Neue Trends im Fliegenfischen an der Ostsee

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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janw
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Beitrag von janw »

Moin, moin!

Ein sehr interessanter Thread. Ich bin zwar noch nicht sooo lange dabei, habe aber eine Menge ausprobiert und habe als Rute so etwas wie meine eierlegende Wollmilchsau gefunden, leicht, sehr schnell und mit der Möglichkeit, eine breite Spanne an Schußgewichten zu werfen, so daß ich in der Regel einen Intermediate-SK von gut 18g auf ~10,30m fische, aber bei starkem Wind eben auch 19,5m auf ~9m, oder gar ~ 21g auf 9m und das Gewicht noch ruhig in der Luft halten kann, allerdings benutze ich diese SK's nur bei Wetter, wo das nicht das Allerwichtigste ist. Der Blank war nominell mal eine #6 , ist nach dem Aufbau allerdings viel leichter und macht eindeutig ein höheres SChußgewicht möglich, der Vergleich hat auf der Wiese statt gefunden. Allerdings ist die Rute mit 8,7' auch recht kurz, dafür bin ich etwas länger. ;)
Gelegentlich nehme ich auch meine #8-Rute mit einem Schußgewicht von ~ 22g, die bringt auch Spaß, lehrt mich auch, wie wenig Kraft ich brauche, bzw. daß ich häufig zuviel benutze, läßt sich bei entspanntem Werfen aber auch ohne viel Kräfteverschleiß den ganzen Tag benutzen und sanft präsentieren kann ich mit ihr auch.
Ich merke in letzter Zeit für mich, daß ich das Thema "welche Rute, welche Schnur?" zu lange überbewertet habe. Inzwischen bin ich der festen Überzeugung, daß es letztlich eine Frage der Wurftechnik ist, ob ich große Fliegen auch entspannt mit einer leichten Rute, oder mit einer schweren Rute sanft und ohne Kräfteverschleiß werfen kann. Das Taper der Schnur hingegen, ist und bleibt ein Thema. Momentan würde ich mich Fjordens Meinung dazu anschließen.
Mich reizt allerdings auch, meine Grenzen da werferisch zu erweitern.
Natürlich ist mir auch klar, daß ich mit den Wurgewichten mit denen ich deale, mich im Bereich von #8 und drüber liege.

:wink:
LG Jan
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Mattes36
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Beitrag von Mattes36 »

Hi,

naja, ich halte generell nicht so viel von irgendwelchen Trends um des Trends Willen und sehe da bez. der Schnüre auch keine Änderung. Die Diskussion Vollschnur VS. SK wurde schon früher mehrfach geführt und es gab da schon immer unterschiedliche Meinungen und Vorlieben. Das wird auch so bleiben ... und wodurch eine WF-Schnur auf einmal "SK-ähnlich" werden soll, erschließt sich mir auch nicht so recht. Ein SK ist letztendlich ja nichts anderes als die Keule einer WF-Schnur und kann ebenso beliebig lang und schwer sein ;)
piscator hat geschrieben:Ich hab ja alle Schußköpfe (oder ehemalige WF-Köpfe) immer fest verbunden mit den Runninglines -- weil es natürlich Unsinn ist, dass man die am Wasser wechseln muss; deshalb ist eine Schlaufenverbindung auch überflüssig.
Ich wechsel öfter mal den SK am Wasser, z.B. von schwimmend auf intermediate oder umgedreht (flachere oder tiefere Stelle, mehr oder weniger Strömung, usw.) ... an einer Strecke mit wenig Rückraum wechsel ich auch gerne mal auf einen kürzeren SK, das macht für mich durchaus Sinn in der Praxis. Ich mache allerdings auch keine Schlaufenverbindung, sondern knote den SK direkt (an die monofile Runningline) an. Pounch, Coastal & Co. konnten mich in der Praxis nicht überzeugen.

