Grundsätzliche Überlegungen zur Leinenlänge - und was mich nervt

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
sprottenfan
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Re: Grundsätzliche Überlegungen zur Leinenlänge - und was mich nervt

Beitrag von sprottenfan »

Moin, das fühl ich :lol: - die haben in den Komposthaufen einfach einen Tunnel gemacht hoffentlich ist das ganze gut abgestützt. :lol: :lol:
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fly fish one
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Re: Grundsätzliche Überlegungen zur Leinenlänge - und was mich nervt

Beitrag von fly fish one »

Lieber Bernd,

dass Fliegenfischen ist Vielfalt, da hast Du unbedigt Recht!! Aber ;)

1) Es gibt auch Entwicklungen die man/ich nicht mittragen kann.

2) Man/ich möchte das auch schreiben - ja ok, immer auf meine Art etwas überspitzt, aber mein Respekt ist Euch trotzdem immer sicher.

3) Das Wichtigste in meinen Augen und nach meiner Einschätzung, deshalb kommt Dein Beitrag wie gerufen, diese Entwicklung mit den kurzen Leinen schränkt das FF ein und bietet eben nicht die Vielfalt die wir alle möchten. Ja natürlich magst Du ins Feld führen: "Ich wechsle die Leinen wie es mir beliebt, da sind auch Lange dabei!" Das ist sicher ein valider Aspekt, lieber Bernd, aber die von mir vermutete Menge an Verkäufen, weil sich die Produkte halten, vermutlich nicht ganz falsch geschlussfolgert, dass finde ich irgend wie gruselig. Meine Furcht ist, dass, weil es bequem ist, eine große Masse schwenkt und dann Leinen wie die Rio Gold verschwindet, oder wie es bei den ZH heute schon passiert, weil versuch mal Leinen nur in 16 Meter zu finden! Von noch länger wird es ganz dünne und da, mein lieber Bern d, da geht die Vielfalt gerade richtig flöten!! Ich kenne nur noch Rio mit den Mid und Long Belly Leinen bis zu 22 Meter! Wenn die keinnen Bock mehr haben muss wirklich Leinen selber bauen. Ich meine, dass ist sowieso mein Plan, aber im Moment habe ich keine Zeit, kein echtes Know How - nur so vage. Also Rio und ich glaube Hardy hat noch lange Leinen! Bei Hardy ist klar, die bedienen den englischen Markt und das ist was das ZH Fischen angeht in meinen Augen noch eine andere Welt.

LG,
Frank
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trutta1
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Re: Grundsätzliche Überlegungen zur Leinenlänge - und was mich nervt

Beitrag von trutta1 »

Moin :wink:
schon interessant zu lesen, wer hier seine Schnüre nach Gewicht, ob nach theoretischen Angaben des Herstellers oder durch wiegen aussucht.
Ich habe in 45 Jahren FF noch niemals eine Schnur gewogen. Wenn ich die Möglichkeit habe, eine mir nach den Angaben des Herstellers zusagende Fliegenschnur Probe zu werfen und sie mit meiner Rute und meinem Wurfstil harmoniert, wird sie gekauft!
Ich verwende je nach Zweck, DT, Lang- oder Kurzkeulen und komme eigentlich mit jeder klar, da ich sie auch genau für die mir zusagende Situation verwende.
Vielleicht liegt es ja auch am Wurfstil, der einigen die Grenzen aufzeigt.
Ich hatte vor 35 Jahren echt begrenzte Möglichkeiten, vor allem was vernünftige Schnüre betraf.
Deshalb musste ich, wohl aus der Not heraus, meinen Wurstil- und -rhythmus , den ergatterten Leinen anpassen.
Vielleicht für mich heute ein Vorteil. Durfte oder musste ich doch früher Parallelschnüre mit dem Wurfverhalten einer Wäscheleine in der Luft bewegen.
Heute gibt's doch optimale Möglichkeit!
Somit verstehe ich die Eingangskritik von dir Frank, nicht so richtig.
Es ist sicher nicht ganz einfach, unter dem riesigen Angebot an Schnüren, das Optimum herauszufiltern. Dennoch gibt's ja reichlich verschiedene Wurfstile und Anwendungsbereiche, die durch diese kurzkeuligen Schnüre abgedeckt werden.
Mein Favorit im grünen Tunnel und in den niederen Klassen ist übrigens eine DT, die ich zumeist eine Schnurklasse tiefer, als die der Rute fische.
Aber auch das ist nicht der Weisheit letzter Schluss!

