Grundkurse

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
fly fish one
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Grundkurse

Beitrag von fly fish one »

Analog zum Thema drüben, was ich sehr interessant finde, auch hier die Möglichkeit zum diskutieren!

Meine Meinung in einem Satz: Werfen üben bis die Augen tränen und man nur noch auf den Zahnfleisch läuft! Alles andere ausblenden und in die Abendstunden Off des Wasser verlegen! Insektenkunde und Anschleichen wie Trapper Lederstrumpf "Der letzte Mohikaner" kann man mit Sicherheit autodidaktisch, wenn man nicht völlig blind mit Plattfüßen in den Bach latscht! Da wo es am meisten wehtut, ist das Werfen und da den Trainer ausquetschen wie eine reife Zitrone - 4 Stunden Vormittag, 4 Stunden Nachmittag! 2 Tage nacheinander und man hat alles wichtige mal gesehen und kann dran arbeiten: Schwipp, Doppelzug, Richtungswechsel, Rollwurf und Switchcast.

Ich bin weder Trainer, nicht mal richtiger Schüler, weitgehend Autodidakt mit Watschen von den richtigen Kollegen (schließt Hendrik übrigens mit ein) und wenn es sowas wie ein Pflichtenheft geben sollte, würde ich das reinschreiben. Abends beim ersten Bier, alle blutunterlaufene Augen, macht der Coach dann noch eine spaßige Power Point Präsi als Resüme des Tages und Insektenkunde und "Anschleichen". Geht mit den Preisen für die Kurse deutlich nach oben, macht glasklare Agenden, damit die ganzen Schnarchzapfen abgeschreckt werden! Am Ende habt Ihr eine Gruppe zusammen die Geschichten schreibt! :zsch:

Wenn man so durch die verschiedenen Homepages von Anbietern surft, dann fallen mir mindestens nach dem Zweiten die Augen vor Müdigkeit zu! Habt ihr (klein geschrieben) das mal verglichen!!!??? Im Endeffekt ist das alles gleich und gleich weichgespült und Natur von vorne bis hinten! Das mal eine sportliche Ansage kommt, so als Kontrapunkt gegen die ganzen Weichspüler mit einer richtig knackigen Agenda die Angst macht, habt ihr mal an sowas gedacht!!?? Nicht als Individualtraining, sondern als Gruppe und es muss auch preislich weh tun! Ich habe dazu mal einen schönen Satz in einem Urlaubsbericht im FFF zu den Kosten gelesen, im warmen Salz, der sprach: "Unser Hobby muss auch mal richtig weh tun!"

LG,
Frank
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ArminK
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Re: Grundkurse

Beitrag von ArminK »

Moin,
fly fish one hat geschrieben: 04.08.2022, 19:23 Analog zum Thema drüben, was ich sehr interessant finde
Interessant ist, dass Leute Kommentare abgeben, die nie einen Kurs besucht haben. Aus diesen "Erfahrungen" dann Urteile, Ratschläge und Empfehlungen auszugeben ist schon unredlich.
fly fish one hat geschrieben: 04.08.2022, 19:23 Das mal eine sportliche Ansage kommt, so als Kontrapunkt gegen die ganzen Weichspüler mit einer richtig knackigen Agenda die Angst macht, habt ihr mal an sowas gedacht!!??
Kannst du haben: Wurfkurs Zweihand mit Ruten 15´ aufwärts und Köpfen 20m aufwärts an 2 Tagen. Kostenpunkt pro Teilnehmer 1000,-€ . Zum Abschluß wird Distanz geworfen und jeder Schüler der den Lehrer übertrifft bekommt die Kursgebühr zurück.
Wegen Ort und Zeit kannst du ja ne PN schicken.

Gruß
Armin
fly fish one
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Re: Grundkurse

Beitrag von fly fish one »

Geht klar!

Aber ernsthaft:

1) Muss ich vorher Kurse besucht haben um zu wissen was ich lernen möchte, vor allen wieviel und in welchen Zeiträumen und wie verschärft oder weichgespült "dutzi dutzi"?
2) Darf ich nicht schreiben, was mir allgemein auffällt wenn man so durch Anbieter "blättert"?
3) Darf ich es nicht schreiben wenn daraus ein völlig anderer Ansatz in meinem Kopf entsteht?
4) Darf ich als unwissender Berater kein völlig anders geartetes monetäres Gefüge vorschlagen?

