Manche mögens heiß...
Re: Manche mögens heiß...
Dein-e Bericht-e ist/sind der Hammer und machen Fernweh....
Danke
Mik
Danke
Mik
The worst day salmon(-fly-)fishing,
is better than the best day working!
is better than the best day working!
Re: Manche mögens heiß...
Ob ich sowas geiles jeh selbst erleben darf ....
Toller Bericht, Danke dafür
Toller Bericht, Danke dafür
TL
Linus
Linus
Re: Manche mögens heiß...
Hallo Linus,
ich hoffe, es sind angenehme Träume, und ein paar Tage kommen ja noch. 8)
Und nie aufhören zu Träumen, wer weiß...
Hab ich auch nicht gemacht. Und jetzt...
Uwe, der immernoch weitertippt
ich hoffe, es sind angenehme Träume, und ein paar Tage kommen ja noch. 8)
Und nie aufhören zu Träumen, wer weiß...
Hab ich auch nicht gemacht. Und jetzt...
Uwe, der immernoch weitertippt
Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag
(Charlie Chaplin)
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- troutcontrol
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Re: Manche mögens heiß...
WOW !!
- schöngeist
- dorfspacken
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Re: Manche mögens heiß...
n'abend, uwe.
so einen bericht hier einzustellen, kostet ja schon ein wenig zeit und mühe.
noch einmal danke, denn du hast schon recht - weiterträumen und irgendwann - auch motiviert durch berichte wie den deinen - selber machen.
diese farben :l:
von den fischen ganz zu schweigen..
so einen bericht hier einzustellen, kostet ja schon ein wenig zeit und mühe.
noch einmal danke, denn du hast schon recht - weiterträumen und irgendwann - auch motiviert durch berichte wie den deinen - selber machen.
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- Egebjerggaard
- Ja, jeläufste
- Beiträge: 1482
- Registriert: 20.06.2010, 09:05
- Wohnort: Eifel
Re: Manche mögens heiß...
Uwe, einfach nur grandios!
Das Bild "01_ bonewarmup-2.jpg" hat mir besonders gut gefallen.
Danke für´s Mitnehmen und weiterhin tight lines!
Das Bild "01_ bonewarmup-2.jpg" hat mir besonders gut gefallen.
Danke für´s Mitnehmen und weiterhin tight lines!
knæk og bræk
Thomas
Thomas
Re: Manche mögens heiß...
Der "Superknaller !!!
Ich warte schon..............
Heinz,
Ich warte schon..............
Heinz,
- Reverend Mefo
- Ponyschlecker
- Beiträge: 4591
- Registriert: 12.03.2009, 20:44
- Wohnort: Hundekackeallee
Re: Manche mögens heiß...
Du schon wieder !!!
Fasssungsloser Respekt! Dagegen ist Deutschland gegen Holland zum Einpennen! ... okay, der Vergleich hinkt gewaltig... :grin:
Fasssungsloser Respekt! Dagegen ist Deutschland gegen Holland zum Einpennen! ... okay, der Vergleich hinkt gewaltig... :grin:
Aaaaannemarie, Du bist blond wie Bier !
Re: Manche mögens heiß...
Danke für die tollen Schilderungen!
Aber Mitleid ist nur in sehr begrenztem Umfang möglich...
Aber Mitleid ist nur in sehr begrenztem Umfang möglich...
Hampa? Kemizee!
Re: Manche mögens heiß...
Danke Euch allen,
ein wenig kommt ja noch
@Jomel,
auch begrenztes Mitleid tut gut 8)
Aber ich denke, mittlerweile bin ich drüber weg.
Hat eher was von einer offenen Rechnung, mhm, was mach ich da bloß 8)
Uwe
ein wenig kommt ja noch
@Jomel,
auch begrenztes Mitleid tut gut 8)
Aber ich denke, mittlerweile bin ich drüber weg.
