.
Man muss es aber definitiv über, bevor man dafür einen geübten Blick bekommt.

@Mark:
Ich habe noch keinen Fisch befischt, der sich so leicht in der Anbißphase mit Vorfachbruch verabschiedet wie der Bonefish in der Biscayne Bay (Florida Keys). Diese Bones dort sind fast nie unter 6 bis 7 Pfund und sind wegen des starken Boootsverkehrs extrem schnell und scheu unterwegs.
Wenn die die Fliege nehmen, ist es unglaublich was dann passiert. Es ist auch ganz anders als in den Bahamas oder an anderen Orten, wo ich schon war.Ich habe dort meine ersten drei Bones alle verloren. Mit Vorfachbruch auf 0,30mm. Und ich war fast chancenlos.
Natürlich lernt dann sehr schnell, was man tun kann. Und auch der Guide hat so seine Tips parat. Auch dort strippen alle erfahrenen Fliegenfischer, die ich gesehen habe mit dem Spitzenring zur Fliege. Nämlich deshalb, weil nur so der stripstrike am besten zum sitzen kommt.
Für mich ist der stripstrike die beste Methode, um die Meerforelle zu haken. Und über einen Winkel funktioniert das nicht. Denn dann ist der Druck zum Hakensetzen zu klein.
Wenn ich einen Folger habe, versuche ich ihn mit einem langen, starken Zug gut zu haken.

@Henrik:
Die guten Meerforellen, saßen bei mir zu 90% mit dem Moment des Registrierens vom Anbiß bereits bombenfest am Haken.
Faßt ein guter Fisch rüber, und Du stripst weiter, ist er gut gehakt normalerweise. Da wäre in der Tat kaum Zeit, einen Biß am Schnurbogen erkennen zu wollen. Unmöglich. Das kracht und die Ladde ist schon rund. :grin:

Gruß,
Bernd
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Mattes36
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Beitrag von Mattes36 »

Hallo Bernd,

das mit den Wellentälern und MeeFo-Rücken finde ich sehr interessant und werde im März mal konzentriert darauf achten.
Bernd Ziesche hat geschrieben:Für mich ist der stripstrike die beste Methode, um die Meerforelle zu haken. Und über einen Winkel funktioniert das nicht. Denn dann ist der Druck zum Hakensetzen zu klein.
Warum ist der Stripstrike Deiner Meinung nach besser zum Haken des Fisches geeignet, als ein Anhieb über die Rute? Muß der Druck auf den Haken wirklich so groß sein, um ihn sicher eindringen zu lassen?
Bernd Ziesche hat geschrieben:Die guten Meerforellen, saßen bei mir zu 90% mit dem Moment des Registrierens vom Anbiß bereits bombenfest am Haken.
Faßt ein guter Fisch rüber, und Du stripst weiter, ist er gut gehakt normalerweise. Da wäre in der Tat kaum Zeit, einen Biß am Schnurbogen erkennen zu wollen. Unmöglich. Das kracht und die Ladde ist schon rund. :grin:
Klar, bei einem schnellen Fisch kommt dem Schnurbogen zur Bisserkennung keine Bedeutung zu, auch der Anhieb erübrigt sich dann meist. Aber ich bilde mir ein, daß der aggressiv beißende Fisch durch den kleinen Schnurbogen etwas mehr Zeit zur Drehung bekommt und so besser im Maulwinkel gehakt wird. Was meinst Du?

Ich hatte vor Jahren mal eine Diskussion mit einem Fliegenfischer in einem anderen Forum. Es ging dabei um die Behauptung, daß man eine möglichst steife Rute braucht, um einen Hecht sicher zu haken. Er bevorzugte deshalb Ruten der Klasse 10. Ich meinte dagegen, daß dies beim Fliegenfischen auf Hecht kaum eine Rolle spielt, da man keinen voluminösen und festen Köder im Maul des Hechtes bewegen muß, um den Haken zu setzen. Um dies noch weiter zu untermauern, verzichtete ich daraufhin testweise ganz auf den Anschlag, ließ die Hechte abdrehen und einfach gegen die Rute schwimmen. Das funktionierte erstaunlich gut und die Fische waren größtenteils sauber gehakt. Ein direkter Anhieb beim ersten Kontakt (auch als Stripstrike) brachte dagegen mehr Fehlbisse und schlecht gehakte Fische. Daraus schlußfolgerte ich für mich, daß die Stelle, an der der Haken greift und die Zugrichtung, über die die Kraft auf den Haken wirkt, wichtiger für ein gutes Eindringen und einen guten Sitz des Hakens sind, als die Stärke des Anhiebs (und damit auch die Stärke der Rute). Beim Lachsangeln soll das ja angeblich ähnlich sein (eine Schlaufe zum Schnurgeben und dann gegen die Rolle schwimmen lassen - habe ich mal gelesen, selbst keine Erfahrung)?!

