Die erste Lakstour oder Lektionen eines Greenhorns
Re: Die erste Lakstour oder Lektionen eines Greenhorns
Niemals, niemals ein Jahr aussetzen… dass konnte nur eines heißen: Im Juli ging es zurück an die Gaula und sechs Tage lang gaben wir wieder alles, um den begehrten Silberling aus dem Wasser zu ziehen.
Diesmal mussten wir auf Jürgens Teilnahme und damit auf einen guten Freund, den erfahrensten Mitstreiter und unseren Starfotografen verzichten. Wir waren gespannt, wie wir uns allein am Fluss schlagen würden.
Die Fliegenmuster waren lange gebunden und täglich checkten wir die Wasserstände, die einen gut gefüllten Fluss versprachen. Die Anreise verlief unspektakulär, während sich das Wetter zunehmend besserte. Dies hätten zumindest sonnenhungrige Urlauber gesagt. Bei unserer Ankunft hatten wir noch knapp 70 Kubikmeter Wasserdurchsatz, der schnell zurückging und nach weinigen Tagen bei extremen 30 Kubikmetern landen sollte. Am ersten Vormittag wurden noch einige Fische im „heißen Pool“ gefangen, während wir uns noch unserer unansehnlichen Unterhandwürfe schämten und etwas abseits einwarfen. Am Nachmittag war dann Ruhe und wir konnten beinahe zusehen, wie dem Fluss der Stöpsel gezogen wurde. Im Laufe der Woche konzentrierten sich viele der Zeltplatzbewohner schon darauf den Zeltplatz zu bewohnen und stellten das Fischen ein. Das Wasser floss träge und die Fliege musste schon sehr aktiv bewegt werden, um ihr etwas Leben einzuhauchen. Die schnelleren Flussabschnitte lagen leider an den Mischstrecken und wurden entsprechend von Wurmfischern frequentiert.
Wir gaben dennoch alles und fischten fleißig an unterschiedlichen Spots und zu allen Zeiten. Alex gelang es, eine kleine Mefo zu landen. Am dritten Tag ließ ich mich bei der Fliegenwahl von jemandem coachen, der viel Zeit an der Lakshytte verbrachte und wohl so manchen Profi bei der Fliegenwahl beobachtet hat:
Laksfisker: „Diese Fliege?“
Ekorn: „ Erst eine Haselnuss!“
Laksfisker: „Bitte sehr, da hast du drei Nüsse!“
Ekorn: „Nimm diese; die bringt es!“
Laksfisker: „Danke“ Nach dem Expertencoaching fischte ich mal kurz durch die Wurmstrecke und plötzlich waren da diese so erlösenden wie erregenden Abläufe: einkurzes Stocken, die Schlaufe, die plötzlich aus der Hand gerissen wird und die krumme Rute…
Bei der geringen Wassermenge hatte ich den Fisch schnell aus der Hauptströmung heraus und nach einigen Minuten lag ein 4,5-Kilolaks vor mir auf den Steinen. Yeah! Ich konnte gaanz entspannt auf die zweite Halbzeit blicken und Alex die Daumen drücken.
Das Wasser erreichte inzwischen halbwegs die Nähe des Tiefstandes und das Fischen wurde immer heikler. Ein sonst wenig befischter Pool wurde beinahe rund um die Uhr wurmbelagert. Einmal erwischten wir die Stelle, als sie ein Stündchen unbefischt war und verzeichneten gleich zwei Bisse an der Einhandrute. Leider blieb es bei den Bissen.
Als so gar nichts mehr zu gehen schien, fische ich irgendwann mein Mefogeschirr und strippte die Fliege permanent ein, um sie attraktiver zu machen. Ich hatte bereit vier Schnurklänge auf der Hand, als es plötzlich rummste und sich nur wenig später ein vielleicht 2,5-3 Kilo schwerer Fisch aus en Wasser schraubte. Blöderweise hatte ich die Idee, die Schnur klangweise kontrolliert freigeben zu wollen und beim nächsten Sprung brach das Vorfach. Ärgerlich aber wieder was gelernt.
Leider ergab sich weiter nix, was mir für Alex leid tat, dem ich seinen Fisch herzlich gegönnte habe. Naja – es gibt nächstes Jahr eine neue Chance, denn mensch soll ja niemals, niemals eine Saison aussetzen….
Diesmal mussten wir auf Jürgens Teilnahme und damit auf einen guten Freund, den erfahrensten Mitstreiter und unseren Starfotografen verzichten. Wir waren gespannt, wie wir uns allein am Fluss schlagen würden.