Hat eher was von einer offenen Rechnung, mhm, was mach ich da bloß 8)
Uwe
Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag
(Charlie Chaplin)
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Re: Manche mögens heiß...
Moin !
Da hast du ja mit Zitronen gehandelt , aber der Ausgleich kommt bestimmt noch . :grin: Sagenhaft deine Erlebnisse .
Da hast du ja mit Zitronen gehandelt , aber der Ausgleich kommt bestimmt noch . :grin: Sagenhaft deine Erlebnisse .
Gruß winny nur Der Köder im Wasser fängt
Re: Manche mögens heiß...
Tag 4: kein Halten
Das Wetter sieht schon eher wie das aus, wofür wir bezahlt haben. Das hebt die Stimmung gleich noch eine wenig. Der Himmel ist endlich wirklich blau, nur der Wind bläst konstant 15 Knoten.
Ich werde mich wohl ein weiteres Mal mental mit Herrn Mortensen auseinandersetzen müssen..
Auf dem großen Boot wird über Fliegen gefachsimpelt „wer hat die Schönste und welches ist die Beste“.
Ist wie überall. Unheimlich viele geheime Erfolgsfliegen, die überall auf der Welt schon gefangen haben, oder auch nicht.
Unser Guide für heute ist Scott, das Urgestein der Inselguides. Ein total netter Amerikaner und es verspricht ein weiterer interessanter Tag zu werden.
Nach der Überfahrt steigen wir mit Scott in das Skiff und düsen Richtung Fisch.
Der Tag beginnt mit entspanntem Bonefischen.
Scott ist mit mir unterwegs. Herausforderung ist Spotten und Werfen. Die Wellen machen das Spotten für mich wirklich schwierig, aber Dank Scott finde sogar ich den einen oder anderen Fisch. Wind, ja Wind ist so ein Thema, das wird mich noch weiter verfolgen..
Die Fische kommen einzeln oder in kleinen Gruppen aus den flachenFlats im seichten Wasser der ablaufenden Flut gelingt es uns einige der scheuen Sprinter zu erwischen.
Da sprechen Bilder mehr als Worte
Bild Bonefish Flat 1-6
Das Wetter sieht schon eher wie das aus, wofür wir bezahlt haben. Das hebt die Stimmung gleich noch eine wenig. Der Himmel ist endlich wirklich blau, nur der Wind bläst konstant 15 Knoten.
Ich werde mich wohl ein weiteres Mal mental mit Herrn Mortensen auseinandersetzen müssen..
Auf dem großen Boot wird über Fliegen gefachsimpelt „wer hat die Schönste und welches ist die Beste“.
Ist wie überall. Unheimlich viele geheime Erfolgsfliegen, die überall auf der Welt schon gefangen haben, oder auch nicht.
Unser Guide für heute ist Scott, das Urgestein der Inselguides. Ein total netter Amerikaner und es verspricht ein weiterer interessanter Tag zu werden.
Nach der Überfahrt steigen wir mit Scott in das Skiff und düsen Richtung Fisch.
Der Tag beginnt mit entspanntem Bonefischen.
Scott ist mit mir unterwegs. Herausforderung ist Spotten und Werfen. Die Wellen machen das Spotten für mich wirklich schwierig, aber Dank Scott finde sogar ich den einen oder anderen Fisch. Wind, ja Wind ist so ein Thema, das wird mich noch weiter verfolgen..
Die Fische kommen einzeln oder in kleinen Gruppen aus den flachenFlats im seichten Wasser der ablaufenden Flut gelingt es uns einige der scheuen Sprinter zu erwischen.
Da sprechen Bilder mehr als Worte
Bild Bonefish Flat 1-6
Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag
(Charlie Chaplin)
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Re: Manche mögens heiß...
