Die Talfer in Südtirol - Reisebericht Teil II
Die Talfer in Südtirol - Reisebericht Teil II
Weiter oben ist es sehr abwechslungsreich, mal wild, mal tiefe Gumpen aber immer wirklich schön, ein toller Bach!
Hier einer meiner Lieblingspools : Wer auch mal diesen herrlichen Bach im Sommer befischen will, sollte sich im oberen Teil nicht erschrecken lassen denn dort ist ein in ganz Südtirol bekannter Treffpunkt für Schwule und daher kann es vorkommen, dass einzelne Männer oder kleinere Gruppen nackt aus dem Wald an den Bach treten. Stört nicht weiter wenn man´s weiß.
Aber zurück zur Fischerei: Wieder einfach super, heute habe ich auf unerklärliche Weise vorwiegend größere Fische im Drill. Ich starte wieder mit einer großen Stimulator und die Forellen finden´s lecker: Leider fehlt mir zum absoluten Glück noch ein Fisch jenseits der 40er Marke, irgendwie würde ich doch gerne am Abend frischen Fisch genießen. Ich bin ja kein purer Kochtopfangler, aber gegen einen schmackhaften Fisch gibt´s ja nichts einzuwenden. Wieder wende ich die Wechseltaktik vom Vortag an und die Wunderwaffe kommt zum Einsatz, Foam Hopper Größe 8. Leider setzt am späten Nachmittag der Akku der GoPro aus weil ich vergessen hatte, das Teil aufzuladen, daher muss die Kraft des Wortes das fehlende Bild ersetzen.
Ich fische mich dem letzten Abschnitt der Strecke entgegen und der Tag neigt sich seinem Ende zu. Ich hoffe natürlich auf einen Abendsprung mit steigenden Fischen. Kurz vor Ende der Strecke sehe ich dann auch tatsächlich die ersten Ringe, erst sehr sporadisch doch dann zerteilt hier und da eine Forelle die Oberfläche. Unter einem überhängenden Baum mache ich einen Fisch aus, der in Abständen von 15-20 Sekunden immer wieder Insekten von der Oberfläche holt. Schwierig anzuwerfen, denn der Fisch steigt am gegenüberliegenden Ufer, es gibt eine starke Mittelströmung und das Wasser unter dem Baumstamm ist deutlich langsamer. Noch dazu darf ich nicht zu nahe ran, denn die Forellen in der Talfer sind recht scheu. Der Plan: Bogenwurf nach rechts um mir etwas Zeit zu verschaffen bevor die Mittelströmung die Schnur streckt und die Fliege über die Oberfläche aus dem Sichtfenster des Fisches zerrt. Rückraum ziemlich bewachsen, da muss ein guter Wurf her. Ich taste mich ganz vorsichtig mit den Würfen vor, damit der Fisch auch ja nur das Vorfach zu sehen bekommt und auf keinen Fall die Wurfleine. Nach den ersten 10 Würfen keine Reaktion und ich beginne schon an meiner Fliegenwahl zu zweifeln. Beim nächsten Wurf versuche ich ne Bogenlampe/ Parachute Kombination hinzulegen ...klappt !! Aber zu kurz, den versuch ich nochmal. Und der klappt nochmal und schlupp! weg ist die Fliege, ich verpenne den Anhieb nicht und sitzt! Sofort zieht der Fisch blitzartig flussabwärts an mir vorbei, daran versuche ich die größeren Fische gerne zu hindern, da ja jetzt die Strömung zusätzlich auf die Schnur drückt. Guter Fisch, ich habe ordentlich Druck auf der Rute und nähere mich im flachen Wasser dem Fisch um Distanz zu verkürzen, den Fisch aktiv gegen die Strömung ranzuholen hält mein Vorfach wohl eher nicht aus. Jetzt ist der Fisch in einem ruhigeren Bereich des Baches angekommen, ich wate ihm entgegen und kann nun versuchen den Fisch ranzuholen. Das gelingt, nach einer Minute hole ich den Kescher raus und zack! drin ist sie und zappelt im Netz. Ich habe an der Rute einen winzigen Klebestreifen bei 40 cm angebracht, Augencheck sagt Roger und wir haben einen Gast zum Abendessen!!