Aber vielleicht ist das auf MeeFos auch nicht zu übertragen? Vielleicht begründen sich meine Erfahrungen auch dadurch, daß ich größtenteils in fließenden Gewässern auf Hecht fische, d.h. der Hecht (oder auch die Bachforelle) dreht bei einem Biss meist gegen die Strip-Richtung ab, um wieder in den Unterstand zu schwimmen (manchmal auch nicht). Im Meer ist die Schwimmrichtung der Forelle wohl eher zufällig und die Drehung beim Biss evtl. gar kein typisches Verhalten?

Viele Grüße, Matthias
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Guten Morgen Matthias,
wenn Du einen Anschlag setzt, und der geht ins leere, hast Du danach jede Menge Kontakt zur Fliege verloren (Leerschnur entsteht). Arbeitest Du mit dem stripstrike, so stripst Du ggf. ganz automatisch weiter, und die Meerforelle sitzt oftmals in dem zweiten Nachfassen eine oder zwei Sekunden später.
Und abgesehen davon hatte ich seinerzeit (wo ich noch nicht so agiert habe) oftmals Momente, wo ich den Fisch gehakt hatte, und überlegt habe, ob ich nun noch anschlagen soll oder nicht. Das waren die Meerforellen , welche oft auch verloren gingen.
Seit ich mit dem stripstrike arbeite, sind diese Situationen nicht mehr vorhanden.

Der Anbiß eines Atlantiklachses ist dem der Meerforelle nicht identisch.
Wenn ich im Fluß auf Meerforelle und Lachs fische, entscheide ich mich auf welchen der beiden Fische ich es anlege.
Inwieweit Du die Meerforelle im Maulwinkel hakst, dürfte primär davon abhängen, wie sie die Fliege nimmt. Die Meerforellen kommen oft seitlich angeschossen. Dann ist die Chance gut, daß der Haken im Maulwinkel sitzt. Und manchmal kommen sie einfach von hinten und fassen ganz ruhig über die Fliege rüber, ohne gleich abzudrehen. Ganz verschieden.
Ich habe so einige Anbisse in der Ostsee beobachten können.

Gruß,
Bernd
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Mattes36
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Beitrag von Mattes36 »

Moin Bernd,
Bernd Ziesche hat geschrieben:wenn Du einen Anschlag setzt, und der geht ins leere, hast Du danach jede Menge Kontakt zur Fliege verloren (Leerschnur entsteht). Arbeitest Du mit dem stripstrike, so stripst Du ggf. ganz automatisch weiter, und die Meerforelle sitzt oftmals in dem zweiten Nachfassen eine oder zwei Sekunden später.
das ist auf jeden Fall ein plausibler Grund, der klar für den Strip-Strike spricht :+++: ... beim Barschangeln strippe ich auch so lange weiter, bis einer hängt. Aber das sind ja im Gegensatz zum Hecht auch Verfolgungsjäger, die meist so lange hinterhergehen, bis einer aus der futterneidischen Bande das Fresschen zwischen den Zähnen hat ;)

Erlebst Du es eigentlich öfter, daß eine MeeFo beim ersten Mal verfehlt bzw. nicht gehakt wird und dann nochmal die Fliege nimmt?

Auch wenn es etwas vom Thema abweicht: zeigen MeeFos auch ein typisches Schwarmjagdverhalten oder machen die Fische einer Truppe mehr oder weniger ihr eigenes Ding bei der Futtersuche?