Nach einem vorgezogenen Lunch wollte Scott mit uns in den „Surf“.Das heißt an die Außenbereiche das Atolls, wo das offenen Meer auf die Riffe trifft. Da man aufgrund der hohen Wellen nicht vom offenen Meer aus dorthin gelangen kann, bleibt nur ein Fußmarsch über das Atoll.
Das sind 1-2km Marsch durch eine lebende Wüste. Kommt es einem auf den ersten Blick nur nach Sand und Steinen vor, tummeln sich in den verbleibenden Pfützen kleine Fisch, Krebse und Garnelen. Ein reich gedeckter Tisch bei Flut.
Schließlich erreichen wir das tiefer werdende Wasser und vor uns türmen sich die Wellen und rollen über das flache Riff. Es ist fast Ebbe. Bis auf 50m kommen wir an die brechenden Wellen heran und bewegen uns nun parallel zur Brandung auf der Suche nach Fischen, die aus dem Tieferen in die nahrungsreichen flachen Bereiche kommen. Die Wellen und deren Kraft ist beeindruckend, daher gibt es auch kaum Bilder.Kamera lieber drin lassen, wenn sie nicht wasserfest ist.
Das Ziel sind Triggerfische, Emporer und natürlich die Jungs, die die anderen zum Fressen gern haben – GT.
Das Szenario ist einfach überwältigend mit herein rauschenden Wellen, dem Wind, der uns um die Ohren pfeifft. Dazu die immer auftauchenden Flossen oder auch nur Wasserwirbel von verschiedensten Meeresbewohner und nicht zu vergessen die gemächlich allgegenwärtigen, herumcruisenden Haie.
Und hier ist wirklich niemand weit und breit außer uns.
Wir haben mehrere Würfe auf Trigger, die aber sind spooky und wollen uns nicht wirklich herankommen lassen. Plötzlich taucht eine Schule Bonefische auf und Alex hakt einen schönen. Er muss ihn hart drillen, man hier zwischen den Korallen die Fische deutlich schneller verliert.
Erstes Etappenziel ist ein sogenannter Cut, ein tieferer Einschnitt, den die Fische natürlich als Passage aus dem Tiefen auf das Riff benutzen.
Alle drei stehen wir bis zum Oberschenkel im Wasser und scannen zwischen und in den Wellen. Die Ruten haben wir schon gewechselt – hier ist Geet Gebiet.
Und tatsächlich nach wenigen Minuten hebt sich links von uns in der Welle ein grauer Schatten ab und ist mit dem ausrollen der Welle wieder verschwunden. Jedenfalls für mich.
Scott starrt weiter in die Richtung.
„Er ist noch da...“
Wir alle verharren in atemloser Spannung. Seine Hand zeigt vage in den Bereich, wo der Fisch war. Die Schnur ist lose von der Rolle und meine Hand verkrampft sich um den Streamer zwischen Daumen und Zeigefinger.
Plötzlich schießt Scotts Hand nach vorn.
„Da ist er! Wirf, schnell!!“
Sogar ich sehen den grauen Schemen im flachen Wasser des Wellentals vor uns. Nicht weit, vielleicht 15m.
Rute hoch, Streamer raus. Ein Leerwurf und los. Kein Bilderbuchwurf, in den Wind, klar. Der Streamer klatscht auf. Ich sehe den Fisch nicht mehr.
„Strip, schnell, schnell!!!“, tönt es von der Seite.
Fieberhaft reiße ich so schnell ich kann an der Schnur. Aus dem nichts taucht eine Bugwelle auf und schon
Bäng
Ich halte sofort voll gegen mit ein zwei Strikes und der Fisch hängt.
Mit Gewalt schießt der Fisch Richtung tiefes Wasser.
„Du musst die erste Flucht stoppen“, ist der weise Ratschlag der Guides.“ Sonst wirst du „gespoolt“, dh, Rolle leer, Schnur weg, Fisch weg.
Konnte ich mich bei meinen wenigen GT Erfahrungen immer auf eine Boot flüchten, war es hier nur Mann gegen Fisch. Kein Folgen, kein Aufholen, nur seine Kraft gegen meine.