TL, der andere Frank
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Robby
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Re: Grundsätzliche Überlegungen zur Leinenlänge - und was mich nervt

Beitrag von Robby »

Die Wahl der Schnur hat sicher auch sehr viel mit persönlichen Vorlieben zu tun. Kurze Keulen können einem das Leben in einigen Situationen leichter machen. Bspw. bei wenig Rückraum oder im grünen Tunnel. Allerdings hatte ich bei letzterem öfter mal Schwierigkeiten bei der feinen Präsentation. Beim „richtigen“ Fliegenfischen in Flüssen und Bächen verwende ich aktuell 2 Schnüre:
Trocken und Nassfliegen Fische ich sehr gerne mit der guten alten TT. Wenn es am kleinen Bach eng wird und es Probleme gibt die Rute zu laden nehme ich ne Klasse höher. Die Keule hat zwischen 11 und 12 Meter. Ist auch ne klasse Schnur für Switchcast.
Zum Nymphenfischen nehme ich gerne die Rio Technical Trout. Die hat 16m Keule in Klasse 5. Damit hab ich ne sehr gute Schnurkontrolle und kann lange Driften Fischen. Ich kann aber auch das Vorfach wechseln und Trockenfliegen sauber präsentieren.
Das passt so für mich und meine Fischerei. Andere sehen das vielleicht anders und das ist gut so.
Mit den besten Grüßen
Robby
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Re: Grundsätzliche Überlegungen zur Leinenlänge - und was mich nervt

Beitrag von OnnY »

LenSch hat geschrieben: 22.09.2022, 16:55
Da gibt`s ne Wiese? War erst einmal vor ein paar Jahren da und kann mich an eine U-Bahn Station erinnern, aber keine Wiese?! :q: :-D
Ja , so ein kleiner Park...
Beim Bäcker über die Strasse ( liegt so büsch‘n versteckt ).... :wink:
Gruss Andreas
sprottenfan
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Re: Grundsätzliche Überlegungen zur Leinenlänge - und was mich nervt

Beitrag von sprottenfan »

Moin, achso ist das 8| :lol: also schnell zu Khd. :+++:
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Re: Grundsätzliche Überlegungen zur Leinenlänge - und was mich nervt

Beitrag von fly fish one »

trutta1 hat geschrieben: 22.09.2022, 18:15 .....
Somit verstehe ich die Eingangskritik von dir Frank, nicht so richtig.
.....
Mein Favorit im grünen Tunnel und in den niederen Klassen ist übrigens eine DT, die ich zumeist eine Schnurklasse tiefer, als die der Rute fische.
Aber auch das ist nicht der Weisheit letzter Schluss!