Vor allen zu 1):
Es soll Menschen, also auch Fliegenfischer, geben, also mich auch, die genau wissen was sie wollen und was in meinen Augen in 2 Tagen verschärften Trainings möglich sein sollte! Ich bin ziemlich sicher, dass es noch mehr so verpeilte Aspiranten wie mich da draußen geben könnte, denen es völlig reichen würde dies Vorgeplänkel mit allgemeinen Erklärungen und Einleitungen auf ein absolutes Minimum zu begrenzen, bzw. auf die Abendstunden ins Offside zu verlegen. Da könnte man noch was zur Abstimmung von Ruten vs. Leinen einfließen lassen, also 3,75 Grad Methode und wiegen von Leinen.

Zu 4): Ja, 1000,- Euro, wenn man schon mal über Geld redet, finde ich für 2 Tage in dieser verschärften Gangart angebracht. Anzahl Teilnehmer zwischen 3 und 10 (na gut, sind vielleicht ein bisschen viel für diesen Ansatz des Trainings, der mehr coaching erfordert). Die ausgesprochene Expertise eines solchen Trainers sollte in irgend einer Form dokumentiert sein....ist aber so ein wachsweicher Ansatz und in meinen Augen das größere Problem erstmal einen Trainer zu finden, dem ich so vertrauen würde.... Zertifizierungen würden mir allein vom Prinzip nicht reichen, bzw. würde ich nicht überbewerten. Müsste jemand sein der sich seinen "Ruf" erarbeitet hat.

So, jetzt kannst Du mir gerne Annemarie um den Hals wickeln wegen dieser provokanten Thesen.

LG,
Frank

Nachtrag: Worum geht es mir?? Kreativität in der Gestaltung und Themen, abweichend vom Standard-Einerlei, sowohl bei den EH und bei den ZH. Von den EH habe ich ja keine Ahnung, gut von den ZH im Prinzip auch nicht, aber bei den ZH nervt mich z.B. diese unsägliche Trennung der Stile, also Spey (was immer man auch darunter versteht) und Unterhand. Das ist fließend und gehört in meinen Augen alles in ein Training.
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IdEfIx
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Re: Grundkurse

Beitrag von IdEfIx »

Einen Kursus zum Erlernen des FF kann ich nur befürworten, also den soge. Anfänger Kurus. Desweiteren gibt es noch den Fortgeschrittenen Kursus, für diejenigen bei den sich noch kleine Fehlerchen eingeschlichen haben oder weitere Wurfstile dazulernen wollen etc. Alles schön und gut, aber Meister wird man nur durch Übung, Erfahrung, sowie die nötige Routine. Wenns man dann schafft und dort hinkommt, wohin man auch komen will und das auch noch bei geschlossenen Augen, dann ist man schon einen großen Schritte weiter - also der Stiol muß ins Blut über gehen, also dran bleiben, das klappt aber nicht innerhalb 2 Tagen.

LG Rudi :wink:
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Grundkurse

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

ArminK hat geschrieben: 05.08.2022, 08:11
Interessant ist, dass Leute Kommentare abgeben, die nie einen Kurs besucht haben. Aus diesen "Erfahrungen" dann Urteile, Ratschläge und Empfehlungen auszugeben ist schon unredlich.
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Den Schuh ziehe ich mir an, ich habe keinen 'Fliegenfischerkurs' besucht und erst als ich mit der Einhandruterute schon lange fischte, habe ich als Notnagel (wegen zu wenigen Teilnehmern) bei einem Zweihandkurs mitgemacht. Weil ich mir aber Gedanken um die Zusammenhänge beim Fliegenfischen gemacht habe und ich mir immer noch mache, spreche ich davon und darüber auch mit Anderen oder schreibe hier im Forum über meine Sichtweise. Ich habe schon viele 'versierte', das 'Gerät' gut beherrschende Fliegenfischer gesehen, die keine Kurse geben und Ausbilder, an deren Tun und Erklärungen ich Einiges zu bemängeln hätte. Ich selbst habe, ohne lizenziert zu sein, anderen einfach gezeigt, wie man eine Fliegenrute bewegen kann und sollte und habe manchmal gelernt, dass Teilnehmer meine nicht lizenzierten Hinweise und Erklärungen gar nicht verstanden, weil sie mir geläufige Begriffe mit anderen Vorstellungen verbanden. Ich habe die Erklärungen auf immer andere Weise häufig so oft wiederholt, bis es geklickt hatte. Doch auch wenn es im Kopf mal 'richtig' drin ist, führen es Arm und Hand noch lange nicht so aus, das kenne ich von meinen eigenen Linkshandversuchen nur zu gut.

