Tobyfliegen

Fliegenbinden ist eine Kunst für sich. Der Phantasie der Fliegenbinder sind keine Grenzen gesetzt und die existierenden Muster sind unzählbar. Tipps und Tricks können hier ausgetauscht werden.
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

Hallo Bernd!

Du hast recht, die Fliege tailt nicht. Das Epoxy ist ziemlich weit gezogen, der Schwanz zeigt nach oben und der Hakenbogen ist zu groß, als dass sich der Schwanz dort verhaken könnte. Teilweise binde ich die Muster anstatt mit Bucktail mit Shrimphair. Das ist auch etwas steifer.

Wenn du ein Muster möchtest, dass aussieht wie ein Fisch und immer 100%ig fischt, ohne tailen o.ä. führt wohl keine Weg an der Surf Candy von Bob Popovics vorbei. Die bleibt immer gleich.

Hat allerdings natürlich auch nicht so ein schönes Eigenleben, sprich man sollte die Deep Candy bez. jigging oder die die Rabbit Candy fischen.

Du schuldest mir übrigens noch ne Meerforelle auf Ansage!!! ;)

***ich hab die Bilder mal entfernt, da fremdes Material. Bitte verlinken***meyer
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hoi Holger ;)
Die Surf Candy habe ich gerade dies Jahr einige Male in unterschiedlichen Variationen gefischt. Schnell geführt ist sie klasse. Wenn ich sie vom Spiel her mit meiner Variante der Tobyfliege vergleiche, schneidet sie nicht so gut ab. Sie "muß" aus meiner Sicht schnell geführt werden. Und genau dafür wurde sie auch entwickelt. Die Fische der Salzwasserfischerei in dem Home-Revier vom BP sind extrem schnelle Jäger ...
Schöne Fliegen, die Du eingestellt hast :+++:
Gruß,
Bernd
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

Öhhhh, die letzten 3 FLiegen habe ich aber nicht gebunden, die sind aus dem Netz.... :wink:

Will mich ja nicht mit fremden Federn schmücken! :grin:

Die erste am Korkgriff habe ich gebunden.

Mir kommt gerade eine Idee... Wenn du ne Rabbit Candy nimmst mit Jigging-Effekt, dann müßte das doch ne ganz brauchbare Fliege sein.

Der Schwanz aus Rabbit Stripes bewegt sich schön im Wasser, das Epoxy macht sie "fischig" und ne Tungstenperle o.ä. sorgt für den Jigging-Effekt.

Hmm, werde ich mal ausprobieren.....
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,

nochmal ein Wort zu "eintailen".

Ich binde meine Sandaale mit Polarfibre.
Die unterste Lage ist jedoch Kinky- Fibre das hilft auch gut gegen das Verwickeln.

Leider bin ich ein schrecklicher Fotograf ( daher kein brauchbares Pic. vorhanden) aber ich bring mal ein Muster nach Kappeln mit.

Gruß Stephan
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Holger, sehr schöne Fliegen :+++: und ich dachte gleich an die Originale ;)

Wenn Du die nur so eingesetzt hast, solltest Du besser nur einen Link darauf verwenden, so wegen der Urheberrechte.

Aber zu den Tobis: wenn Du einen Streifen Rabbit nimmst und diesen mit einem 40er Stückchen Monofil einbindest, dabei auch das hintere Schwänzchenende mit dem Mono leicht einwickelst, wird es nur sehr selten ein Tailing geben.

Ich versuche noch so ein Ding, das kommt das ins Wasserbad am Wochenende.

Und Bernd, warum hat Dein Tobis eigentlich das Auge fast am Hakenschenkel und nicht am Öhr?
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

Hey Mirko,

hast recht! Die Original Rabbit Candy von Bob Popovics wird ja auch mit einem Stück Mono gebunden um das tailen zu verhindern. Habe natürlich das Standardwerk "Pop Fleyes" von Bob in der Vitrine stehen. :grin:

Allerdings muß ich sagen, dass man schon genau austesten muß, damit die Fliege bzw. deren Schwanz noch genug Spiel hat und sich gleichzeitig nicht vertüddelt.

