Bachforellenmärchen
- Alexander Perte
- Beiträge: 162
- Registriert: 12.02.2006, 21:57
- Wohnort: Mosvik / Norwegen
Bachforellenmärchen
Mal wieder etwas von mir aus Norwegen:
Wir sind ja vor gut einem Monat aus der Gegend um Oslo weggezogen und wohnen jetzt in Nord-Tröndelag, etwa 100km nördlich von Trondheim. Selbstverständlich hatte ich mich erstmal über die Angelgewässer vor Ort erkundigt. Es sollte sehr, sehr viele Bachforellen geben, aber nur in ziemlich geringen Grössen.
Mein Arbeitskollege Geir-Ove zeigte mir auf der Landkarte ein paar Seen, die auch bessere Fische enthalten sollten. Ein guter Fisch wäre hier über 500g schwer, solche Grössen seien nur selten zu bekommen, und die größte verbürgte Bachforelle hatte wohl 1,4kg.
Einer der Seen hatte nur einen geringen Fischbestand, weil die Forellen sich dort nicht vermehren können, und der letzte Besatz schon sehr lange zurückliegt. Das klang für mich danach, als ob man da gute Aussichten auf größere Fische haben könnte.
Also hab ich mir erstmal eine Angelkarte für sämtliche Binnenseen der Gemeinde geholt, das sind etwa 50 Stück für sage und schreibe 100kr (12,50€) geholt. Dann schaute ich mir verschiedene Seen an. Am ersten See bekam ich schnell einen Biß auf einen kleinen Blinker.
Kein Riese, aber immerhin meine erste Forelle.
Dann ging ich noch an den erwähnten See mit den hoffentlich größeren Fischen. Doch hier tat sich zunächst gar nichts. Irgendwann, es war schon um Mitternacht (aber mehr als eine leichte Dämmerung gibt es da im Mai nicht), sah ich dann eine Bugwelle hinter meinem Blinker fast direkt vor meinen Füßen. Sofort hörte ich auf zu kurbeln, und bekamm einen kräftigen Biß. Der Fisch drehte sich an der Oberfläche, und schoß mit gewalt in die Tiefe, kam etwa 10 meter weiter draußen an die Oberfläche, und schüttelte mit einem halbherzigen Sprung den Haken ab... verdammt!
Wie war doch der Rekord hier? 1,4kg? Ich schätzte den Fisch auf mindestens 2 Kilo, das wär's gewesen...
Ich war frustriert. Mein Arbeitskollege glaubte mir spontan erstmal gar nicht, als ich ihm davon erzählte.
Ich suchte mir erstmal einen leichten Aufbaugegener, und ging an einen Bach, der voller kleinerer Forellen war. Mit kleinen Wobblern fing ich reichlich Fische, die wunderschön gezeichnet waren.
Die größten hatten gut 30cm.
Aber die Herausforderung war natürlich, einen Fisch in dem beschriebenen See zu fangen...
Wir sind ja vor gut einem Monat aus der Gegend um Oslo weggezogen und wohnen jetzt in Nord-Tröndelag, etwa 100km nördlich von Trondheim. Selbstverständlich hatte ich mich erstmal über die Angelgewässer vor Ort erkundigt. Es sollte sehr, sehr viele Bachforellen geben, aber nur in ziemlich geringen Grössen.
Mein Arbeitskollege Geir-Ove zeigte mir auf der Landkarte ein paar Seen, die auch bessere Fische enthalten sollten. Ein guter Fisch wäre hier über 500g schwer, solche Grössen seien nur selten zu bekommen, und die größte verbürgte Bachforelle hatte wohl 1,4kg.
Einer der Seen hatte nur einen geringen Fischbestand, weil die Forellen sich dort nicht vermehren können, und der letzte Besatz schon sehr lange zurückliegt. Das klang für mich danach, als ob man da gute Aussichten auf größere Fische haben könnte.
Also hab ich mir erstmal eine Angelkarte für sämtliche Binnenseen der Gemeinde geholt, das sind etwa 50 Stück für sage und schreibe 100kr (12,50€) geholt. Dann schaute ich mir verschiedene Seen an. Am ersten See bekam ich schnell einen Biß auf einen kleinen Blinker.
Kein Riese, aber immerhin meine erste Forelle.
Dann ging ich noch an den erwähnten See mit den hoffentlich größeren Fischen. Doch hier tat sich zunächst gar nichts. Irgendwann, es war schon um Mitternacht (aber mehr als eine leichte Dämmerung gibt es da im Mai nicht), sah ich dann eine Bugwelle hinter meinem Blinker fast direkt vor meinen Füßen. Sofort hörte ich auf zu kurbeln, und bekamm einen kräftigen Biß. Der Fisch drehte sich an der Oberfläche, und schoß mit gewalt in die Tiefe, kam etwa 10 meter weiter draußen an die Oberfläche, und schüttelte mit einem halbherzigen Sprung den Haken ab... verdammt!
