Carrie G. Stevens Streamer & History

Gerade in diesem Bereich gibt es einige Werke, die man nicht zufällig findet. Habt Ihr eine tolle Entdeckung gemacht - dann berichtet an dieser Stelle darüber.
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IdEfIx
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Carrie G. Stevens Streamer & History

Beitrag von IdEfIx »

Carrie G. Stevens Streamer & History

Ihr Leben: Carrie Gertrude Stevens (1882-1970) war eine amerikanische Fliegenfischer und Fliegenbinderin aus Madison (Hauptstadt des Bundesstaates Wisconsin und Verwaltungssitz des Dane County im Süden Wisconsins), Upper Dam (Stausee im Bundestaat Maine). Die Schöpferin Carrie G. Stevens entwickelte die weltweit bekanntesten Rangeley Favorite Reihe (Featherwing Streamer) an Forellen- und Lachsfliegen. Carrie war Autodidakt in der Kunst des Fliegenbindens und erfand u.a. den Grey Ghost Streamer, eine Nachahmung einer Smelt - Stint (Osmerus mordax) Imitation. Carrie's Fliegen erhielten nationale und internationale Anerkennung und Sie wurde nach ihrem Tod mit der Benennung des Gouverneurs von Maine am 15. August 1970 als "Carrie Gertrude Stevens Day" geehrt.

PS: Maine ist ein Staat, der von Kanada und seiner Vereinigung mit besonders guter Populationen an Bachforellen umgeben ist, die mit den kanadischen Nachbarn geteilt werden. Maine grenzt nur an einen anderen US-Bundesstaat – seine südliche Hälfte an New Hampshire, ist aber von den kanadischen Provinzen Quebec und New Brunswick umgeben und bildet fast das Ende der Appalachain-Berge, die in Georgia beginnen oder enden.

Carrie Gertrude Wills wurde am 22. Februar 1882 in Vienna/Wien, Maine, als Tochter von Albert und Nellie Wills geboren. Sie war die jüngste von sechs Geschwistern. Carrie verließ ihren Geburtsort und lernte Wallace Clinton Stevens in Mexiko, Maine kennen und lieben. Die beiden heirateten am 1. Mai 1905 in West Farmington. Anfang 1919 sind sie nach Upper Dam gezogen, wo sich Wallace als Angelführer etablierte, wobei Carrie als Hutmacherin arbeitete und Hüte & Kostüme modelierte.

Werdegang:
Durch den Kontakt mit der Kundschaft ihres Mannes wurde Sie häufig mit Fliegenfischern und deren Fliegen konfrontiert, die alle im englischen Stil gebunden waren und so begann Sie, als ihr Interesse geweckt war mit Materialien selbstständig Fliegen zu binden und damit zu experimentieren. Ein Freund, der bekannte Fliegenbinder und Angler Charles „Shang“ Wheeler (1872–1949), hatte 1920 eine Streamer-Fliege mit Carrie gemeinsam entworfen. Wheeler band die Fliege nach einem englischen Muster und ermutigte Carrie, sich an der Kunst zu versuchen. An einem besonderen Tag im Jahr 1924 beschloss Carrie, einen Stint-Imitation zu kreieren, und sie band graue Federn an einen Haken. Anschließend marschierte Sie am 1. Juli 1924 zu einem Pool und fing an zu werfen und fing ein paar Lachse und Forellen. Zum Abschluß landete Sie eine circa 3 1/2 KG Bachforelle (63cm), die ihr Anerkennung in dem Fliegenfischer Magazin "Field & Stream" brachte, weil Carries Bachforelle die größte war, die seit dreizehn Jahren im Upper Dam Pool gefangen wurde. Das Muster, das sie erstellte und fischte hieß übriges Shangs Go-Getum.

Ihre Muster wurden durch Fliegenbindungswettbewerbe in ganz Neuengland bekannt und gefördert, und zwei Ausgaben des Fliegenfischer Magazins "Field & Stream" konzentrierten sich auf ihre Fliegenbindungsmuster und ihre Fähigkeiten als Fischer & Binderin, um ihre Muster auf nationaler Ebene zu fördern. Sie erhielt Bestellungen für ihre Fliegen aus allen Teilen der USA und Kanada, und somit war Sie im Fliegengeschäft. Stevens Muster wurden später, manchmal fälschlicherweise, Charles Edward "Shang" Wheeler (1872-1949), einem Vertreter und Senator des Staates Connecticut, oder auch dem Richter Charles H. Welles aus Connecticut zugeschrieben. Beide Männer erkannten und förderten ihre Muster und banden selbst ihre Fliegenmuster nach. Carrie schrieb Wheeler ihr anfängliches Interesse an Fliegen zu und benannte einige nach ihm. Er schrieb an Freund Joseph D. Bates: Ihre Aussage:"Es ist zweifelhaft, ob ich jemals eine Fliege gemacht hätte, wenn Mr. Wheeler uns keine geschickt hätte, um sie selber am Wasser auszuprobieren, das war im Jahre 1920".