Ganze 'Fliegenwurfkurse' mit 6 -8 Teilnehmern beinhalteten 5x 2 Std Training auf der Wiese plus einen Nachmittag am Wasser, an zwei Abenden wurden Knoten geübt, Vorfächer geknotet, Ruten vermessen, Leinen gespleißt und optimiert zusammen gestellt. Das Wurftraining fing mit beiden Händen, also dem Doppelzug an und es wurde 'seitliches Werfen geübt, weil es an mit Buschwerk bewachsenen Ufern zum erfolgreichen Fliegenfischen unabdingbar ist.

Fliegenfischen ist ein weites Feld, praktisch orientierte Einweisungen am Wasser würde ich eher dem Guiding zurechnen, Fliegenwurfkurse sollen nur das Rüstzeug vermitteln, um angehenden Fliegenfischern Anwengung und Gebrauch von Fliegenfischgerät zu ermöglichen.
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Anfängerdoppelzugübungen.jpg
Doppelzugübungen.
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ArminK hat geschrieben: 05.08.2022, 08:11
Kannst du haben: Wurfkurs Zweihand mit Ruten 15´ aufwärts und Köpfen 20m aufwärts an 2 Tagen. Kostenpunkt pro Teilnehmer 1000,-€ . Zum Abschluß wird Distanz geworfen und jeder Schüler der den Lehrer übertrifft bekommt die Kursgebühr zurück.
Wegen Ort und Zeit kannst du ja ne PN schicken.
Kannst Du beim Werfertreffen mal eine Demo vorführen ?

TL
Klaus
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Re: Grundkurse

Beitrag von fly fish one »

IdEfIx hat geschrieben: 05.08.2022, 12:37 Einen Kursus zum Erlernen des FF kann ich nur befürworten, also den soge. Anfänger Kurus. Desweiteren gibt es noch den Fortgeschrittenen Kursus, für diejenigen bei den sich noch kleine Fehlerchen eingeschlichen haben oder weitere Wurfstile dazulernen wollen etc. Alles schön und gut, aber Meister wird man nur durch Übung, Erfahrung, sowie die nötige Routine. Wenns man dann schafft und dort hinkommt, wohin man auch komen will und das auch noch bei geschlossenen Augen, dann ist man schon einen großen Schritte weiter - also der Stiol muß ins Blut über gehen, also dran bleiben, das klappt aber nicht innerhalb 2 Tagen.

LG Rudi :wink:
Lieber Rudi,

was ist schon ein Anfänger und was ein Fortgeschrittener?? Ich sehe das ganz anders! Ich würde einen Kurs für Alle sehen mit exakt den gleichen Themen und im Verlauf des Trainings individualisieren oder in der Ankündigung entweder die Eine oder Andere Gruppe ansprechen - trotzdem nur einen Kurs und immer gleichen Themen. Wenn "wir" einen richtig guten Trainer haben, bin ich sicher der findet in den Basics noch Fehler, wo "wir" schon längst meinen Helden zu sein. Wenn da aber vieles richtig gemacht wird, ist man sehr schnell bei den wirklich schwierigen Themen. Man muss mal diese Schubladen über den Haufen werfen! Wenn du als Anfänger oder als Fortgeschrittener weißt, so eine tolle Agenda ließt, dass alles was wirklich wichtig ist in so einem Kurs angeboten wird, musst du dir über deinen Kenntnisstand keinen Kopf machen und kannst solche Kurse unbesehen buchen! Wenn der Coach in der Lage auf Dich einzugehen, was vermutlich immer nötig ist, ist man immer richtig aufgehoben. [Es sei denn du hast Menschen vor dir die schon mit EH und ZH sehr, wirklich sehr weit werfen, weil man das nur schafft wenn sehr, wirklich sehr wenig Fehler enthalten sind! So jemanden muss man in ein persönliches Coaching schicken. Und nein, wirklich nicht, es werden nicht alle Fische vor den Füßen gefangen!]