Wie war doch der Rekord hier? 1,4kg? Ich schätzte den Fisch auf mindestens 2 Kilo, das wär's gewesen...
Ich war frustriert. Mein Arbeitskollege glaubte mir spontan erstmal gar nicht, als ich ihm davon erzählte.
Ich suchte mir erstmal einen leichten Aufbaugegener, und ging an einen Bach, der voller kleinerer Forellen war. Mit kleinen Wobblern fing ich reichlich Fische, die wunderschön gezeichnet waren.
Die größten hatten gut 30cm.
Aber die Herausforderung war natürlich, einen Fisch in dem beschriebenen See zu fangen...
meet me in a land of hope and dreams
- Alexander Perte
- Beiträge: 162
- Registriert: 12.02.2006, 21:57
- Wohnort: Mosvik / Norwegen
Und natürlich gab es einen erneuten Versuch. Ich entschied mich bewußt für Wobbler als Köder, da ich wußte, daß die Einheimischen damit noch nie dort gefischt hatten.
Diesmal war es etwas anders, es war wärmer geworden, und die fische waren aktiver. Hier und da sah man eine Forelle an der Oberfläche einen Schwall erzeugen, teilweise machten sie richtig Krawall bei der jagd auf kleine Stichlinge in Ufernähe. Die Fische schienen ziemlich standorttreu zu sein, daher stzte ich mich ruhig an eine Stelle, an der ich eine Forelle hatte rauben sehen, und wartete ganz einfach.
Viel passierte zunächts nicht, ich saß dort und genoß die Atmosphäre, fernab jeglicher Zivilisationsgeräusche, nur das Gegackere von Auerhühnern, die sltsamen laute der Schnepfen und das Schreien eines Luchses in der Nähe waren zu hören.
Ich hatte schon eine Weile gewartet, als ich rechts von mir aus dem Augenwinkel einen Ring an der Oberfläche sah. Bei genauerem Hinsehen sah ich an gleicher Stelle auch einen Schwall, der auf einen größeren Fisch hindeutete. Sofort schlich ich so nah wie möglich an die Stelle heran, sah noch einen Ring 2 Meter weiter und warf den Wobbler genau in die Richtung, in die der Fisch zog. Der Biß kam sofort, doch nach 3 Schlägen in der Rute war der Fisch schon wieder weg, ich fluchte.
Komischerweise fühlte der Fisch sich auch gar nicht mal so groß an, ich warf erneut in die gleiche Richtung, ohne zu erwarten, daß der Fisch nochmal beißen würde.
Das tat er auch nicht, sondern ein anderer, größerer Fisch, es gab einen dumpfen Schlag in der Rute, und dann ging die Post ab! Ich drillte den Fisch besonders behutsam, denn ich wollte ihn auf keinen Fall schon wieder verlieren. Diesmal sollte alles gut gehen, und ich hatte das bessere Ende für mich.
Da hatte ich doch glatt auf Anhieb den lokalen Rekord geknackt, der Fisch hatte bei einer Länge von nur 50cm satte 1,6kg, was für eine fette Bachforelle!
Die Taktik war aufgegangen, und ein paar Tage später versuchte ich das gleiche nochmal. Wierder beobachtete ich einen Fisch an der Oberfläche, ich ging dorthin, wo ich den Fisch zuletzt sah.
Das Ufer war dort teilweise sehr steil, felsig und zerklüftet, aber als ich dort ankam, sah ich immer noch ein paar Blasen an der Oberfläche, wo die Forelle gestiegen war. Ich überwarf die Stelle mit meinem bewährten drei Zentimeter langen Rapala Fat Rap, und der Biß kam prompt.
War die erste große Forelle im Drill vergleichsweise träge, so zog dieser Fisch sämtliche Register. Beim ersten Sprung sah ich, daß der Fisch denkbar knapp gehakt war. Immer wieder nahm er mir Schnur von der Rolle, sammelte unterwegs mit der Schnur noch einen Ast ein. Doch schließlich und endlich hatte ich auch diesen Fisch im Kescher.
Diese Forelle war längst nicht so fett wie die erste, und hatte bei 55cm ebenfalls 1,6kg.
Auf dem Weg nach Hause wurde ich dann noch mit einem herrlichen Sonnenaufgang belohnt.
So schön kann Angeln mitunter sein.
Diesmal war es etwas anders, es war wärmer geworden, und die fische waren aktiver. Hier und da sah man eine Forelle an der Oberfläche einen Schwall erzeugen, teilweise machten sie richtig Krawall bei der jagd auf kleine Stichlinge in Ufernähe. Die Fische schienen ziemlich standorttreu zu sein, daher stzte ich mich ruhig an eine Stelle, an der ich eine Forelle hatte rauben sehen, und wartete ganz einfach.
