Neue Dorschquoten westl. Ostsee auch für Hobbyangler

[Maqua]

Mich würde mal interessieren was der Kutter-Käpt'n, der damals die Jungs vom Thünen Institut an Bord genommen hat um die Fangmengen der Angelfischer hochzurechnen, heute zu dem Thema, angesichts seines beruflichen Super-Gaus, zu sagen hätte?
Soviel Naivität wird bestraft und im übrigen hält sich mein Mitleid angesichts der jahrzehntelangen Kutterfischerei auf prallgefüllte Laichdorsche in engen Grenzen.
Diejenigen wussten alle, das sowas ökologisch nicht in Ordnung ist und jetzt geht das Geschrei los.

[Fjorden]

Hallo,
grundsätzlich ist das alles ein richtiger und in meinen Augen begrüßenswerter Ansatz. Die ökologische Situation ist halt so und da sind wir für verantwortlich. Deshalb finde ich einen reflektierenden Umgang von uns mit Natur und Lebewesen immanent. In diesem Kontext habe ich die Kutterfischerei nie verstanden und war auch nur 2 x wegen meines Vaters mit. Ein mal als Jugendlicher hätten sie mich fast vom Kutter geschmissen als ich anfing Makrelen wieder zurück zu setzen. Schon als ich mit Spinnrute und Blinker mit Einzelhaken zu fischen anfing wurde ich komisch angeschaut. Habe dann die Makrelen anderen Fischern gegeben. Leider dauern die Bewußtseinsprozesse in vielen Bereichen sehr lange und m.E. müßten die Quoten (Fangbegrenzungen), die es übrigens für alle Meeresfische geben sollte, noch höher sein. 3 oder 5 Dorsche ist m.E. viel zu viel.
Gruß
Fjorden

[hennes2121]

3 oder 5 Dorsche ist m.E. viel zu viel.

Moin, finde ich auch, jeder müsste 1-2 Dorsche mitbringen und releasen!
TL Hennes

[orkdaling]

moin moin ,
Fjorden du schreibst wir sind schuld aber wer sind wir denn. Ich bin jedenfalls nicht schuld aber nun von den Regeln betroffen.
Glaubst du die Hobbyfischer, also wir, haben die Bestænde kaputt gemacht? Oder wer machte sie frueher in der Nordsee kaputt oder im Atlantik.
Und wenn man liest das die Dænen sagen das es nicht weniger Dorsch gibt am Øresund weil da keine Trawler fangen duerfen. Wenn man liest das die Bestænde in der Østlichen Ostsee steigen, darum auch dort nur um 25% abgesenkt, und wenn man weiss das da zb von Kolberg auch Kutter mit polnischen und immer mehr werdenden deutschen Fischern raus fahren, dann weiss man auch wo die Schuldigen zu suchen sind - nicht die Freizeitfischer.Natuerlich kotzt es mich an wenn ich sehe das hier "Gæste" mit Netzen und Reusen erwischt werden und das der Zoll Autos mit hunderten Kilo Filet raus zieht. Aber keiner hat was dagegen wenn die Gæste mal 5 Dorsche und 3 Seelachse und 4 Pollack und... an einen Tag fangen, am anderen Tag gehen sie auf Pilz oder Beerentur , den næchsten Wandern, Klettern - denn sie haben Urlaub, kommen von weit her, bringen Geld ins Land... Das ist der Unterschied zwischen Trawler, Nebenerwerbsfischer und Freizeitfischer.
Uebrigen bis 24 Okt. laufen die Ausschreibungen fuer die Quoten im Nordostatlantik, also norw. Territorialgebiet.
Es wurden schon vorsorglich høhere Quoten beantragt. 3mal darfst du raten warum. Wie schon seit Jahren wird ein Teil an deutsche und englische Fangflotten weiter verkauft, das wird wohl nun mehr werden denn die Leute in D. werden auch weiterhin Fisch essen wollen.
Richtig ist das Fanggebiete kaputt gemacht wurden, Schleppnetze, Stellnetze, Muschelfischer - alle haben seit Jahren dazu beigetragen und nun soll der kleine Freizeitfischer den Arsch dieser Industrie retten. Der Hændler wird weniger Geschirr verkaufen, die Oma um die Ecke wird nicht mehr vermieten und die Pizza geht Pleite - es sind wieder die kleinen die es hart treffen wird. Auf jeden Fall keinen der ueber Jahre schlafenden EU-Beamten.
Anhang: http://sportsfiskeren.dk/danmarks-sport ... -for-haard
http://tidende.dk/?Id=76307
da kann man lesen was ich oben von den Dænen schrieb , also keine Behauptungen ueber Øresund und østliche Ostsee.
Gruss Hendrik

[jens_hh]

Die Forscher haben eigene möglich Schleppnetze usw auszulegen. Da braucht es keinen naiven Fischer.