Viele Grüße, Matthias
Fjorden
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Beitrag von Fjorden »

Hallo,
meine Quote liegt bei ca. 60 - 50 %, verschiebt sich langsam zu meinen Gunsten, wobei ich die Rute meistens seitlich halte und über die Rute "anschlage". Aus den bisherigen Postings halte ich eine Rutenstellung zur Fliege hin auch für besser und das Nutzen der Schnurhand macht auch Sinn. Bei schneller Führung und bei großen Meerforellen und Nachts verliere ich fast gar keinen Fisch. Die meisten Verluste sind in Kurzer Distanz, da kriege ich auch die wenigsten Hechte (z.B.). Ich setze m.E. den anschlag nicht konsequent, höchstwahrscheinlich würde ich die Fische mit dem Stripstrike bekommen, auch das zweite Nachfassen ist häufig zu beobachten, kriege ich dann auch nicht, weil der Kontakt nicht richtig da ist. Die meisten fische habe ich verloren, wenn sie auf mich zuschwammen und der Kontakt nicht da war. Ach so, der wichtigste Faktor zur Verbesserung der Quote war die Änderung der "bescheuerten" Tips in diversen Zeitungen über die Rolle zu drillen, d.h. die Schnur aufzuspulen. Ich war mehr mit dem Spulen beschäüftigt, als kontakt zu halten. Ich drille alle!!! meine Meerforellen über die Hand, auch die Großen (bis 4 kg) habe ich so gedrillt. Keine dieser Forellen (4) hat die Schnur genommen, das ich sie von der Rolle hätte drillen können. Ist zwar schade um die Steel Fin Vario, zeigt aber m. E. auch das die Rolle nur!? ein Schnuraufbewahrungsbehälter ist und einfachere Modelle es auch tun.

@Bernd, deine Beobachtung, das du Forellen in den Wellentälern siehst, habe ich auch gemacht. Die Fische waren so dicht, das ich parall, el gefischt habe oder sogar Richtung Ufer gehen musste. Ich glaube die holen sich die durch Wellen zerschlagenenen Flohkrebse, Mysis, Garnelen, etc. Seidem immer Augen auf.

@Hornhechte....schwimmt weiter........auch mit kleinen Fliegen ist es sehr schwierig.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

@Matthias:
Hechte und Meerforellen sind auch so unterschiedlich wie es nur geht.
Meerforellen sind Schwarmfische. Es gibt Situationen, da jagen sie zusammen, und es gibt Situationen, wo sie alleine unterwegs sind.
Ganz verschieden. Im Uferbereich sind meiner Erfahrung nach eher die kleineren Meerforellen im Schwarm anzutreffen. Während die großen doch eher als Einzelgänger unterwegs sind.
Wenn Du mit einem versierten Trollingfischer sprichst, scheint dies im Tiefen zwischen den Heringsschwärmen anders zu sein. Was mir auch logisch erscheint.
Ausnahmen gibts trotzdem genug. Deshalb ist so eine Frage schwer zu beantworten. Allenfalls kann man eine Tendenz aufzeigen.

@Fjorden:
Der Hornhechtthread ist eine Tür weiter :oops aber kleine Fliegen, sind nicht gleich kleine Fliegen. Da gibts große Unterschiede dabei, wie der Hornhecht sie annimmt oder eben nicht.

Gruß,
Bernd
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Fyggi
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Beitrag von Fyggi »

Hai,

auf die Gefahr hin, dass dieser Thread ein jahrelanger Dauerbrenner wird doch noch mal nachgefragt :lol: :

@Bernd
.Ich habe dort meine ersten drei Bones alle verloren. Mit Vorfachbruch auf 0,30mm
Warum? Und was hast du geändert ? (ich glaube, wir sind dicht davor :+++: )

@Fjorden
Ach so, der wichtigste Faktor zur Verbesserung der Quote war die Änderung der "bescheuerten" Tips in diversen Zeitungen über die Rolle zu drillen, d.h. die Schnur aufzuspulen.
Soooo bescheuert finde ich den garnicht. Ich habe es mir angewöhnt, bei jedem "guten" Fisch (wird individuell festgelegt, was gut ist :grin: ) zumindest zu versuchen, die Schnur auf die Rolle zu bekommen. Ich finde es auf jeden Fall sicherer, die gesamte Schnur auf die Rolle zu bekommen und dann von der Rolle zu drillen. Schlecht finde ich zig Meter "lose" Schnur, die danach trachtet sich zu verknoten, Blasentang zu fressen, sich um den Führungsring schlingen, hinter Steinen zu verstecken, mit der Strömung lange Schlaufen im Wasser zu bilden (durch die der gedrillte Fisch dann natürlich hindurch will)........ Natürlich hilft ein Schußkorb enorm weiter, aber auch daraus kann die Schnur entfleuchen (Wind, Wellen, stärkere Flucht etc.). Setzt natürlich eine Rolle mit großem Durchmesser voraus, bei "Zwirnsfadenrollen" gebe ich dir Recht.