Natürlich ist der Output je nach Vorkenntnissen immer anders, aber warum soll ich erwarten nach einem Kurs alles schon komplett zu beherrschen? Wie gesagt, ich persönliche finde die Gedanken die mir der Lehrer in den Kopf setzt, das Allerwichtigste!

LG,
Frank
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Re: Grundkurse

Beitrag von fly fish one »

Lieber Klaus,

ich glaube ich kenne da Jemanden!!! :+++:

LG,
Frank

Lieber Armin,

das zitieren wird mir zu mühsam, aber wenn wir schon bei den ZH sind, was nun mal mein Lieblingsthema ist, dann wäre ein mögliches Trainingskonzept wie ich es wünschen und für möglich halten würde:

1) 2 Tage
2) Nur 15' Ruten
3) 2 Setups, eines auf 12 Meter und eines auf 16 Meter Belly und dann bei beiden die Leader on Top
4) Überkopf ist wie bei den EH das Anschleichen oder die Insektenkunde und wird gestrichen
5) Wattiefen variieren und zwar mindestens bis zum Hintern!! Dabei die Handhaltungen und Variation der Würfe von Unterhand bis "Spey" zeigen!! Betrachte ich als unglaublich wichtig!!! Ist eine der größten Schwächen wenn nach Stilen wie Unterhand und Spey getrennt wird!
6) Auch die andere Hand "mitnehmen"
6) [1.Tag] Single mit Richtung, Snake, Double, jeweils am Vormittag und Nachmittag die Snaps als Erweiterung und Beimischung - immer alles den Fokus auf den Rückschwung
7) wie 6) nur am Ende des zweiten Tages ein Wettwerfen in 2 Gruppen: Eine im Single ohne Richtung und eine im Double. Sie können sich ihre Lieblingshand aussuchen. Und ich wette sie schaffen alle 25 Meter! p:
8) Abends beim Bier Ruten ausmessen und Leinen wiegen; Handpositionen- und Wurfwechsel bei Wind, Strömung und Uferseite usw.
9) Preis 2,5 K, weil ZH noch schwieriger sind - aber nur meine Meinung :zsch:

LG,
Frank

Und einen habe ich noch: Als Vorbereitung für EH und ZH bringen alle ein AUGEMESSENES SETUP mit oder es wird ihnen im Kurs ein AUGMESSENES Setup gestellt. Um ohne Umschweife und Gerede einfach sofort mit stimmigen Setups werfen zu können. Alles andere gehört in den Offside am Abend. Wobei ich das Messen als Ultima Ratio betrachten und jegliche sinnbefreite Diskussion über das für und wieder unterbinden würde - um wirklich wichtige Themen zu behandeln!! :zsch:
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Thomas.
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Re: Grundkurse

Beitrag von Thomas. »

fly fish one hat geschrieben: 04.08.2022, 19:23 Meine Meinung in einem Satz: Werfen üben bis die Augen tränen und man nur noch auf den Zahnfleisch läuft!
........
LG,
Frank
So habe ich auch bei einem guten Lehrmeister angefangen, aber nach 18 Monaten Überkopfwürfen.....
nee, lieber mit der Handangel auf Karpfen, Aal und Makrele.
War mit der 9' 7er gespliessten Fliegenrute und der L-Schnur bei uns (Wind) nicht so einfach die Fliege in den "Topf" zubekommen, ohne dass die Schnur nicht schon vorher den Boden berührte :-( (=Null Punkte). Beim Weitwurf (Doppelzug) war auch viel zu probieren, wieviel m in der Luft beim Abschluß noch wieviel m nachzogen.
Aber die Grundkenntnisse halfen später.
Gruß Thomas
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Grundkurse