TL, der andere Frank
Hey Fränk,

diese 2 Sätze für sich, sind Wasser auf meine Mühlen!! Ja natürlich war das früher alles ganz schrecklich, mich erreichen gerade private Bilder die mich verzweifeln lassen mit dem was ich heute so armselig mit Topequipment und Leinen so "rausleuchte", weil das Equipment so armselig war und es fast nur DT gab, aber die Jungs auch damals schon verstanden ihr Equipment abzustimmen, zu werfen und grandios zu fangen! Da muss ich wieder mal in mein Kissen flennen. Nur ich, muss sagen, ich fange nicht mehr auf 3 Meter, wenn ich so nahe dran stehe, sind se wech! Ist so, selbst im engen Bach, ja ok die ganz Kleinen haben keine Angst, aber nur einen Tacken größer siehst du nur noch Staubwolken! Ich versuche immer, unter allen Umständen, einen Abstand von rund 10 Meter so ca. einzuhalten. Ich sehe viele Fischer, auch im Ausland, die stehen praktisch im Fisch, mit Nymphen, auf wenige Meter, auch wenn Platz ohne Ende wäre eine lange Leine zu wedeln - ehrlich, was soll das!! Der Abstand zum Fisch, sowohl Forellen als auch Lachse (musste ich durch Hendrik lernen, entspricht einer tiefen Wahrheit und brachte mit persönlich Lachse), ist ein übergreifendes Thema im FF und ein Problem und man muss das auch mal erkennen. Ja, nicht immer ist es möglich einen grossen Abstand zu halten, aber was ich beobachte.... und da brauchste einfach immer eine lange Leine, um die Distanz zu überbrücken und um sanft abzulegen!
Aber ja, da sage ich dann jetzt des Friedens willen, es muss jeder tun was er meint zu tun, aber es ändert nix an der Tatsache, dass wir heute teilweise äußerst sensible Forellen und Lachse anwerfen. Und wenn ich mich mit Hendrik z.B. auch wegen vieler Themen streite, aber eines steht mal fest: Es gibt sehr viele Lachsabenteuer die als Schneider enden, und die Lachse, dass Wetter und der Wasserstand sind sicher nicht schuld!! Und ich sage Euch, es gilt zunehmend auch für Forellen!!



@Robby und Fränk: Ihr habt ein "Ja aber" in Euren Beiträgen, aber allein die Nennung und Nutzung oller Leinen wie einer DT, oder 16 Meter Trout schieß mich tot, lässt mich hoffen!
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Robby
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Re: Grundsätzliche Überlegungen zur Leinenlänge - und was mich nervt

Beitrag von Robby »

Hab auch schon kürzere Leinen gefischt. Erinnere mich da an ein verlängertes WE an der GT. Wie das Leben so spielt, treffen die optimalen Bedingungen selten auf die Zeit, in der man sie nutzen könnte. Tatsächlich waren die Bedingungen vorsichtig ausgedrückt suboptimal. Während der Anreise hat sogar noch der Wirt angerufen, ob wir tatsächlich kommen wollen von wegen Wasserstand und so…
War dann deutlich über 3,50 und das ist schon was. Das Problem ist dann auch, dass das Wasser in den Uferpflanzen steht und man kommt dann nicht mal in die Position zu werfen, aus naheliegender Gründen ist auch Waten nur bedingt zu empfehlen. Nach einem ernüchternden Vormittag haben wir uns mal überlegt, was wir tun können. Ich hab mir aus T18 Material einen Schusskopf zum Hechtfischen am Bodensee gebastelt. Den hatte ich zufällig dabei. Den hab ich so zugeschnitten, dass ich ihn mit der 6er werfen konnte, war irrsinnig kurz irgendwie 3,5 oder 4m. Mit ner Mono-Runningline haste den irgendwie auf 10m switchen können ohne Rückraum und so. Hat sicher nix mit Fliegenfischen zu tun aber hat funktioniert. Die nächsten Tage hat sich die Situation wieder beruhigt und am Ende ging’s sogar trocken. Aber kurz ist manchmal schon auch sinnvoll..
Mit den besten Grüßen
Robby
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Re: Grundsätzliche Überlegungen zur Leinenlänge - und was mich nervt

Beitrag von fly fish one »

Lieber Robby,

das steht ja außer Frage und so wie Du das gehandhabt hast ist richtig cool! Ich mache ja kein Dogma draus, dass ist es was ich gerade nicht möchte. Aber was ich so fürchte, teilweise beobachte, ist die Kurzleine im Einsatz wo es überhaupt keinen Sinn macht. (Schau mal das Vid im Bach vom Kollegen Slein! - Rio Creek und in diesem Gewässer völlig fehl am Platze, da kannst Du noch SA Trout und Rio Gold auf 16 und 15 Meter schmeißen, vielleicht auch mal stromab als bessere Wahl und vielleicht sind die Großen deshalb nicht erreichbar gewesen.)