Und bei den Ruten ist es eh albern, da von irgendwelchen Trends zu sprechen ... wenn es einen Trend gibt, dann den, auf gleich starke Ruten immer leichtere Schnurklassen zu drucken (gilt für Schnüre genauso) :roll: ... ich bevorzuge auf MeeFo nach wie vor eine Rute, die SKs/Keulen um 16g wirft, da kann 6, 7 oder 8 draufstehen, völlig egal, muß man ausprobieren.

Gruß, Matthias
Raubfisch-Dezernat Berlin/Brandenburg
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janw
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Beitrag von janw »

Mattes36 hat geschrieben:und wodurch eine WF-Schnur auf einmal "SK-ähnlich" werden soll, erschließt sich mir auch nicht so recht. Ein SK ist letztendlich ja nichts anderes als die Keule einer WF-Schnur und kann ebenso beliebig lang und schwer sein ;)
Moin Mattes,

für mich wird eine WF-Schnur "SK-ähnlich", wenn der Übergang von Keule entweder sehr abrupt ist oder wenn ein längeres Rear Taper vorhanden ist, aber die RL sehr dünn ist, so das die Schnur mehr oder weniger geschossen werden muss wenn die Keule aus dem Spitzenring ist und ein erhebliches Verlängern in der Luft schwierig bis unmöglich ist.

:wink:
LG Jan
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SIMPLE SHRIMP
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Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Moin zusammen,

es gibt hier einige Meinungen, denen ich mich anschließen kann, nicht nur weil ich es ähnlich sehe, sondern weil ich es auch als logische Erkentnis empfinde.

Wenn man weit werfen will, muss die Schussleine leicht und geschmeidig sein (nicht unbedingt weich oder lappig) und dass ist bei dünnerer Runnigleine eher der Fall, egal ob fest verbunden oder eingeschlauft, da muss man mal bei Weitwurfwettbewerben hinsehen, was da am besten flutscht. Und wenn man da schon mal interessiert hinschaut und sich das Leinenprofil für die Überkopfwerferei ansieht, werfen die Caster immer noch wie zu Anfangszeiten mit parallelen Leinen mit relativ kurzer Spitzenverjüngung. Entsprechend der herrschenden Windsituation wird ein unterschiedlich langes Vorfach angeknüpft, um die Fliege an möglichst gestreckter Leine abzulegen.

Vergleicht man die Leinengewichte mit denen entsprechende Weiten erzielt werden können, erkennt man, warum es bei Wettbewerben dafür Limits gibt, mehr Gewicht wirft weiter. Es gibt auch für die Distanzfischerei im Meer schwere Leinen, die dann aber mit limitierter Rutenlänge eingesetzt werden, außer man ist Klitschko mit der Eisenfaust. Deshalb gehöre ich zu denen, die an der Küste mit einer kurzen Zweihand fischen, aber auch nur unter 25 g (an meinen 11'6" langen derzeitigen Lieblingsstock hänge ich 22 g), weil die verwendeten Ruten dann schön leicht sind und das Werfen Spaß macht. Für die Zweihand nehme ich nur eingeschlaufte Schusskopfsysteme, bei der Einhandrute, die ich aber schon vor langer Zeit bei der Küstenfischerei aus der Hand gelegt habe, waren die Köpfe an dünne Running Lines fest angespleisst.

Es gibt viele Argumente für die eigene Wahl und wenn es glücklich macht, dann hat man es doch gut getroffen.

TL
Klaus
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TOBSN
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Beitrag von TOBSN »

Moin,

ich glaube, dass sich vor allem die Begründung für diese oder jene Rutenklasse geändert hat. Früher sagte man gerne pauschal: "Für Meerforellen brauchst Du ne 8er Rute". Es wurde also damals die Rutenklasse eher auf die zu erwartende Kampfkraft des Fisches ausgelegt. Mittlerweile macht mal die Klasse eher an der Größe der Fliegen fest.