Rabbitstripes sind für mich sowieso ein super Bindematerial. Es bewegt sich einfach fantastisch im Wasser.
Gast

Beitrag von Gast »

Moin Männer :wink:

Mir ist aufgefallen, dass eure Toby-Fliegen alle sehr "grün" sind....
wenn ich mir dagegen dieses

Bild
anschaue muss ich mich jedoch sehr wundern ;)

Ist doch garnicht soooo grün...der Rücken hat vielleicht ein sehr dunkles grün, geht aber richtung schwarz,...finde ich :x

So, hab mich eben nochmal hingesetzt und nochmal was getüddelt :oops
Einzig die Augen gefallen mir noch nicht 100%tig...
aber im Vergleich zu dem "Original" :D ?!
Was haltet ihr davon???
Dateianhänge
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IMGP0951 (Small).JPG (31.63 KiB) 5326 mal betrachtet
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Sebi hat geschrieben:Was haltet ihr davon???
Hat Willi sein Leckerli bekommen? :lol: :spass:

Die ist nicht schlecht, Sebi. Den grünlichen Schimmer hat ein Tobi aber im Wasser, einen dunklen Rücken und grünlich verlaufende Flanken.

Weiß-Dunkel als Kontrast wird der Forelle aber wohl egal sein, versuch mal noch etwas Flash an den Seiten, denn im Wasser glänzt so ein Sandaal schon.

Ansonsten bewundere ich Deine Materialwahl und deren Anordnungen, gut gewählt :wink:
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Moin moin :wink:
Die Färbung eines Tobis ist unter Wasser sicherlich auch mit davon abhängig, wie der Grund gefärbt ist. Und über Wasser ändert sich die Färbung (des toten Tobis) oft sehr schnell.
Ich denke, dass die Silhouette primär von Bedeutung ist, während die Farbe von sekundärer Bedeutung und die ganz exakte Färbung oft eher von tertiärer Bedeutung ist.
Ich setze in den meisten Situationen eher auf Silhouette, Spiel und Führung als auf ganz exakte Färbung.
Wenn ich eine Garnelen-Imitation langsam am Grund anbiete, achte ich darauf, die Färbung des Grunds möglichst gut zu treffen.
Biete ich eine Tobis-Fliege im Mittelwasser in deutlicher Geschwindigkeit an, halte ich die exakte Färbung für weniger gravierend.
Zusätzlich spielen natürlich die anderen Faktoren wie Wassertrübung, Wasserbewegung usw. eine wichtige Rolle für das Beißverhlten.

Eine Tobis-Fliege mit Kaninchenfell halte ich für nicht so gut, weil das Kaninchenfell sich immer etwas mit Wasser vollsaugt und so zu einer Fliege führt, die weniger gut zu werfen ist. Und, wenn man sich die Länge meiner Tobis-Fliege ansieht, wäre das in der Darstellung mit Kaninchenfell sicherlich problematisch.

@Sebi:
Schönes Bild von dem Tobis und seiner Imitation. Beantwortet Mirkos Frage, wieso ich etwas Platz zwischen der Schnabelspitze (dem Öhr) und dem Auge belasse ;).

Gruß,
Bernd
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Gast

Beitrag von Gast »

Die Frage nach einer originalgetreuen Farbe ist IMHO gar nicht so entscheidend. Wenn ich mir mal die Snaps und Spöket Farbpalette anschaue, dann sehe ich da doch recht wenig originalgetreue Farbkombinationen. Einer der besten Snapse wenn die Heringe das sind, ist Grün/Gelb, eine Kombiantion, die ich bisher bei keinem Hering oder Sandaal gefunden habe...

