Frühherbstfischen in Schwansen und Angeln

Viele von uns verbringen ihre Freizeit an den schönsten Küsten Deutschlands.
Was sie auf ihren Reisen so erlebt haben, ist hier zu lesen.
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Thomas
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Frühherbstfischen in Schwansen und Angeln

Beitrag von Thomas »

Seit gestern Abend bin ich wieder zurück von meiner 2-wöchigen Küstentour. Es war wie immer eine sehr erholsame aber manchmal auch anstrengende Fischerei. Ich habe wieder mit einigen netten Kollegen den einen oder anderen Schnack am Wasser gehalten. Da ich immer in die selbe Gegend fahre, kenne ich mittlerweile einige recht gut.
Seit einigen Jahren gehört der September zu meinen Lieblings-Monaten an der Küste. Meistens kann man bei angenehmen Temperaturen fischen ohne sich dabei, wie oftmals im Frühjahr, den A.... abzufrieren.
Auch die Fische zeigten sich an den meisten Tagen einigermaßen beißfreudig. Ich hatte jeden Tag sowohl die Spinn- als auch die Fliegenrute mit am Wasser. Beide Ruten kamen etwa gleich häufig zum Einsatz.
Mit der Spinnflitze konnte ich einige Dorsche und auch den einen oder anderen Hornhecht überlisten. An einigen Tagen veranstalteten die Hornis ein unglaubliches Spektakel bei der Jagd auf Sandaale. Die Langschnäbel sprangen oft 5 bis 6 mal hintereinander aus dem Wasser beim Verfolgen ihrer Beute. Sofern sich diese Jagdszenen in Wurfweite abspielten, brachten Versuche mit der Spinnrute auch häufig Bisse.

Den Meerforellen gefielen meine Blinker aber sichtlich weniger. Dafür hatten sie meine Fliegen offenbar zum fressen gern. :-f:
2 gut genährte Grönis durften für die Pfanne mit, einige kleinere Fische schwimmen wieder.

Am Freitag, meinem letzten Fischtag, gab es ein denkwürdiges und leider auch etwas frustrierendes Erlebnis. Nachdem ich einen 47er Silberbarren von meiner Fliege überzeugen und auch landen konnte fischte ich zufrieden über den schönen Abschluß-Fisch weiter.
Es dauerte nicht lange und ich bekam einen heftigen Biß auf volle Wurfdistanz. Der Fisch stieg sofort aus dem Wasser und ich schätzte ihn auf mindestens 50cm. Die Forelle machte beim Drill mächtig Druck, ich jedoch auch und somit kam sie näher heran, die 6er Rute bog sich zum Halbkreis. Als der Fisch nur noch wenige Meter von mir entfernt war machte er eine kraftvolle Flucht in die Tiefe.
Dann ließ der Widerstand schlagartig nach. Der Fisch hatte sich verabschiedet, zusammen mit der Fliege und ca. einem halben Meter Tippet, welches mittendrin gerissen war. Ich verwende ein gezogenes 0X-Vorfach mit 0.27er Spitze und daran eingeschlauft als Tippet 0.23er Tectan mit 5,4 kg Tragkraft, und das reißt man nicht einfach so durch.
Entweder war die Schnur schon vorher beschädigt, was eher weniger wahrscheinlich ist da ich das Vorfach recht häufig kontrolliere, oder aber der Fisch hat bei seiner Flucht zum Grund das Tippet an einem der vielen großen Steine vorbeigezogen und es wurde dabei beschädigt. Letzteres scheint für mich am wahrscheinlichsten.
Sei's drum, wohl war mir danach nicht gerade. Der Fischverlust war dabei das geringste Übel.
"Jetzt schwimmt der da draußen irgendwo mit Fliege im Maul und einem Stück Schnur herum", dachte ich so.
Ich hatte dem Fisch gegenüber irgendwie ein schlechtes Gewissen. :roll:
Hätte ich doch besser eine dickere Vorfachspitze verwendet, hätte weniger Druck gemacht, hätte ... :q:
Na ja, ich hoffe der Fisch wird die Fliege irgendwie los, ein mulmiges Gefühl bleibt.

So, jetzt bin ich wieder zu Hause und alles in allem war es doch wieder eine schöne Tour. ;)

Thomas
:wink:
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Alle Fische hatten Sandaale im Magen
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Nahende Regenwolken
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Südseite Flensburger Innenförde mit Blick auf Dänemark
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Schöner Fisch am letzten Tag
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Linus
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Re: Frühherbstfischen in Schwansen und Angeln

Beitrag von Linus »

Hallo Thomas,
Danke für den schönen Bericht.
Wie ich lese, geht's deinem Arm wieder besser. :wink:
TL
Linus
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flostyles
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Re: Frühherbstfischen in Schwansen und Angeln

Beitrag von flostyles »

und schöne Bilder auch noch dabei ;-) Glückwunsch zu den schönen Fischen :+++:
Gruß Flo
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Thomas
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Re: Frühherbstfischen in Schwansen und Angeln

Beitrag von Thomas »

Linus hat geschrieben:Hallo Thomas,
Danke für den schönen Bericht.
Wie ich lese, geht's deinem Arm wieder besser. :wink:
Will mal so sagen: "Was uns nicht tötet..."
Na ja, es geht so. Ist nicht mehr so schlimm wie bei meiner Frühjahrstour. Arthrose, sagt der Arzt. :roll:
Aber irgendwie habe ich das Gefühl, es wird so langsam wieder besser.

Übrigens noch ein recht positives Erlebnis am Rande:
Meine Scierra Tundra (die mit dem Reißverschluß) war undicht. Ich hatte sie im Frühjahr 2012 im "Wassersportzentrum Kappeln" gekauft.
Frank hat sie ohne mit der Wimper zu Zucken gegen eine nagelneue Wathose getauscht, obwohl ich schon dran rumgeflickt hatte.
Das nenne ich Kundenfreundlich :!:

Thomas
:wink:
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Robby
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Re: Frühherbstfischen in Schwansen und Angeln

Beitrag von Robby »

Hallo Thomas,

Hätte, hätte, Fahrradkette...

"Jetzt schwimmt der da draußen irgendwo mit Fliege im Maul und einem Stück Schnur herum", dachte ich so.

Klar hättest Du ein stärkeres Vorfach verwenden können, aber normalerweise müsste das schon reichen. Ich tippe auf einen Wurfknoten oder einen Stein, wie Du schon geschrieben hast.
Mit der Fliege im Maul und dem Tippet kommt der Fisch schon klar. Wenn das kein rostfreier Haken war, ist er die Fliege auch bald los.
Ich habe mal mit einer 10er Sedge (allerdings ohne Angstbart) eine handlange Äsche gefangen. Der Fisch hat die Fliege komplett inhaliert, war da mit der Klemme in dem kleinen Maul chancenlos. Wollte auch nicht ewig rumoperieren und hab das Vorfach kurz abgeschnitten. Ich hab dann den Fisch im ruhigen Wasser zwischen meinen Füßen beobachten können, er hat zwei mal geatmet und meine Fliege dann ausgespuckt. Ich konnte an dem Abend mit der Fliege noch einige Fische fangen.

Mach dir keinen Kopf, der packt das schon.
Mit den besten Grüßen
Robby
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