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

fly fish one hat geschrieben: 05.08.2022, 19:15
IdEfIx hat geschrieben: 05.08.2022, 12:37 Einen Kursus zum Erlernen des FF kann ich nur befürworten, also den soge. Anfänger Kurus. Desweiteren gibt es noch den Fortgeschrittenen Kursus, für diejenigen bei den sich noch kleine Fehlerchen eingeschlichen haben oder weitere Wurfstile dazulernen wollen etc.
... was ist schon ein Anfänger und was ein Fortgeschrittener?? Ich sehe das ganz anders! Ich würde einen Kurs für Alle sehen mit exakt den gleichen Themen und im Verlauf des Trainings individualisieren oder in der Ankündigung entweder die Eine oder Andere Gruppe ansprechen - trotzdem nur einen Kurs und immer gleichen Themen. ...
zu dieser Fragestellung habe ich in dem Faden ' Handgelenkeinsatz > 'Zwick' ' meine Erfahrungen schon einmal geäußert:
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben: 03.05.2021, 13:48 .
... meine Erfahrungen mit Wurfkursen waren etwas differenzierter, am effizientesten waren gemischte Kurse, Anfänger und Fortgeschrittene zusammen und das volle Programm.

Es fing immer damit an, die Fliegenschnur mit der Rutenspitze zu bewegen und sie auf einer geraden Bahn flach vor sich in enger Schlaufe ruckfrei zu beschleunigen und auf einer geraden Linie abzulegen. Dazu braucht es mit einer Hand den 'Zwick' oder 'Snap' am Ende der Rutenbewegung, beim Einsatz beider Hände genügt schon ein 'kurzer' Zug mit der Schnurhand am Ende der Rutenbewegung um bei fast 'stehender' Rute superenge Schlaufen zu produzieren.
Der nächste Übungsschritt war, die Pause und das Ablegen nach dem Rückwurf wegzulassen und einen vollständigen Wurf vor sich abzulegen, sowohl ohne wie auch mit Zugunterstützung. Mancher Anfänger brauchte etwas länger, mancher überholte andere, die sich als Fortgeschrittene eingestuft hatten.

Darauf bauten alle anderen Wurfausführungen auf, jeder Teilnehmer sah was die anderen machten und konnte versuchen Gelungenes nachzumachen und weniger gut Ausgeführtes wegzulassen.
.
Basic Cast 1.jpg
Basic Cast 2.jpg
Und:
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben: 04.05.2021, 13:59
ArminK hat geschrieben: 03.05.2021, 18:01
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben: 03.05.2021, 13:48 am effizientesten waren gemischte Kurse, Anfänger und Fortgeschrittene zusammen und das volle Programm.
Das überrascht mich doch etwas, da ich Anfängern doch viele Hilfestellungen geben muss und Verbesserung durch Abgucken beim Nachbarn kaum funktioniert. Natürlich gibt es auch Talente die, was sie sehen direkt umsetzen können und vor allem bei Kursen mit Kindern/Jugendlichen ist es erstaunlich wie schnell die Fortschritte machen.
Das Problem bei uns ist, dass die Nachwuchstalente meist zwischen 40 und 50 sind. War bei mir auch so. :grin:
.
Wenn man als 'erfahrener' Fliegenwerfer die 'Wurfkünste' anderer beobachtet und analysieren kann, welche Eingabeimpulse die Flugbahn der Fliegenschnur beeinflussen, kann man den Probanden auf diesen Zusammenhang hinweisen. Wenn der Lernende diese Zusammenhänge begriffen hat, ist er eher in der Lage sowohl Wurfabläufe bei anderen zu erkennen wie auch eigene Eingabeimpulse zu verändern und Auswirkungen zu bemerken. In vielen Sportarten werden Bewegungsabläufe durch Betrachtunsanalysen kopiert, nur mit Erklärungen würde das nicht funktionieren.

