EU für mehr Biodiversität

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CDC-Dun
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EU für mehr Biodiversität

Beitrag von CDC-Dun »

Hallo zusammen,

die EU plant ja einen besseren Natur- und Umweltschutz
siehe:
https://ditoverblik.dk/eu-blander-sig-i ... rks-natur/

da sind einige meiner Lieblingsecken von mit betroffen.
Dann muss ich halt in Zukunft noch weiter reisen und mehr CO² erzeugen, wenn es so kommt.

Beste Grüße
Stefan
Gernod
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Re: EU für mehr Biodiversität

Beitrag von Gernod »

Hallo,
danke fürs Einstellen. ich hoffe doch, dass sich die dänischen Angler hier erfolgreich wehren können. Zumindest ist mein Eindruck, dass Angler in Dänemark eine deutlich größere Lobby haben als bei uns. Allerdings werden ähnliche Diskussionen wohl auch für Deutschland geführt. Persönlich finde ich es ziemlich engstirnig, die Naturnutzer pauschal aus den geschützten Gebieten verbannen zu wollen. Damit geht eine wichtige Lobby verloren, die sich zumindest teilweise stark im Naturschutz engagiert. Abgesehen davon geht mir diese "Verbotskultur" ziemlich auf den Keks.
Gruss Gernod
Alsen
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Re: EU für mehr Biodiversität

Beitrag von Alsen »

Hallo Gernod,
das sehe ich etwas anders. Ich verstehe deine Einwände, andererseits das weitverbreitete Grünenbashing (bin kein Grünenwähler), das teilweise sehr opportunistische Eintreten der Angler, genau immer dann Naturschützer zu sein, wenn es ihnen passt, hat in Deutschland zu verhärteten Fronten geführt.

Wir als Angler sollten bei uns und unseren Kollegen anfangen und nicht ständig dieses "wir achso armen wirklichen Naturschützer werden nur reglementiert..." - Gebet aufrufen. "Der Kormoran gehört hier nicht hin", bei der Regenbogenforelle ist uns das egal (klar, ich weiß, dass der Kormoran durchaus mehr Schäden verursacht), nur als Beispiel. Wir müssen an unserer Glaubwürdigkeit arbeiten, mit den leider vielen schwarzen Schafen unter den Anglern aufräumen und auf die toleranten Naturschützer zugehen. Und bisweilen, tut Naturschutz auch weh, s.o.

Ich fische nur noch auf Meerforellen, bin also auch betroffen. Als ich noch ausschließlich Äschenfischer war haben meine beiden heimischen Vereine die Äsche geschont. Da hatte ich von einem auf den anderen Tag von Mitte Oktober bis Mitte April keine Fischereimöglichkeit mehr (vorher war die Schonzeit nur vom 01.03. - 15.04.). Das war auch nicht toll, aber notwendig.

Zur Verbotskultur: mit frommen Sprüchen haben wir die Flüsse in Deutschland nicht sauber und renaturiert bekommen, das waren Gesetze und Verbote durch zum Teil den verhassten Umweltschützern. Ein bisschen Verbotskultur finde ich daher gar nicht schlecht.

Die dänischen Angler haben auch eine größere Lobby, weil sie häufiger Hand in Hand mit den Umweltverbänden gehen und dafür müssen wir in unseren Reihen kämpfen und nicht auf die Gegenseite verbal einschlagen.

Dennoch kann ich deinen Einwand gut verstehen und in Teilen ja durchaus auch zustimmen. Ich wollte jetzt nicht den Moralapostel spielen

Schönen Abend zusammen
Robert / Münsterland
Gernod
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Re: EU für mehr Biodiversität

Beitrag von Gernod »

Hallo Robert,
ich denke, wir sind da nicht weit auseinander – trotzdem kann ich mir eine Antwort nicht verkneifen. Dass es im Naturschutz Verbote geben muss, da gehe ich voll mit – genauso wie bei der Aussage, dass es unter den Anglern genug schwarze Schafe gibt. Mein Post hat sich auf den von Stefan aufgestellten Link bezogen (zugegeben: ich kenne keine weiteren Details). So wie ich das verstanden habe, soll in den in der Karte dargestellten Bereichen (also ein erheblicher Teil der dänischen Küstenlinie) das Angeln pauschal verboten werden – ein solch pauschales Verbot halte ich für falsch; in diesem Kontext habe ich auch den Begriff „Verbotskultur“ gebraucht.
Im Übrigen zu den „verhassten“ Umweltschützern: ich mache das seit 30 Jahren beruflich.
Gruss Gernod
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Thomas.
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Re: EU für mehr Biodiversität