Die Bremse ist schon ganz zu, aber die Spule dreht sich weiter. Ich bremse zusätzlich mit der Hand.
Die Fliegenschnur ist schon außer Sicht, das Backing zeigt irgendwo in die tiefblauen Wellen.
Immer noch kein Halt.
Noch fester presse ich die Hand auf die Rolle. Der Fisch bleibt stehen.
Puuh, das ist Sport.
Ich versuche zu kurbeln, doch sobald ich die Hand wegnehme, nimmt der Fisch Schnur. Der Knauf schlägt schmerzhaft gegen meinen Daumen. Einige Male geht das so. Für jede Umdrehung die ich einhole verliere ich drei. Die Rolle muss weiter zu, geht aber nicht.
Pumpen geht nicht, Fisch zu stark. Rückwärtsgehen geht nicht, ich bin froh überhaupt auf den Korallen und Steininseln festen Stand zu haben.
Da kann dauern. Schnur einkurbeln, Schnur wieder verlieren.
Langsam bewegt sich die Schnur nach rechts. Da stehen große Koralleninseln in der Brandung.
Schließlich geht Scott nach vorn und greift in die Schnur, er kann das Drama nicht mehr mit ansehen.
„Ich helfe Dir , sonst wirst Du ihn verlieren.“
Hand über Hand holt er die Schnur ein. Ich bin damit nicht glücklich, aber anders scheint es nicht zu gehen. Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen...
Selbst jetzt reißt der Fisch Scott und mir noch Schnur aus der Hand. Aber langsam wendet sich das Blatt in unsere Richtung. Als die Fliegenschnur in Sicht kommt ist der Fisch geschlagen. Scott läßt los und ich bringe ihn allein zu uns.
Der graue Schatten taucht in den Wellen auf, diesmal aber deutlich langsamer als noch vor wenigen Minuten. Und er bringt einen Begleiter mit.
„Alex,“, ruft Scott „er hat seinen Bruder dabei! Wirf!“
Tatsächlich schwimmt neben dem gehakten GT ein weiterer, der ihn scheinbar begleitet.
Alex versucht zu werfen, jedoch ist seine Position so unglücklich, dass er um mich herum werfen müsste, um die Fliege vor die Fische zu platzieren. Als er schließlich einen Versuch wagt, landet die Fliege neben den Fischen und der Kollege verschwindet in den Wellen.
Kurze Zeit später halte ich „meinen“ Fisch in den Händen.
Und, zu meinem Gesichtsausdruck, nein, ich bin nicht unglücklich, sondern nur fertig. Das ist echt anstrengend, selbst mit „Hilfe“, aber echt gei...!!!
Wir blieben vorerst weiter an dem Cut.
Ein großer dunkler Schatten kommt aus dem Kanal und schwimmt Richtung tiefes Wasser.
Ein großer Schwarzer Geeet. Satt mehr als einen Meter und sicher über 30kg.
Ein Monster!!
Vom meiner Position keine Chance zum Werfen, aber Alex und Scott stehen, 20m rechts von mir, gut. Der Fisch kommt von links auf sie zu und ist nur 15m entfernt.
Im 2m tiefen Wasser ist er fast wie im Aquarium zu sehen.
Alex legt ab, beginnt zu strippen. Ich kann den großen schwarzen Streamer deutlich unter der Oberfläche sehen.
Der Riese beschleunigt Richtung Fliege und bremst genauso schnell wieder ab und lässt sich gemächlich unter der Fliege hindurch gleiten und schwimmt weiter seines Weges. Merd...
So ist das also, nur gucken, nicht anfassen.
Soll einer sagen, GT's sind einfach nur gierig.
Wir haben noch 2-3 Versuche auf GT's, aber keine kommt in die richtige Wurfposition.
