Schöne, tote Ostsee: Das Dorschsterben und die Folgen

Natürlich sind auch Reiseführer, Kartenwerke oder beispielsweise Bücher zur Knotenkunde etc. von Interesse.
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IdEfIx
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Schöne, tote Ostsee: Das Dorschsterben und die Folgen

Beitrag von IdEfIx »

Schöne tote Ostsee: Das Dorschsterben und die Folgen ist eine Reportage des NDRs, die heute Abend, am Montag, den 20. Juni 2022, 22:00 bis 22:45​ Uhr auf N3 ausgestrahlt wird.
Wer es jetzt oder später anschauen will, hier der Link zur Mediathek: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 49608.html

Der Dorschbestand in der westlichen Ostsee ist nicht nur durch Überfischung bedroht. Eine wesentliche Rolle spielen auch der Klimawandel und die Überdüngung durch die Landwirtschaft.
Das haben Wissenschaftler des Thünen-Instituts für Ostseefischerei mit neuen Untersuchungen bestätigt, wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Sonntag mitteilte. Der NDR hat die Forschung für die Studie über mehrere Monate begleitet." Wir waren sehr überrascht, dass sich während der Sommermonate sauerstoffarmes Wasser vom Grund der Ostsee bis weit in die höheren Schichten ausbreitet", sagt Uwe Krumme vom Thünen-Institut. "Dort trifft es direkt auf die stark erwärmten Wasserschichten. Wo das passiert, ist kein Habitat mehr für Dorsche" - also kein Raum mehr, in dem diese Fische überleben können. Die neuen Daten seien "äußerst beunruhigend". Das Thünen-Institut will die endgültigen Ergebnisse der Untersuchung im kommenden Jahr veröffentlichen.

Jahrzehntelang war der Dorsch für die Fischereibetriebe der westlichen Ostsee eine zentrale Einkommensquelle. Doch vor zwei Jahren sei der Bestand zusammengebrochen. Durch den Klimawandel werde die Ostsee an der Oberfläche immer wärmer. Und am Meeresgrund breiten sich tote, sauerstoffarme Zonen aus. Diese entstehen laut der Studie durch Überdüngung in der küstennahen Landwirtschaft, der Dünger gelange über Bäche und Flüsse in die Ostsee. Dort komme es zu überschüssigem Algenwachstum. Die Algen wiederum sinken zu Boden und werden von Bakterien zersetzt, die den Sauerstoff im Wasser verbrauchen.

Zehn Monate lang hat das Institut in einem fünf Quadratkilometer großen Forschungsfeld in der Mecklenburger Bucht Umweltdaten wie Sauerstoff- und Salzgehalt sowie die Temperatur des Wassers aufgezeichnet. Dazu hatten die Forschenden insgesamt 30 Messstationen am Meeresgrund verankert. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Ostseeforschung.
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Maqua
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Re: Schöne, tote Ostsee: Das Dorschsterben und die Folgen

Beitrag von Maqua »

Die Gründe für den Niedergang der Ostsee sind ja nun schon seit längerer Zeit bekannt.
Vielleicht wäre es an der Zeit mal Gegenmassnahmen zu ergreifen, und dabei denke ich in erster Linie an die Überdüngung.
Wo es keinen Sauerstoff mehr im Wasser gibt, brauche ich keine Freizeitfischerei zu reglementieren.
Gruss Manni :wink:





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Der Zuagroaste
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Re: Schöne, tote Ostsee: Das Dorschsterben und die Folgen

Beitrag von Der Zuagroaste »

Da kannst dich z.B. mit den Dänischen Schweinehaltern anlegen. Kein einfach zu überzeugender Gegner
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Maqua
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Re: Schöne, tote Ostsee: Das Dorschsterben und die Folgen

Beitrag von Maqua »

Ja, man könnte den dänischen (andere sind auch beteiligt) Schweinehaltern alles durchgehen lassen und den Kollaps der Ostsee in Kauf nehmen.
Man könnte auch den Russen alles durchgehen lassen, dort weiter Öl und Gas beziehen und die Eroberung der Ukraine mit Waffengewalt in Kauf nehmen.
Leider wählen unsere Volksvertreter im Zweifel immer den bequemen Weg.
Gruss Manni :wink:





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ArminK
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Re: Schöne, tote Ostsee: Das Dorschsterben und die Folgen

Beitrag von ArminK »

Hallo,

bevor wir den Dänen Ratschläge erteilen, sollten wir zuerst vor unserer Haustüre kehren. Das ist wörtlich zu nehmen, denn wenn ich sehe was alles in der Natur rumliegt ist man ohnmächtig und wütend zugleich. Die Politik interessiert nur CO2, dass die Vermüllung thematisiert wird ist scheinbar nicht medienwirksam.
Maqua hat geschrieben: 21.06.2022, 15:19 Leider wählen unsere Volksvertreter im Zweifel immer den bequemen Weg.


Welchen Weg schlägst du denn vor?

Gruß
Armin

Das Fischen auf andere Arten wird zu den gleichen schlimmen Folgen führen.
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Alex
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Re: Schöne, tote Ostsee: Das Dorschsterben und die Folgen

Beitrag von Alex »

ArminK hat geschrieben: 22.06.2022, 16:14
Maqua hat geschrieben: 21.06.2022, 15:19 Leider wählen unsere Volksvertreter im Zweifel immer den bequemen Weg.
Welchen Weg schlägst du denn vor?
Das würde mich auch interessieren und möchte anmerken dass der Russland Vergleich schon ziemlich hinkt. ;)
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
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Maqua
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Re: Schöne, tote Ostsee: Das Dorschsterben und die Folgen

Beitrag von Maqua »

ArminK hat geschrieben: 22.06.2022, 16:14 Welchen Weg schlägst du denn vor?
Hallo Armin, ich hätte da seitenweise Ideen, lebe aber hier in Deutschland in einem Wirtschafts-und Gesellschaftssystem, das seine korrupte Vorgehensweise durch die Umbenennung in Lobbyismus legalisiert hat.
Jüngstes Beispiel sind die extreme Abhängigkeit von russischer Energie, die natürlich auf Wunsch der Wirtschafts- und Industrieführer entstand, die aus Gründen der Gewinnmaximierung unsere naive Altkanzlerin zu diesem unverantwortlichen Schritt veranlassten.
Weiteres Beispiel der Tankrabatt.
Das da ein langjähriger Mineralöllobbyist in der Entscheidungszentrale der FDP sitzt, dürfte erklären, wo der Tankrabatt letztendlich gelandet ist.
Ebenso hat die Landwirtschaft eine der mächtigsten Lobbys.
Der Bauernverband hat derart mächtige Strukturen aufgebaut, das selbst ein grüner Minister ernste Probleme hat seine Ideen auch nur ansatzweise durchzusetzen.
Und mit der Landwirtschaft als Hauptverursacher des Artensterbens zu Wasser wie an Land, schliesst sich der Kreis zum Thema Ostseesterben.
Die Schweinemast in Deutschland, hat sich nach und nach von der Nachfrage im eigenen Land unabhängig gemacht, indem sie immer mehr Schweinefleisch vorwiegend in den asiatischen Raum exportiert.
Der heimische Verbraucher hat also nur noch wenig Einfluss durch sein persönliches Konsumverhalten.
Umso mehr wären politische Entscheidungen nötig um schädliche Umwelteinflüsse zu verhindern.
Diese finden aber aus oben genannten Gründen nicht statt.
Resümee: Auf dem jetzigen Weg gibt es keine Chance für die Ostsee.
Gruss Manni :wink:





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ArminK
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Re: Schöne, tote Ostsee: Das Dorschsterben und die Folgen

Beitrag von ArminK »

Hallo Manni,

ich will hier keine politische Diskussion führen, aber aus aktuellem Anlass: unsere amerikanischen Freunde, die Firma Ford, haben keine Probleme damit, 2 europäische Standorte gegeneinander auszuspielen und damit tausende Arbeitnehmer an der Nase herum zu führen. Wenn in einer Region dann bis zu 10000 Stellen wegfallen, kann man sich die Folgen ausmalen. :evil:

@Alex
Ich bin jetzt auch etwas weg vom Thema, dafür entschuldigung.