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TOBSN
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Beitrag von TOBSN »

Moin,

ich glaube, dass sich vor allem die Begründung für diese oder jene Rutenklasse geändert hat. Früher sagte man gerne pauschal: "Für Meerforellen brauchst Du ne 8er Rute". Es wurde also damals die Rutenklasse eher auf die zu erwartende Kampfkraft des Fisches ausgelegt. Mittlerweile macht mal die Klasse eher an der Größe der Fliegen fest.

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knoesel
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Beitrag von knoesel »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:...an meinen 11'6" langen derzeitigen Lieblingsstock hänge ich 22 g...
Klaus an Klaus: ich auch :+++:
:wink:
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laverda
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Beitrag von laverda »

Hi Freunde der Ostseefischerei
Der Trend zu abenteuerlichen Schnurbezeichnungen und Rutenangaben weit außerhalb der "Klassengewichte" wird wohl das Seine zu diesem Trend beisteuern.

Bernd Ziesche hatte vor nicht allzu langer Zeit einen inhaltlich gleichen Trööt aufgemacht ("Trend zu 6er Ruten an der Küste" oder so ähnlich). Da kam die versammelte Gemeinde insgesamt zu dem Schluss, dass sich eigentlich nichts geändert habe, gefischt werde nach wie vor mit 17-21gr je nach Vorliebe und Wetterlage.

Ich persönlich glaube, dass die Vielfalt sehr viel größer geworden ist, da sich die Anzahl der Mefo-Verrückten Flifis enorm gesteigert hat. Und wenn es Wetter und Wasser zulassen, warum nicht auch mal mit feinem Zeug? Heftiger als mit einer ordentlichen Barbe an 5/6er Nymphengerät im Fluss wirds ganz bestimmt nicht.

Gruß vom platten Niederrhein
Fliegenruten werfen Masse...............nicht Klasse
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Bernd Ziesche
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Re: Neue Trends im Fliegenfischen an der Ostsee

Beitrag von Bernd Ziesche »

piscator hat geschrieben: Schnüre: Hier gabs die deutlichsten Entwicklungen mit dem Trend weg von SK's hin zu SK-ähnlichen WF-Schnüren. Nur um ein paar zu nennen: Pounch, Coastal, 4-Cast, Outbound, und andere. Zweifarbigkeit ist Pflicht und die Schußfreudigkeit ist deutlich besser als bei früheren Schnüren. Dann gibts den Trend zur Übergewichtung der Leinen -- nach dem Motto ich fische leicht -- 9.1 kg Trutte an #6 Outfit.

Ruten: Hier gibts immer leichtere Ruten mit neuen Materialien. Deshalb gibts hier eine Umkehr des Trends der letzten 10 Jahre. Zurück zu den schwereren Ruten/Schnurklassen; #8 ist wieder angesagt!!!

Fliegen: Trend ist zu Großfliegen: Pattegrisen, Flatwings, Samsökiller, Baltic Candy, Snaps Candy (warum gibts eigentlich keine Epoxy Mücken in der Galerie?)

Lasst mal hören, wie ihr das seht
Hallo Jürgen :wink: ,

bei den Schnüren gab es natürlich den Schritt zur farblich basierten Kennzeichnung von Kopf und Schussleine. Der Schritt hilft gerade Einsteigern sehr gut und wird vielfach positiv angenommen. :+++:
Mit der "Übergewichtung der Leinen" meinst Du (vermutlich) die Unterzeichnung der Schnüre?
Sprich: 7 ist drin und 6 steht drauf....
Ich verstehe das so: Die Ruten werden vielfach steifer (schneller). Solche Ruten kann man eher mal mit etwas mehr Gewicht beaufschlagen. Dies hilft beim Fischen im Wind und beim Werfen von großen Fliegen. Ebenso hilft es dem Einsteiger, weil er schon auf kurzer Leine, ein solides Gewicht zur Verfügung hat.
Das tatsächlich verwendete Gewicht der Köpfe/Keulen hat sich meiner Ansicht nach im Schnitt kaum geändert.
Das wäre auch unlogisch. Wenn müßte der Trend eher nach oben gehen, denn die Küstensituation ist die gleiche, und in der Tat stoße ich heute nicht mehr so oft auf Verwunderung über meine großen Fliegen.
Heute sehe ich mehr und mehr große Fliegen in den Boxen.
Dafür brauchen wir Schnurmasse.