Alex hakt einen schönen großen Bluefin, der aber leider nach 20m Schurnehmen wieder abkommt.
Wir verlassen den Cut und wenden uns im flacheren Wasser den Triggern zu.
Alex bietet Scott und mir ein tolles Schauspiel mit einem neugierigen Triggerfisch. Im 20cm flachen Wasser können wir beide sehen, wie der Fische sicher 10m der langsam über den Grund geführten Krabbe folgt, aber nicht nimmt. Erst wenige Meter vor Alex saugt der Krebsknacker die Fliege ein, bleibt aber nicht hängen.
Auf dem Rückweg scheuchen wir 2 GT auf, die hinter dem Rand einer mit Turtle Gras bewachsenen Steinplatte liegen. Sie lassen uns, ohne das wir sie sehen, bis auf 2m herankommen bevor sie, scheinbar leicht genervt, davon schwimmen.
Jetzt müssen wir uns schon langsam beeilen, denn die Flut setzt ein, und wir wollen natürlich nicht zurückschwimmen.
Ergänzend sei hier erwähnt, dass man hier natürlich nicht Wurf auf Wurf hat. Nicht selten kommt es vor, dass man kaum anwerfbare Fische sieht und lange läuft, ohne auch nur einen einzigen Wurf zu machen. Sind die Fische im Atoll relativ berechenbar, welche Art sich wann wo rumtreibt, ist es im Surf immer voller Überraschungen.
Und gerade GT's sind überall und nirgendwo, und wenn, ja wenn, dann geht alles ganz schnell...und genau das ist der Kick!!!
Wir beschließen den Tag mit einem weiteren Versuch in den Kanälen im inneren Atoll Milkies zu fangen.
Das Resultat ist (fast) wie immer. Beim 3. Wurf gehakt, aber nach 10 Sekunden wieder ab.
Na ja, kenne ich ja schon, besser als nach einer Stunde.
So beschließen wir den Tag und sehen erwartungsvoll, was der nächste Tag bringen wird.
Das sind 1-2km Marsch durch eine lebende Wüste. Kommt es einem auf den ersten Blick nur nach Sand und Steinen vor, tummeln sich in den verbleibenden Pfützen kleine Fisch, Krebse und Garnelen. Ein reich gedeckter Tisch bei Flut.
Schließlich erreichen wir das tiefer werdende Wasser und vor uns türmen sich die Wellen und rollen über das flache Riff. Es ist fast Ebbe. Bis auf 50m kommen wir an die brechenden Wellen heran und bewegen uns nun parallel zur Brandung auf der Suche nach Fischen, die aus dem Tieferen in die nahrungsreichen flachen Bereiche kommen. Die Wellen und deren Kraft ist beeindruckend, daher gibt es auch kaum Bilder.Kamera lieber drin lassen, wenn sie nicht wasserfest ist.
Das Ziel sind Triggerfische, Emporer und natürlich die Jungs, die die anderen zum Fressen gern haben – GT.
Das Szenario ist einfach überwältigend mit herein rauschenden Wellen, dem Wind, der uns um die Ohren pfeifft. Dazu die immer auftauchenden Flossen oder auch nur Wasserwirbel von verschiedensten Meeresbewohner und nicht zu vergessen die gemächlich allgegenwärtigen, herumcruisenden Haie.
Und hier ist wirklich niemand weit und breit außer uns.
Wir haben mehrere Würfe auf Trigger, die aber sind spooky und wollen uns nicht wirklich herankommen lassen. Plötzlich taucht eine Schule Bonefische auf und Alex hakt einen schönen. Er muss ihn hart drillen, man hier zwischen den Korallen die Fische deutlich schneller verliert.
Erstes Etappenziel ist ein sogenannter Cut, ein tieferer Einschnitt, den die Fische natürlich als Passage aus dem Tiefen auf das Riff benutzen.