Ich halte überhaupt nichts von schematisch eingeübten Bewegungsabläufen, die Probanden sollen zuerst lernen, wie man mit einer Fliegenrute eine Fliegenschnur beschleunigen und gezielt in Bewegung setzen kann, danach können alle Wurfabläufe und Wurfausführungen viel effizienter eingeübt werden. Auch Anfänger sollten bei der Handhabung einer Fliegenrute schon wissen was aus Eingabeimpulsen resultiert.
.
.
Wir hatten anfänglich auf Teilnehmeranfragen eingehend auch getrennte Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene, die Teilnehmer mussten selbst beurteilen, welcher Kurs der passende war. Die Kursinhalte waren gleich, mussten aber wegen ungleicher Kenntnisse in beiden Kursen auch immer individuell sein, Lernfortschritte zeigten sich bei allen Teilnehmern. Deshalb wurde die Trennung abgeschafft, am besten lief es bei den Kursen, wenn schon wirklich Fortgeschrittene oder 'Wiederholer' dabei waren, der Austausch untereinander und das 'Abgucken' voneinander war für das Verstehen der Übungen ein wesentlicher Faktor. Interessant dabei war, dass Fliegenfischeranfänger sehr an den Fragen der 'Wiederholer', die schon ein oder zwei Jahre mit der Fliege fischten, interessiert waren.

Viele der Kursteilnehmer trafen sich auch danach noch bei kleineren Werfertreffen zum Austausch von Tricks, Erfahrung, erworbenem Wissen und auch um sich gegenseitig etwas 'abzuschauen'.

TL
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Re: Grundkurse

Beitrag von trutta1 »

Bei der Handhabung eines Grundkurses bin ich voll bei Klaus.
Bei gemischten Gruppen lernen die Anfänger von den Fortgeschrittenen und schon relativ schnell stellen sich bei den Anfängern erste Erfolge ein.
Auf jeden Fall schneller, als in einem reinen Grundkurs, in dem sich nur Neueinsteiger befinden.
Einen Privat, bzw Einzelkurs mal ausgenommen!
Was ich nur nicht ganz oder vielleicht auch falsch verstanden habe.
Bringt ihr den angehenden Fliegenfischern schon im Grundlehrgang Doppelzug und Trickwürfe bei?
Wohl kaum!
Wir haben am Anfang ausschließlich mit festgestellter Bremse und 5- max 8 m Fliegenschnur angefangen. Da wir damals Parallelschnüre verwendeten, hatten wir schon auf den ersten Metern ausreichend Gewicht um die Rute gut zu laden.
Dennoch taten sich viele schwer die kompl. Länge (5-8m) dauerhaft vom Boden fern zu halten.
Das Taktgefühl musste erst in ,,Fleisch und Blut" übergehen und das klappt bei dem einen schneller und ein anderer gibt vielleicht schon nach 2 Stunden auf.
Bei Fortgeschrittenen, die bestimmte Wurftechniken oder Trickwürfe erlernen oder verbessern wollten, hatten wir damals nach Absprache und Zustimmung mit einer Kamera den Ist- Zustand und die durch den Lehrgang resultierenden Fortschritte festgehalten.
Für einige war es auch sehr aufschlussreich, sich einfach mal selbst beim Werfen zu beobachten.
Am Abend, nach dem Grillen und bei einem Bier noch für ein, zwei Stunden zusammensitzen um gemeinsam das Erlernte und die Fehler zu analysieren, war immer ein schöner Abschluss. :zsch:

TL, der andere Frank
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Re: Grundkurse

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

trutta1 hat geschrieben: 08.08.2022, 11:39
Was ich nur nicht ganz oder vielleicht auch falsch verstanden habe.
Bringt ihr den angehenden Fliegenfischern schon im Grundlehrgang Doppelzug und Trickwürfe bei? - Wohl kaum!
Moin Frank,

das mit dem 'Doppelzug' wird sehr verschieden gesehen, ich selbst habe von Anfang an beim Werfen beide Hände benutzt und es anderen auch immer so gezeigt. Wenn seitlich und vor dem Körper, also auf der 'Bauchseite', geübt wird, läßt sich der Flug der Leine gut überblicken und es ist leicht zu erkennen, dass bei einer in der Luft gehaltenen Leine nach deren Streckung eine Beschleunigung in die Gegenrichtung erfolgen muss, weil die bei den Übungen relativ flach geführte Leine sonst herunter fällt. Diese mit Ablegen angefangenen Übungen wurden mit Leinenlängen begonnen, die noch gut mit einer sanft beginnenden dann aber deutlchen 'Beschleunigung' der Rutespitze ausgeführt werden konnten. Der Krafteinsatz der Rutenhand und der Zug an der Leine mußte jeweils an die gewählte Leinenlänge angepasst werden, es hilft deutlich, dass man die Leine bei diesen Übungen vor sich hat und sieht, ob der auf die Fliegenschnur übertragene Impuls ausreicht, um die Leine schön zu strecken.