@Ostseesilber
Da bin ich mir nicht sicher, haben kleine neue, kurze und zuwenig frequentierte Threads denn kein Rechte ?
Doch warum nicht? Man kann doch einen Thread wieder neu aufleben lassen oder die Frage neu einstellen :q:


Mark
Fjorden
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Beitrag von Fjorden »

@Fyggi
...versuchen Schnur auf die Rolle zu nehmen. Genau, das ist das Problem, du konzentrierst dich auf was anderes als auf den Fisch. Die Schnur muss natürlich in den Schnusskorb, anders ist es ein Problem. Bei meinem ersten guten Fisch hatte ich den Fehler gemacht die Schnur aus den Korb ins Wasser zu werfen, genau darein schwamm der Fisch und nur mit Glück konnte ich ihn keschern. Aus Fehlern lernt mensch...
Hast du durch deine Konzentration auf das Aufspulen keinen Fisch verloren?
Wie ist es bei den Anderen?
Gruß
Fjorden
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Fyggi
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Beitrag von Fyggi »

Hai Fjorden,

Hast du durch deine Konzentration auf das Aufspulen keinen Fisch verloren?
Das kann ich so nicht bewußt sagen. Natürlich läßt sich eine gewisse Ablenkung nicht abstreiten. Aber wie bei vielen Sachen ist es eine Frage der Automatisierung. Du wirst dich als Fliegenfischer bestimmt an deine ersten Würfe erinnern. Mußt du dich heute auch noch mehr aufs Werfen konzentrieren als aufs Fischen ;) , von schwierigen Gewässersitationen und Trickwürfen mal abgesehen. Weiterhin ist es eine Abwägung der Vor- und Nachteile, und für mich überwiegen die Vorteile, auch wenn es mit einigen Sekunden vielleicht nicht 100%er Kontrolle verbunden ist.

Aber warum Fisch verlieren? Wenn der Haken gut sitzt habe ich gerade bei der Fliegenfischerei viel mehr Vertrauen auf die Landung eines Fisches als beim Spinnfischen, wo meine Quote definitiv schlechter ist. Selbst wenn einmal weniger Druck auf der Schnur ist.

Ich fische aber auch viel am Fluß, wo ich den Schußkorb grundsätzlich nie benutze (obwohl es manchmal auch hilfreich wäre -ist aber beim Anpirschen, auch auf Knien, eher hinderlich) ), sodass ich das Aufspulen der Schnur schon ziemlich automatisiert habe.


Mark

:wink:
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

@Mark:
Der Stripstrike erfolgt, und sofort darauf strecke ich den Arm Richtung Fisch aus. Parallel dazu hebe ich die Fliegenrute leicht an, um so eine Abfederung des rasanten Startes zu erhalten. Wenn dieser kurze Startmoment passiert ist, kommt noch die Überwindung vom Trägheitsmoment der Rolle. Das ist ebenfalls oft kritisch.
An dem Punkt verfahre ich wieder wie zuvor beschrieben. Arm ausstrecken und die Rute zum Fisch folgend senken, und während dessen die Rolle "anlaufen lassen".
Beim Meerforellenfischen mache ich diese Ausstreckbewegung glaube ich ebenfalls ganz automatisch. Nicht ganz so extrem, aber auch ein klein wenig. Das ist ein Automatismus.

@Fjorden:
Wenn Du Deine erste große Meerforelle haben wirst, die mal Gas gibt, wirste ein Problem haben, wenn 20m Shooting Line im Korb liegen...
Ich werfe die Flugschnur immer aufs Wasser, sobald ein guter Fisch gehakt ist und hole sie auf die Rolle.
Dabei kann man einen Fisch verlieren. Aber den kannst Du in jeder Phase des Drills verlieren. Ich denke nicht, dass es an dem ganz leichten Wackeln der Rutenspitze liegt. Und konkret habe ich in dieser Phase wenig Meerforellen verloren. Sonst hätte ich da gewiss auch ein Kopfproblem :l: .