[Fjorden]

Hallo Hendrik,
mit verantwortlich meine ich uns Menschen. Raubbau an der Natur, Überfischung der Meere, Klimawandel, etc.
Gruß
Fjorden

[OnnY]

Moin...

War diese Woche mal an der Schlei eingeladen.. , ...und hatte Zeit mir an diesem doch sehr kleinen und übersichtlichem Fischerreihafen das getackle der Berufsfischer

anzuschauen.... :c

Unmengen von grossen Ketten ,Scheerbrettern und riesen Gummirollen....

In Gedanken sah ich die Teile über den Ostseegrund pflügen.....furchtbar


Es ist schon viele Jahre her ,als es in Heiligenhafen die Fischhalle noch gab und wir riesige Mengen an Fischkisten drinnen stehen sahen ,gefüllt nur mit Rogen und Milch.....!!!

Also wurde doch schon über die Jahre auf die Nachhaltigkeit gesch....en...

[mefoandy]

Schon erstaunlich was die Freizeitfischer so an Beständen kaputt machen sollen.
Hoffentlich bleibt noch was für die Trawler übrig.
Leute, hier läuft doch irgend etwas falsch....
So lange man den Beifang nicht in die Quoten mit aufnimmt wird man auch nicht bereit sein nachhaltiger
zu fischen. Warum auch, neue Netze kosten doch viel Geld, und was zu klein ist schüttet man einfach zurück.
Die Beifangquote von bis zu 67% interssiert doch keinen von den Verantwortlichen !!!
Ich könnte

Gruß Andy

[Pattegrisen68]

Die Quote geht absolut in Ordnung, da hätte der Verband ja mal von selber drauf kommen können sowas einzuführen, würde Angler im besseren Licht dastehen lassen. Vielleicht sollte man sich auch endlich mal Gedanken machen, wie lächerlich die 10€ Fischereiabgabe eigentlich sind, die könnte man mit links auf 50€ erhöhen, das wäre immer noch geschenkt, und man könnte ordentliche Kontrollen, und Projekte fördern. Mal abgesehen von der Entnahme untermaßiger und zu vieler Fische, frage ich mich immer was das für Naturfreunde sind, die Knicklichter, Verpackungen von Angelmaterial und sonstigen Müll an der Küste zurücklassen.....

[orkdaling]

Hallo Pattegrisen,
Um die Angler geht es doch gar nicht, die muessen doch nur herhalten damit die Flotten der Berufsfischer so weiter machen kønnen.
Seit Jahren hat sich die EU nicht um die Zerstørungen der Muschelfischer gekuemmert, seit Jahren interessiert sich keiner um Laichgebiete, 38cm ist auch ein Witz wenn man sieht was als Beifang ueber Bord geht. Trawlerverbot wie im Øresund hilft, aber das will doch keiner.
Und wenn du diesen trød in 2 oder 3 Jahren wieder auf machst, dann werden wir von Fangverboten fuer die Angler lesen weil sich so viele nicht daran gehalten haben, die Berufsfischerei wird dann sagen das sie regelkonform gefischt hat und das sie Arbeitsplætze sichert und die Bevølkerung versorgen muessen.
Recht gebe ich dir mit der Fischereiabgabe, sehr gering. Aber wo landet denn das Geld was die Angelschaft in ihren Bundeslændern abdrueckt?
Das ist doch wie Geld das du in eine Parkuhr steckst. Schafft man Parkplætze damit oder bezahlt man die Kontrolleure und fuellt die Kommunekassen auf?
Sicher ist es gut wenn die Anglerschaft auch ihren Beitrag zur Rettung der Bestænde leistet, aber doch nicht ueber eine Tagesquote auch fuer Touristen. Die Bestænde wurden von den Berufsfischern kaputt gemacht durch Ueberfischung, keine Schonzeiten, Zerstørung des Meeresgrundes...
und natuerlich durch Klimaeinfluesse, Einleitung von Schadstoffen, ... und der Freizeitfischer rettet nun die Dorsche Wer`s glaubt!
Gruss Hendrik

[sprottenfan]

Diese Fanglimits kommen für den Dorsch sowieso viel zu spät in meinen Augen und sind völlig fehlgeleitet, zumal fast zwei Jahrgänge fehlen.

