Biegung der Fliegenrute

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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Roksan
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Re: Biegung der Fliegenrute

Beitrag von Roksan »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:.
......
Ich zitiere mal oben von mir gemachten Vorschlag:
Man braucht dazu drei aufgerüstete Fliegenruten, mein Vorschlag wäre jeweils eine gut abgestimmte #5 und #8 und als Vergleichsgerät eine gleiche 8er Rute mit einer gleichen 5er Fliegenschnur , ....
Jeder Teilnehmer wirft mit jeder Rute 3x oder 5x, die Ergebnisse werden notiert, die mittleren Wurfweiten werden später verglichen, zusätzlich wird subjektives Empfinden (Beurteilung des Wurfgerätes) festgehalten, um praxisnahe Aussagen über diesen Test und den Einfluss von Rutenbiegung machen zu können.

......

Hallo Klaus,

in meinem Verständnis ist die Frage "welche Rutensteifigkeit ist effizienter" nicht mit dem Ergebnis der reinen Wurfweite zu beantworten.

Um die jeweiligen Vorteile der Rute (steif vs. biegsam) zu nutzen bzw. die jeweiligen Nachteile auszugleichen bedarf es auch unterschiedlicher Wurftechniken bzw. wurftechnisches Können.

Durch den vorgeschlagenen Feldversuch, mittels unterschiedlicher Personen, wird sich am Ende klar die jeweilige Vorliebe bzw. das wurftechnische Können des Einzelnen zeigen.

Ich weis nicht ob daraus eine qualitative Aussage, bezogen auf "die Rutensteifigkeit", abgeleitet werden kann !?

Grüsse Alex :wink:
Zuletzt geändert von Roksan am 14.02.2014, 18:54, insgesamt 2-mal geändert.
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Biegung der Fliegenrute

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Hallo Alex,

Du stellst fest: "In meinem Verständnis ist die Frage "welche Rutenaktion ist effizienter" nicht mit dem Ergebnis der reinen Wurfweite zu beantworten."

Das ist nicht die Ausgangsfrage! Es geht hier um die immer wieder behauptete Feststellung, dass beim Fliegenwurf der Einfluß der Rutenbiegung auf die Wurfleistung, nämlich einer Fliegenschnur eine bestimmte Geschwindigkeit zu verleihen, fast vernachlässigbar gering ist und nur einen Anteil von 10-20% ausmacht.

"Abwurfgeschwindigkeit" der Fliegenschnur und Wurfweite hängen aber untrennbar zusammen. Bei all diesen Messungen und Feststellungen kommt es nur auf das Ergebnis an, die Schnurgeschwindigkeit (und damit die Wurfweite) wird gewertet, Schönheit und "praktische Effizienz" der Wurfausführung finden keinerlei Berücksichtigung.

Es geht darum, den Fliegenwurf generell zu verstehen. Ob daraus eine qualitative Aussage, bezogen auf die Rutenaktion und das Werfen mit der Fliegenrute abgeleitet werden kann, glaube ich auch nicht.

SG :wink:
Klaus
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Bernd Ziesche
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Re: Biegung der Fliegenrute

Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Klaus :wink:
nehmen wir doch einfach mal folgenden Versuch mit folgenden Ergebnissen an:

1) Werfer A wirft die 5er MED Schnur mit einer typischen Tarponrute (hat also relativ wenig Rutenbiegung im Spiel).

2) Werfer B wirft die selbe Schnur mit einer einer typisch feinen Bachrute.

3) Tauschen der jeweiligen Rute.

Werfer A wirft mit der Tarponrute weiter als Werfer B mit der Bachrute. Nach dem Tausch wirft auch Werfer B mit der steiferen Tarponrute weiter als nun Werfer B mit der feinen Bachrute.

Deine Schlußfolgerung wäre?
Lieben Gruß
Bernd
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Roksan
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Re: Biegung der Fliegenrute

Beitrag von Roksan »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:.
Hallo Alex,

Du stellst fest: "In meinem Verständnis ist die Frage "welche Rutenaktion ist effizienter" nicht mit dem Ergebnis der reinen Wurfweite zu beantworten."

