Farmlachse - ihr Futter - und dessen Auswirkungen

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Fliegenjeck
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Re: Farmlachse - ihr Futter - und dessen Auswirkungen

Beitrag von Fliegenjeck »

Hallöchen Allerseits,
@Ingo: Du sagst das ist wesentlich teurer, sagst aberbselbst das zwei bis drei mal davon essen kannst.
Geiz ist geil ist nur all zu lang in unseren Köpfen.Und der Begriff Preiswert hat vollkommen seine Bedeutung verloren.Für mich ist der Gockel Preiswert wenn er seinen Preis Wert ist!!!!
Und das ist er dann, wenn er a schmeckt und b genug an ihm dran ist....Und beides ist der Fall....
Von daher ist das nicht wesentlich teurer...
MfG Nobby....
Neulich hat mir einer seinen geheimen Angelplatz verraten. Er war so geheim, nicht mal die Fische kannten ihn. :+grin:
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Frank Buchholz
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Re: Farmlachse - ihr Futter - und dessen Auswirkungen

Beitrag von Frank Buchholz »

FoolishFarmer hat geschrieben:
Django hat geschrieben:Edit: Was den "Frankenfisch" angeht - genau wie beim Saatgut wird der Anbieter schon darauf achten dass der "ohne Eier" zur Welt kommt :lol:
Hat ja bei den Streifenbarsch-Hybriden auch schon so äußerst erfolgreich funktioniert... :roll: :evil:
Deshalb sag ich ja: geschlossene Systeme. Auch ein Teich hat weder Spaltenboden noch Güllebecken.

Selbst bis dahin bin ich immer noch der Ansicht dass ein aufwendig genetisch veränderter Lachs weniger Chancen hat die Wildbestände zu verunglimpfen als die konventionell veränderten "Mastschweine" die heute in die Laichbäche einfallen. Und sollte es doch passieren, hätte man bessere Möglichkeiten anhand der patentierten, vorgeblich "sicheren" DNA Schadenersatzansprüche gelten zu machen. Sowas schreckt eine US-Firma jedenfalls mehr als irgendwelche reißerischen Petitionen.
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Fleeesch
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Re: Farmlachse - ihr Futter - und dessen Auswirkungen

Beitrag von Fleeesch »

Mmh, aber ist es deswegen sinnvoll auf die Mechanismen des Marktes zu vertrauen, alles ackselzuckend durchzuwinken und somit erstmal grundsätzliches Einverständnis zu signalisieren?

Zum Thema Petitionen folgendes.
Die FDA ist doch eigentlich dafür bekannt, sehr strenge Kriterien bei der Produktion von Wirkstoffen und Lebensmitteln anzulegen, sogar strenger als die europäischen Pendants. So war jedenfalls die Aussage eines meiner Professoren, der mit denen schon des öfteren zu tun hatte. Da kann der Versuch der Einflussnahme, über Petitionen oder persönliche Anschreiben, doch eine sinnvolle Strategie sein, meine ich. Ich bin jedenfalls grundsätzlich dagegen, überhaupt nur irgendwie an Lebewesen rumzubasteln, ob die Kultivierung dann open pond oder in geschlossenen Systemen stattfindet, spielt für mich gar keine Rolle. Genetische Manipulation sollten wir uns generell nicht anmaßen, zu tun. Und vom hohen Bumerang Potential mal ganz zu schweigen. Entgegen der gern angeführten Behauptung, durch solche Methoden die Nahrungsversorgung der Menschheit verbessern zu wollen (s. Golden Rice...), geht es hier doch darum, neue Gelddruckmaschinen zu entwerfen. Das entsprechende neue Lebewesen lasse ich mir dann gleich mal patentieren und wer es haben will, muss mir seine Penunzen geben... Nein Danke!!!

Und ein geschlossenes System ist doch auch nur so stark wie sein schwächtes Glied.
In dem kleinen Stausee in meinem kleinen Heimatdorf, gab es vor ein paar Jahren plötzlich ganz viele Hechte, wo vorher gar keine waren. Es hat sich herumgesprochen, dass ein Angler mit einer Jahreskarte die aus einem anderen Gewässer eingeführt hat, weil ihm wohl das dargebotene Artenspektrum in unserem kleinen See auf Dauer zu langweilig wurde.... Vielleicht hält ja mal einer die Angel ins Becken und stellt fest, dass so ein Turbolachs den Drill of the Universe liefert...

Gruß,
Micha
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Polar-Magnus
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Re: Farmlachse - ihr Futter - und dessen Auswirkungen

Beitrag von Polar-Magnus »

Moin Micha
Fleeesch hat geschrieben:Die FDA ist doch eigentlich dafür bekannt, sehr strenge Kriterien bei der Produktion von Wirkstoffen und Lebensmitteln anzulegen, sogar strenger als die europäischen Pendants. So war jedenfalls die Aussage eines meiner Professoren, der mit denen schon des öfteren zu tun hatte.
In meinem beruflichen Umfeld hat die FDA allerdings auch den Ruf, diese strengen
Maßstäbe dann aber auch eher - oder sagen wir strenger- bei ausländischen Unternehmen mit
US-Markt Ambitionen anzulegen, während die US Betriebe selbst sagen wir
mal "moderat" geprüft werden. Ketzerisch könnte man das auch eine
gewisse Form von Protektionismus nennen... :roll:

Gruß

Ingo :wink:
Ein Fliegenfischer ist manchmal glücklich, aber nie wunschlos.