Man hätte vor zwanzig Jahren, als abzusehen war, daß der Dorschbestand in die Knie ging und sich schlechte Jahre langsam aber sicher aneinanderreihten, den Fang der Fische in den Monaten Januar bis März komplett verbieten müssen und den Fischern von der EU eine anständige Ausgleichsprämie zahlen sollen. Das wäre in meinen Augen eine ehrlichere Nachhaltigkeit und wir hätten jetzt hundertfach so viel Fisch, denn der Dorsch hatte ja überhaupt keine Chance mehr sich zu reproduzieren

Ausserdem kontrolliert ja im Hafen auch gar keiner wieviel Fisch wirklich gefangen wurde ( Stichwort Privatverkauf usw.), aber wehe ich vergesse einmal meinen Fischereischein

[banzinator]

Ich freu mich über die Quote, auch als passionierter Dorsch Angler. Leider fehlen mir Mindestmaß Anhebung und Schonzeit.
Und ein Verbot dieser verdammten Schleppnetze

[orkdaling]

moin moin,
hab eben mal bei den Schweden im "Fiskejournalen" gestøbert. Auch dort wird die EU Quote eingefuehrt.
Die Schweden trifft es noch hærter, neben der Freizeitfischerei war auch noch das Eigenerwerbsfischen mit Netz und Reuse erlaubt.
Die EU macht aber keinen Unterschied, Freizeitfischerei ist Freizeitfischerei und da gilt die Quote.
Die Reglung gilt auch fuer Belt und Øresund obwohl sie darauf verweisen das der Dorschbestand im Øresund gut ist und das sie diesen nicht zur Ostsee rechnen. Auch sie machen sich Sorge um den Tourismus besonders in der Region Skåne. Ausserdem sind sie (Fischerverband) der Meinung das man besser ein generelles Fangverbot wæhrend der Laichzeit und in den Laichgebieten erlassen sollte.
Auch die Halbierung der Fangquote wird das Ziel nicht erreichen wenn in dieser Zeit bzw Gebieten weiterhin die Trawler fahren.
Gruss Hendrik

[Reverend Mefo]

Der Hændler wird weniger Geschirr verkaufen, die Oma um die Ecke wird nicht mehr vermieten und die Pizza geht Pleite - es sind wieder die kleinen die es hart treffen wird.

... auch hier dürfte der wirtschaftliche umgerechnete Preis für ein gefangenes Kilo Dorschfilet bei Freizeitfischer um eine x-faches höher liegen als das Kilo beim Trawlerdorsch auf der Ladentheke. Selbes Thema gibts ja bei den Mefos. Leider merkt der Mensch traditionell erst nach 10-15 Jahren, dass etwas nicht funktioniert (hat), und dann ist es in der Regel zu spät.

[piscator]

Moin, das sind alles naive Betrachtungen -- so ein Kilo Dorsch ist nicht der Preis auf der Ladentheke -- was wir zusätzlich bezahlen sind die EU Fischereisubventionen -- Vor Jahren gab es mal eine Abschätzung der Kosten und danach wäre es billiger alle in deutschen Fischerei beschäftigten mit 3000€ im Monat aus dem Staatssäckel zu bezahlen und die Fischerei einzustellen als die Subventionen für Fischerei, Billigsprit usw. der viel zu großen Forschungsflotte.

Das das trotzdem nicht gemacht wird zeigt, dass das Politik und nicht Nachhaltigkeit ist. Das ist so wie der Kohlepfennig! Und deshalb läßt man diese auch durch Pseudowissenschaftliche Untersuchungen 'belegen' von sogenannten Fischereiforschungsinstituten (wohlgemertkt, das ist keine Fischforschung) die eine reine Lobbyforschung betreiben -- dazu muß man nur das Forschungsprofil von den entsprechenden Instituten ansehen.

Und diese Quoten für die Angler ist der perfide Versuch von den wirklichen Verursachern abzulenken (man sieht ja den Response der Presse, da sind die Angler schon die Bösen und von den armen Berufsfischern redet keiner mehr). Warum veranlassen denn unsere Vertreter nicht eine unabhängige Erhebung -- sondern akzeptieren diesen Unsinn. Anstelle dessen unterstützen die den nächsten Coup der Thünen ....... die Erhebung von Meerforellenfängen durch Angler -- das ist in etwa so wie den Strick selber mitzubringen.

Aber eigentlich wollt ich mich ja nicht mehr aufregen.