Familienurlaub Norwegen mit dem schönsten Umweg der Welt
Familienurlaub Norwegen mit dem schönsten Umweg der Welt
Meine vier Frauen und ich fahren nun schon seit sechs Jahren in den Sommerferien nach Norwegen. Da wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind und selten länger als eine Nacht am selben Ort bleiben angelte ich meist spontan im Fjord. Die Lachsfischerei schien mir eher kompliziert da man eine staatliche Genehmigung, die Gewässergenehmigung, eine Desinfektion und passende Bedingungen benötigt. Trotz dessen wuchs in mir der Wunsch einmal einen Lachs zu fangen. Der erste Versuch auf den Lofoten im letzten Jahr, ich wollte es mit der Einhand in zwei kleinen Flüssen versuchen, scheiterte am Jahrhundertsommer. Da die Flüsse aufgrund des zu niederen Wasserstandes geschlossen waren.
Dieses Jahr wollte ich es etwas professioneller angehen. Ich kaufte eine gebrauchte Zweihandrute mit Schnüren, den passenden Polyleadern und leierte Mario noch ein paar Fliegen aus der Dose. Zu Hause suchte ich passende Campingplätze mit angrenzendem Fischwasser aus. Noch kurz die Familie informiert, genehmigt und los ging es. Während unserer Anreise über Schweden hatte ich immer den Wetterbericht im Auge um den richtigen Fluss anzusteuern. Das Wetter verhielt sich normal und so wurde es der Camping Korgen an der Rossaga.
Nach unserer Ankunft waren die Kinder sofort auf dem Trampolin verschwunden, meine Frau freute sich über WLan fürs Kindle und ich begab mich ins Wirtshaus. Genau Karte kaufen. Danach ins Postamt, Lizens kaufen und danach wieder ins Wirtshaus zum Geräte desinfizieren.
Anschließend direkt ans Wasser. Blauer Himmel, Sonne Vollgas und dreißig Grad. Ich weiß nicht ob es am Wetter oder an meinen drei Kindern lag, die sich mittlerweile im Fluss abkühlten aber gebissen hat nichts. So kam ich mit einem graubärtigen Mann, so um die siebzig mit freiem Oberkörper und Polbrille, ins Gespräch. Er saß auf einem Stein am Fluss, zeigte auf die Sonne und meinte in Spanien gäbe es keine Lachse also fängt man bei Spanienwetter auch in Norwegen keine. Die Fische seien es nicht gewohnt in die grelle Sonne zu schauen. Wenn ich den Fluss jetzt in Ruhe lassen würde hätte ich am Abend eine aussichtreiche Fischerei. Sein Wohnwagen stand auf der Wiese uns gegenüber und ich bekam heraus das Sie schon seit Juni vor Ort sind. Gegen neunzehn Uhr begann Bertil, so hieß der Schwede, sich aufzutakeln und ich folgte Ihm ans Wasser. Nach seiner Aussage man müsse tief fischen hatte ich die Sinkschnur montiert. Er zeigt mir wo laufen, wohin werfen, wie driften. Die Schnur war etwas zu schwer und so hängte ich ab und zu an den Steinen, was mich veranlasste, eine Schwimmschnur mit Sinktip zu montieren. Bertil begutachtete meine Fliege, gab mir eine von seinen und sagte lachend fifteen Juro. Beim dritten Durchgang (Bertil macht normal nur zwei) hatte er schon einen Lachs