Viel passierte zunächts nicht, ich saß dort und genoß die Atmosphäre, fernab jeglicher Zivilisationsgeräusche, nur das Gegackere von Auerhühnern, die sltsamen laute der Schnepfen und das Schreien eines Luchses in der Nähe waren zu hören.
Ich hatte schon eine Weile gewartet, als ich rechts von mir aus dem Augenwinkel einen Ring an der Oberfläche sah. Bei genauerem Hinsehen sah ich an gleicher Stelle auch einen Schwall, der auf einen größeren Fisch hindeutete. Sofort schlich ich so nah wie möglich an die Stelle heran, sah noch einen Ring 2 Meter weiter und warf den Wobbler genau in die Richtung, in die der Fisch zog. Der Biß kam sofort, doch nach 3 Schlägen in der Rute war der Fisch schon wieder weg, ich fluchte.
Komischerweise fühlte der Fisch sich auch gar nicht mal so groß an, ich warf erneut in die gleiche Richtung, ohne zu erwarten, daß der Fisch nochmal beißen würde.
Das tat er auch nicht, sondern ein anderer, größerer Fisch, es gab einen dumpfen Schlag in der Rute, und dann ging die Post ab! Ich drillte den Fisch besonders behutsam, denn ich wollte ihn auf keinen Fall schon wieder verlieren. Diesmal sollte alles gut gehen, und ich hatte das bessere Ende für mich.
Da hatte ich doch glatt auf Anhieb den lokalen Rekord geknackt, der Fisch hatte bei einer Länge von nur 50cm satte 1,6kg, was für eine fette Bachforelle!
Die Taktik war aufgegangen, und ein paar Tage später versuchte ich das gleiche nochmal. Wierder beobachtete ich einen Fisch an der Oberfläche, ich ging dorthin, wo ich den Fisch zuletzt sah.
Das Ufer war dort teilweise sehr steil, felsig und zerklüftet, aber als ich dort ankam, sah ich immer noch ein paar Blasen an der Oberfläche, wo die Forelle gestiegen war. Ich überwarf die Stelle mit meinem bewährten drei Zentimeter langen Rapala Fat Rap, und der Biß kam prompt.
War die erste große Forelle im Drill vergleichsweise träge, so zog dieser Fisch sämtliche Register. Beim ersten Sprung sah ich, daß der Fisch denkbar knapp gehakt war. Immer wieder nahm er mir Schnur von der Rolle, sammelte unterwegs mit der Schnur noch einen Ast ein. Doch schließlich und endlich hatte ich auch diesen Fisch im Kescher.
Diese Forelle war längst nicht so fett wie die erste, und hatte bei 55cm ebenfalls 1,6kg.
Auf dem Weg nach Hause wurde ich dann noch mit einem herrlichen Sonnenaufgang belohnt.
So schön kann Angeln mitunter sein.
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- Dirk.M aus G.
- Truttenfister
- Beiträge: 669
- Registriert: 09.01.2007, 21:12
- Wohnort: Gelsenkirchen
Hi Alex,
da habt Ihr ja einen tollen Umzug gewagt - über ca. 600 km quer durch NO.
Wenn man Deinen Bericht genossen hat, weiß man auch, weshalb
Schon mal in der Nidelve mit Fliege probiert? Bei Google-Earth sind erfolgversprechende Stellen zu erkennen.
Mehr von diesen schönen Naturerlebnissen :l: :l: und ....
da habt Ihr ja einen tollen Umzug gewagt - über ca. 600 km quer durch NO.
Wenn man Deinen Bericht genossen hat, weiß man auch, weshalb
Schon mal in der Nidelve mit Fliege probiert? Bei Google-Earth sind erfolgversprechende Stellen zu erkennen.
Mehr von diesen schönen Naturerlebnissen :l: :l: und ....
Wir können den Wind nicht ändern -
aber die Wurfmethode anpassen.
Petri-Heil ~~ Alleweil
Klaus aus Eckernförde
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- Tante Torge
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- Beiträge: 1553
- Registriert: 04.11.2006, 04:38
- Wohnort: Rieseby
:l:
Auch ich möchte mich für diesen Tollen beeindruckenden Bericht und die Bilder bedanken.
Da sieht man mal das man ruhig gegen den Strom fischen soll und nicht immer darauf höhren soll was andere sagen.
Auch ich möchte mich für diesen Tollen beeindruckenden Bericht und die Bilder bedanken.
Da sieht man mal das man ruhig gegen den Strom fischen soll und nicht immer darauf höhren soll was andere sagen.
"...und wenn du die Auflaufbremse an der Zweiendrigen Einhand nicht exakt auf 37Nm eingestellt hast, dann kann son 60er Umsteiger dir schonmal den Tag versauen...."
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- detimmerlued
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