Die Ruten werden immer noch aus Kohlefaser hergestellt. Aber die Ausstattung wird immer leichter. Es gab klar den Trend zu immer kleineren und leichteren Ringen. Ich schreibe bewusst gab. ;)
Die Kohlefaser mag etwas "hochmodulierter" geworden sein. Sicherlich versuchen Hersteller die gleiche Steifigkeit mit weniger Masse zu erreichen. Meine 15 Jahre alten Sageruten bedeuten dennoch kaum einen Unterschied! Die Ausstattung macht einen deutlichen Teil des Unterschiedes.

Den größten Trend sehe ich im Schnurkorb! 8) :p :grin:
Kaum wer hat KEINEN! Und der Trend geht klar zur Plastikwanne :+++: :wink:

Bzgl Schusskopf oder Vollschnur: Ich meine, man bekommt immernoch leichter einen passenden Schusskopf mit der gewünschten Sinkrate, in passender Länge, mit dem passenden Gewicht und in der gewpnschten Farbe als wie eine Vollschnur, die das alles vereint.

Kleiner Versuch: Langsam sinkend, zweifarbig, 18 Gramm, clear und eine Schussleine, die möglichst gut schiesst und wenig Windwiderstand hat. Sie soll langsam sinkend sein. Gibt es eine passende Vollschnur?

Schusskopfsysteme gibt es reichlich zur Auswahl.
Allerdings muss man sich mit dem Schusskopfsystem intensiver befassen, damit alles passt.

Für den Einstieg halte ich oft eine Vollschnur für eine gute und einfach zugängliche funktionierende Lösung.

Gruß
Bernd
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin Bernd,

das mit den sinkenden Running Lines seh ich naturgemäß etwas anders -- der Trend zum Schnurkorb hat ja etwas zu tun mit mangelhafter Leinenkontrolle -- danke für die Vorlage :lol: --- aber das hatten wir ja bereits.

Bezüglich der optimalen Schnur sind wir relativ nahe beieinander -- ich bevorzuge da die F/I Variante mit angespleisster schwimmender Running Line. Entweder mit einer clear Spitze oder als langsamer Int. Kopf.
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
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Fjorden
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Re: Neue Trends im Fliegenfischen an der Ostsee

Beitrag von Fjorden »

Bernd Ziesche hat geschrieben:
piscator hat geschrieben: Schnüre:
Kleiner Versuch: Langsam sinkend, zweifarbig, 18 Gramm, clear und eine Schussleine, die möglichst gut schiesst und wenig Windwiderstand hat. Sie soll langsam sinkend sein. Gibt es eine passende Vollschnur?
Gruß
Bernd
Hallo Bernd,
ja, die Airflo 40 + in WF 7 I, die jedoch leider nur noch mit dieser blöden Ridge Running Line zu bekommen ist. Klarer Intermediate Kopf 10,5 m lang und daran eine 28 m lange braided RL. Ist jedoch schwimmend, da sehe ich es so wie Jürgen. Eine mit sinkender RL wäre die Mastery Streamer von 3 M.
Grüße
Torsten
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Ralph Hertling
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Beitrag von Ralph Hertling »

Moin!

@Jürgen:
Wie kontrollierst Du die Leine ohne Plastikwanne die Schußleine problemlos wen Du mitten im Blasentang stehst?

Diese Frage stelle ich nicht, um Dich zu provozieren, sondern weil ich persönlich auch viel lieber ohne den Schußkorb fischen, und gerne einen gewissen ÜbungsAufwand treiben würde um ihn zu Hause lassen zu können.