Der Bewegungswinkel der Rute, das 'Schieben' bis zum 'Zwick' und das 'Nachgehen' bis zur Streckung der Leine, ist bei in der Luft gehaltener Leine zu variieren, um ein Gefühl für unterschiedliche Leinenlängen zu erhalten. Eine Übung war z.B. die Leine an seitlich geführter Rute in unterschiedliche Richtungen zu 'schleppen', um sie dann mit einem kurzen Impuls der Rutenspitze in enger Schlaufe 'abzuschiessen' wie bei einem Switchcast. Überkopfwurfübungengen wurden erst geübt, wenn die Trainees ein Gefühl dafür entwickelt hatten, wohin die Leine bei bestimmter Rutenbewegung überhaupt fliegt. Bei kurzen Leinenlängen liegen die zu handhabenden 'Wurfgewichte' weit unter den für 'beste' Weiten optimierten Leinengewichten (3,75° Auslenkungsgewicht), da hat die harmonische Masseverteilung, die Taperung von Leine und Vorfach, einen größeren Einfluß auf das Abrollen als die Klassen- oder Leinenbezeichnung.

Spielereien und komplizierte Trickwürfe zu erlernen, lag mehr im individuellen Belieben bei Wiederholern, Ablegen in einem Bogen nach links oder rechts, flacher Schlaufenwurf unter Büsche, seitliches Werfen mit flach ausgeführten Schnurbögen über hohem Gras oder ansteigende Würfe im Gebetsroither Stil und auch mit flach ausgeführter Schnurschlaufe an schräg ansteigenden Uferpartien, sowie 'Switchcasts' wurden gezeigt und geübt, ebenso die Schnur aufzunehmen oder zu verlängern und wie man mit einem 'Switch' anfängt, die Leine auszubringen.

Ob die gewählte Unterrichtsgestaltung immer optimal war, ist schlecht zu vergleichen, immerhin konnten die Teilnehmer anschließend schon selbstständig Fischen gehen und auch Fische fangen.
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Re: Grundkurse

Beitrag von trutta1 »

Hallo Klaus und danke für Deine ausführlichen Erklärungen, die für mich logisch und sehr interessant sind.
Wir haben vor ca. 40 Jahren immer sofort mit dem Überkopfwurf begonnen, um ein Taktgefühl für Vor- und Rückschwung zu bekommen.
Alles andere entwickelte sich daraus.
Vielleicht waren deshalb einige einfach überfordert und brachen den Kurs ab.
Zu dieser Zeit wurden die Kurse vom Verein für Interessenten angeboten und kosteten nichts!

Vom Verband gab es für angehende Lehrer/Ausbilder zwar eine Art Schulung, die aber mehr was für Castingsportler war. Und schon war ich, mit leidlichen Wurfkünsten, Ausbilder im Bereich Fliegenfischen. :q:
Weiterbildung und Schulungen gab es für uns eigentlich nie und so entwickelten wir uns auch als Ausbilder autodidaktisch weiter.
Für uns waren dann die ersten Filmaufnahmen sehr interessant um eigene Wurffehler zu beheben, die man gar nicht wahrnahm.
Einige hatten sich selbst auch etwas überschätzt und die Aufnahmen brachten die waren Wurfkünste ans Licht! :no:
Es war halt eine andere Zeit, in der man einfach einen Wurf machte, um die Fliege möglichst optimal zum Fisch zu bringen. Niemals wären wir auf die Idee gekommen, unseren Würfen solch tolle Namen zu geben, wie sie heute existieren. ;)

TL, Frank
ArminK
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Re: Grundkurse

Beitrag von ArminK »

Hallo,

Dass Anfänger im einem gemischten Kurs von den Fortgeschrittenen profitieren ist klar, aber umgekehrt wohl kaum. Beide wollen aber für ihr bezahltes Geld möglichst viel für sich aus dem Kurs herausholen. Das funktioniert am besten, wenn die Leistungsunterschiede möglichst gering sind. Das Problem ist oft, dass sich die Leute falsch einschätzen und Fortgeschrittene entpuppen sich als bessere Anfänger. Natürlich kann man jetzt entgegnen, ein guter Lehrer muss das managen, was einem mal besser oder schlechter gelingt. Kleines Beispiel: Zweihandkurs mit Anfängern und Fortgeschrittenen, darunter unser hochmotivierter f f o. Wenn ich dann etwas zur Rutenhaltung erkläre wird das bei f f o zu gähnender Langeweile führen mit dem Hinweis wofür er soviel Geld bezahlt hat.