Die Fliegenmuster waren lange gebunden und täglich checkten wir die Wasserstände, die einen gut gefüllten Fluss versprachen. Die Anreise verlief unspektakulär, während sich das Wetter zunehmend besserte. Dies hätten zumindest sonnenhungrige Urlauber gesagt. Bei unserer Ankunft hatten wir noch knapp 70 Kubikmeter Wasserdurchsatz, der schnell zurückging und nach weinigen Tagen bei extremen 30 Kubikmetern landen sollte. Am ersten Vormittag wurden noch einige Fische im „heißen Pool“ gefangen, während wir uns noch unserer unansehnlichen Unterhandwürfe schämten und etwas abseits einwarfen. Am Nachmittag war dann Ruhe und wir konnten beinahe zusehen, wie dem Fluss der Stöpsel gezogen wurde. Im Laufe der Woche konzentrierten sich viele der Zeltplatzbewohner schon darauf den Zeltplatz zu bewohnen und stellten das Fischen ein. Das Wasser floss träge und die Fliege musste schon sehr aktiv bewegt werden, um ihr etwas Leben einzuhauchen. Die schnelleren Flussabschnitte lagen leider an den Mischstrecken und wurden entsprechend von Wurmfischern frequentiert.
Wir gaben dennoch alles und fischten fleißig an unterschiedlichen Spots und zu allen Zeiten. Alex gelang es, eine kleine Mefo zu landen. Am dritten Tag ließ ich mich bei der Fliegenwahl von jemandem coachen, der viel Zeit an der Lakshytte verbrachte und wohl so manchen Profi bei der Fliegenwahl beobachtet hat:
Laksfisker: „Diese Fliege?“
Ekorn: „ Erst eine Haselnuss!“
Laksfisker: „Bitte sehr, da hast du drei Nüsse!“
Ekorn: „Nimm diese; die bringt es!“
Laksfisker: „Danke“ Nach dem Expertencoaching fischte ich mal kurz durch die Wurmstrecke und plötzlich waren da diese so erlösenden wie erregenden Abläufe: einkurzes Stocken, die Schlaufe, die plötzlich aus der Hand gerissen wird und die krumme Rute…
Bei der geringen Wassermenge hatte ich den Fisch schnell aus der Hauptströmung heraus und nach einigen Minuten lag ein 4,5-Kilolaks vor mir auf den Steinen. Yeah! Ich konnte gaanz entspannt auf die zweite Halbzeit blicken und Alex die Daumen drücken.
Das Wasser erreichte inzwischen halbwegs die Nähe des Tiefstandes und das Fischen wurde immer heikler. Ein sonst wenig befischter Pool wurde beinahe rund um die Uhr wurmbelagert. Einmal erwischten wir die Stelle, als sie ein Stündchen unbefischt war und verzeichneten gleich zwei Bisse an der Einhandrute. Leider blieb es bei den Bissen.
Als so gar nichts mehr zu gehen schien, fische ich irgendwann mein Mefogeschirr und strippte die Fliege permanent ein, um sie attraktiver zu machen. Ich hatte bereit vier Schnurklänge auf der Hand, als es plötzlich rummste und sich nur wenig später ein vielleicht 2,5-3 Kilo schwerer Fisch aus en Wasser schraubte. Blöderweise hatte ich die Idee, die Schnur klangweise kontrolliert freigeben zu wollen und beim nächsten Sprung brach das Vorfach. Ärgerlich aber wieder was gelernt.
Leider ergab sich weiter nix, was mir für Alex leid tat, dem ich seinen Fisch herzlich gegönnte habe. Naja – es gibt nächstes Jahr eine neue Chance, denn mensch soll ja niemals, niemals eine Saison aussetzen….
Zuletzt geändert von sundeule am 12.08.2011, 11:29, insgesamt 1-mal geändert.
Mit besten Grüßen aus Stralsund; André
- T.v.d.3Larsen
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- Wohnort: Westensee
Re: Die erste Lakstour oder Lektionen eines Greenhorns
Das mit dem Eichhörnchen ist seeehr geil
So müsste die Fliegenwahl immer sein, dann würde ich nicht ständig an meiner Auswahl zweifeln..
Petri und Danke für den schönen Bericht
So müsste die Fliegenwahl immer sein, dann würde ich nicht ständig an meiner Auswahl zweifeln..
Petri und Danke für den schönen Bericht
Stuntman Lars back to Work
Re: Die erste Lakstour oder Lektionen eines Greenhorns
Hi André,
Petri Heil und vielen Dank für den launigen Bericht und die klasse Fotos. Einen süssen Experten hattest Du da....
Petri Heil und vielen Dank für den launigen Bericht und die klasse Fotos. Einen süssen Experten hattest Du da....
LG Jan
- Heiländer
- Grauer LMF Partner !!!
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Re: Die erste Lakstour oder Lektionen eines Greenhorns
Klasse Bericht Andre
So ein Gillie im Fellmantel suche ich auch noch
So ein Gillie im Fellmantel suche ich auch noch
Re: Die erste Lakstour oder Lektionen eines Greenhorns
Danke für den Bericht Andre.
Immer wieder schön zu lesen!
Immer wieder schön zu lesen!
Gruss Manni
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- Loop de Mer
- Beiträge: 344
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- Wohnort: Hannover
Re: Die erste Lakstour oder Lektionen eines Greenhorns
'Drei Nüsse für... Eichhörnchen' - Schöne Geschichte, Glückwunsch zu dem herrlichen Lachs.