realesed und eine Meerforelle entnommen schlug es auf halber Strecke bei meiner Rute ein wie der Blitz. Die Schnurrschlaufe wurde mir aus den Fingern gezogen (Danke Horst), die Schnur streckte sich und ich nahm die Rute hoch. Sofort wusste ich, sowas hing noch nie an meiner Angel. Der Fisch ging voll in die Strömung und nahm Schnur. Auf einmal fühlte ich einen komischen Wiederstand in der Schnur und mir fiel der große Stein ein, über den ich beim Waten schon zweimal gestolpert war. Rute hoch, kurbeln und Fluss ab. Die Schnur war frei, der Fisch (oder der Fischer) nicht. Bertil hatte mittlerweile meinen Drill bemerkt und das Angeln eingestellt. Er fragte: Your first one? Und stellte seine Rute ans Ufer und ging ein paar Schritte Flussab. Er dirigierte mich, den Fisch zwischen Ihn und das Ufer zu bringen. No problem. Nach einer gefühlten Ewigkeit nahm Bertil den Fisch am Schwanz und schob in sachte ins seichte Wasser. Boah was für ein Fisch, welche Schönheit und auch noch ein Weibchen. Passt ja zu mir. Ich bekam die Ansage den Haken zu lösen, was gut ging. Er saß stramm im Unterkiefer, dann das Maßband aus seiner Brusttasche zu holen und zu messen. Die Fischin lag da wie ein Lämmchen. 78 cm. Hammer. Jetzt sollte ich den Fisch an der Schwanzwurzel nehmen, während Bertil den Foto aus der Wathose holte. Mach dich hübsch kleine its Showtime. Da Frauen ein sehr feines Gespür haben merkte sie wohl meine Aufgeregt- und Unerfahrenheit beim ersten Mal und verabschiedete sich mit einem kräftigen Schwanzschlag von uns. Etwas verblüfft schaute ich Bertil an. Der Gratulierte mir zu meinem Fisch, schätzte Ihn auf viereinhalb Kilo und meinte nur: not bad. Wie er mir am nächsten Tag erzählte hat er in den zwei Monaten am Fluss neununddreißig Fische davon vier Meerforellen gefangen. Beim Blick in die Fangstatistik steht er mit 15,3 kg ganz oben. Was für ein Glück, an meinem ersten Lachs Tag an so einen hilfsbereiten Altmeister zu geraten. Am nächsten Tag bin ich gleich wieder ins Wirtshaus. Genau ich war infiziert. Vielen Dank Bertil. Hoffentlich sehen wir uns nächstes Jahr wieder.
Dieses Jahr wollte ich es etwas professioneller angehen. Ich kaufte eine gebrauchte Zweihandrute mit Schnüren, den passenden Polyleadern und leierte Mario noch ein paar Fliegen aus der Dose. Zu Hause suchte ich passende Campingplätze mit angrenzendem Fischwasser aus. Noch kurz die Familie informiert, genehmigt und los ging es. Während unserer Anreise über Schweden hatte ich immer den Wetterbericht im Auge um den richtigen Fluss anzusteuern. Das Wetter verhielt sich normal und so wurde es der Camping Korgen an der Rossaga.
Nach unserer Ankunft waren die Kinder sofort auf dem Trampolin verschwunden, meine Frau freute sich über WLan fürs Kindle und ich begab mich ins Wirtshaus. Genau Karte kaufen. Danach ins Postamt, Lizens kaufen und danach wieder ins Wirtshaus zum Geräte desinfizieren.