Als Antwort auf die Behauptung, dass er und nicht Carrie für die berühmten Fliegenmuster verantwortlich war, beschrieb Wheeler später, wie Carrie die Verbindungen zu diversen Materialien wie z.B. "Hahnenhecheln, Hirschhaar, Flashabou oder Reiherfedern" gekonnt entwickelt und deren Leistung bemerkenswert verbessert hatte. Carrie wurde nicht nur ein guter Fliegerfischer & Fliegenbinder, sondern auch eine schlaue Unternehmer und Verkäuferin. Laut Pamela Bates hatte Carrie die Fähigkeit, genau zu wissen, wofür sich Fliegenfischer begeistern - unabhängig von den Vorlieben der Fische." Ihr Fliegenbindungsgeschäft erreichte nach dem Zweiten Weltkrieg seinen Höhepunkt, aber aufgrund ihrer schlechten Gesundheit wurde Sie weniger aktiv und ging 1963 offiziell in den Ruhestand. Stevens verstarb am 3. August 1970. Nach ihrem Tod erklärte der Gouverneur von Maine, Kenneth M. Curtis, den 15. August 1970 zum "Carrie Gertrude Stevens Day". Stevens bleibt die einzige Fliegenfischer & Fliegenbinderin, die vom Staat in Maine offiziell anerkannt wurde.

Fliegenbinden: Carrie hat das Design zum Binden von Fliegen innoviert, indem Sie Federn & Flashabou so kürzte, dass es nur noch geringfügig über die Haken hinausragte, und indem Sie Haken mit längeren Hakenschäften verwendete. Sie brachte außerdem Fliegenprofile näher an die von Kleinfischen heran, indem Sie Materialien parallel zum Haken band, und verwendete Pflankenfedern, um Kiemenplatten von Köderfischchen zu imitieren. Während von Stevens Arbeiten ähnliche Muster wie der Grey Ghost existierten, leistete Sie absolute Pionierarbeit für den Streamer, indem sie neue Serien kreierte, gefärbtes Federmaterial miteinander kombinierte, Strukturen und weniger exotische Federn & Materialien verwendete, um die Fliege als solches effektiver und zugänglicher zu machen. Die Haken die Sie verwendete, wurden hauptsächlich von S. Allcock & Company Ltd. aus Redditch, England, und ihre Federn von der Farm George Fletcher aus Rangeley, Maine, geliefert. Die Haken werden werden seit Jahren nur noch in kleiner Auflage von der Firma Partridge of Redditch hergestellt, allerdings nur in Bronze. Die Bezeichnung des Hakens ist: CS15 "Carrie Stevens 10x Long Heavy Weight Streamer Hook".

Am Anfang wurden ihre Muster nummeriert und nicht mit Namen benannt, ähnlich wie es im 19. Jahrhundert üblich war. Als aber ihre Popularität deutlich zunahm, begann Carrie auch ihre Muster zu benennen. Zu den frühen Mustern aus den späten 1920er und frühen 1930er Jahren gehörten z.B. Rangeley-Favorit; zu den Mustern aus den späten 1930er Jahren gehören Shang's Special, Golden Witch, Blue Devil, Gray Ghost, The Witch, The Greyhound, The Lucky Garrison, White Devil und The Joy of the Don. In den 1930er Jahren wurden 49% aller vom Staudamm Upper Dam entnommenen Rekordfische mit Carrie Stevens 'Fliegen gefangen. In den 1940er und 1950er Jahren versuchten viele der amerikanischen Fliegenbinder, ihre Fliegen in den von Stevens erfundenen Proportionen zu binden bzw. nachzuahmen, deshalb gibt es heutzutage an diverse Varianten etc.

Andere von Carrie geschaffenen Fliegen sind der Colonel Bates, benannt nach ihrem Freund Robert D. Bates Jr., dem Will Ketch und dem General MacArthur. Stevens beliebtes Muster, die Colonel Bates-Fliege hieß ursprünglich Captain Bates. Der Name änderte sich, als Bates während seiner Karriere in der US-Armee in den Rang befördert wurde. Nach dem Erfolg ihres Mannes bei der Verwendung ihrer Fliegen für das "Schleppfischen", einer zu dieser Zeit noch seltenen oder unerhörten Praxis, wurden Stevens 'Fliegen in ganz Nordamerika zum Trolling verwendet. Ihre Fliegen wurden von Fischern in Alaska, Oregon, Neufundland und New Brunswick, Neuseeland und Patagonien gekauft. Heutzutage sind ihre Fliegen in der gesamten Welt von Kenner bekannt und geschätzt.

Das Erbe: In ihrer Reihe an amerikanischen Streamer-Mustern enthielt ihr Muster Colonel Robert Bates 14 von Carrie Stevens gebundene Muster; andere Quellen waisen darauf hin, dass Sie möglicherweise über hundert verschiedene Muster erfunden hat. Der Grey Ghost ist nach wie vor ein beliebtestes Fliegenmuster zum Forellen- und Lachsfischen und wurde in viele Varianten gebunden. Carrie Stevens ist das Thema des Buches von Graydon R. Hilyard und seinem Sohn Leslie Hilyard, "Carrie G. Stevens, Herstellerin der Rangeley-Lieblingsforellen und Lachsfliegen".

Leseprobe: https://books.google.de/books?id=eNrWOF ... &q&f=false

Quelle: Buch Carrie Stevens Maker of Rangeley Favorite Trout & Salmon Flies - Stackpole Books 2000 First Edition by Graydon R. Hilyard and Leslie K. Hilyard.

Fliegenmuster: https://donbastianwetflies.wordpress.co ... -patterns/
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