Da die GoPro schwächelt gibt´s leider kein Life-Foto und ein Fisch-in-der-Spüle-Foto möchte ich hier auch nicht posten, so habe ich mich für die Alternative entschieden mal ein Portrait zu zeigen, nachdem sich unser Gast für´s Abendessen rausgeputzt hat
Lecker war sie und im Anschluss an das Mahl kommt der Showact: Ein ausgewachsenes Berggewitter zieht mit Lightshow, Pauken & Trompeten in unsere Richtung und wir machen´s uns auf dem Balkon gemütlich in Erwartung auf ein gewaltiges Naturschauspiel.Direkt im Tal gegenüber von uns tobt sich das Gewitter dann auch richtig aus, Donner grollen mit unbeschreiblichen Subbässen weit das Tal und die Nachbartäler herunter und die Blitzfrequenz ist unheimlich. Einer Eingebung folgend nehme ich einfach mal die Kamera zur Hand und drücke Random-mäßig auf den Auslöser. Das Glück ist mit den Dummen, und so kommt das hier dabei raus: Leider ist das dann auch alles was es in Sachen Fliegenfischen aus Südtirol zu berichten gibt, denn das beschriebene Gewitter geht am folgenden Tag in unbeständiges Wetter mit heftigen Regenschauern über. Als ich dann von unserem höhergelegenen Hof runter ins Tal an die Talfer fahre, sehe ich auf den ersten Blick dass Fischen unmöglich ist: Der Bach ist völlig eingetrübt mit einer Sichtweite unterhalb der des Yangtse. Es hatte längere Zeit nicht geregnet und so spült der Regen alles in den Bach was sich so in den Bergen angesammelt hat - Pech gehabt, eine Tageskarte zuviel gekauft...
Ich kann diese Gegend uneingeschränkt für einen Urlaub mit Anhang empfehlen, denn die Gegend um Bozen ist im Sommer ein Schönwetter-Garant, es gibt super Wandermöglichkeiten, sehr nette Leute, leckeres Essen, Kultur in Bozen und Meran und jede Menge Möglichkeiten für Action wie Reiten, Kayakfahren, Paragliding und: Super Angelmöglichkeiten! Es gibt ja noch einige andere Bäche, die Passer, die Falschauer, im Frühherbst kommen noch Etsch und Eisack dazu, also Leute: Das lohnt sich!!
Hier einer meiner Lieblingspools : Wer auch mal diesen herrlichen Bach im Sommer befischen will, sollte sich im oberen Teil nicht erschrecken lassen denn dort ist ein in ganz Südtirol bekannter Treffpunkt für Schwule und daher kann es vorkommen, dass einzelne Männer oder kleinere Gruppen nackt aus dem Wald an den Bach treten. Stört nicht weiter wenn man´s weiß.
Aber zurück zur Fischerei: Wieder einfach super, heute habe ich auf unerklärliche Weise vorwiegend größere Fische im Drill. Ich starte wieder mit einer großen Stimulator und die Forellen finden´s lecker: Leider fehlt mir zum absoluten Glück noch ein Fisch jenseits der 40er Marke, irgendwie würde ich doch gerne am Abend frischen Fisch genießen. Ich bin ja kein purer Kochtopfangler, aber gegen einen schmackhaften Fisch gibt´s ja nichts einzuwenden. Wieder wende ich die Wechseltaktik vom Vortag an und die Wunderwaffe kommt zum Einsatz, Foam Hopper Größe 8. Leider setzt am späten Nachmittag der Akku der GoPro aus weil ich vergessen hatte, das Teil aufzuladen, daher muss die Kraft des Wortes das fehlende Bild ersetzen.