Alle drei stehen wir bis zum Oberschenkel im Wasser und scannen zwischen und in den Wellen. Die Ruten haben wir schon gewechselt – hier ist Geet Gebiet.
Und tatsächlich nach wenigen Minuten hebt sich links von uns in der Welle ein grauer Schatten ab und ist mit dem ausrollen der Welle wieder verschwunden. Jedenfalls für mich.
Scott starrt weiter in die Richtung.
„Er ist noch da...“
Wir alle verharren in atemloser Spannung. Seine Hand zeigt vage in den Bereich, wo der Fisch war. Die Schnur ist lose von der Rolle und meine Hand verkrampft sich um den Streamer zwischen Daumen und Zeigefinger.
Plötzlich schießt Scotts Hand nach vorn.
„Da ist er! Wirf, schnell!!“
Sogar ich sehen den grauen Schemen im flachen Wasser des Wellentals vor uns. Nicht weit, vielleicht 15m.
Rute hoch, Streamer raus. Ein Leerwurf und los. Kein Bilderbuchwurf, in den Wind, klar. Der Streamer klatscht auf. Ich sehe den Fisch nicht mehr.
„Strip, schnell, schnell!!!“, tönt es von der Seite.
Fieberhaft reiße ich so schnell ich kann an der Schnur. Aus dem nichts taucht eine Bugwelle auf und schon
Bäng
Ich halte sofort voll gegen mit ein zwei Strikes und der Fisch hängt.
Mit Gewalt schießt der Fisch Richtung tiefes Wasser.
„Du musst die erste Flucht stoppen“, ist der weise Ratschlag der Guides.“ Sonst wirst du „gespoolt“, dh, Rolle leer, Schnur weg, Fisch weg.
Konnte ich mich bei meinen wenigen GT Erfahrungen immer auf eine Boot flüchten, war es hier nur Mann gegen Fisch. Kein Folgen, kein Aufholen, nur seine Kraft gegen meine.
Die Bremse ist schon ganz zu, aber die Spule dreht sich weiter. Ich bremse zusätzlich mit der Hand.
Die Fliegenschnur ist schon außer Sicht, das Backing zeigt irgendwo in die tiefblauen Wellen.
Immer noch kein Halt.
Noch fester presse ich die Hand auf die Rolle. Der Fisch bleibt stehen.
Puuh, das ist Sport.
Ich versuche zu kurbeln, doch sobald ich die Hand wegnehme, nimmt der Fisch Schnur. Der Knauf schlägt schmerzhaft gegen meinen Daumen. Einige Male geht das so. Für jede Umdrehung die ich einhole verliere ich drei. Die Rolle muss weiter zu, geht aber nicht.
Pumpen geht nicht, Fisch zu stark. Rückwärtsgehen geht nicht, ich bin froh überhaupt auf den Korallen und Steininseln festen Stand zu haben.
Da kann dauern. Schnur einkurbeln, Schnur wieder verlieren.
Langsam bewegt sich die Schnur nach rechts. Da stehen große Koralleninseln in der Brandung.
Schließlich geht Scott nach vorn und greift in die Schnur, er kann das Drama nicht mehr mit ansehen.
„Ich helfe Dir , sonst wirst Du ihn verlieren.“
Hand über Hand holt er die Schnur ein. Ich bin damit nicht glücklich, aber anders scheint es nicht zu gehen. Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen...
Selbst jetzt reißt der Fisch Scott und mir noch Schnur aus der Hand. Aber langsam wendet sich das Blatt in unsere Richtung. Als die Fliegenschnur in Sicht kommt ist der Fisch geschlagen. Scott läßt los und ich bringe ihn allein zu uns.
Der graue Schatten taucht in den Wellen auf, diesmal aber deutlich langsamer als noch vor wenigen Minuten. Und er bringt einen Begleiter mit.
„Alex,“, ruft Scott „er hat seinen Bruder dabei! Wirf!“
Tatsächlich schwimmt neben dem gehakten GT ein weiterer, der ihn scheinbar begleitet.