Anschließend direkt ans Wasser. Blauer Himmel, Sonne Vollgas und dreißig Grad. Ich weiß nicht ob es am Wetter oder an meinen drei Kindern lag, die sich mittlerweile im Fluss abkühlten aber gebissen hat nichts. So kam ich mit einem graubärtigen Mann, so um die siebzig mit freiem Oberkörper und Polbrille, ins Gespräch. Er saß auf einem Stein am Fluss, zeigte auf die Sonne und meinte in Spanien gäbe es keine Lachse also fängt man bei Spanienwetter auch in Norwegen keine. Die Fische seien es nicht gewohnt in die grelle Sonne zu schauen. Wenn ich den Fluss jetzt in Ruhe lassen würde hätte ich am Abend eine aussichtreiche Fischerei. Sein Wohnwagen stand auf der Wiese uns gegenüber und ich bekam heraus das Sie schon seit Juni vor Ort sind. Gegen neunzehn Uhr begann Bertil, so hieß der Schwede, sich aufzutakeln und ich folgte Ihm ans Wasser. Nach seiner Aussage man müsse tief fischen hatte ich die Sinkschnur montiert. Er zeigt mir wo laufen, wohin werfen, wie driften. Die Schnur war etwas zu schwer und so hängte ich ab und zu an den Steinen, was mich veranlasste, eine Schwimmschnur mit Sinktip zu montieren. Bertil begutachtete meine Fliege, gab mir eine von seinen und sagte lachend fifteen Juro. Beim dritten Durchgang (Bertil macht normal nur zwei) hatte er schon einen Lachs realesed und eine Meerforelle entnommen schlug es auf halber Strecke bei meiner Rute ein wie der Blitz. Die Schnurrschlaufe wurde mir aus den Fingern gezogen (Danke Horst), die Schnur streckte sich und ich nahm die Rute hoch. Sofort wusste ich, sowas hing noch nie an meiner Angel. Der Fisch ging voll in die Strömung und nahm Schnur. Auf einmal fühlte ich einen komischen Wiederstand in der Schnur und mir fiel der große Stein ein, über den ich beim Waten schon zweimal gestolpert war. Rute hoch, kurbeln und Fluss ab. Die Schnur war frei, der Fisch (oder der Fischer) nicht. Bertil hatte mittlerweile meinen Drill bemerkt und das Angeln eingestellt. Er fragte: Your first one? Und stellte seine Rute ans Ufer und ging ein paar Schritte Flussab. Er dirigierte mich, den Fisch zwischen Ihn und das Ufer zu bringen. No problem. Nach einer gefühlten Ewigkeit nahm Bertil den Fisch am Schwanz und schob in sachte ins seichte Wasser. Boah was für ein Fisch, welche Schönheit und auch noch ein Weibchen. Passt ja zu mir. Ich bekam die Ansage den Haken zu lösen, was gut ging. Er saß stramm im Unterkiefer, dann das Maßband aus seiner Brusttasche zu holen und zu messen. Die Fischin lag da wie ein Lämmchen. 78 cm. Hammer. Jetzt sollte ich den Fisch an der Schwanzwurzel nehmen, während Bertil den Foto aus der Wathose holte. Mach dich hübsch kleine its Showtime. Da Frauen ein sehr feines Gespür haben merkte sie wohl meine Aufgeregt- und Unerfahrenheit beim ersten Mal und verabschiedete sich mit einem kräftigen Schwanzschlag von uns. Etwas verblüfft schaute ich Bertil an. Der Gratulierte mir zu meinem Fisch, schätzte Ihn auf viereinhalb Kilo und meinte nur: not bad. Wie er mir am nächsten Tag erzählte hat er in den zwei Monaten am Fluss neununddreißig Fische davon vier Meerforellen gefangen. Beim Blick in die Fangstatistik steht er mit 15,3 kg ganz oben. Was für ein Glück, an meinem ersten Lachs Tag an so einen hilfsbereiten Altmeister zu geraten. Am nächsten Tag bin ich gleich wieder ins Wirtshaus. Genau ich war infiziert. Vielen Dank Bertil. Hoffentlich sehen wir uns nächstes Jahr wieder.
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- Meister und Lehrling
- Rossaga.JPG (139.09 KiB) 5958 mal betrachtet
Alles ein Sache der Perspektiefe
Re: Familienurlaub Norwegen mit dem schönsten Umweg der Welt
Sehr sehr Geil!!!
Mit den besten Grüßen
Robby
Robby
Re: Familienurlaub Norwegen mit dem schönsten Umweg der Welt
Schön geschrieben...