Gehen wir mal zusammen in den Dschungel, jetzt bald im Herbst, würde mich freuen und schauen was wir so für Leinen wählen und wie wir agieren?

LG,
Frank
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Re: Grundsätzliche Überlegungen zur Leinenlänge - und was mich nervt

Beitrag von Robby »

War gerade zwei Tage im Allgäu. Gefischt hab ich die TT an meiner uralten Orvis T3 865 Midflex. Ein Traum mit leichten Nymphen und Trockenfliegen!
War auch eher ein kleineres Gewässer, also immer schön stromauf Fischen…
Mit den besten Grüßen
Robby
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Re: Grundsätzliche Überlegungen zur Leinenlänge - und was mich nervt

Beitrag von Robby »

Bin bereit fürs Dschungelcamp, bei dir oder bei mir?
Mit den besten Grüßen
Robby
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Re: Grundsätzliche Überlegungen zur Leinenlänge - und was mich nervt

Beitrag von trutta1 »

Hallo Frank,
Robby hat ja ein Beispiel gebracht, wo diese kurzen Keulen Sinn ergeben.
Vor Jahren habe ich mir aus einer #8-er Leine einen kurzen, nur ca.3-3,5 m langen Kopf zusammengepfrickelt, um an diese kaum normal befischbare Stelle unterhalb einer alten Wassermühle heranzukommen.
P1050519.JPG
Da es bei uns einige dieser Mühlen gibt und diese kaum von Fliegenfischern befischt werden, stehen dort auch immer wieder recht große Bachforellen.
Das Problem war immer den Mausstreamer (ja den mögen sie dort besonders!) an die heißen Stellen der Stützbalken in ca.7-8m zu schlenzen.
Wie man sieht, ist zwischen Wasseroberfläche und Träger nicht viel Platz.
Geht also nur mit extrem kurzer 5' Rute in #6, kurzer Keule und dann mit ,,Schmackes" in die heiße Zone. Wenn's da mal unsauber aufklatscht, hat das eher einen positiven Effekt, da dort sicher öfter mal eine Ratte oder Maus baden geht.
Anderes Beispiel, am gleichen Bach.
037 Ihle Oberlauf Juni 2010.JPG
Hier steht unterhalb des Farns immer ein guter Fisch! Mit einer kurzkeuligen Schnur würde ich mit einem Switchcast locker die 7-8 m überbrücken können. Das schaffe ich mit einer DT aber auch und kann mit ihr die Fliege viel sanfter präsentieren. Ich habe dort nur einen Versuch, da der Bach dort nicht tief ist. Deshalb ist eine akkurate Präsentation der Fliege (Bogenwurf mit vorantreibender Fliege) dort so wichtig.
Und manchmal fange ich meine Fische direkt vor den Füßen! ;)

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Re: Grundsätzliche Überlegungen zur Leinenlänge - und was mich nervt

Beitrag von trutta1 »

Das mit dem Dschungelcamp finde ich übrigens auch interessant!
Wo und wann??

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Re: Grundsätzliche Überlegungen zur Leinenlänge - und was mich nervt

Beitrag von fly fish one »

Seit gestern ist hier Corona, der Junior war auf der Wiesn! :zsch: Ich mach backoffice und die Frau ist geflüchtet! :zsch: Ich halte mich noch wacker. Also ich tät sagen bei mir, ich frag mal wegen Karten! Rest per PN.
LG,
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