Alex versucht zu werfen, jedoch ist seine Position so unglücklich, dass er um mich herum werfen müsste, um die Fliege vor die Fische zu platzieren. Als er schließlich einen Versuch wagt, landet die Fliege neben den Fischen und der Kollege verschwindet in den Wellen.
Kurze Zeit später halte ich „meinen“ Fisch in den Händen.
Und, zu meinem Gesichtsausdruck, nein, ich bin nicht unglücklich, sondern nur fertig. Das ist echt anstrengend, selbst mit „Hilfe“, aber echt gei...!!!
Wir blieben vorerst weiter an dem Cut.
Ein großer dunkler Schatten kommt aus dem Kanal und schwimmt Richtung tiefes Wasser.
Ein großer Schwarzer Geeet. Satt mehr als einen Meter und sicher über 30kg.
Ein Monster!!
Vom meiner Position keine Chance zum Werfen, aber Alex und Scott stehen, 20m rechts von mir, gut. Der Fisch kommt von links auf sie zu und ist nur 15m entfernt.
Im 2m tiefen Wasser ist er fast wie im Aquarium zu sehen.
Alex legt ab, beginnt zu strippen. Ich kann den großen schwarzen Streamer deutlich unter der Oberfläche sehen.
Der Riese beschleunigt Richtung Fliege und bremst genauso schnell wieder ab und lässt sich gemächlich unter der Fliege hindurch gleiten und schwimmt weiter seines Weges. Merd...
So ist das also, nur gucken, nicht anfassen.
Soll einer sagen, GT's sind einfach nur gierig.
Wir haben noch 2-3 Versuche auf GT's, aber keine kommt in die richtige Wurfposition.
Alex hakt einen schönen großen Bluefin, der aber leider nach 20m Schurnehmen wieder abkommt.
Wir verlassen den Cut und wenden uns im flacheren Wasser den Triggern zu.
Alex bietet Scott und mir ein tolles Schauspiel mit einem neugierigen Triggerfisch. Im 20cm flachen Wasser können wir beide sehen, wie der Fische sicher 10m der langsam über den Grund geführten Krabbe folgt, aber nicht nimmt. Erst wenige Meter vor Alex saugt der Krebsknacker die Fliege ein, bleibt aber nicht hängen.
Auf dem Rückweg scheuchen wir 2 GT auf, die hinter dem Rand einer mit Turtle Gras bewachsenen Steinplatte liegen. Sie lassen uns, ohne das wir sie sehen, bis auf 2m herankommen bevor sie, scheinbar leicht genervt, davon schwimmen.
Jetzt müssen wir uns schon langsam beeilen, denn die Flut setzt ein, und wir wollen natürlich nicht zurückschwimmen.
Ergänzend sei hier erwähnt, dass man hier natürlich nicht Wurf auf Wurf hat. Nicht selten kommt es vor, dass man kaum anwerfbare Fische sieht und lange läuft, ohne auch nur einen einzigen Wurf zu machen. Sind die Fische im Atoll relativ berechenbar, welche Art sich wann wo rumtreibt, ist es im Surf immer voller Überraschungen.
Und gerade GT's sind überall und nirgendwo, und wenn, ja wenn, dann geht alles ganz schnell...und genau das ist der Kick!!!
Wir beschließen den Tag mit einem weiteren Versuch in den Kanälen im inneren Atoll Milkies zu fangen.
Das Resultat ist (fast) wie immer. Beim 3. Wurf gehakt, aber nach 10 Sekunden wieder ab.
Na ja, kenne ich ja schon, besser als nach einer Stunde.
So beschließen wir den Tag und sehen erwartungsvoll, was der nächste Tag bringen wird.
Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag
(Charlie Chaplin)
(Charlie Chaplin)
Re: Manche mögens heiß...
Einfach nur
Gruss Harzer
Gruss Harzer