Haken schärfen

Hier soll erörtert und diskutiert werden, wie man sein Gerät richtig pflegt und eventuell repariert oder wo man es reparieren lassen kann.
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Frank Buchholz
Haarjig Pionier
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Haken schärfen

Beitrag von Frank Buchholz »

Moin!

wenn mir ein Drilling vergammelt kommt er in die Müllpütz, aber ich baue auch aufwendige Fliegen und Hairbaits, die ich z.T. an recht feinem Gerät fische. Gerade beim Schleppen oder an der "toten Rute" auf dem Kayak braucht man da sehr, sehr scharfe Hakenspitzen.

Leider finde ich dazu wenig fundierte Tips, deshalb wollte ich mal in die Runde Fragen wie Ihr Eure Haken schärft. Ich selbst benutze eine feine Dreikantfeile (Stein) aus dem Werkzeuggeschäft und frage mich ob es nicht was Besseres gibt. Einige Fliegenhaken bekommt man damit nicht richtig scharf, und das Ding nimmt ganz schön was weg.

Interessänt fände ich auch Infos zur Technik, da gibt es die widersprüchlichsten Meinungen im Netz insbesondere dazu ob man entlang oder gegen die Hakenspitze streichen sollte.

Gruß :wink:
"Das Leben ist kein Ponyhof!" Rüdiger K., 47, Wolfsberater
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Wolfi 090361
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Re: Haken schärfen

Beitrag von Wolfi 090361 »

Jo,...das ist ein echtes Problem!Manch einer sagt ja , auf keinen Fall nachschärfen.Aber ich stimme Dir zu .Bis auf ganz,ganz wenige Ausnahmen sind viele Fliegenhaken nicht wirklich scharf.Ich schärfe alle bis auf den TMC 765 penibel nach !Am Drehmel mit einer Minitrennscheibe bestückt Vorarbeit und dann mit einem Arkansas-Stein Feinschliff , alles mit Vergrößerungsbrille überprüfen , zum Schluß Fingernageltest .Die Spitzen fangen natürlich dann an zu rosten .Dann schleife ich eventuell nochmals wenn die Spitze nicht mechanisch verbogen war oder die Fliege wird recycelt bzw.entsorgt .Wolfgang.
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Polar-Magnus
Eigentlich war ich's nicht...
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Re: Haken schärfen

Beitrag von Polar-Magnus »

Hi Frank,

ein jeder Haken muss die Nagelprobe bestehen :arrow: nämlich die auf sicheres eindringen in
den Daumennagel.

Nach jedem Hänger wird geprüft - und das nicht selten zurecht.

Ich habe seit ewigen Zeiten eine kleine Feile aus dem Baumarkt in der Weste.
Ist am Haken ein Grat entstanden, der das Eindringen in den Nagel verhindert,
schleife ich "mit dem Strich" an beiden Seiten und innen an der Spitze entlang.
Nur bei nach außen abstehendem Grat schleife ich in der Regel auch außen.

Das Schleifen darf nur wenige Abzüge erfordern und die Spitze muss dann ganz
sicher wieder in den Daumennagel eindringen.

Ein Haken, bei dem einiges an Material abgenommen werden müsste zwecks Schärfung
oder der mehr als marginal aufgebogen war und zurück gebogen wurde,
gehört grundsätzlich entsorgt.

Ich persönlich bin sicher, dass sich der ein oder andere bei sorgsamerer Beachtung der
Hakenschärfe das ein oder andere lange Gesicht ersparen könnte.

Gruß

Ingo :wink:
Ein Fliegenfischer ist manchmal glücklich, aber nie wunschlos.

Du bestimmst das Ziel, du bestimmst den Weg und du bestimmst die Regeln. Es ist dein Spiel, dein Leben.
Zitat von gonefishing aus seinem sagenhaften Patagonien Reisebericht.
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Olli
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Re: Haken schärfen

Beitrag von Olli »

Wolfi 090361 hat geschrieben:Jo,...das ist ein echtes Problem!Manch einer sagt ja , auf keinen Fall nachschärfen.Aber ich stimme Dir zu .Bis auf ganz,ganz wenige Ausnahmen sind viele Fliegenhaken nicht wirklich scharf.Ich schärfe alle bis auf den TMC 765 penibel nach !Am Drehmel mit einer Minitrennscheibe bestückt Vorarbeit und dann mit einem Arkansas-Stein Feinschliff , alles mit Vergrößerungsbrille überprüfen , zum Schluß Fingernageltest .Die Spitzen fangen natürlich dann an zu rosten .Dann schleife ich eventuell nochmals wenn die Spitze nicht mechanisch verbogen war oder die Fliege wird recycelt bzw.entsorgt .Wolfgang.
Hi,

das fällt mir leider auch immer wieder auf.Habe einige verschiedene Fliegen von einem Partner aus dem Forum und was soll ich sagen bin echt unzufrieden mit der Schärfe der Haken.Nagelneu aber ich finde sie trotzdem stumpf und fische sie deshalb garnicht erst.Bin da ziemlich paranoid wenn der Haken nicht leicht in meine Haut eindringt(so teste ich immer Haken ich drücke ihn leicht in die Haut meiner Fingerkuppe.Der Nageltest geht bei mir nicht habe zu harte Fingernägel) habe ich kein gutes Gefühl.Keine Ahnung ob ich da evt. zu sehr übertreibe aber wenn ich einen Fisch verliere dann will ich zumindest wissen das es nicht an dem Haken gelegen hat.Mittlerweile suche ich mir meine Fliegen eher nach der Hakenschärfe als nach dem Muster aus.Finde da sollten die Binder mal etwas mehr drauf achten wenn mit Qualitätshaken geworben wird das sie auch Nadelscharf sind.Kann doch nicht sein das ein kleiner Fliegenhaken stumpfer ist als ein großer Drilling zum Hechtfischen.
Gruß Olli
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Wolfi 090361
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Re: Haken schärfen