Ich fische mich dem letzten Abschnitt der Strecke entgegen und der Tag neigt sich seinem Ende zu. Ich hoffe natürlich auf einen Abendsprung mit steigenden Fischen. Kurz vor Ende der Strecke sehe ich dann auch tatsächlich die ersten Ringe, erst sehr sporadisch doch dann zerteilt hier und da eine Forelle die Oberfläche. Unter einem überhängenden Baum mache ich einen Fisch aus, der in Abständen von 15-20 Sekunden immer wieder Insekten von der Oberfläche holt. Schwierig anzuwerfen, denn der Fisch steigt am gegenüberliegenden Ufer, es gibt eine starke Mittelströmung und das Wasser unter dem Baumstamm ist deutlich langsamer. Noch dazu darf ich nicht zu nahe ran, denn die Forellen in der Talfer sind recht scheu. Der Plan: Bogenwurf nach rechts um mir etwas Zeit zu verschaffen bevor die Mittelströmung die Schnur streckt und die Fliege über die Oberfläche aus dem Sichtfenster des Fisches zerrt. Rückraum ziemlich bewachsen, da muss ein guter Wurf her. Ich taste mich ganz vorsichtig mit den Würfen vor, damit der Fisch auch ja nur das Vorfach zu sehen bekommt und auf keinen Fall die Wurfleine. Nach den ersten 10 Würfen keine Reaktion und ich beginne schon an meiner Fliegenwahl zu zweifeln. Beim nächsten Wurf versuche ich ne Bogenlampe/ Parachute Kombination hinzulegen ...klappt !! Aber zu kurz, den versuch ich nochmal. Und der klappt nochmal und schlupp! weg ist die Fliege, ich verpenne den Anhieb nicht und sitzt! Sofort zieht der Fisch blitzartig flussabwärts an mir vorbei, daran versuche ich die größeren Fische gerne zu hindern, da ja jetzt die Strömung zusätzlich auf die Schnur drückt. Guter Fisch, ich habe ordentlich Druck auf der Rute und nähere mich im flachen Wasser dem Fisch um Distanz zu verkürzen, den Fisch aktiv gegen die Strömung ranzuholen hält mein Vorfach wohl eher nicht aus. Jetzt ist der Fisch in einem ruhigeren Bereich des Baches angekommen, ich wate ihm entgegen und kann nun versuchen den Fisch ranzuholen. Das gelingt, nach einer Minute hole ich den Kescher raus und zack! drin ist sie und zappelt im Netz. Ich habe an der Rute einen winzigen Klebestreifen bei 40 cm angebracht, Augencheck sagt Roger und wir haben einen Gast zum Abendessen!!
Da die GoPro schwächelt gibt´s leider kein Life-Foto und ein Fisch-in-der-Spüle-Foto möchte ich hier auch nicht posten, so habe ich mich für die Alternative entschieden mal ein Portrait zu zeigen, nachdem sich unser Gast für´s Abendessen rausgeputzt hat
Lecker war sie und im Anschluss an das Mahl kommt der Showact: Ein ausgewachsenes Berggewitter zieht mit Lightshow, Pauken & Trompeten in unsere Richtung und wir machen´s uns auf dem Balkon gemütlich in Erwartung auf ein gewaltiges Naturschauspiel.Direkt im Tal gegenüber von uns tobt sich das Gewitter dann auch richtig aus, Donner grollen mit unbeschreiblichen Subbässen weit das Tal und die Nachbartäler herunter und die Blitzfrequenz ist unheimlich. Einer Eingebung folgend nehme ich einfach mal die Kamera zur Hand und drücke Random-mäßig auf den Auslöser. Das Glück ist mit den Dummen, und so kommt das hier dabei raus: Leider ist das dann auch alles was es in Sachen Fliegenfischen aus Südtirol zu berichten gibt, denn das beschriebene Gewitter geht am folgenden Tag in unbeständiges Wetter mit heftigen Regenschauern über. Als ich dann von unserem höhergelegenen Hof runter ins Tal an die Talfer fahre, sehe ich auf den ersten Blick dass Fischen unmöglich ist: Der Bach ist völlig eingetrübt mit einer Sichtweite unterhalb der des Yangtse. Es hatte längere Zeit nicht geregnet und so spült der Regen alles in den Bach was sich so in den Bergen angesammelt hat - Pech gehabt, eine Tageskarte zuviel gekauft...
Ich kann diese Gegend uneingeschränkt für einen Urlaub mit Anhang empfehlen, denn die Gegend um Bozen ist im Sommer ein Schönwetter-Garant, es gibt super Wandermöglichkeiten, sehr nette Leute, leckeres Essen, Kultur in Bozen und Meran und jede Menge Möglichkeiten für Action wie Reiten, Kayakfahren, Paragliding und: Super Angelmöglichkeiten! Es gibt ja noch einige andere Bäche, die Passer, die Falschauer, im Frühherbst kommen noch Etsch und Eisack dazu, also Leute: Das lohnt sich!!