Beschreibe doch bitte mal ganz präsize Dein SchußleinenHandling!

Wenn ich bis zum Arsch im Wasser stehe und die Schußleine à la Mortensen (und Moser, und Anderen) in verschieden großen Klängen eingestrippt habe und dabei teilweise in Vegetation watend die Leine sekundenbruchteile vor dem Schießenlassen der Leine fallen lasse bleiben die Klänge garantiert noch an irgendwas hängen was den Schuß deutlich behindert. Nicht immer, aber oft genug dass es mich gehörig nervt. In Strömung im Fluss, oder am Ufer stehend mag das anders sein, aber an der Küste stehe ich leider viel zu selten in schußreinem Wasser.
TL
Ralph
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin, hab eigentlich keine Lust das mit / ohne Schusskorb erneut zu vertiefen.
Es gibt sicherlich Plätze wo ein Schusskorb nützlich ist, z.B. wenn man knöcheltief im Blasentang steht oder ganz am Ufer. Diese Situationen sind aber eher selten. Direkt im Blasentang am Ufer hat man meistens auch schwieriges steiniges Waten, das ich auf Grund meiner Gebrechlichkeit gerne vermeide, dann gehe ich einfach einen Schritt vor auf den meist folgenden Sanduntergrund und alle Probleme haben sich erledigt. Ich fische dan gerne Fächerförmig um direkt an den Kannten entlang zu fischen (kann man nicht, wenn man zu weit weg von der Kante steht) Hinzu kommt, dass ich große Fische ungern im Flachwasser drille, besonders wenn ich Sashimi machen möchte.

ZU der Frage: Dann sammle ich etwa rutenlange Klänge und behalte die in der Hand, wenn es wellt oder strömt -- Wenn es relativ ruhig ist lass ich die Schnur einfach frei. Man lernt dabei folgendes: 1) wenn die runningline nicht mehr sauber schwimmt muss gereinigt und gefettet werden. 2) wenn die Schnur wegschwimmt gehst du zu langsam hinterher -- ich gehe immer mindestens so schnell wie die Schnur treibt. 3) Klänge des Kopfes immer in der Hand behalten und die Schnur am Abschgusspunkt fixieren.
4) Nie mehr als einen (max 2) Leerschwung benutzen

Das diszipliniert ungemein und das Argument geringerer Reichweite kann jeder selbst ausräumen -- jedenfalls streckt sich mein Vorfach durch die Reibung automatisch.

Soll aber jeder so machen wie er will, und wenn man 17 Leerschwünge pro Wurf braucht, dann braucht man auch einen Korb --- aber das trifft hier ja nicht zu :D
Petri Heil, J.
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Ralph Hertling
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Beitrag von Ralph Hertling »

Jürgen,
vielen Dank, dass Du Deine Vorgehensweise und Taktik ziemlich genau beschrieben hast!!! :wink:
Das ermutigt mich, es während meiner kommenden Ostertour auch "öfter mal ohne" zu versuchen.
Wenn man schon keine Fische fängt muss man sich halt andere Ziele suchen.
;)
TL
Ralph
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo :wink:
@Fjorden:
Problem1: Braided RL ist für mich inakzeptabel.
Problem2: Schwimmende RL war nicht der Wunsch... ;)
Problem3: Mir gefällt das Taper diesen Kopfes nicht. 8) :oops
Bei der 3M Schnur siehts ähnlich aus.
Stelle ich mir mein Schusskopfsystem selbst zusammen, kann ich das Ganze besser abstimmen und die Auswahl ist (immernoch) immens größer.
Einige "Profis" basteln sich ihre Vollschnur selbst. Das ist natürlich auch gut möglich. Allerdings bei einer monofilen Schussleine, die nach einer Woche tot ist... sehr aufwendig.

Gruß
Bernd
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