Das ist nicht die Ausgangsfrage! Es geht hier um die immer wieder behauptete Feststellung, dass beim Fliegenwurf der Einfluß der Rutenbiegung auf die Wurfleistung, nämlich einer Fliegenschnur eine bestimmte Geschwindigkeit zu verleihen, fast vernachlässigbar gering ist und nur einen Anteil von 10-20% ausmacht.

"Abwurfgeschwindigkeit" der Fliegenschnur und Wurfweite hängen aber untrennbar zusammen. Bei all diesen Messungen und Feststellungen kommt es nur auf das Ergebnis an, die Schnurgeschwindigkeit (und damit die Wurfweite) wird gewertet, Schönheit und "praktische Effizienz" der Wurfausführung finden keinerlei Berücksichtigung.

Es geht darum, den Fliegenwurf generell zu verstehen. Ob daraus eine qualitative Aussage, bezogen auf die Rutenaktion und das Werfen mit der Fliegenrute abgeleitet werden kann, glaube ich auch nicht.

SG :wink:
Klaus
Hallo Klaus,

entschuldige bitte ich meine natürlich nicht die Rutenaktion sondern die Rutensteifigkeit !

Ich habe mein vorheriges Posting entsprechend korrigiert...

LG Alex
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Biegung der Fliegenrute

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Hallo Bernd und auch Alex,

ich präzisiere die Fragestellung einmal:

Werfer A und Werfer B werfen beide mit einer Tarponrute die nachstehend abgebildete Schnur weiter als es ihnen mit einer zu dieser Fliegenschnur passenden Fliegenrute gelingt, also starke Fliegenrute mit viel zu leichter Schnur wirft weiter als aufeinander abgestimmtes passendes Gerät (optimales Wurfgewicht)!

Meine Schlußfolgerung - ich würde mich wundern!

SG :wink:
Klaus
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Roksan
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Re: Biegung der Fliegenrute

Beitrag von Roksan »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:.
Hallo Bernd und auch Alex,

ich präzisiere die Fragestellung einmal:

Werfer A und Werfer B werfen beide mit einer Tarponrute die nachstehend abgebildete Schnur weiter als es ihnen mit einer zu dieser Fliegenschnur passenden Fliegenrute gelingt, also starke Fliegenrute mit viel zu leichter Schnur wirft weiter als aufeinander abgestimmtes passendes Gerät (optimales Wurfgewicht)!

Meine Schlußfolgerung - ich würde mich wundern!

SG :wink:
Klaus

Hey Klaus,

Du schlägst Deinen Feldversuch vor mit der Überzeugung daraus Erkenntnisse zu gewinnen bzw. Schlussfolgerungen abzuleiten.
Wenn Du dich dann danach (z.B. Bernds Beispiel) erst einmal wunderst, wäre das dann erstmal Dein Gemütszustand :wink:
Was für ein Fazit/Erkenntnis ziehst Du aus diesem Ergebnis ?

Es kommt Dir nur auf das Ergebnis der reinen Wurfweite an, dies wäre deine Messgrösse. Schönheit und praktische Effizienz der Wurfausführung sollen nicht berücksichtigt werden.
Hier kommt aus meiner Sicht jetzt der Hauptknackpunkt:
Eine Rute wirft sich nicht von alleine, ich brauche hierzu einen Werfer. Eben durch diesen Werfer kommt unweigerlich die Ausführung hinzu !

Die erzeugte Schnurgeschwindigkeit ist im wesentlichen das Ergebnis aller relevanten Punkte der Wurfausführung.
Z.b. Arbeitsweg, Arbeitswinkel, Rotation (Zeitpunkt und Rotationsweg), Führung auf einer Geraden, gleichm. Beschleunigung, Doppelzug etc...

Wenn ich dann noch weitere Personen ins Spiel bringe habe ich div. zusätzliche Faktoren die sich miteinander aufsummieren...