Re: Die Talfer in Südtirol - Reisebericht Teil II
Danke für den wunderschönen Bericht und die herrlichen Bilder, Marasso :l: :l:marasso hat geschrieben: Wer auch mal diesen herrlichen Bach im Sommer befischen will, sollte sich im oberen Teil nicht erschrecken lassen denn dort ist ein in ganz Südtirol bekannter Treffpunkt für Schwule und daher kann es vorkommen, dass einzelne Männer oder kleinere Gruppen nackt aus dem Wald an den Bach treten. Stört nicht weiter wenn man´s weiß.
...aber sorry, den konnte ich mir bei der Steilvorlage nicht verkneifen, arbeiten die eigentlich mit Einhand- oder Zweihandruten???
Liebe Grüße und T. L.
Wolfgang
Wolfgang
Re: Die Talfer in Südtirol - Reisebericht Teil II
Danke für den schönen Reisebericht, Tilmann.
Du hast alle Genüsse schön zusammengepackt. Auch das Lukullische kam nicht zu kurz.
So kenne ich Dich :l: .
Irgendwie muss ich bei Deinem Bericht ein bisschen an den Simmel-Roman, es muss nicht immer Kaviar sein, denken.
Und zu Wolfgang...... Ich denke, das ist auch eine Frage des Rückraumes :grin:
Du hast alle Genüsse schön zusammengepackt. Auch das Lukullische kam nicht zu kurz.
So kenne ich Dich :l: .
Irgendwie muss ich bei Deinem Bericht ein bisschen an den Simmel-Roman, es muss nicht immer Kaviar sein, denken.
Und zu Wolfgang...... Ich denke, das ist auch eine Frage des Rückraumes :grin:
Gruß
Nico
Ich kann mich dem Wasser nicht entziehen (AdMeeF)
Nico
Ich kann mich dem Wasser nicht entziehen (AdMeeF)
Re: Die Talfer in Südtirol - Reisebericht Teil II
Super ergänzt Nico !!!Fazer hat geschrieben:
Und zu Wolfgang...... Ich denke, das ist auch eine Frage des Rückraumes :grin:
Liebe Grüße und T. L.
Wolfgang
Wolfgang
Re: Die Talfer in Südtirol - Reisebericht Teil II
Feiner Bericht, danke dafür!
Kleiner Tip: Wenn du einen zweiten Beitrag im gleichen Thread startest, hast du wieder 10 Bildanhänge frei.
Kleiner Tip: Wenn du einen zweiten Beitrag im gleichen Thread startest, hast du wieder 10 Bildanhänge frei.
Gruss Manni
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Re: Die Talfer in Südtirol - Reisebericht Teil II
Danke für den Tip, näxtes Mal mach ich das !!
- Fliegenjens
- Beiträge: 959
- Registriert: 12.02.2014, 13:28
- Wohnort: Regenstauf
Re: Die Talfer in Südtirol - Reisebericht Teil II
Danke für den prima Bericht und die tollen Fotos :l: die Idee mit der Knie-Gopro ist Super
1150 Fliegengrüsse aus der Oberpfalz
Jens
Der Trick im Leben ist nicht der, zu bekommen was man will, sondern es noch zu wollen nachdem man es bekommen hat.
Jens
Der Trick im Leben ist nicht der, zu bekommen was man will, sondern es noch zu wollen nachdem man es bekommen hat.
Re: Die Talfer in Südtirol - Reisebericht Teil II
Cooler Bericht!
- knattermaxe
- Beiträge: 579
- Registriert: 24.04.2008, 11:27
- Wohnort: Bremen
Re: Die Talfer in Südtirol - Reisebericht Teil II
Danke für den klasse Bericht!!
Gruß
Markus
Gruß
Markus
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Tod dem Gyrodactilus Salaris!
Tod dem Gyrodactilus Salaris!
- Meerforellenjäger
- Beiträge: 318
- Registriert: 05.12.2006, 11:17
- Wohnort: Nürnberg
Re: Die Talfer in Südtirol - Reisebericht Teil II
Danke für den klasse Bericht!!