Tag 1
um kurz vor acht, nach einem leckeren Frühstück aus viel Obst und allem was man aus Eier so machen kann wurden Steffen und ich von unserem Guide Luciano abgeholt.
„Show me your Fly box“ waren seine Worte nach der Begrüßung. Schweiß trat mir auf die Stirn. Sollte die viele Arbeit der letzten Monate umsonst gewesen sein?
Ein kurzer kritischer mexikanischer Blick und dann
„It's OK“, puuuuh Erleichterung, Test bestanden.
Kurz darauf saßen wir, aufgetackelt und gestylt wie die Tropen-Ninja, keinen Quadratzentimeter Haut der hinterhältigen UV ABC und sonst was für Stahlung, die hier noch auf einen lauert, preisgebend, in Lucianos Boot und jagten den Mangroven Flats entgegen.
Ein überraschenderweise auftauchender Krokodilkopf konnte unserem Tiefflug gerade noch abtauchenderweise entrinnen, das Tempo lies leider keine Chance für ein Beweisfoto, so dass unsere Mitangler unseren Worten vertrauen mussten, dass man sich beim Waten öfter mal umdrehen sollte.
Zudem entfielen Beweisfotos meinerseits sowieso, da ich die SD im Note stecken ließ, tja keine Speicherkarte keine Fotos....
Wird morgen anders.

- Spotting
Am ersten Spot, ich hatte den Start, Steffen und ich fischten abwechselnd, erhielten wir von Luciano ausführliche Informationen. Und das lief ungefähr so:
Frage: „Which fish first?
Antwort: „Bonefish.“
Blick in die Fliegenbox: „This Fly.“ OK angeknotet. Auf den Bug gestellt und losgestakt. Nach wenigen Minuten:
„20feet, left. You see?“ Ich sehe nur Wasser und Sandgrund. Egal werfen.
Kommentar: „Too, long. 12 o'clock moving left.“ tatsächlich, da bewegt sich was. Neuer Wurf. Fisch folgt, Rute krumm, hää, der Fisch schwimmt da doch noch.
„Barracuda“, Luciano trockener Kommentar.
„Other fish was a Snook.“
Ok, ich fass mal zusammen. Bonefish angeworfen, Snook gefolgt, Barracuda gehakt, mit einer Bonefishfliege! Willkommen in den Tropen.
Den Barracuda hab ich natürlich nach wenigen Minuten verloren 24er Vorfach ist nicht solchen Zähnen einfach nicht gewachsen...
Danach folgte eine Durststrecke ohne Fische. Auch hier springen die Fische nicht freiwillig an die Fliege. Es folgte dann der „Snookbusch“. Hier waren wirklich viele von diesen räuberischen Kollegen unterwegs, die Fischbrut zu dezimieren. Um einen solchen zu fangen waren zwei Dinge wichtig:
Soweit es geht ins Gestrüpp resp. die Mangroven rein
und
Strip Strike und ich meine richtig Strike, also mir hat's die Schnur durch die Hand gezogen und ich war mir sicher, joo, der sitzt – weit gefehlt. Resultat – Bisse im hohen zweistelligen Bereich und zwei Fische gelandet!
Anschließend endlich auf Bonefisch. Schon nach wenigen Minuten im eigentlichen Flat, dh knietiefen Wasser. Dann kam Lucianos gewohnt sparsamer Hinweis: „Bone left 20feet.“ Also schnell raus mit der Fliege.
„Strip, Strip,....... gone.“ Natürlich hab ich als Bachangler nix gesehen und dachte nur, naja der kann mir viel....
„ 12o'clock far 40feet.“
Nebenbei „far“ für Bonefischangler ist etwas anderes als „far“ für Meerforellenangler.
Aber jetzt zurück.
15m geworfen, Fliege im Wasser.
„Wait“
Spottersbrille hin oder her, ich sehe nix.
„Strip.“ Jawohl Chef. Brav mache ich kurze Strips.
„Fast“, Na gut dann eben schnell.
Krumm!!!!

- Krumm
Mein erster Bonefisch. Kurzes hin und her und ach, was schreiben die nicht alle von wegen schnell und erste Flucht nicht zu stoppen, und so.
„ssssssssssssssssss, klack, klack“ Knoten ist durch die Ringe:
DER WAHNSINN!!!!!!!
Schließlich den ersten Bonefisch gelandet. Vielleicht 50cm und 3-4 Pfund aber Energie pur.

- Bonefisch inkognito
Steffen und ich konnten an diesem Tag noch einige Fische landen und manchmal sogar selber sehen. Jedenfalls großes Kino!
Am ende des Tages schipperte uns unser Guide wieder sicher zurück aus dem Mangrovenlabyrint und bei einigen Kaltgetränken konnten wir entspannt den Abend auslaufen lassen.

- Leopardengrund in den Flats
Ach ja, dann waren da noch zwei Verrückte, die mussten Meerforellenangeln auf mexikanisch probieren. Gefangen haben sie natürlich nichts, aber es sah sehr heroisch aus. Deepwading in den Tropen..

- Deep Wading auf mexikanisch
Bald gehts weiter
Saludos
Uwe