Du bestimmst das Ziel, du bestimmst den Weg und du bestimmst die Regeln. Es ist dein Spiel, dein Leben.
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Frank Buchholz
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Re: Farmlachse - ihr Futter - und dessen Auswirkungen

Beitrag von Frank Buchholz »

Fleeesch hat geschrieben:
Und ein geschlossenes System ist doch auch nur so stark wie sein schwächtes Glied.
Naja, wenn jemand in Schilksee auf der grünen Wiese Steinbutt züchtet oder in Plön in einer Tennishalle Störe aufwachsen sehe ich da schon eine andere Umweltverträglichkeit als bei einem klapprigen Netzkäfig direkt im Lebensraum des Wildbestandes.

Die Frage ist doch nicht ob wir unsere Nahrungsmittel industriell herstellen, sondern wie und welche Maßstäbe wir dabei ansetzen.

Nur mit Wildfängen und 18-Euro-Mistkratzern kannst Du jedenfalls keine 6 Millarden Leute ernähren. Das wir uns sowas leisten können ist ein Privileg. In Indien wird man irgendwann auch mal Fisch in jedem Supermarkt verlangen.

Gruß

:wink:
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Fleeesch
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Re: Farmlachse - ihr Futter - und dessen Auswirkungen

Beitrag von Fleeesch »

Polar-Magnus hat geschrieben:In meinem beruflichen Umfeld hat die FDA allerdings auch den Ruf, diese strengen
Maßstäbe dann aber auch eher - oder sagen wir strenger- bei ausländischen Unternehmen mit
US-Markt Ambitionen anzulegen, während die US Betriebe selbst sagen wir
mal "moderat" geprüft werden. Ketzerisch könnte man das auch eine
gewisse Form von Protektionismus nennen... :roll:

Gruß

Ingo :wink:
Ok, ich habe hier keine eigenen Erfahrungen vorzuweisen. Danke für die Richtigstellung.

Django hat geschrieben:
Naja, wenn jemand in Schilksee auf der grünen Wiese Steinbutt züchtet oder in Plön in einer Tennishalle Störe aufwachsen sehe ich da schon eine andere Umweltverträglichkeit als bei einem klapprigen Netzkäfig direkt im Lebensraum des Wildbestandes.

Die Frage ist doch nicht ob wir unsere Nahrungsmittel industriell herstellen, sondern wie und welche Maßstäbe wir dabei ansetzen.

Nur mit Wildfängen und 18-Euro-Mistkratzern kannst Du jedenfalls keine 6 Millarden Leute ernähren. Das wir uns sowas leisten können ist ein Privileg. In Indien wird man irgendwann auch mal Fisch in jedem Supermarkt verlangen.

Gruß

:wink:
Jeder hat hier seine Argumente und die grundverschiedenen Standpunkte prallen aufeinander. Manche Entwicklungen, wie z.B. die Aufgabe des traditionelle vegetarischen Lebensstils in bestimmten Kulurkreisen, um sich den westlichen Lebensstil anzueignen, werden passieren so oder so. Das wird die Nachfrage nach landwirtschaftlicher Fläche und Fischprodukten natürlich noch potenzieren. Leider macht sich die Gentechnik immer mehr breit, um sich als Heilsbringer in der Frage nach dem Wie zu präsentieren. Ob das der Richtige Weg ist, da bin ich entschieden dagegen.

Es gibt genauso Stimmen, die behaupten, die Welt ließe sich auch mit ökologischer Produktion ernähren, sowie aus 100% erneuerbaren Energien versorgen und sich das sogar finanzieren lässt. Bei Punkt 2 bin ich schon von der Machbarkeit überzeugt, bei Punkt 1 bin ich hoffnungsvoll, dass auch das geht.

Gruß,
Micha
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Frank Buchholz
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Re: Farmlachse - ihr Futter - und dessen Auswirkungen

Beitrag von Frank Buchholz »

Fleeesch hat geschrieben:
Es gibt genauso Stimmen, die behaupten, die Welt ließe sich auch mit ökologischer Produktion ernähren, sowie aus 100% erneuerbaren Energien versorgen und sich das sogar finanzieren lässt. Bei Punkt 2 bin ich schon von der Machbarkeit überzeugt, bei Punkt 1 bin ich hoffnungsvoll, dass auch das geht.
In dem Maße wie Nahrungsmittel - und Energieträgerproduktion gegeneinander austauschbar werden (Palmölanbau, "Heizen mit Weizen",...) wird uns langfristig gar nichts anderes übrig bleiben als dieses Problem zu lösen. Dabei darf man den Begriff "ökologisch" natürlich nicht gleichsetzen mit "wie vor 200 Jahren als es noch keine Chemikalien gab". Ohne High-Tech wird es nicht gehen.

Wenn z.B. gentechnisch veränderte Meeresalgen oder Bakterien in geschlossenen Kreisläufen mitten im Wüstensand weit weg vom Ozean Öl, Proteine und andere organische Wertstoffe erzeugen könnten dann sollte man dem eine Chance geben.

Ob ich den Lachs essen möchte der mit dem Glibber gemästet wurde ist eine andere Frage, aber immer noch besser als die Meere noch mehr zu strapazieren.
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