Gruß
Armin
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Maqua
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Re: Schöne, tote Ostsee: Das Dorschsterben und die Folgen

Beitrag von Maqua »

Alex hat geschrieben: 23.06.2022, 07:43
ArminK hat geschrieben: 22.06.2022, 16:14
Maqua hat geschrieben: 21.06.2022, 15:19 Leider wählen unsere Volksvertreter im Zweifel immer den bequemen Weg.
Welchen Weg schlägst du denn vor?
Das würde mich auch interessieren und möchte anmerken dass der Russland Vergleich schon ziemlich hinkt. ;)
Moin Alex, hatte deinen Post übersehen, deshalb jetzt der letzte "politische" Post von mir, zu einem Thema, das nur politisch zu lösen ist.
Ich glaube, das man die beiden angeführten Beispiele, Ausbeutung und Zerstörung der Ostsee und eine Energiepolitik, die uns in die Abhängigkeit und Erpressbarkeit von Russland geführt hat durchaus vergleichen kann.
In beiden Fällen führten wirtschaftliche Interessen durch das Einwirken der Interessenvertreter (Lobbyisten) auf wichtige politische Entscheidungen ins Dilemma.
Mahner und Warner gab es in all den Jahren genug, genutzt hat es nichts.
So, jetzt soll es von meiner Seite genug sein, zu dem Thema, jetzt sollen mal die Optimisten ran, sonst wird das zu einseitig. ;)
Gruss Manni :wink:





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Rollo
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Re: Schöne, tote Ostsee: Das Dorschsterben und die Folgen

Beitrag von Rollo »

Moin ihr Lieben, hier mal ein paar nackte Zahlen zum Vergleich:
Fläche Deutschland: 357.588 Quadratkilometer
Fläche Dänemark : 42.933 Quadratkilometer
Einwohner Deutschland: ca. 83 Millionen
Einwohner Dänemark: ca. 6 Millionen
Mastschweine Deutschland: ca. 24 Millionen
Mastschweine Dänemark: ca. 13 Millionen
Wenn Deutschland schon Schwierigkeiten hat seine anfallende Gülle los zu werden, kann man sich denken wo der größte Teil in Dänemark landet. Gruß Rollo :wink:
Früher war mehr Lametta!
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humilitas 1971
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Re: Schöne, tote Ostsee: Das Dorschsterben und die Folgen

Beitrag von humilitas 1971 »

Hallo in die Runde.

Habe den Bericht von Herrn Rau vom NDR nun auch gesehen, und obwohl ich beim NDR spätestens seit Corona grundskeptisch bin, kann und muss ich mich leider den inhaltlichen Schlüssen - auch aus eigener, wenn auch anekdotischer Sicht - voll anschließen.

Optimistisch gesehen:
Das Fangverbot, auch für uns Angler, wird kommen. Gut.

Die Dorschbestände werden sich nur langsam erholen (Siehe Neufundland) Gut, weil es so nicht wieder schnell back to buisiness geht. Hoffentlich werden auch meeresbodenzerstörende Maßnahmen verboten. Auch gut.

Durch den Wegfall des Dorsch als Zielfisch, vermindert sich der Angeldruck im Habitat. Gut.

Unser aller Zielfisch bleibt davon nicht ausgenommen - hier gibt es aber sowieso eine realitätsangebundene Auslese unter den Anglern, weil unser Lieblingsfisch nicht leicht, und schon gar nicht in Massen, zu fangen ist. Sehr gut.

Sehr gut, dass die Zeit des lobbygestützten Raubbaus an und in Mutter Natur in diesem Jahrhundert- mitunter zwangsweise - ein Ende finden wird. Meine Enkel, imo 3 und 1 Jahre alt, werden als Erwachsene wieder schöne Dorsche fangen. Da bin ich optimistisch.