@Frank
In dem ZH Spezialkurs ist nur noch ein Platz frei, also halte dich ran. :-D

Gruß
Armin
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Re: Grundkurse

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

ArminK hat geschrieben: 11.08.2022, 20:12
Dass Anfänger im einem gemischten Kurs von den Fortgeschrittenen profitieren ist klar, aber umgekehrt wohl kaum.
.
Nach den von mir häufig gemachten Erfahrungen ist es eher andersherum, 'Fortgeschrittene' achten bei einer Wurfvorführung eher auf Details und sehen erheblich mehr als ungeschulte Anfänger es vermögen.
Simple Shrimp hat geschrieben: .
Wenn man als 'erfahrener' Fliegenwerfer die 'Wurfkünste' anderer beobachtet und analysieren kann, welche Eingabeimpulse die Flugbahn der Fliegenschnur beeinflussen, kann man den Probanden auf diesen Zusammenhang hinweisen. Wenn der Lernende diese Zusammenhänge begriffen hat, ist er eher in der Lage sowohl Wurfabläufe bei anderen zu erkennen wie auch eigene Eingabeimpulse zu verändern und Auswirkungen zu bemerken. In vielen Sportarten werden Bewegungsabläufe durch Betrachtunsanalysen kopiert, nur mit Erklärungen würde das nicht funktionieren.
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Bei den Kursen gab es keinen zementierten Detailplan, nur ein Ablaufschema: 1. Tag > 2 Std., 2. Tag > 3x 2 Std. mit einstündigen Pause, 3. Tag > 2 Std. + Praxis am Wasser (Fischen)
Bei Beginn und in der Mitte jeder Doppelstunde gab es eine etwa 10 minütige Demonstration der anstehenden Übung(en), die Teilnehmer plazierten sich selbst so, dass sie möglichst die an die Nahstehenden gerichteten Korrekturen mithören konnten, nicht alles aber wurde 'laut' gesprochen. Individuell wurden häufig frühere Übungen wiederholt oder auch Fortschritte mit zusätzlichen Übungen gefördert.

In den Pausen und abends wurde querbeet alles Mögliche diskutiert, z.B. auch Fischefangen und 'richtiges' Drillen. Da Zusammenstellung und Abstimmung von Fliegengerät auch Thema war, wurde die fertige Montage an ein Gummiteil oder eine Federwaage gehängt um Bremseinstellungen zu überprüfen und 'optimiertes Drillen' und die 'beste' Rutenhaltung mit üblichen Vorfachstärken (und Knoten) zu üben. Dabei ging es in erster Linie darum, die Drillzeit kurz zu halten ohne leichtfertig zu riskieren den Fisch durch Abriss zu verlieren.
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Drillsituation.jpg
Gelungener Drill.jpg
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Re: Grundkurse

Beitrag von fly fish one »

Lieber Armin,

wie gesagt, da ich mir so gut wie alles autodidaktisch aneigne und da ich sicher bin, dass Du einen krassen Kurs anbieten würdest (meine ich aufrichtig), würde ich andächtig zuhören. Und ob das Unterhandwürfe sind oder was anderes, ehrlich, ich glaube meine Unterhandtechnik (also der Vorwurf) ist nur so "lala", weil mir die Langleinen über den Weg gelaufen sind. Ob ich damit jetzt mittlerweile besser schmeiße als mit klapprigen Zahnstochern und weinerlichen 10 Meter Leinen, nun dass müssen irgend wann mal andere Kollegen beurteilen. Und Quatschkram mal beiseite gelassen, ich schaffe es bis heute nicht meine Hände mal gescheit getrennt voneinander zu koordinieren und das ist gerade für die Unterhandtechnik im Vorwurf nun mal eklatant wichtig. Also von daher würdest Du bei mir offene Scheunentore einrennen.

LG,
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