Da hätte ich auch mal Lust drauf, aber mit der ganzen Vorbereitung ist das wohl aufwändig,
man sollte vorher mit der Zweihand wohl schon umgehen können und damit habe ich mich bis jetzt leider noch nicht ernsthaft beschäftigt.
Da hätte ich auch mal Lust drauf, aber mit der ganzen Vorbereitung ist das wohl aufwändig,
man sollte vorher mit der Zweihand wohl schon umgehen können und damit habe ich mich bis jetzt leider noch nicht ernsthaft beschäftigt.
Gruß
Henning
Henning
Re: Familienurlaub Norwegen mit dem schönsten Umweg der Welt
Ja, klasse Bericht auch ohne viele Bilder
Gruß
Nico
Ich kann mich dem Wasser nicht entziehen (AdMeeF)
Nico
Ich kann mich dem Wasser nicht entziehen (AdMeeF)
Re: Familienurlaub Norwegen mit dem schönsten Umweg der Welt
Falls jemand noch Argumente für einen Familienangelurlaub braucht. Geht auch mit Mädchen.
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Alles ein Sache der Perspektiefe
Re: Familienurlaub Norwegen mit dem schönsten Umweg der Welt
schöne Schreibe bzw. tolle Erfahrung; von einem Altmeister lernen - das auch noch durch Zufall und zum Nulltrarif :l:
PS: deine Signatur passt irgenwie zum letzten Bild :grin:
PS: deine Signatur passt irgenwie zum letzten Bild :grin:
wer fängt hat recht!
- seatrout80
- Beiträge: 1031
- Registriert: 19.01.2005, 18:27
- Wohnort: Schauenburg
Re: Familienurlaub Norwegen mit dem schönsten Umweg der Welt
Petri zu deinem ersten Lachs , da kannst du dankbar sein , das dir ein "Guide " beiseite stand,
So ehrliche gut Tipps bekommt man nicht jeden Tag .
Wünsche dir und deiner Familie noch einen schönen Urlaub und öfters eine stramme Leine.
PS: ich glaube jetzt hat dich der Lachsvirus gepackt infiziert
Gruß und Petri
Dieter
So ehrliche gut Tipps bekommt man nicht jeden Tag .
Wünsche dir und deiner Familie noch einen schönen Urlaub und öfters eine stramme Leine.
PS: ich glaube jetzt hat dich der Lachsvirus gepackt infiziert
Gruß und Petri
Dieter
Gruß und Petri
Dieter
Dieter
- Meerforellenjäger
- Beiträge: 318
- Registriert: 05.12.2006, 11:17
- Wohnort: Nürnberg
Re: Familienurlaub Norwegen mit dem schönsten Umweg der Welt
Sehr netter Bericht und nette Bilder, danke dir !
Re: Familienurlaub Norwegen mit dem schönsten Umweg der Welt
Schöner Beitrag. :l:
Danke,gerne mehr.
Gruß Norbert
Danke,gerne mehr.
Gruß Norbert
Re: Familienurlaub Norwegen mit dem schönsten Umweg der Welt
Hallo Wofi,
vielen Dank für den tollen Bericht und herzlichen Glückwunsch zum ersten Lachs!
Wie Dieter schon gesagt hat, jemanden wie Bertil zu treffen, der a) den Fluß wie seine Westentasche kennt und b) gegenüber Mitfischern so hilfsbereit ist, ist aus meinen Erfahrungen selten.
Viele Grüße und tight lines,
Matthias
vielen Dank für den tollen Bericht und herzlichen Glückwunsch zum ersten Lachs!
Wie Dieter schon gesagt hat, jemanden wie Bertil zu treffen, der a) den Fluß wie seine Westentasche kennt und b) gegenüber Mitfischern so hilfsbereit ist, ist aus meinen Erfahrungen selten.
Viele Grüße und tight lines,
Matthias
Re: Familienurlaub Norwegen mit dem schönsten Umweg der Welt
Danke Wofi.....fein gemacht ...
Gruss Andreas