
Da wir in Schleswig-Holstein mittlerweile einen hohen Anteil von Gemeinschaftsschulen mit offener Ganztagsbetreuung haben, sind Schneetage nicht nur morgens problematisch. Wenn ich mich an Mittwoch erinnere, kam der Schnee in Ostholstein erst gegen Mittag richtig in Fahrt. Dann kann eine sichere Rückkehr von der Schule nicht gewährleistet werden und die Kinder hängen fest ( das war letzten Mittwoch z.B. in Pönitz und Ahrensbök der Fall). Früher gab es das Konzept der Ganztagsbetreuung noch nicht in der aktuell sehr ausgeprägten Form. Zudem erweitert sich aufgrund des staatlich verordenten Sparkurses das Einzugsgebiet der immer zentralisierteren und immer größer werdenden Schulen ganz erheblich. Das macht die Winteranfälligkeit deutlich größer.
Die Lehrerschaft hat offiziell auch bei Schulausfall aufgrund von Witterungsbedingungen zum Dienst zu erscheinen. Es liegt dann bei der Schulleitung, inwiefern der Arbeitstag gefüllt wird.Er kann nach Hause schicken oder die Implementierung von Teamstrukturen anordnen. Häufig arbeiten wir dann an fachinternen Curriculas, Gemeinschaftsschulteams oder Förderkonzepten. Ich hätte lieber Unterricht. Den derzeitigen Ausfall können wir nicht kompensieren. Wie sollen wir die Standards bei den zentralen Abschlüssen und Vergleichsarbeiten erreichen, wenn das Kerngeschäft "Untericht" nicht stattfindet? Das sind aber leider Fragen, die am Ende des Schuljahres nicht berücksichtigt werden. Ausreden wie "es fiel sehr häufig der Unterricht aus" zählen da nicht.