LG Alex
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Biegung der Fliegenrute

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Hey Alex,

So ein Ergebnis würde meinen Gemütszustand schon etwas beeinflussen, könnte ich dann doch mit meiner 8er Rute an der Küste alles werfen und müßte mich nicht mehr mit Rutenvermessung, Schnur wiegen und Anpassen des Wurfgerätes beschäftigen.

Ich hoffe, dass es nicht zutrifft! :q:

SG :wink:
Klaus
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Roksan
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Re: Biegung der Fliegenrute

Beitrag von Roksan »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:.
Hey Alex,

So ein Ergebnis würde meinen Gemütszustand schon etwas beeinflussen, könnte ich dann doch mit meiner 8er Rute an der Küste alles werfen und müßte mich nicht mehr mit Rutenvermessung, Schnur wiegen und Anpassen des Wurfgerätes beschäftigen.

Ich hoffe, dass es nicht zutrifft! :q:

SG :wink:
Klaus

Hey Klaus,

ich glaube wir beide wollen an der Küste keine 5ér Leine werfen, auch nicht mit der Zweihand ;)

Eine 5er Schnur mit einer 8er Rute im Vergleich zu einer 5er Schnur mit 5er Rute, auf dem Rasen nur auf Wurfweite...

Da würde ich mich wundern wenn Du die 5er Rute wählst ;)

Viele Grüsse Alex :wink:
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Bernd Ziesche
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Re: Biegung der Fliegenrute

Beitrag von Bernd Ziesche »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben: Werfer A und Werfer B werfen beide mit einer Tarponrute die nachstehend abgebildete Schnur weiter als es ihnen mit einer zu dieser Fliegenschnur passenden Fliegenrute gelingt, also starke Fliegenrute mit viel zu leichter Schnur wirft weiter als aufeinander abgestimmtes passendes Gerät (optimales Wurfgewicht)!

Meine Schlußfolgerung - ich würde mich wundern!
:wink:
Dass Du Dich jetzt wunderst, wundert mich nicht 8) :p :spass:

Die TLT Spezialisten verwenden also schlecht abgestimmtes Gerät, oder?
Diese Experten verwenden eine hohe Rutensteifigkeit im Vergleich zur Schnurklasse - und wie Du weißt, wollen die vergleichsweise sehr hohe Schnurgeschwindigkeiten erzielen.

Ergo müssten sie komplett auf dem Holzweg sein, wenn ich Dich und auch Tobias richtig verstehe.

Nun, ich bin gegenteiliger Meinung. 8)
LG
Bernd
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tangathotty
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Re: Biegung der Fliegenrute

Beitrag von tangathotty »

huhu Börnie,

und ja, die TLT fuzzies verwenden in der tat schlecht abgestimmtes gerät.
sie unterladen ja die rute, um dies dann durch einen höhere rasanz im
wurf kompensieren zu können. damit können sie ihre tollen schlaufen zaubern.
also auf deutsch ne schur #2 auf ner #4`er rute.

und ne 4`er rute macht auf forellen halt auch sinn. ;)
deshalb ist dein Tarpon-ruten beispiel auch so brutal rasen wurf theoretisch..

grüßle :wink:
Thotty
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Re: Biegung der Fliegenrute

Beitrag von S.v.d.3Larsen »

tangathotty hat geschrieben:deshalb ist dein Tarpon-ruten beispiel auch so brutal rasen wurf theoretisch..
... was sinnvoll praktisches hab ich hier auch noch nicht gelesen :oops
The fish better give their soul to god because their ass is mine !
(mel krieger)
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Roksan
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Re: Biegung der Fliegenrute

Beitrag von Roksan »

Moin Sebel und Thotty :wink:

Anlass dieses Threats ist ja die "Experimentelle Untersuchungen der Biegung der Fliegenrute" von Tobias Hinzmann und die damit verbundene Frage (siehe Klaus) wie groß der Einfluss "Biegung der Fliegenrute" auf den Fliegenwurf ist. Vereinfacht der Wirkungsgrad "steife vs. biegsame".