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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Moin Tobsn :wink:
Den gleichen Gedanken hatte ich auch im Kopf. :+++:
Und ich sehe ich das genauso.
Einen gewissen Unterschied macht aber sicherlich noch die Einholgeschwindigkeit von Fliege zu Spinnköder.
Und dafür, daß Farbe nicht grundsätzlich zu vernachlässigen ist, gibt es reichlich Beispiele.
Ich sehe mir die Bedingungen an und entscheide dann, was für mich die wichtigsten Faktoren sind, auf die ich achte. Die Praxis hat gezeigt, daß die für mich die exakte Farbe oft sekundär bleibt.
Gruß,
Bernd
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

@ Bernd & @ all

Hasenfell in der Länge würde sich nur verfangen und wär zu schwer, da hast du vollkommen recht.

Hat das Bucktail deines Streamer eigentlich noch Eigenleben, oder steht das wie ein Strich im Wasser. Ich würde mal behaupten, dass die Aktion deines Streamer durch den Jigging-Effekt und die Lichtreize des Flash-Materials bestimmt wird.
Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege! :D

Ein langer Streamer, der kein Wasser aufnimmt und sich nicht verhakt...
da würde mir nur noch etwas steiferes künstliches Material einfallen.... und da wären wir dann wieder bei der Surf-Candy angekommen.

Nimmst du ein Material, dass schön spielt, hast du wieder die Gefahr, dass es sich um den Haken tüddelt.
Bei etwas steiferem Material leidet wieder das Spiel der Fliege im Wasser.

Mylar-Schlauch habe ich jetzt bewußt mal nicht erwähnt, dazu gibt es hier ja schon nen netten Thread.

Wir suchen quasi die "Eier legende Wollmilchsau" unter den Bindematerialien! :grin:
Gast

Beitrag von Gast »

Mir stellt sich bei dieser ganzen Sache mit dem Spiel immer die Frage ob die Trutten das überhaupt sehen? Bei den Geschwindigkeiten in denen man eine Tobi- oder Heringsfliege einholt, kann das Spiel doch nicht mehr so entscheidend sein oder? Auch oder gerade bei Garnelenfliegen frag ich mich manchmal ob diese Ganze 1:1-Kopie des Vorbildes sinnvoll ist. Schaut sich eine Trutte die Fliegen zu genau an, ist es eh um deren Realismus geschehen. Ich denke das viele "takes" einfach aus dem Bauchgefühl der Grätenkommen. Eine 1:1-Abbildung, also Aussehen und Laufverhalten, habe ich noch nie gesehen... Wichtiger erscheint mir meist die Präsentation der Fliege. Bewegt sich diese lebhaft und jiggt, ist es IMHO fast egal ob sich der Schwanz mitbewegt.

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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Holger,
dadurch, dass ich sehr wenig Material für den Schwanz der Fliege verwendet habe, ist schon ein gutes Spiel vorhanden. Die von Dir beschriebene Gradwanderung ist immer da - richtig.
Oftmals kann man durch Kombination unterschiedlicher Materialien am besten zum gewünschten Ergebnis gelangen. Ich habe über die Jahre unzählige Fliegen gebunden und wieder verworfen. :oops

Ansonsten seh ich das ähnlich wie Tobsn - zumindestens bei schneller Führung.
Gruß,
Bernd
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

Jo, Tobsn hat ja recht...

Man kennt das ja auch vom Forellenfischen im Fluß. Eine total zerfledderte Fliege fängt manchmal besser, als eine neue, sauber gebundene.

Es gibt ja schon immer die ewige Diskussion zwischen einer fängigen Fliege und einer schönen Fliege.

Ich versuche immer eine fängige Fliege zu binden, die mir auch selber bindetechnisch gefällt. Ist vielleicht oft nicht nötig, aber ich fische eine gut gebundene Fliege lieber .....
Ich hab dann einfach ein besseres Gefühl und bin zuversichtlicher :+grin:
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