Beitrag von Thomas. »

Ja, die Dänen diskutieren schon heftig.....bei uns leider noch nichts :roll:
Auch wir bekommen:
The Strategy therefore sets an ambitious objective of establishing a truly coherent Trans-European Nature Network, to include legal protection for at least 30% of the land and 30% of the sea in the EU, of which 1/3 (10% of land and 10% of sea) to be under strict protection.
Aus:
biodiversitetsstrategi_kommission_vejledning.pdf
(326.39 KiB) 43-mal heruntergeladen
Also keine Jagd und Fischerei.
Unsere FFH Karte: http://geodienste.bfn.de/schutzgebiete? ... ,+FFH,+VSG
Vielleicht können wir bei den strikten Gebieten noch mit reden.
Gruß Thomas
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hennes2121
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Re: EU für mehr Biodiversität

Beitrag von hennes2121 »

Moin,wenn ich mir die Schutzgebietskarte aus Deutschland so ansehe,sind da Gebiete dabei, in denen die Angelfischerei und die Jagd explizit nicht eingeschränkt sind. Ich bin da mit betroffen,daher weiß ich das aus 1.Hand. Ich gehe mal davon aus,dass das in anderen Schutzgebieten genauso ist. Jagd und Fischerei sind in Deutschland eigentumsgleiche Rechte und müssen im Verbotsfall entschädigt werden. Dafür ist gerade nach Corona kein Geld da, deshalb gehe ich nicht davon aus,dass da in Deutschland flächendeckende Einschränkungen erfolgen werden. Wenn Deutschland das nicht macht muss Dänemark es auch nicht machen. Gerade bei der konservativen Regierung im Moment. Ausserdem fällt mir auf dass die gesamte Ostkueste von Als dazugehört. Was ist denn mit diesem Resort -Grossprojekt hinter Danvoss? Läuft das jetzt nicht? Wenn das verwirklicht wird können sie ihre Schutzgebiete doch in die Tonne treten, zumindest da. Also abwarten. Trotzdem nervt natürlich dieser grüne Faschismus. Wie Frau Kuenast neulich sagte: " die Zeit der Freiwilligkeit ist vorbei. Das hat nichts gebracht." Wer die noch wählt ist selber schuld.
Tl,Hennes
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Stephen
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Re: EU für mehr Biodiversität

Beitrag von Stephen »

hennes,

die frage sei erlaubt:

was wählt man denn so ? wenn man einerseits über das korn der wumme und den spitzenring der rute hinaus schaut?
andererseits aber seinen grundbesitz, seine jagdrechte und seine fischereirechte gegen die "grünen faschisten" (deine wortwahl, nicht meine!) verteidigen muss?

eieieieiei, schwierig!

gruß, stephen
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hennes2121
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Re: EU für mehr Biodiversität

Beitrag von hennes2121 »

Ja, finde ich auch schwierig.
Früher war alles einfacher als grün sein hier noch hieß gegen Dragahn und Gorleben zu sein.
Da wurde auch nicht vom Ende der Freiwilligkeit und Zwangsstillegung von Dieselfahrzeugen schwadroniert, durch Landschaftsschutzgebietsverordnungen die Pferdehaltung auf den eigenen Koppeln verboten und die Immobilien dadurch wertlos gemacht.
Und der Blick über die Endringe und das Flintenkorn könnte auch schnell ein Anachronismus werden,wenn mangels dazu geeigneter Gelände das Angeln und Jagen quasi abgeschafft werden. Mal ganz davon ab,dass zumindest die Flinte dann auch eingezogen wird. Ich persönlich weiß nicht was ich wählen soll,ich weiß nur was nicht.
War natürlich auch provokant gemeint, aber was treibt Frau Künast dazu,vom Ende der Freiwilligkeit zu reden? In dem Kontext ging es um ökologische Landwirtschaft und Ernährung, aber wer sagt,dass das dabei bleibt.
Das passt doch genau zu der Verbots- und Besserwisserkultur, mit der sich alle,die sich in der freien Natur und am Ende noch auf eigenem Land bewegen, tagtäglich herumschlagen müssen. Und letzlich sind wir dann wieder im Thema,weil wir Angler nicht als Naturschützer angesehen werden, und uns vor Leuten,die oft noch nicht mal einen Sachkundenachweis beibringen können, rechtfertigen müssen. Wenn das demokratischer Wille ist,muss ich mich fügen oder hier abhauen,aber ich muss ja nicht noch dazu schweigen.
TL,Hennes
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