Gruß,
Bernd
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Mattes36
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Beitrag von Mattes36 »

Hallo Fjorden,
Fjorden hat geschrieben:Hast du durch deine Konzentration auf das Aufspulen keinen Fisch verloren?
Wie ist es bei den Anderen?
ich teile Deine Meinung voll und ganz. Ich habe zu Beginn meiner Fliegenfischer-Laufbahn in Angesicht der dicken Rainbows in den dänischen P&T-Seen auch immer versucht, die Schnur auf die Rolle zu bekommen ... und dabei einige Fische verloren. Inzwischen habe ich meinen Schnurkorb fast immer um und in Verbindung mit so einem Stripping-Finger-Überzieher, kann man die Schnur auch rel. ruckfrei zwischen Finger und Kork durchrutschen lassen, wenn der Fisch entsprechend zieht. Ich sehe das also recht entspannt ... wenn der Fisch die Schnur aus dem Korb nimmt, geht's über die Rolle weiter, ansonsten eben mit der Hand.

@Mark:
Fyggi hat geschrieben:Aber warum Fisch verlieren? Wenn der Haken gut sitzt habe ich gerade bei der Fliegenfischerei viel mehr Vertrauen auf die Landung eines Fisches als beim Spinnfischen, wo meine Quote definitiv schlechter ist. Selbst wenn einmal weniger Druck auf der Schnur ist.
Hast Du es noch nie erlebt, daß die Fliege nach der Landung eines Fisches einfach aus dem Maul herausfällt, wenn die Schnur locker wird? Gerade bei Haken mit einem kleinen oder angedrückten Widerhaken erlebe ich das recht häufig. Bei lockerer Schnur im Drill passiert genau das gleiche.

Deshalb versuche ich dieses Risiko im Drill auszuschließen, auch wenn die Quote als FliFi mit "Schnuraufspulfischverlusten" immer noch besser ist als mit der Spinnrute. Warum sollte ich denn meine Quote als FliFi nicht weiter optimieren? Genau darum geht es doch hier ;) ... ich kann Dich aber auch dahingehend verstehen, daß Dir der Schnurkorb bei der Forellenpirsch am Bach zu unhandlich ist. Wenn dann ein großer Fisch beißt, ist es sicher besser, die Schnur aufzuspulen, als Schnurhänger durch Äste, Kraut, Gestrüpp, usw. und damit den Fischverlust zu riskieren.

Viele Grüße, Matthias
--

Nachtrag an Bernd:
Bernd Ziesche hat geschrieben:Wenn Du Deine erste große Meerforelle haben wirst, die mal Gas gibt, wirste ein Problem haben, wenn 20m Shooting Line im Korb liegen...
Ich werfe die Flugschnur immer aufs Wasser, sobald ein guter Fisch gehakt ist und hole sie auf die Rolle.
Ist die Gefahr des Vertüddelns nicht größer, wenn man die Runningline ins Wasser wirft, die dort durch die Wasserbewegung noch weiter durcheinander gebracht wird, sich evtl. im Kraut verfängt, sich beim Einziehen die Schlaufen zusammenziehen, weil die Abstandhalter fehlen und weil man die untersten Lagen zuerst einzieht, usw.?

P.S.: Ich habe gar keine 20m Runningline im Korb ;)
Zuletzt geändert von Mattes36 am 15.01.2007, 14:45, insgesamt 1-mal geändert.
Fjorden
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Beitrag von Fjorden »

@Bernd
Warum?, wenn die Schnur im Korb ist und die gibt Gas, kann ich das aus der Hand genau so steuern wie von der Rolle...und ich habe dann idealerweise die Schnur auf der Rolle. Klar haben meine bisher 4 Großen....ja, es gibt noch Größere...Schnur genommen, aber die Fluchten waren nie länger als 10 Meter, liegt wohl auch daran, das ich den Drill forciere und meistens die erste Keschermöglichkeit nutze. Hat bisher geklappt und auch bei meinem freund hat die 8 kg Forelle max. 20 Meter Schnur genommen. Vielleicht erlebe ich es mal anders, dann kriege ich bestimmt auch mit dem Backing Probleme. 100 Meter habe ich auch nie, da ich zu kleineren Rollen (Vario 6) tendiere. Mein Kescher soll nach aussage eines Dänen auch zu klein sein..na, ja...
Wie ist es bei dir, haben deine Großen von Rügen (p.s. habe auch deine Fischimis nachgebunden, mal schauen was sie bringen, sind klasse Fliegen und keineswegs zu groß) viel Schnur genommen?
Gruß
Fjorden
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