Man muß eben einfach nur auf Mutter Natur hören...
Gruß,
Lars
Man muß eben einfach nur auf Mutter Natur hören...
Gruß,
Lars
Re: Die erste Lakstour oder Lektionen eines Greenhorns
Klasse Andre- schöner und mitreißender Bericht ....und du weist ja Mutter Natur macht keine Fehler,also immer auf's "Ekorn" hören bei der Fliegenwahl
Gruß Addi
Gruß Addi
- Reverend Mefo
- Ponyschlecker
- Beiträge: 4574
- Registriert: 12.03.2009, 20:44
- Wohnort: Hundekackeallee
Re: Die erste Lakstour oder Lektionen eines Greenhorns
Superschöner Bericht (beide Teile)! Und immer schön auf Meister Hörni hören
You,re going home,
You’re going home,
You‘re going,
England’s going home!
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- knattermaxe
- Beiträge: 578
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- Wohnort: Bremen
Re: Die erste Lakstour oder Lektionen eines Greenhorns
Einfach Klasse
Gruß
Markus
Gruß
Markus
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Tod dem Gyrodactilus Salaris!
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- Bernd Ziesche
- Beiträge: 3060
- Registriert: 20.09.2006, 14:49
- Wohnort: am Fischwasser
- Kontaktdaten:
Re: Die erste Lakstour oder Lektionen eines Greenhorns
Hallo Andre
klasse Bericht und tolle Impressionen! :l:
Das Squirrel ist echt der Knaller :grin: .
Lieben Gruß
Bernd
klasse Bericht und tolle Impressionen! :l:
Das Squirrel ist echt der Knaller :grin: .
Lieben Gruß
Bernd
www.first-cast.de
Fliegenfischerschule
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Re: Die erste Lakstour oder Lektionen eines Greenhorns
Ich danke Euch allen für das Feedback.
...öchem...und darf mich nun sogar noch auf drei spontan geplante Tage Nachschlag am Bjerkreimselva freuen :l:
Schlimm das mit der Seuche
...öchem...und darf mich nun sogar noch auf drei spontan geplante Tage Nachschlag am Bjerkreimselva freuen :l:
Schlimm das mit der Seuche
Mit besten Grüßen aus Stralsund; André
Re: Die erste Lakstour oder Lektionen eines Greenhorns
sundeule hat geschrieben: Schlimm das mit der Seuche
.....ich hoffe Du meinst "Sucht", sonst müßte ich ja Angst haben, Daß es mich auch erwischt. 8) :grin:
Hau was raus am Bjerkreim!
LG Jan
Re: Die erste Lakstour oder Lektionen eines Greenhorns
Nach meinem Kenntnisstand stammen sowohl Sucht als auch Seuche vom gotischen Wort siukan = krank sein ab. Unsere Altvorderen bezeichneten mit dem Wort die dämonischen Erkrankungen.
Mach Dir also keine Sorgen: es handelt sich um eine ganz normale Besessenheit vom Dämon Salaris.
PS: Zum Exorzisten kann man gehen; muss man aber nicht
Mach Dir also keine Sorgen: es handelt sich um eine ganz normale Besessenheit vom Dämon Salaris.
PS: Zum Exorzisten kann man gehen; muss man aber nicht
Mit besten Grüßen aus Stralsund; André
- Fliegenjeck
- Beiträge: 2525
- Registriert: 06.01.2010, 20:17
- Wohnort: Aix la chapelle
Re: Die erste Lakstour oder Lektionen eines Greenhorns
Hallöchen Allerseits,
Moment ich muß gerade noch den Sabber auf meinem Schreibtisch wegwischen....So da bin ich wieder.ekalhaft dieser Sabber nach so einem Bericht,aber was will man machen.Tja bleibt nur noch zu fragen: wo kriegt man diesen Virus her und wie wird man ihn nicht mehr los ??? Man sagt zwar die beste Krankheit taugt nix, aber die halte ich schon für sinnvoll :grin: :grin: :grin: Obwohl aus medizinischer Sicht nicht ganz ungefährlich
MfG Nobby...
Moment ich muß gerade noch den Sabber auf meinem Schreibtisch wegwischen....So da bin ich wieder.ekalhaft dieser Sabber nach so einem Bericht,aber was will man machen.Tja bleibt nur noch zu fragen: wo kriegt man diesen Virus her und wie wird man ihn nicht mehr los ??? Man sagt zwar die beste Krankheit taugt nix, aber die halte ich schon für sinnvoll :grin: :grin: :grin: Obwohl aus medizinischer Sicht nicht ganz ungefährlich
MfG Nobby...
Ich bin ein (H)optimist. Diese glauben, das durch ein homebrew sich alles verbessert...
Re: Die erste Lakstour oder Lektionen eines Greenhorns
Schöner Tourbericht,tolle Bilder !
Im nächsten Jahr fahr ich auch in die Richtung,mal schaun was
dann geht,wird bestimmt gut
Im nächsten Jahr fahr ich auch in die Richtung,mal schaun was
dann geht,wird bestimmt gut
TL Christian