Beitrag von Wolfi 090361 »

Ja,ja von den sogenannten "nadelscharfen"Qualitätshaken kann man ein Lied singen ; nur eben scharf sind sie nicht!Ob Dein Fingernagel nun hart ist oder nicht,man muß ja den Haken nicht in den Nagel eintreiben,er muß nur bei absolut leichtem Druck hängen undzwar von rechts wie links und das schon bei flachem Anstellwinkel.
Ein Däne wollte mal von mir wissen , wie ich meine Haken präpariere ! Ich hab ihm alles genau geschildert und noch gesagt , dass ich eher selten mal ein gehakten Fisch verliere...keine fünf Minuten später , der Däne noch in Sichtweite , hakte ich eine super starke Flußforelle ...nach zwei Sprüngen war sie ab!!Der Däne schrie noch ganz aufgeregt von hinten und ich wurde sowas von klein!...Haken nachschärfen und weiter...!Wolfgang.
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Olli
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Re: Haken schärfen

Beitrag von Olli »

Das mit dem Nageltest geht einfach nicht bei mir klar muss der Haken nicht den Nagel durchbohren das weiss ich auch :grin: .Jeder Mensch hat anscheinend unterschiedlich harte Fingernägel kenne auch andere Angler die das bestätigen können und bei denen der Test mit dem Nagel auch nicht geht.Egal was für ein Haken sie rutschen bei mir einfach ab.Aber ist ja auch egal ich kann die Schärfe mit meinem Test genauso gut herrausfinden.Mir sind extreme scharfe Haken auch so wichtig weil ich beim Sbirofischen quasi nicht anschlage und den Fisch einfach in die Rute "laufen" lasse und weiterkurbel bis er hängt.
Aber das neue sogenannte Qualitätshaken so stumpf sind kann doch nicht sein.Wie gesagt selbst meine riesen Hechtdrillinge sind schärfer als einige Haken die ich aus Läden bestellt habe wo ich mit Qualität gerechnet habe.Und dann kahmen die Dinger an und die dringen eifnach nicht in meine Haut ein bei leichtem Druck so wie sich das gehört.In meinen Augen total stumpf die Teile und ein Fall für den Müll oder man schleift nach.Hab nun nee ganze Box voller Fliegen die ich nicht fische weil sie stumpf sind.Wollte den Forenpartner zuerst drauf ansprechen weil ich dachte es lag an der Lieferung die Fliegen durchstachen beim Transport die Verpackung womit sie geliefert wurden.Aber auch bei der 2. Bestellung warn die gleichen Fliegen mit gleichen Haken gleich stumpf.Oder ist das beim Fliegenfischen einfach nicht so wichtig?Hatte noch nie so miese Haken selbst jedes fertig gebundene Vorfach die man für jede Fischart bekommt haben schärfere Haken als diese.
Gruß Olli
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tangathotty
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Re: Haken schärfen

Beitrag von tangathotty »

hoi,

hey Olli, na das ist auch lustig geschrieben von dir
Mir sind extreme scharfe Haken auch so wichtig weil ich beim Sbirofischen quasi
nicht anschlage und den Fisch einfach in die Rute "laufen" lasse und weiterkurbel bis er hängt.
mir geht das ählich, denn wenn in 80m entfernung einer beisst,
merk ich das auch echt massiv später.. *lach*

und ja, ich hab ne ganz feine weisse keramic feile,
(ich glaub beim Heger gibt`s die auch)
die nimmt nicht soviel material ab.

sonst bist du beim nachschleifen ruck zuck hinter dem widerhaken.
dann ist`s eh vorbei. :oops

grüßung
Thotty
-- dry or die --
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Olli
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Re: Haken schärfen

Beitrag von Olli »

Hi,

auch in kurzer Entfernung schlage ich nicht an.Fahre mit der Methode einfach weiterzukurbeln bzw. die Rute einfach in Drillstellung zu heben besser als mit einem Anschlag.
Schon viele Fische durch anschlagen verloren früher.Ohne Anschlag klappt das bei mir zumindest echt besser und ich verliere weniger Fische.
Aber ich werde mir nun auch eine Feile zulegen ist manchmal schon etwas traurig eine Fliege nach einem Kontakt mit einem Stein oder so direkt entsorgen zu müssen.
Gruß Olli
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hennes2121
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Re: Haken schärfen

Beitrag von hennes2121 »

Moin!
Auch ich schleife meine Haken gelegentlich nach, wenn sie nicht ausgetauscht werden können.
Da die Haken nicht aus extrem harten Legierungen gefertigt werden können, weil sie dann spröde werden und brechen, sollte man mit der Hakenspitze schärfen. Ein Grat ensteht bei dem "weichen" Material sowieso, er steht dann aber in die richtige Richtung als Teil der Spitze.
Der Wespenstachel ist in der Natur das Prinzip mit dem geringsten Eindringwiderstand bei trotzdem großer Stabilität.
Die Spitze ist dreieckig in der Draufsicht, also auch drei Schneidekanten.
Das versuche ich nachzuahmen. Werkzeug ist Arkansasstein nass.- Oder auch mal die Diamantfeile vom Leatherman.
TL Hennes
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Martin 1960
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Re: Haken schärfen

Beitrag von Martin 1960 »

Moin, schönen 3.Advent auch.

Also zum nachschleifen von Angelhaken benutze ich soetwas

Mit einem Band an der Fliegenweste angeschlagen,
immer parat.
Mit freundlichen Grüssen Martin.

"jetzt kann ich es, ...." nur eine kurzer Moment!
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