Grüße
Stephan
Zuletzt geändert von humilitas 1971 am 23.06.2022, 19:06, insgesamt 1-mal geändert.
Humor ist, wenn man trotzdem fischt !
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IdEfIx
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Re: Schöne, tote Ostsee: Das Dorschsterben und die Folgen

Beitrag von IdEfIx »

Wer denkt, das sich der Dorschbestand schnell wieder erholen wird, sollte mal hier die zwei News aus Neuseeland lesen, wie folgt:

Sommer News von 2011 - Überfischung vor Neufundland Kabeljau ergreift Chance:

Einst sorgten die schier unerschöpflichen Kabeljau-Gründe vor Neufundland für Nahrung und Reichtum. Das gnadenlose Überfischen hatte einen Kollaps zur Folge. Der danach ausgesprochene Fangstopp scheint nun langsam zu helfen – unsicher bleibt aber der Ausgang des unfreiwilligen Ökologie-Experiments. Die bis an den Rand des vollkommenen Zusammenbruchs überfischten Bestände des Kabeljau von Neufundland sind nach einem langen Fangstopp vermutlich dabei, sich langsam zu erholen. Ob sich aber eine Situation wie zuvor einstelle, als die Fische den Menschen Nahrung und vielfach Reichtum brachten, lasse sich noch nicht sagen. Zu sehr hat sich das Ökosystem seither verändert.

Kaum einem anderen Fischbestand hat der Mensch so sehr zugesetzt wie den Kabeljau vor Neufundland. Die ersten europäischen Rückkehrer berichteten vor rund 500 Jahren von sagenhaften Fischfängen. Vor dem "neu gefundenen Land" im Westatlantik könne man Körbe vom Schiff herablassen und sie später voller Kabeljau wieder an Bord wuchten. Von diesem Reichtum blieb kaum etwas. Der Kabeljaubestand ging durch rücksichtslose Fischerei von 1850 bis 2005 um rund 96 Prozent zurück :!: Das berichteten damals Forscher um Andy Rosenberg von der Universität New Hampshire in Durham (USA) in den "Frontier9s in Ecology” der US-Gesellschaft für Ökologie (Bd. 2, Nr. 3, S. 84). Demnach passten vor nunmehr sechs Jahren alle erwachsenen Kabeljaus aus den einst märchenhaft reichen Fischgründen der Neufundlandbänke in 16 kleine Schoner, wie sie in Amerika vor dem Bürgerkrieg üblich waren.

Seither haben sich kleine, Plankton fressende Fische um das Neunfache vermehrt – es gab kaum noch Kabeljaue, die sie hätten fressen können. Seit rund 20 Jahren werden diese Fische geschützt, und langsam nimmt ihre Zahl wieder zu. Die Zahl von kleineren Planktonfressern – etwa Heringen – erreichte im Jahr 1999 einen Höhepunkt mit zehn Millionen Tonnen Biomasse. Das war aber auf Dauer zu viel, heute kommen diese weitaus kleineren Fische auf drei Millionen Tonnen. Dieser Rückgang ließ schließlich den Larven räuberischer Fische mehr Nahrung und damit ein schmales Fenster zur Erholung, notiert Leggett. Mehr Nachkommen überlebten. Das Durchschnittsgewicht pro Kabeljau, Seelachs und Seehecht war im Zeitraum 2006 bis 2010 um 8 und 16 % größer, als im Vergleichszeitraum 1992 bis 2005, also der Zeit vor dem Kollaps.

Sommer News von 2022 - Ende der Dorsch-Fischerei in Neufundland - Trotz zehnjähriger Pause erholt sich Bestand kaum:

Trotz zehnjähriger Pause hat sich der Bestand an Dorschen in den Fischgründen vor der Küste Neufundlands und im Golf von St. Lawrence nicht erholt. Die Regierung in Ottawa hat aus diesem Grund einen weiteren Fangstopp angekündigt. Die Fischgründe stellten 2000 einen wirtschaftlichen Wert von rund 14,5 Mio. Euro dar, zehn Jahre zuvor lieferten sie noch Erträge von mehr als 102 Mio. Euro. Insgesamt erwirtschaftet Kanadas Atlantik-Fischerei jährlich mehr als 1,1 Mrd. Euro. Die kanadische Regierung hat zugleich angekündigt, dass sie mit einem Hilfsfonds den Gemeinden, die vom Ende der Dorschfischerei betroffen sind, helfen wird. Knapp 28 Mio. Euro sollen in den kommenden zwei Jahren an Entwicklungshilfe von der Regierung ausgeschüttet werden. Arbeitslos gewordene Fischer sollen umgeschult werden. Wissenschaftler sollen die Gründe für den massiven Schwund der Dorschbestände erforschen.