Niemand fischt eine "absolut" steife Rute :wink:

LG Alex
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piscator
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Re: Biegung der Fliegenrute

Beitrag von piscator »

Moin, meiner Meinung nach ist die Rolle der Fliegenrute auch anders zu interpretieren. Ich betrachte die Fliegenrute als einen Tiefpassfilter mit einer Filtercharacteristik die sich eben bei einer steifen Fliegenrute in anderen Frequenzbereichen abspielt als bei einer weicheren rute mit durchgehender Aktion.
Effektiver Weise werden hier hochfrequente Schwankungen weggedämpft, die sich sonst negativ als Wellen auf der Fliegenschnur zeigen.
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
http://www.baltic-cane.de/
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Bernd Ziesche
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Re: Biegung der Fliegenrute

Beitrag von Bernd Ziesche »

tangathotty hat geschrieben: und ja, die TLT fuzzies verwenden in der tat schlecht abgestimmtes gerät.
sie unterladen ja die rute,
Ahoi Thotty :wink: ;)
Demnach sind vergleichsweise sehr steife Rute wie die Sage TCX oder die Sage SP+ und ähnliche Ruten grundsätzlich "unterladen", sofern man die empfohlene Schnurklasse moniert, und nicht auf hohen Schnurlängen wirft?
Solch Ruten zeigen ggf. ein ähnliches Biegeverhalten wie die Ruten der TLT Experten. Meiner Ansicht nach sind die ganz und gar nicht schlecht, sondern gut auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmt.
tangathotty hat geschrieben: und ne 4`er rute macht auf forellen halt auch sinn. ;)
deshalb ist dein Tarpon-ruten beispiel auch so brutal rasen wurf theoretisch..
Ebenso wie die TLT Experten den großen FISCHEREILICHEN Vorteil nicht mit der vergleichsweise steifen Rute, sondern mit der leichten Schnur (=viel sanftere Präsentationen möglich) erzielen, ist dies auch beim Tarponfischen der Fall.
Die 13er Rute ist sehr steif, bringt aber im Drill viel Gelassenheit in Punkto Bruchrisiko mit sich. Das entspannt ganz ungemein im Vergleich zu einer 10er Rute. Allerdings die 10er Schnur ist in Sachen Präsentation ein immenser Vorteil. Und sie reicht immernoch aus, die Fliegen werfen zu können. Du nennst das "unterladen", ich nenne das gut abgestimmt und den fischereilichen Anforderungen gerecht werdend.
Den angeblich fehlenden Teil der Ladung brauche ich auch wurftechnisch nicht. Die feine Präsentation hingegen schon! :p :wink: :oops
Lieben Gruß
Bernd

p.s.: Was bedeutet unterladen und was überladen für Dich?
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bobbel76
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Re: Biegung der Fliegenrute

Beitrag von bobbel76 »

Alexander Knecht hat geschrieben:Moin Sebel und Thotty :wink:

Anlass dieses Threats ist ja die "Experimentelle Untersuchungen der Biegung der Fliegenrute" von Tobias Hinzmann und die damit verbundene Frage (siehe Klaus) wie groß der Einfluss "Biegung der Fliegenrute" auf den Fliegenwurf ist. Vereinfacht der Wirkungsgrad "steife vs. biegsame".

Niemand fischt eine "absolut" steife Rute :wink:

LG Alex
Eure Begrifflichkeiten ( steif, biegsam...) sind mM nicht passend, was soll das sagen?
Weil eine Rute biegsam ist, sagt es nichts über die Rückstellgeschwindigkeit aus und die ist sehr entscheidend.
Eine Z-Axis beispielsweise ist für mich eine ideale Fischrute weil die Aktion progressiv und die Rückstellgeschwindigkeit fast ist. Zusätzlich besitzt sie gute Dämpfungseigenschaften.
Das macht diese Rute besonders.
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