Betroffen vom Schwund der einst so häufigen Dorschbestände sind auch ehemalige Fischer in den Provinzen Quebec und New Brunswick. In den kommenden drei Jahren werden sämtliche Fischereiaktivitäten in den betroffenen Gebieten verboten werden. Besonders geschützt werden soll auch der Kapellan (Mallotus villosus), ein kleiner Fisch, der in erster Linie Nahrung für den Dorsch ist. Die Befischung soll um 40 % eingeschränkt werden. Die Regierung will außerdem vier Mio. Euro in die Erforschung der Zusammenhänge zwischen den Dorsch-Beständen investieren.

Umweltschützer kritisieren die Regierung dafür, dass der Entschluss zum Fischfangstopp etwas spät käme. "Bereits vor 20 Jahren hat die Sea Shepherd Conservation Society das Department of Fisheries and Oceans zu einem Moratorium wegen der Dorschfischerei aufgerufen". Anstatt die Fangquoten zu senken, habe man die Warnungen ignoriert. Von 1992 bis 2001 hat die kanadische Regierung knapp 2,5 Mrd. Euro für die Umstrukturierung, den technischen Support und die Unterstützung der Fischerei-Industrie aufgewendet. 1992 wurde die Georges Bank im Süden von Neufundland wegen Überfischung als erstes Fanggebiet aufgegeben. Den kanadischen Fischern stehen ähnlichen Zeiten bevor wie ihren Kollegen in Nordeuropa.

Diese beiden News sind ein gutes Vergleich zum o.g. Thema und zeigt, das die Politik so einiges verpennt haben - so oder ähnlich wird es möglicherweise auch bei uns ablaufen,
tschüss liebe Dorsche in Nord- und Ostsee, das wars. :evil:

Gruss Rudi -oops
Zuletzt geändert von IdEfIx am 24.06.2022, 08:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Athlord
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Re: Schöne, tote Ostsee: Das Dorschsterben und die Folgen

Beitrag von Athlord »

Hallo,
ich denke nicht, das sich die Ostsee in den nächsten Jahren erholen wird.
Dazu müsste an den Ursachen etwas geändert werden, das ist aber nicht in absehbar.

Geauso wird unser Zielfisch leider verschwinden!
Hier an unseren Küsten ist der Rückgang von Meerforellen bereits spürbar.
In Irland hat sich in den vergangenen 5 Jahren die Anzahl und größe der gefangenen Meerforellen deutlich reduziert.
Das gleiche trifft dort auf den Lachs zu.... dafür werden immer öfter invarsive Arten gesichtet.

Der Politik ist es nicht möglich mal eben einen Hebel umzulegen, zu groß sind Einflüsse und Abhängigkeiten.
Da muss man Pest gegen Cholera entscheiden, so sehr einem das auch missfällt...
Die aktuelle Weltlage und Energiesituation ist leider nicht dazu geeignet, Aufmerksamkeit für "so eine kleine regionale Herausforderungen" zu bekommen.
Wenn da jemand seine Finger nicht still halten kann und den roten Knopf drückt, dann sind nicht nur unsere Zeilfische Geschichte....
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!
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Fliegenjeck
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Re: Schöne, tote Ostsee: Das Dorschsterben und die Folgen

Beitrag von Fliegenjeck »

Hallöchen Allerseits,
lustiger Trööt. Ich meine das sich die Ostsse langsam oder egal wie schnell "erholt"...das sich Tote erholen können ,wusste ich noch nicht. :roll: Aber man lernt ja nie aus....Ich werde da ,glaube ich ,den Kurs Heilen durch Handauflegen doch noch mal versuchen...Beim ersten mal bin ich durchgefallen... :oops
Wenn wir uns nicht UND das möglichst schnell um 180° drehen, dann bleibt alles wie es ist, UND die Ostsee ist da "nur" der Anfang...also jetzt schon aufregen macht noch keinen Sinn... Lächle und sei froh ,denn es könnte schlimmer kommen. Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer :roll:
In diesem Sinne
MfG Nobby... :wink:
Neulich hat mir einer seinen geheimen Angelplatz verraten. Er war so geheim, nicht mal die Fische kannten ihn. :+grin:
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